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Griechenland: ein doppelter Grund zum Jubel und zur Angst für den ORF

Es ist die beste Nachricht seit langem. Und es ist vielleicht der lange erwartete Wendepunkt einer sich langsam aufbauenden Entwicklung, die erst nach längerer Zeit dramatisch kulminiert: Griechenland hat seinen gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk zugesperrt. Die Bildschirme des staatlichen Senders bleiben seit einigen Stunden schwarz und die Radios tonlos. Das ist eine unglaublich positive Entwicklung. Sowohl in Hinblick auf die Ernsthaftigkeit der griechischen Sparversuche wie auch in Hinblick auf die sonstigen europäischen Staatssender mit ihren hemmungslosen Manipulationen auf Kosten der Zwangsgebühren. Siehe etwa ORF. 

Ein logischer Vergleich: Man stelle sich vor, welch freudige Welle durch Österreich ginge, wenn es keine monopolistisch einkassierten Zwangsgebühren und Steuergelder für den ORF mehr gäbe. Der Gewerkschafts-Journalismus würde zwar natürlich laut aufheulen, vielleicht würden so wie in Griechenland auch die anderen Medien in grenzenloser und die eigenen Interessen verratender Dummheit in Solidaritätsstreiks treten. Die Bürger aber würden wieder Freiheit erleben. Sie würden Befreiung aus den Klauen einer überbezahlten Mandarinenklasse spüren, die von zwangsweise eingetriebenen Beiträgen der Bürger lebt.

Ein Aus für den ORF wäre wohl auch eine gerechte Konsequenz nach den Jahren einer ideologisch völlig einseitigen Gehirnwäsche, welche die ORF-Programme den Bürgern antun. Diese Einseitigkeit hat der ORF in den letzten Stunden natürlich - natürlich? - auch in seiner Berichterstattung über die griechischen Entwicklungen praktiziert, wo er offenbar die griechischen Kollegen retten will. (Im PS findet sich ein weiteres noch skandalöseres Beispiel für diesen Monopolmissbrauch). Das Gebührenende wäre aber auch die logische Konsequenz aus der Tatsache, dass der ORF immer weniger gesehen und gehört wird.

Noch wichtiger ist die griechischen Fernsehsperre aber vor allem für die Glaubwürdigkeit des Landes. Diese wächst nun erstmals wieder. Diese lässt auch Griechenlands Gläubiger in Deutschland, Österreich und Umgebung erstmals wieder ein wenig hoffen. Diese Freude geht freilich von der Voraussetzung aus, dass die Athener Regierung nicht angesichts lautstarker Demonstrationen wieder wie schon mehrfach bei Sparmaßnahmen einknickt. Aber den Griechen sitzen nun doch mit wachsendem Erfolg die Zwangsverwalter der Gläubiger im Nacken. Und Gläubiger sind ja nicht zuletzt auch die Österreicher.

In der Tat läßt die in gewohnter Art erfolgte rasche Absetzbewegung einiger Minister von dem Sparbeschluss ein Einknicken befürchten. Auch klingt das Angebot der Regierung an die Staatsjournalisten stark intepretierbar: Man werde ohnedies später wieder einen Staatssender gründen, aber viel schlanker, mit viel weniger Personal, mit viel geringeren Gehältern. Und dort können sich dann die jetzt – mit durchaus relevanten Abfertigungen – gefeuerten Mitarbeiter wieder bewerben.

Dennoch: Zum ersten Mal muss man mit der Möglichkeit rechnen, dass der Sparkurs auch wirklich zum Erfolg führen könnte. Und das wäre eine tolle Leistung.

Griechenland hat sich bekanntlich selbst für den Verbleib im Euro und den damit verbundenen Sparzwang entschieden. Andernfalls hätte es aus dem Euro austreten müssen. Ein solcher Austritt wäre für das Land und seine Bürger jedoch viel weniger schmerzhaft und ökonomisch sinnvoller gewesen. Freilich wäre er für die stolzen Griechen demütigend gewesen. Er hätte bedeutet: Ausstieg aus dem Euro, Rückkehr zu einer eigenen Währung und regelmäßige Abwertung, sobald die Gewerkschaften die Wettbewerbsfähigkeit des Landes wieder durch ihre überzogenen Lohnforderungen demolieren.

PS.: Absolut skandalös und ein dramatischer Beweis für die Notwendigkeit, das griechische Fernseh-Zusperr-Beispiel auch nach Österreich zu transferieren, war die Berichterstattung des ORF über den Schlussbericht der Wilhelminenberg-Kommission. Dabei geht es weniger darum, dass der ORF über Missbräuche in kirchlichen Anstalten zahllose Male als Spitzenmeldung der Zeit im Bild berichtet hat, über den Wilhelminenberg hingegen nur unter Ferner liefen. Noch viel skandalöser, und nur noch mit der einstigen sowjetischen "Prawda" zu vergleichen, war die Art und Weise, wie die ZiB darüber berichtet hat. Immerhin ist sie ja noch immer jene politische Sendung, die das größte Publikum findet. In dem Beitrag wurde jedenfalls kein einziges Mal die verantwortliche Institution genannt! Man erfuhr lediglich die geographische Lage des Heimes, in dem über viele Jahre eine Unzahl von Kindern organisiert sexuellem Missbrauch zugeführt worden ist. Man erfuhr nicht einmal, wer nachher sämtliche Akten vernichten hat lassen. Nämlich wieder das rote Rathaus. Schon gar nicht gab es einen Hinweis über die Verwicklung von Politikern in die Verbrechen. Die Vorgänge auf dem Wilhelminenberg waren unbestreitbar viel schlimmer als die (ebenfalls bösen) Fälle, die aus kirchlichen Internaten bekanntgeworden sind. Aber weder der Moderator noch der Beitragstext erwähnten, dass das ein Heim der Gemeinde Wien (oder Stadt Wien oder Magistrat Wien) gewesen ist. Und im Gegensatz zu seriösen journalistischen Regeln wurde weder der Bürgermeister noch sonst ein Rathauspolitiker noch sonst jemand kritisch zu den organisierten Verbrechen vor der Kamera verhört. Aber was will man von einem Fernsehen, in dem ein ehemaliger AZ-Redakteur den Chefredakteur gibt, und ein ehemaliger Sozialistischer Studentenfunktionär den Generaldirektor?

 

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