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Fußnote 392: In Prag wird’s ungemütlich

Die Tschechen haben einen klaren Nationalisten zum Staatspräsidenten gewählt.

Zwar hat der – vorsichtig ausgedrückt – etwas zerstreute und erfrischend naive Karel Schwarzenberg bei der Präsidentenwahl mit 45 Prozent einen erstaunlichen Achtungserfolg erzielt; den hätte ihm noch vor wenigen Wochen niemand zugetraut. Die Wahl von Milos Zeman ist aber jedenfalls für niemanden erfreulich. Zumindest nicht in Wien. Wirtschaftsliberale Menschen werden bald die einsame Stimme der europäischen Vernunft aus dem Mund von Vaclav Klaus vermissen. Und selbst die Linken, die sich über die Wahl eines linken Kandidaten freuen mögen, sollten vorsichtig sein: Zeman hat sich als scharfer Nationalist erwiesen, der beispielsweise die Vertreibung des Sudetendeutschen als „noch milde“ Behandlung versteht. Von den miesen Untergriffen seiner Kampagne gegen Schwarzenberg im Laufe der Wahlkampagne ganz zu schweigen.

PS.: Interessant ist das Alter der beiden Kandidaten: Der eine ist 68, der andere 75. Alle jüngeren sind im ersten Durchgang von den Wählern weggewählt worden. Ist das bloßer Zufall?

 

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