Das Fiasko um den neuen Berliner Flughafen stellt alles in den Schatten, was es in Österreich in letzter Zeit so an Pleiten gegeben hat. Ob das nun die Erweiterung des Flughafens Schwechat, die Salzburger Buchhaltung oder das Wiener Stadthallenbad geht: Diesmal müssen wir neidvoll zugestehen, dass Berlin einfach besser ist als wir.
Im Vorjahr konnte man noch Deutschland als Vorbild zitieren, weil dort ein Bundespräsident sofort zurücktritt, wenn der Staatsanwalt gegen ihn ein Verfahren einleitet, während die Wiener Koalition nicht einmal mit der Wimper zuckt, wenn die Staatsanwälte gegen die halbe Regierung Strafverfahren beginnen (von denen bis heute kein einziges eingestellt worden ist). Ob das nun die Herren Faymann, Ostermayer und Berlakovich oder ob es die Damen Schmied und Bures betroffen hat. In diesem Vergleich musste man sich als Österreicher noch genieren.
Heute tritt der Österreicher hingegen stolz vor jeden Deutschen hin und sagt: Haltet doch mal die Schnauze, ihr mit eurem Wowereit! Er ist doofer, als die Polente erlaubt, und das ist gar nicht gut so.
Der Berliner Bürgermeister und Aufsichtsratschef über den Flughafen produziert als Hauptverantwortlicher für eine Milliardenpleite dennoch nur die ödesten Politikerreaktionen: Er wolle nicht weglaufen, er wolle sich der Verantwortung stellen. Bla, Bla, Bla.
Zusammen mit der verheerenden Berichterstattung über die forschen Sager des Herrn Steinbrück – die in meinen Ohren freilich lange nicht so schlimm sind, wie die deutschen Medien tun, – haben die deutschen Sozialdemokraten nunmehr wohl jede Chance verspielt, als Sieger aus den nächsten Bundestagswahlen hervorzugehen. Diesen Absturz zeigen auch schon die Meinungsumfragen.
Zu Berlin kommen in anderen deutschen Städten ähnlich unendliche Grotesken: Sei es die Hamburger Elbphilharmonie, sei es der Stuttgarter Bahnhof.
Die köstlichste Pointe des immer teurer und niemals fertig werdenden Berliner Flughafens ist aber die nunmehrige Ankündigung, wie man das Chaos in den Griff bekommen will: Jetzt werde man Experten in den Aufsichtsrat holen. Na so etwas! Auf solche Ideen muss man erst kommen! Experten!
Bisher haben also reine Amateure das Megabauprojekt beaufsichtigt. Alleine der Gedanke, dass jahrelang nur Politiker, die einmal im Monat ein paar Stunden Zeit haben, die Hauptaufsicht über das geplante neue deutsche Luftkreuz hatten, ist abenteuerlich. Sie haben nicht einmal einen Generalunternehmer bestellt, sondern geglaubt, alles selbstgestrickt schnell und billig machen zu können. Dahinter stand wohl die Sorge vor den Grünen und allen möglichen Bürgerinitiativen, die ein solches Projekt ja immer mit schweren Attacken begleiten. Denen wollte man offenbar mit einer möglichst harmlosen Projektankündigung den Wind aus den Segeln nehmen. Vergebens. Denn, wenn am Ende dann immer alles viel teurer und langwieriger wird, ist der Sturm der Erregung noch viel größer.
Ach ja, und jetzt kommt auch noch das, was ja heute schon fast immer kommen muss: Jetzt will auch noch die EU-Kommission ein Verfahren gegen den Flughafen eröffnen. Und zwar, weil dessen Anflugroute einige Vögel gefährden könnte . . .
Das alles könnte am Beginn eines kalten Wochenendes den Österreicher einmal ziemlich amüsieren, wenn da nicht die grundsätzliche Frage wäre: Können in Europa überhaupt noch irgendwelche großen Projekte realisiert werden? Haben wir uns mit Vogelschutz und Brandschutz und tausend anderen Vorschriften und einer enorm komplizierten Technik nicht schon so sehr in einem undurchdringlichen Netz verfangen, dass am Ende gar nichts mehr möglich ist?
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Gratulation an Herrn AU. Er hat zwei Themen verwoben, welche auf den ersten Blick sehr verschieden erscheinen, leider aus der gleichen Wurzel wachsen: Unfähigkeit im realen Leben.
Da muss man gar nicht erst nach Berlin schauen, Salzburg ist Beispiel genug. Jetzt nach mehr als einem Monat 'Aufklärung', wird einmal der Budgetplan von 2011 (http://www.salzburg.gv.at/landesvoranschlag_2011.pdf / für 2012, aber auch alle Jahre davor, gibt es auch einen!), welcher auf der Homepage des Landes zum Download zur Verfügung steht, angeschaut. Diese Daten waren immer verfügbar, für jedermann.
Nun ist es zweifelsohne nicht Aufgabe jedes einzelnen Bürgers, jeden Bescheid und jedes Budget Zeile für Zeile zu überprüfen, im konkreten Fall habe ich rund 3 Stunden für die Durchsicht gebraucht – relativ lange für eine unfreiwillige 'Freizeitbeschäftigung'. Da ist ein Wechsel von 2009 auf 2010 im 'Spekulationsmanagement', welches mich sofort alarmiert. Da lässt sich aufgrund der geplanten 'Erträge' auf die Summen im Feuer sehr leicht rückschließen.
Dieses Papier wurde im Landtag so beschlossen. Jeder, wirklich jeder konnte und als Verantwortlicher musste(!) dieses Papier durchsehen. Die Journaille wäre verpflichtet gewesen die Bürger über gefährliche Inhalte zu informieren – aber offensichtlich hat es niemand der Mühe wert gefunden, hier nachzublättern – oder alle (also Politiker, Beamte und Journallisten) sind einfach zu dumm.
Gleichzeitig ist das Land Salzburg der Spitzenreiter bei sinnlosen Umweltauflagen.
Da wird die Seilbahnwirtschaft drangsaliert (Salzburg lebt vom Tourismus!) daß es kracht.
Es muss weißer Germa auf den Almwiesen gepflanzt werden – der ist giftig, die Kühe fressen das nicht und die Bauern reißen das Zeug sofort wieder aus.
Da darf ein Beschneiungsteich nicht als Speicherkraftwerk betrieben werden.
Da darf die Beschneiung nur an bestimmten Tagen laufen.
Da darf aus den überquellenden Flüssen kein Wasser entnommen werden.
Für all diesen Wahnsinn haben die Landespolitiker, ihre Beamten und die Journalisten viel Zeit und Fachwissen (Germa!).
Das System ist unheilbar krank, da es offensichtlich nur mehr Volltrotteln (Verzeihung aber alles andere ist eine arge Untertreibung) in Politik, Verwaltung und Journaille gibt.
Nachdem Wowereit das teure Chaos um den neuen Berliner Flughafen nicht mehr in den Griff bekommt, soll der SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck den Posten des Aufsichtsratchefs übernehmen. Es wird lediglich versucht, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, denn welche Qualifikation befähigt Platzeck den "Karren aus dem Dreck" zu ziehen? Da macht ein Genosse dem anderen Platz, vermutlich damit die wahren Mißstände nicht ans Tageslicht kommen. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die deutschen Sozis in keiner Weise von den österreichischen.
Dabei wäre die einzige Therapie für den schwerkranken Patienten: raus mit der Politik aus dem Flughafendebakel, rein mit ausgewiesenen, unabhängigen Experten.
Hier wie dort sind allerdings solche Großprojekte besonders beliebt bei den verantwortlichen Volks(zer-)vertretern, weil beim Jonglieren mit den dafür vorgesehenen Steuermilliarden niemand mehr überblicken kann, welche Summen immer wieder wo "versickern". Dank ihrer Immunität werden sie kaum dafür belangt und linke Politiker stehen von vornherein unter "Naturschutz".
Wowereit wäre gut beraten, nach diesem Desaster sofort von allen Ämtern zurückzutreten, dann würde sich Berlin vielleicht ein bißchen finanziell erhohlen und dafür etwas weniger sexy dastehen und das ist gut so.
- Als Kind glaubte ich, für eine Regierungsfunktion müßte man fast übermenschliche Fähigkeiten mitbringen um den Anforderungen gerecht zu werden.
- Als Optimist habe ich mir diese Meinung auch noch im Erwachsenalter für einige Politiker– fast ausschließlich auf christlichen Fundamenten ruhend, denen sie auch gerecht zu werden versuchten – erhalten.
- Als Beobachter in den letzten Jahren mußte ich feststellen, daß Voraussetzung für einen Politiker des linken Lagers ist: Ungewöhnliche sexuelle Orientierung, mangelder Hausverstand, fahrlässiger Umgang mit Steuergeld, krankhaftes Selbstbewußtsein und dubiose Freunde, genannt Seilschaften.
Herr Dr. Unterberger,
Herr Steinbrück wird zu Recht angegriffen, nicht nur wegen seiner Vorträge.
Reden kann er, das ist richtig. Auch hat er eine gewisse charmante Art und ein lieb rüpelhaftes Auftreten. Doch das sollten keine Kriterien sein. Denn außer Klappe hat er wenig los, ist stark im Großverbund der Sozialistischen Internationalen und Bilderberger und hat die dafür offenbar notwendige Skrupellosigkeit. Mit dem letzteren hätte ich kein Problem, denn dafür sind Opposition und Wähler zuständig, die Maske zu lüften. Daher sollte man die sachlichen Diskussionen in Deutschland nicht entschärfen.
Wenn das Projekt eine Moschee ist, dann geht jedes Großprojekt widerspruchlos über die Bühne. Proteste dagegen sind sogar kriminell, zumindest rechtsextrem. Unter jeder Windmühle in Deutschland finden sich ca. 10 tote Fledermäuse, bei 20.000 Mühlen sind das 200.000 im Jahr, in Stuttgart verhindert ein Turmfalke und ein vermutete Borkenkäferpopulation fast den Bau eines Bahnhofs. Obwohl wir den vorhanden Strom in Deutschland nicht in den Süden transportieren können, brauchen wir unbedingt Windmühlen in der Nordsee. Obwohl wir die gleiche Sonnenscheindauer wie in Alaska haben, haben wir die höchste Solarzellendichte der ganzen Welt, die auch noch mit unseren Steuergeldern und Strompreisen in China gefertigt werden. Jeder will in einer halben Stunde am Flughafen sein, um in den Urlaub zu fliegen. Fluglärm darf aber nicht sein.
...und ich dachte immer, dass "Licht mit Eimern ins Rathaus tragen" an Dummheit nicht zu übertreffen ist.
„Kommunalkredit: Riskante Spekulationen führten zum 16-Milliarden-Euro-Debakel“ titelten FORMAT-TREND am 19.6.2012. Nehmen wir den üblichen Schlüssel Österreich:Deutschland = 1:10, so kann ich Dr. Unterberger beruhigen. Österreich kann mit den Berliner Flughafen-Dilettanten locker mithalten. Ehrlich gesagt: Alles andere hätte mich auch gewundert.
Wowereit geht vorerst zumindest als Aufsichtratspräsident, dafür wurde die ehemalige Kommunalkredit-Bänkerin Claudia Schmied aus Dankbarkeit zur österreichischen Bundesministerin befördert. Linke sind natürlich beide.
Was haben Wowereit und Küssel gemeinsam?
Beide fühlen sich unschuldig!
Was unterscheidet Wowereit und Küssel?
9 Jahre!