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Der nächste Griff der roten Medien-Krake

Zwei rote Apparatschiks haben einen dritten im Radio in eine wichtige Führungsfunktion für einen Bereich gehievt, in dem er Null Vorerfahrung hat, außer dass er immer ein braver Exekutor der Rathaus-SPÖ gewesen ist. Was aber – siehe auch den Radio-Intendanten selber – beim ORF offenbar eine entscheidende Qualitätsdimension ist. Überraschen solche Vorgänge beim ORF eigentlich noch irgendjemanden?

Tatsache ist, dass mit der Neubestellung der Leitung der Radio-Innenpolitik durch einen nicht qualifizierten Mann nun auch das ORF-Radio in einem Schlüsselbereich zugleich nach unten und nach links rutscht. In ähnlicher Weise ist ja seit Amtsantritt des Herrn Dittlbacher schon das ORF-Fernsehen zu einer bloßen Außenstelle der SPÖ degeneriert. Damit ist der ORF in beiden Medien nicht mehr als objektives Medium relevant. Dabei waren im ORF-Radio die Journale (bis auf die dümmlichen Moderatoren) noch ein halbwegs objektives Gegengewicht gegen die kommunistisch-grünen Kolleg/Dimensionen-Schienen.

Ähnliches hat sich – von der Öffentlichkeit weit weniger bemerkt, aber ebenfalls sehr wirkungsvoll – in den letzten Jahren schon in der APA-Innenpolitik ereignet, wo die Berichterstattung ebenfalls die einstige (und in den anderen APA-Ressorts weiterhin übliche) strenge Objektivität verlassen hat. Statt dessen wird dort ständig mit untergriffigen Formulierungen Stimmung gegen die Parteien rechts der Mitte gemacht. Die letztgenannte Entwicklung ist vor allem deshalb bedeutend, weil immer mehr Medien insbesondere auch in ihren Online-Auftritten die APA-Meldungen ungeprüft im Wortlaut übernehmen.

Zu diesem massiven Linksblock kommen natürlich noch die bestochenen Tages- und Wochenzeitungen. Gegen all das bietet die wachsende Distanz einiger Redakteure in Qualitäts- und Halbqualitätszeitungen gegenüber der Faymann-Häupl-SPÖ nur ein machtpolitisch ziemlich irrelevantes Gegengewicht.

Absolut unverständlich ist, dass die Privatfernseh-Redaktionen – mit Ausnahme von Servus-TV – noch immer nicht erkannt haben, welch gewaltige Marktchance ihnen die Einseitigkeit von ORF und Boulevard bieten würde. Aber Puls 4 und ATV krebsen lieber weiter bei ihren schlechten Quoten herum, bevor sie den linken Mainstream durch Unabhängigkeit, Objektivität und Offenheit auch für nichtlinke Themen ersetzen würden.

Die Verantwortung für die Zustände im ORF ist jedenfalls klar: Das BZÖ hat einst Alexander Wrabetz zur Macht verholfen; auch Schwarz und Blau haben bisweilen mit ihm gepackelt (etwa bei der Gewährung von 160 Millionen aus dem Budgettopf), allerdings hat der ÖVP-Parlamentsklub in letzter Zeit erstaunlich mutige Distanz zum ORF gewagt; mehrere Landeshauptleute haben brutal ihre eigenen Interessen gegen jene der Konsumenten durchgesetzt; und Rot und Grün sind sowieso die Profiteure.

Der ORF-Frust unter den Bürgern ist jedenfalls eines der Hauptmotive für den Erfolg von Frank Stronach, der jeden seiner ORF-Auftritte als ungebremsten Frontalzusammenstoß mit dem Staatssender inszeniert. Dabei haben ihm ja die roten Drahtzieher dort überproportional viele Auftritte gewährt. Sie haben nämlich in ihrer Ahnungslosigkeit geglaubt, Stronach würde sich nur bei Orange, Blau und Schwarz Wähler holen. In Wahrheit fahren insbesondere die einst roten Facharbeiter reihenweise auf ihn ab.

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