Fußnote 257: Ein Orden für Häupl, bitte!
30. Januar 2012 11:46
2012-01-30 11:46:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Wenn demnächst die Republik in der Oper tanzt, werden Faymann, Spindelegger und eine Reihe von bisher undekorierten Ministern also mit ihren hübschen neuen Orden antreten, die ihnen der Bundespräsident umgehängt hat – als Belohnung für ihr Sitzfleisch. Das jahrlange Ausharren auf ihren Posten ist nämlich ihre gewürdigte Leistung, nicht irgendwelche effiziente, ambitionierte oder auch nur dringend notwendige Regierungsarbeit. Für Michael Häupl, der ohnehin schon schwer an Ehrenzeichen trägt, müsste aber dringend noch ein viel höherer, neuer Orden kreiert werden.
Sein Radio-Interview „Im Journal zu Gast“ war illuminierend (oder doch illuminiert?). Dass er jedwede Art der Haushaltskonsolidierung als Kaputtsparen wegschimpft, dass er exorbitante Wiener Gebührenerhöhungen als „seit 15, 20 Jahren überfällig“ schönlügt, das alles kennt man. Auch sein schmerzhafter Gebrauch der deutschen Sprache ist nicht neu. Diesmal aber rutschte ihm mitten in seinen aufgeregten Schimpftiraden heraus, was sein Verständnis von Demokratie ist.
Seit vielen Jahren vollzieht Wien die Schüsselsche Pensionsreform nicht nach. Mit immer neuen Scheinargumenten wurde dieses teure Privileg der Wiener Stadt-Diener verteidigt. Die überhöhte Rechnung zahlen ohnehin wir alle.
Diesmal aber sprach Häupl Klartext: „Dass wir als Sozialdemokraten eine schwarz-blaue Pensionsreform durchziehen, das ist ja absurd!“
So ist das also: Für Sozialdemokraten gelten nur Gesetze, die ein Parteifreund durchbringt? So funktioniert Demokratie – in Wien.
Für dieses Bekenntnis gebührt Michael Häupl wirklich ein besonderer Orden. Und zwar kein Faschings-Orden. Denn das ist gar nicht lustig.
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Zum Sparverständnis der Sozialdemokraten :
Einem heutigen "Presse" - Artikel (natürlich über das Steuer - und Sparpaket) entnehme ich eine Aussage des ÖVP-Generalsekretärs Rauch :
Man muss offenbar sein Eigentum vor 2 Gruppen schützen :
Erstens vor den Sozialisten und zweitens vor kriminellen Ostbanden !
Ist eine derartige Diktion überhaupt politisch korrekt ?
Ja, darf er denn das ?............
jetzt hab ich naivling endlich verstanden, was SOZIALDEMOKRATIE bedeutet!
lange jahre hab ich herumgerätselt, aber au hat mir jetzt auf die sprünge geholfen:
rote gesetze müssen von allen anderen befolgt werden und eigentlich nur von denen.
schwarz-blaue gesetze sind eine frechheit, zumutung und müssen überhaupt nicht befolgt werden.
das ist demokratieverständnis auf SOZIALDEMOKRATISCH.
Der Stil des Strolchs, der das Amt des Bürgermeisters innehat, ist so unfassbar, dass man seine Schandtaten nicht oft genug wiederholen kann:
Der oberste Sowjetführer von Wien:
1. Er sorgt liebevoll für seine Mätressen. Entweder werden sie StadträtInnen oder sie bevölkern den Landesschulrat. Unfähigkeit ist kein Hindernis. Im Gegenteil sogar gefragt, dann dann strahlt der Stern des Häuptlings umso heller
2. Er läßt Wahlen fälschen (Stichwort: türkische Kaffeehäuser)
3. Er besticht die verlogenen Schmierblätter (von "News" bis "Heute") mit de facto aus Steuergeldern finanzierten Inseraten und erkauft sich so eine Hofberichterstattung
4. Er füttert die SPÖ-Betriebe (von der Sozialbau bis zur Gewista) mit Steuergeldern
5. Er plündert gemeinsam mit seinen grünen Schoßhunden die Wiener Bürger aus (Kanalgebühren, Wassergebühren, Parkgebühren.....)
6. Er hat die Weichen dafür gestellt, dass Wien im Schulden- und Haftungssumpf versinken wird (Frankenkredite, Haftungen für die BA)
7. Das "Vierterl" ist sein Freund, schlimmstenfalls wird halt den Bürgern ein statement vorgelallt.
8. Er erkauft sich die Gunst seiner Prätorianergarden im Rathaus durch üppige Geldgeschenke (Besoldungs- und Pensionsregelungen)
9. und er agiert meist abgehoben und präpotent und verhöhnt seine Untertanen.
10. Vielleicht schafft es ja Kim-Il-Bernhard, die Nachfolge seines Vaters anzutreten.
Armes Österreich, armes Wien !!!!
Die "Goldene Reblaus" auf Häupls Leibbinde....
Und wieder: warum greift die ÖVP diesen Skandal nicht auf und publiziert ihn täglich?
Daß der Bundespräsident am Vorabend des Opernballs die Vertreter der Regierung mit hohen österreichischen Orden ausgezeichnet hat, zeigt zu welchem Saftladen Österreich heruntergewirtschaftet wurde.
Die Wertigkeit dieser Orden wurde damit vom Präsidenten derart degratiert, daß sie mit diesen Gegenständen vergleichbar geworden ist, die wir als Kinder aus dem Kaugummiautomaten herausgequetscht haben.
Dazu noch als Ergänzung dieser Politkarikatur: Bei den letzten Gemeinderatswahlen gab es einen dieser, in den Wartehäuschen der Verkehrsbetriebe affichierten von Herrn Häuptl unterschriebenen Sprüche der sinngemäß folgendes aussagte: "Wenn eine Stadt von einer Partei so gut regiert wird wie Wien, stellen Wahlen eine unnötige Geldverschwendung dar und sind abzuschaffen" (Interessant wäre in diesem Zusammenhang nachzuforschen ob die regelmässig publizierten, besonders positiven Rankings nicht auch mit Gegenleistungen seitens der Stadt Wien z.B. bei internationalen Outsourcingfirmen, zu tun haben!)
Wenn jemand fast 18 Jahre lang im selben "politischen" Sessel sitzt, dann ist etwas nicht in Ordnung. Seine Amtsführung hat viele Parallelen zu diktatorischen Verwaltungen und ich vermisse schon seit vielen Jahren bei seine Wortspenden Weitsicht und Nachhaltigkeit.
Vor über 2 Jahren wurde der Wiener Oberhäuptling mit der zweithöchsten Auszeichnung der Republik geehrt. Diesem Schmarrn kann er sich ja beim kommenden Opernball an die Brust heften, wenn er nicht sonst durch intelligente Aussagen auffallen kann.
Übrigens: dieser Kult der Orden und Berufstitel sollte sich ausschliesslich auf die Faschingszeit (bzw. Nordkorea) beschränken, denn das übrige Jahr ist dies alles einfach völlig überholt und lächerlich. Die eigene Ordenskanzlei in der ehem. kaiserlichen Hofburg samt der Handvoll hochbezahlten Mitarbeitern wäre ersatzlos zu streichen.