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Die wichtigste Lehre des 11. September 2001

Bewundernswert, wer in diesen Tagen die gehirnwäscheartige Überflutung seiner Sinnesorgane heil übersteht. Aus allen druckenden und sendenden Ecken des Landes wird man derzeit nämlich schon seit Wochen mit Berichten zu einem zehn Jahre zurückliegenden Ereignis eingedeckt. Das erweckt den Verdacht, es sei für viele Medien halt einfacher und billiger, über alte Entwicklungen zu schreiben, weil man dazu nur ins Archiv gehen muss. Dennoch sind diese Alt-Berichte über den 11. September 2001 aus einem einzigen Aspekt heraus spannend: Weil sie zwar von unglaublich vielen Details schreiben, aber nur ganz wenig von dem, was auch heute noch relevant ist.

Das geht unter den vielen Randstories total unter. Wir erfahren zwar viel über die architektonischen Pläne zur Neugestaltung des World Trade Centers; Kolumnisten langweilen uns mit der autistischen Frage, was sie am 11. September gerade taten, als sie von dem Mehrfachangriff auf New York und Washington erfuhren; und natürlich kommen Hunderte Angehörige von Todesopfern zu Wort.

Nur über die Tatsache, dass der Westen damals mit einem islamistischen Generalangriff konfrontiert worden ist, hören und lesen wir sehr wenig. Ebensowenig darüber, dass dieser Generalangriff trotz der Tötung des Al-Kaida-Führers Bin Laden keineswegs abgewendet ist. Auch fast nichts darüber, dass Meinungsumfragen in islamischen Ländern erstaunliche Sympathien für die Täter zeigen – während andere Moslems wieder den Israelis die Schuld in die Schuhe schieben wollen.

Wir hören auch kaum etwas darüber, dass der deutsche Innenminister vor kurzem von rund 1000 potenziellen islamischen Terroristen alleine in Deutschland gesprochen hat. Was alleine schon angst und bange machen muss. Wir hören kaum etwas darüber, dass nach den Erkenntnissen des österreichischen Verfassungsschutzes die Zahl der aus Österreich kommenden Besucher von Terrorcamps in Pakistan oder Afghanistan deutlich zugenommen hat.

Das heute noch Wichtigste und Bedrohlichste an diesen Anschlägen wird aus mehreren Gründen verdrängt: Erstens, weil es keine einfachen oder leichten Antworten darauf gibt. Zweitens wird die Bedrohung durch islamische Terroristen aber auch deshalb verschwiegen, weil es politisch nicht korrekt ist, davon zu reden. Da redet man viel lieber nur von einem psychisch gestörten Norweger, obwohl dessen Massenmord eine totaler Einzelakt gewesen ist, hinter dem nicht einmal der Hauch irgendwelcher Strukturen oder gewaltbereiter Sympathisanten steht. Und drittens wird das Thema nicht angeschnitten, weil die Sorge ob der zunehmend aggressiver werdenden Haltung vieler Moslems von der politischen Rechten besetzt worden ist.

Diese Rechte wiederum wird insbesondere in Österreich von naiven Journalisten für die einzige Bedrohung gehalten, der alle anderen Gefahren unterzuordnen ist. Und von ihren parteipolitischen Gegnern wird die Rechte sowieso verteufelt, ist das doch die einzige Chance, der Linken wieder die ganze Macht zurückzuerobern.

In dieser panischen oder auch geheuchelten Angst vor einer angeblich rechten Bedrohung sind viele Politiker und Medien sogar bereit, die Einschränkung der Meinungsfreiheit immer weiter voranzutreiben. Daher wollen die Ministerinnen für Inneres, Justiz und Unterricht jede Kritik an der islamischen Bedrohung unter dem an totalitäre Systeme erinnernden Gummiparagraphen der „Verhetzung“ verfolgen, während sie zugleich die Fundamentalisten in hiesigen Moscheen und Schulklassen ignorieren. Daher versucht nun die Linke sogar die Gleichsetzung von Islamophoben – also jenen Menschen, die sich vor einer weiteren Ausbreitung des Islam fürchten – mit Nationalsozialisten zum vorgeschriebenen Denkmuster zu machen.

Kann dieser Terrorismus überhaupt besiegt werden? In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wohl nicht – wenn überhaupt. Die europäischen Kulturen scheinen schon zu morsch und durch Political Correctness kollektiv verblödet, als dass sie noch imstande wären, sich zu wehren. Worunter ja nicht eine Kriegserklärung zu verstehen ist, sondern ein viel konsequenteres Vorgehen gegen jeden zur Gewalt oder Verletzung der Menschenwürde aufrufenden Prediger; gegen jeden Vater, der seine Kinder zwangsverheiratet oder seine Töchter nicht am gemeinsamen Sport teilnehmen lässt; gegen jeden, der andere Moslems bedroht, nur weil sie vom Islam „abzufallen“ wagen.

Haben die USA diese Bedrohung überwunden? Sicher nicht – aber sie haben es immerhin zum Unterschied von Europa geschafft, dass es seit dem 11. September auf ihrem Boden keine weiteren Anschläge gegeben hat. Der Preis für diese Sicherheit ist freilich hoch: Es gibt in den USA seither viele Kontrollen und Überwachungen, die gerade für die freiheitsliebenden Amerikaner ein Riesenproblem sind. Dennoch sind sie sich einig: Amerika wird und darf sich nicht in die Knie zwingen lassen.

Auch wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass der Islamismus nichts mit dem Islam zu tun hätte. Das heißt zwar sicher nicht, dass jeder Moslem eine Bedrohung wäre. Das heißt aber sehr wohl, dass der Koran – neben vielen ganz anders klingenden freundlichen Stellen – als einziges heiliges Buch einer Weltreligion eine ganze Reihe von Rechtfertigungen, ja Aufrufen zur Gewalt gegen Ungläubige bietet. Was besonders dann gefährlich werden kann, wenn dieses heilige Buch auch weit mehr als tausend Jahre später nach mehrheitlicher islamische Lehre absolut wörtlich zu nehmen ist. Und nicht wie die Bibel interpretiert werden darf, ja muss.

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