Den Schweizer Sozialdemokraten war er längst zu wirr, zu radikal, viel zu links; er wird daher in seiner einstigen Partei nicht einmal mehr mit Asbesthandschuhen angegriffen. Dabei ist diese im internationalen Vergleich nicht gerade am rechten Rand der globalen Sozialdemokratie angesiedelt. In drei Ländern ist er schon verurteilt worden, weil er seine wilden Behauptungen nicht beweisen konnte. Aber von den österreichischen Medien wird dieser Jean Ziegler dennoch wie das Orakel von Delphi angebetet.
Geht dieses absurde Phänomen darauf zurück, dass in vielen der heimischen Medien jeder Unsinn breiten Platz findet, wenn er nur linksradikal genug ist – weil ja ein Gutteil der Journalisten ebenso linksradikal denkt (oder präziser: ebensolche Phrasen nachplappert)? Oder hängt es damit zusammen, dass Ziegler als Eröffnungsredner der Salzburger Festspiele zuerst vorgesehen, dann aber wieder ausgeladen worden ist – wegen einer Randerscheinung seines in sehr vielen Dingen sehr problematischen Lebenslaufs, nämlich seiner langjährigen Nähe zu Muammar Gaddafi, die derzeit nicht sonderlich opportun ist? Tatsache ist jedenfalls, dass einige Jahre davor die in ähnlicher Weise erfolgte Ausladung des Andre Glucksmann, des wahrscheinlich bedeutendsten Nachkriegs-Philosophen Frankreichs, medial fast unbemerkt und ganz unkommentiert abgelaufen ist.
Aber Ziegler mit seiner Beredsamkeit eines Maschinengewehr hat sich sofort elegant in die Opferrolle manövriert: Die großen Sponsoren hätten auf seiner Ausladung bestanden. Wie bei fast jeder von Zieglers Behauptungen gibt es auch dafür nicht den Hauch irgendeinen Beweises, sondern nur wilde Dementis aller mit seiner Ausladung Befassten.
Aber auch das ist harmlos gegen Zieglers eigentliche Untaten: Er ist seit Jahrzehnten als Amtsverteidiger fast aller der übelsten und blutrünstigsten Diktatoren dieser Welt unterwegs. Er hat nicht nur für Libyens Gaddafi einen Menschenrechtspreis mitgegründet und ihn sogar noch 2008 als „rational, zweckgerichtet, vernuftgeleitet“ gerühmt. Er war auch engst mit Massenmördern wie Che Guevara, Fidel Castro und Robert Mugabe befreundet, deren Partei er stets mit all seiner eifernden Rhetorik ergriffen hat. Was ihn freilich nicht hinderte, sich bei passender Gelegenheit bisweilen wieder von einigen seiner Idole zu trennen.
Noch übler ist eine weitere Seite des Herrn Ziegler: Nämlich der fanatische Hass auf die Marktwirtschaft, die er zur Mutter fast jedes Ungemachs erklärt. Dabei spricht er natürlich fast nie von Marktwirtschaft, sondern in der Sprache eines Hasspredigers nur von „Raubtierkapitalismus“ und ähnlichem. Auch dabei lässt er sich durch Fakten nie beirren. Er schiebt mit besonderer Liebe zu drastischer Sprache diesem Kapitalismus die Schuld für den Hunger in der Welt zu.
Er ignoriert dabei aber völlig eine der am besten bewiesenen Korrelationen der Geschichte: In einem Land gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit umso weniger Hunger, je kapitalistischer dort die Wirtschaft funktioniert. Ein asiatisches Land nach dem anderen entkommt auf dem Weg des von Ziegler so gehassten Kapitalismus Hunger und Not. Während die auf dem Weg des Sozialismus verharrenden Länder mit absoluter Sicherheit ihren Bürgern Not, Hunger und Elend beschert haben.
Auch der wirtschaftliche Aufschwung vieler europäischer Länder zwischen Estland und Slowenien ist nicht imstande, in die realitätsferne, aber klischeevolle Weltsicht des Herrn Ziegler vorzudringen.
Er spielt sich besonders gerne als angeblicher Hungerexperte der UNO auf – also jener tollen Organisation, die reihenweise Diktaturen in ihre Menschenrechtsgremien wählt. Auch in dieser Funktion erregt er sich fast nur über die angebliche Schuld des Westens. Und das auch in Zeiten, da Islamisten in Somalia hunderttausende Menschen zynisch dem Verhungern preisgeben, indem sie die (vom Westen bezahlte) Hilfe nicht ins Land lassen.
Am krassesten ist es, wie Ziegler in Simbabwe den Weg in die Hungerkatastrophe begleitet hat. Jenes klimatisch begünstige Land war Jahrzehnte einer der größten Lebensmittelexporteure Afrikas – solange bis Diktator Mugabe rund 4000 weiße Farmer brutal vertrieb. Das wurde von Ziegler lautstark bejubelt.
Diese „kapitalistischen“ Farmer aber hatten den gesamten Nahrungsreichtum des Landes produziert und organisiert. Als dann Mugabes Parteigenossen die Farmen oft mit blutigen Methoden übernommen hatten, war es nicht nur mit dem Kapitalismus aus, sondern auch mit dem Lebensmittelreichtum. Die folgende Hungerkatastrophe trieb rund drei Millionen Simbabwe-Einwohner in die Flucht nach Südafrika.
Aber nicht einmal das hatte Ziegler wenigstens ansatzweise zur Vernunft gebracht. Und auch seine grünen Sympathisanten nicht, die ihn unbedingt zu einer Ersatzveranstaltung nach Salzburg holen wollten. Zu dieser kommt Ziegler aber nun auch nicht. Weil er gerade irgendwo im Dienste der UNO total unabkömmlich ist. Oder waren ihm die österreichischen Grünen zu minder? Das könnte man ja noch verstehen. Denn als Ziegler noch auf einen Auftritt bei der Festspieleröffnung hoffte, hatte er noch keineswegs unabkömmliche Termine . . .
PS: Übrigens, wenn Ziegler gerade einmal bei seinen Antikapitalismus-Tiraden doch Luft holen muss, fällt ihm sofort der nächste Lieblingsfeind ein: nämlich Israel. Aber ein kräftiger Schuss Antisemitismus ist auf der Linken ja sowieso schon lange angesagt – pardon, er ist natürlich als Antizionismus getarnt.
zur Übersicht
Jean Ziegler fühlt sich halt als "Tempelritter" der Kommunisten und wenn seine ideologischen Grundsätze nur einen Hauch Realität enthielten, müßte doch Nordkorea das reichste, vorbildhafteste und glücklichste Land dieser Welt sein, oder?
Daß Jean Ziegler als Salzburger Festspielredner ausgeladen wurde, muß man als Wiedergutmachung sehen, denn der eigentliche Skandal ist und bleibt, welch verwirrter Geist überhaupt auf die Idee kam ihn EINZULADEN?
Und natürlich durfte auch heute Abend in ORF2 Herr Ziegler wieder lang und breit seine kruden Ansichten vor Herrn Dorfer, dem Interviewer, ausbreiten.
Unser ORF sollte endlich zu seiner linksradikalen Gesinnung stehen und beim Logo von Kreis mit Mittelpunkt zu Hammer und Sichel wechseln, damit würde wenigstens Ehrlichkeit am Küniglberg Einzug halten!
Es ist dem ORF Vom Morgenjournal weg, einen ganzen Tag wert, uns Österreicher damit zu befasseln, was Hr. Ziegler bei der Eröffnungsansprache in Salzburg gesagt hätte, hätte man ihn sprechen lassen. Hättiwari, das sind News (vermeide das Wort Informationen), wie sie dem Qualitätsmanagement des ORFs mittlerweile mehrheitlich entsprechen!
Der Kommunist Ziegler erhielt ja bekanntlich 2008 den "Salzurger Landespreis für Zukunftsforschung".
Diesen bekommen Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise durch zukunftsweisende Ideen und Initiativen verdient gemacht haben.
Damals wurde ihm sicherlich auch gleich eine Einladung als Festredner bei den Festspielen in Aussicht gestellt.
Es ist wirklich eine Schande, welche erbärmlichen Provinzpolitiker hier ihr Unwesen treiben
ich habe die rede des herrn ziegler gelesen und muss sagen, reines linksextremes gequacke und gefasel.
was da und dort zu 5% und punktuell stimmen mag, wird zu 100% ursache der probleme aufgeblasen.
kein wort über die durch medikamente und verbesserte hygiene verursachte bevölkerungsexplosion, die nicht durch verbessertes struktur- und wirtschaftswachstum gedeckt wird. kein wort über die defizitäre mentalität und arbeits- leistungseinstellung vieler bevölkerungsgruppen in entwicklungsländern.
schuld sind die spekulanten und kapitalistischen geldsäcke aus dem westen.
die sitzen aber in ländern, die vor wohlstand und verschwendung schier zu zerplatzen drohen. warum wohl, herr ziegler? wegen des ausbeuterischen kapitalismus?
kein wort über die eingeborenen oberschichten vieler entwicklungsländer, die diese verantwortungslos aussaugen. warum nicht, herr ziegler?
was für ein armseliger, realitätsferner schwachsinn. der mann hat ausser grossen reden wohl noch nie etwas praktisches in einem entwicklungsland zustande gebracht.
So, wie Ziegler hier dargestellt wird, ist er das Idealbild eines Ideologen.
Ideologie beruht nicht auf Fakten, sondern auf Glauben und deshalb reihe ich diese bei mir in die Schublade 'Sekten' ein. Darum haben die Ideologien auch die Feindschaft zu Religionen entwickelt, weil sie ja als Ersatzreligionen unterwegs sind.
Also dieser Ziegler scheint mit Realität nicht viel am Hut zu haben, wie auch seine Gefolgsleute, es muss nur wirken, was er von sich tönen darf.
Das erklärt auch den Absturz der ÖVP in Österreich, sie hat keine Ideologie mehr, sie hat sie verloren an die Ideologen der SPÖ.
Für mich ist Ideologie ein Phänomen, das ich zwar nicht erklären kann, man glaubt daran oder nicht, aber es scheint die Ideologie eben die 'Würze' zu sein, die nötig ist, um die Verbreitung politischer, eben auch ideologischer, Inhalte zu transportieren, das zeigt sich am Erfolg der Linken. Dabei ist es agal, was der wirkliche Inhalt der Ideologie ist, sie muss nur geglaubt werden, auch dann wird sie geglaubt, wenn es sich, wie bei den derzeitigen Linken, um eine uralte, tiefmarxistische, kommunistische Ideologie handelt. Das setzt sich durch mit allen uns schon aus Sowjetzeiten und DDR Zeiten bekannten Begleiterscheinungen.
Offenbar beraubt sich der Mensch damit all seiner Freiheiten solange, bis er ausbricht, Revolution heißt das dann im einschlägigen Jargon.
Ja, werte österreichische Apparatschiks dieses Kommunismusglaubens, sie persönlich fahren gut damit auf Kosten des Volkes und der Zukunft. Schlecht wird Euch werden, wenn der Zahltag kommt und Euer Glaube, Eure Ideologie wieder einmal zusammenbricht, wie des öfteren in der Geschichte, allzu lange kann es nicht mehr dauern bei dem Schuldentempo, das Ihr, werte Apparatschiks, in Eurer Realitätsverweigerung täglich dem Volk auferlegt.
Das Volk aber, das will keine Realität, das braucht einen Traum. Hundsgemein seid Ihr und unehrlich, die Ihr dieses Traumbedürfnis des Volkes für Eure Selbstbedienung ideologisch ausnützt.
Ich habe mir den Tort angetan und " La haine de l´ occident" gelesen. Wie nicht anders erwartet, reiht sich der Herr in die Reihe von jenen, durch gutes Marketing und gute Organisationsform der Partei ( heute müsste man wohl sagen: linkes Parteispektrum) hochgepushten Schmalsprurintellektuellen bzw. Flachwasserdenker ein, wie sie uns halt immer wieder vorgesetzt werden, weil es keine niveauvollen Denker in diesen Regionen gibt. Inhaltlich ähnelt er jedem kürzlich abgehaltenen und fröhlich vorsichhinpubertierenden deutschen Kirchentag
samt Exbischöfin und ist folglich nicht würdig, auch nur kommentiert zu werden.
Viel interessanter ist die Beobachtung, wie viel intensiver und hektischer und somit auch durchschaubarer der Propagandaapparat der Linken sich entwickelt,
besonders natürlich in den Kampfmedien ORF und ZDF: es hat bloß einen halben Tag gebraucht, bis die Verschwörungstheorie von der Falle des" bösen,blöden Sarkozy" für DSK geboren war, es hat nicheinmal einen halben Tag gedauert, bis das ZDF die Trommel des "rechtsradikalen Terrorismus" nach den Taten in Norwegen zu schlagen begonnen hat und da auch gleich den armen, geistig für sowas garnicht fähigen Strache als Rechtsradikalen mit Wahlplakat abgebildet hat( auf den Viktor Orban haben sie dabei vergessen, oder war der vielleicht nur zu schwierig zu buchstabieren?)
Ganz subtil und im Untergrund merkt der aufmerksame Leser, daß es noch echte Journalisten in der österr. Presselandschaft gibt. Man muß aber schon in Sowjetdiktatur geschult sein, um ihre Heldentaten zu entdecken !
Wir werden mit der linken Propagandamaschine noch viel und grimmig zu lachen haben!
Herr Ziegler dürfte einer der weltverbesserlich angehauchten und absolut einäugig durch die Welt gehenden Linken sein, wie es sie in unserer Welt ja in zu großer Menge gibt!
Ihn mit den Salzburger Festspielen überhaupt in Verbindung gebracht zu haben, ist ein arger Missgriff der Festspiel-Obrigkeiten (vor allem auch der Frau LH!).
Die Salzburger Festspiele sind das Juwel in unserer inzwischen ins Uferlose ausartenden Festspielerzeugungs-Anstalt!
In meiner recht ansehnlichen C-Diskothek nehmen die seit Jahrzehnten mitgeschnittenen Festspiel-Highlights (mit Schwerpunkt klassisches Lied), und von Orfeo d'Or sorgsam digitalisierten CD's einen Ehrenplatz ein: Lisa della Casa, Ludwig, Fischer-Dieskau, Prey u.a., daneben die vielen herrlichen Orchesterkonzerte unter Furtwängler, Karajan & Co., das sind die Salzburger Festspiele, nicht abgetackelte Links-Gurus und professionelle Weltverbesserer-Kasperln mit Diktatoren-Hintergrund!!
(mail to: gerhard@michler.at)