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EHEC: Eine doppelte Vergiftung

Deutschland hat nun offenbar endgültig die Quelle der aufsehenerregenden EHEC-Vergiftung entdeckt. Und liefert damit auch gleich einen Beweis für eine weitere Vergiftung – nämlich die der Objektivität zahlloser Medien. Jedoch gibt es einen Unterschied: Während die giftigen Bakterien in den Mikroskop-Vergrößerungen rot erscheinen, was ganz sicher keine politische Bedeutung hat, ist die mediale Vergiftung eine grüne, mit stark politischem Hintergrund.

Wer es nicht glaubt, lese ein paar Dutzend Kommentare insbesondere deutscher und österreichischer Zeitungen während der vergangenen Wochen nach. Und er halte sich gleichzeitig die zwei nun feststehenden Aspekte vor Augen: Erstens, die Quelle des Übels war ein Biobauernhof; und zweitens, dieser liegt in Niedersachsen, also in jener Region, wo die meisten Vergiftungen aufgetreten sind.

Damit sind gleich zwei grüne Dogmen zerstört worden. Was wurde da in diesen Wochen – oder gar in den Jahren davor – doch an Gratiswerbung für die Bio-Industrie geschrieben! Pardon: „Industrie“ sind natürlich immer die bösen Anderen, wo es ganz anders zugeht als auf dem Biobauernhof. Nämlich viel sauberer und ohne kultische Verehrung für den Kot von Rindern und anderen Tieren.

Und als sich dann der Verdacht immer mehr Richtung Bioprodukten verdichtet hat, da haben die Kommentatoren tagelang die Kurve mit dem Argument zu nehmen versucht: Dass man halt selber schuld sei, wenn man importierte Lebensmittel und nicht jene aus der unmittelbaren Umgebung verzehrt, wo man ja den direkten Kontakt mit den Bauern hat. Aber gerade ein Bauer aus der Umgebung war für viele Menschen in Hamburg und Niedersachsen genau das tödliche Pech. Und nicht einer aus dem fernen Spanien.

Manche werden nun einwenden: Das war halt Pech und ein Einzelfall. Aber auch das stimmt nicht. Statistisch kommen Salmonellen- oder EHEC-artige Vergiftungen bei Bio-Produktion viel häufiger vor als bei agrarindustrieller.

Nächster typischer Einwand: Aber die Pestizide! Die sind in der Tat bei der echten (also nicht bloß der zu Marketingzwecken oder zur Rechtfertigung hoher Preise oder zum Verkauf verschrumpelter Äpfel vorgetäuschten) Bioproduktion in geringerem Umfang enthalten. Nur: Es gibt überhaupt keinen Beweis für Erkrankungen oder gar Todesfälle durch Pestizid-Rückstände. Denn auch bei normalen Lebensmitteln sind die Grenzwerte weit unterhalb jeder Risikoschwelle.

Auch wenn es politisch absolut unkorrekt ist: Das vor einigen Jahrzehnten verhängte Verbot von DDT hat die Menschheit nicht gesünder gemacht, sondern Millionen Tote gefordert: nämlich als Opfer der Malaria, die seither nicht mehr effizient an der Wurzel bekämpft werden kann.

Also meint der Unterberger gar, man solle keine Bioprodukte essen? Sicher nicht, der Unterberger ist so ziemlich der letzte, der Mitbürgern etwas oktroyieren will, was sie „sollen“. Er ärgert sich erstens nur, wenn mit dem Bioschmäh Steuermittel abgecasht werden. Und zweitens, wenn die Medien Menschen für dumm verkaufen.

Und was isst er denn selber? Er selbst entscheidet sich immer für das, was ihm halt besser schmeckt. Das ist einmal Bio und ein andermal nicht Bio. Im Zweifel entscheidet er sich ganz marktwirtschaftlich für das billigere Produkt.

PS: Ich habe weiter oben von „Gratiswerbung“ geschrieben. Aber eigentlich bin ich mir in Hinblick auf das „Gratis“ gar nicht mehr so sicher. Hat doch dieser Tage der österreichische PR-Ethik-Rat eine Untersuchung veröffentlicht, derzufolge in den Medien Schleichwerbung „flächendeckend“ zu finden ist, also in allen untersuchten Medien. Besonders häufig gibt es jedoch in den Boulevard-Medien bezahlte Werbung, die sich als redaktioneller Beitrag anbietet.

PPS: Um wieder einmal gleich vorweg den üblichen Unterstellungen grüner Menschen entgegenzutreten: Ich habe weder Aktien noch sonstige Interessen in der Lebensmittelindustrie oder in der Landwirtschaft. Ich schreibe nur als schlichter städtischer Konsument und Steuerzahler.

 

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