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Vorweihnachtliche Bildungswunder

Positiv Denken hilft. Plötzlich wird uns gezeigt, dass der Föderalstaat vielleicht doch nicht so schlecht ist, wie wir gedacht haben. Aus den Bundesländern kann man nämlich neuerdings durchaus Erfreuliches hören. Dort nutzt man offenbar die wahlfreie Periode wirklich, um alte Schwachsinnigkeiten zu entsorgen. Jetzt wäre es schön, wenngleich utopisch, könnte auch in der Bundesregierung das Denken einsetzen.

Gleich alle vier SPÖ-Landeshauptleute haben in den letzten Tagen das Parteitabu gebrochen: Studiengebühren seien durchaus denkbar, heißt es plötzlich; sie sollten nur durch Stipendien sozial abgefedert werden (was nie bestritten war). Dass alle drei in den Wahlkämpfen des ablaufenden Jahres ziemlich genau das Gegenteil gesagt haben, war wahrscheinlich nur ein Alptraum.

Heute freuen wir uns einfach, dass Fortschritt in die richtige Richtung (nicht nur um seiner selbst willen) doch immer noch möglich ist. Freilich fällt es schwer, die letzten zehn Jahre ganz zu vergessen, in denen die SPÖ eine aberwitzige Kampagne gegen die – noch dazu im ganzen Land mit Ausnahme der Studenten durchaus populären – Studiengebühren geführt hat. Denn der Schaden an den hohen Schulen dieses Landes ist gewaltig, der inzwischen durch deren Degradierung zur unentgeltlichen Wärmestube eingetreten ist.

Freuen können wir uns aber auch, dass zur gleichen Zeit bei der ÖVP-Steiermark die Vernunft ausgebrochen ist. Denn die schwarzen Steirer haben in den letzten Jahren wie Geisterfahren für die unpopuläre, teure und elitenfeindliche Gesamtschule gekämpft. Nun verkündet der schwarze Obersteirer Schützenhöfer einen deutlichen Richtungswechsel und nimmt Abschied vom Gesamtschul-Fimmel. Offenbar hat er die Pisa-Studie gebraucht, um zu erkennen, dass man nicht deshalb die Gymnasien verbieten muss, weil Eltern, Volksschule und sonstige Schulen nicht imstande gewesen sind, 15-Jährigen das sinnerfassende Lesen beizubringen.

Das alles stimmt richtig vorweihnachtlich fröhlich. Jetzt warten wir nur noch auf Erwin Pröll, dass er ebenfalls zur Vernunft findet und verkündet, dass er sich in Sachen Lehrerkompetenz geirrt hat: Denn das durch die Personalpolitik eines verparteipolitisierten Unterrichtsministeriums verursachte Problem wird nicht durch die die Übertragung der Oberhoheit über die Lehrer an die verparteipolitisierten Bundesländer gelöst. Pröll sollte vielmehr das sagen, was immer mehr Menschen in diesem Land sagen: Gebt den Schulen, den Direktoren und Eltern die Kompetenzen, um die sich Bund und Länder streiten. Sie sind am nächsten an der Schulfront und an den Kindern. Und am weitesten von der Parteipolitik. Der Bund hingegen soll den Schulen nur noch – ambitionierte – Ziele vorgeben, was die Kinder zu lernen haben, und deren Erreichung in regelmäßigen Abständen messen und belohnen.

Erwin P., Österreich wartet auf Sie! Nehmen Sie sich an Ihren Kollegen ein Beispiel und widerlegen Sie das Vorurteil, dass Sie ein cholerischer und altgewordener Dickschädel sind, der keinen Argumenten zuhört! Fassen Sie es als Kompliment auf, dass man Ihnen das noch zutraut. Denn die Bundesregierung selbst hat ja längst das Denken eingestellt. Der traut man gar nichts mehr zu . . .

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