Rate mal, was das Rating ist
03. Dezember 2010 01:31
2010-12-03 01:31:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:30
Bisher waren es nur einige Warner wie das Tagebuch. Jetzt ist es erstmals auch einer der ganz Wichtigen der österreichischen Wirtschaft, der es ebenfalls offen ausspricht. Was uns zum Anschnallen aller verfügbaren Sicherheitsgurte veranlassen sollte.
Das Triple-A-Rating der heimischen Wirtschaft wackelt, wenn die Regierung auch in den nächsten Monaten nichts zustandebringt: Der das in einem Kurier-Interview sagt, heißt immerhin Andreas Treichl und ist Chef der Erste Bank.
Man wird ihm zwar nicht zustimmen, wenn er von noch höheren Steuern als Therapie spricht, hat doch Österreich jetzt schon die vierthöchste Abgabenquote in Europa. Noch mehr Steuern können nicht gut sein für den Investitionsstandort Österreich. Stattdessen gibt es ja viel klügere Maßnahmen auf der Einsparungsseite, die auch langfristig das Pensions- und Gesundheitssystem sanieren würden.
Aber selbst wenn es höhere Steuern sind, wären diese noch immer besser, als wenn uns Faymann/Pröll in den Abgrund einer reduzierten Kreditwürdigkeit lenken würden. Denn die dann zu bezahlenden Zinsen werden für uns alle zur gewaltigen Last.
Pröll hat im Gegensatz zu seinem Koalitionspartner im letzten Jahr verbal oft den Eindruck erweckt, er wüsste um die Gefahren für das Land. Aber offenbar ist er ein viel zu sehr konsensorientierter Mensch, als dass er sich gegen den mit allen Wiener Vorstadtschmähs gewaschenen Machtmenschen Faymann durchsetzen könnte. Und Faymann selbst hat leider absolut keine Ahnung von Wirtschaftspolitik (oder er verwechselt diese mit der Vergabe von Bestechungsinseraten und der Besetzung aller wichtigen Positionen mit seinen Gefolgsleuten meist minderer Qualität).
Es ist vielmehr zu befürchten, dass Faymann nicht einmal begreift, was das Triple-A-Rating bedeutet. Nicht nur weil das ein englischer Ausdruck ist. Daher wird auch der Mut Treichls wahrscheinlich bei jenem Mann, den dieses Land als Bundeskanzler hat, wirkungslos bleiben. Er wird auch am Egoismus der Bundesländer scheitern. Und er wird aus dem netten Josef Pröll auch keinen Kämpfer machen. Nur: Weder in den beiden Regierungsparteien noch in der Opposition gibt es Menschen, die einem als Alternative viel Hoffnung machen.
Jetzt wird zwar Treichl wohl viel gescholten werden, weil er es wagte zu sagen, dass der Kaiser bald ohne Kleider dastehen wird. Aber nutzen wird es nichts. Und die Ratingagenturen werden viel gescholten werden, wenn sie unser (aller!) Rating hinuntersetzen und damit die Zinsen für unsere Staatsschuld hinauf. Die Schelte wird sie aber einen feuchten Dreck scheren. Denn jeder Geldgeber vertraut ihnen tausend Mal mehr als der heimischen Regierungspropaganda.
zur Übersicht
Zu einem guten Teil ist das Rating ein Maßstab, zu einem anderen guten Teil Willkür und zu einem weiteren guten Teil Eitelkeit und Lüge.
Das aber, was hier Herr Treichl gesagt hat, hat eigentlich nicht mehr viel mit Rating zu tun, meiner Meinung nach. Es hat damit zu tun, daß wir vor dem Flop stehen. Das Rating hätte müssen schon seit den 1970-er Jahren stetig heruntergesetzt werden müssen. Treichl meint, jetzt ist Schluß mit lustig und es wird ernst. Wir sind eben beim Schurkenstaat angekommen.
Der 'Rettungsschirm' wird uns nicht mehr erreichen, weil wir zu spät kommen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Aus Eitelkeit und mit gefälschten Statistiken sind wir Nettozahler, in der Realität und mit den schlagend werdenden Staatshaftungen aber sind wir schon längst ein Schurkenstaat.
Den 'Rettungsschirm' hat der Wind zerzaust und es regnet massiv hinein. Wenn einer das jetzt sagt, so ist das eigentlich schon sehr lange Fakt.
Obwohl Treichl ein Lobbyist unserer Regierung ist, hat er gewagt das auszusprechen, was ich schon in einem meiner Kommentare aktualisierte habe sowie das, was unsere Herren Politiker tunlichst vermeiden:
Treichl beweist nicht Mut, sondern ganz einfach PRAGMATISMUS, weil er auf Grund des aktuellen rot-schwarzen Budgets keinerlei Rücksicht mehr nehmen muß, sondern berechtigterweise den Tatsachen ins Auge sieht.
Was bedeutet sein Signal: "Es brennt der Huat"! :-(
Sehen wie es doch einmal so:
über die Glaubwürdigkeit der Ratingagenturen kann man trefflich diskutieren.
Fakt ist, die beiden Vorturner in unserer Regierung haben weder Ahnung noch einen Funken Verantwortungsgefühl.
Und Fakt ist, die Auswirkung der Aussagben von Moody's und Co ist relevant. Und dazu - siehe A.U.
Das Wissen um die Glaubwürdigkeit der Ratingagenturen hilft uns wenig wenn wir untergehen, solange deren internationale Stellung aufrecht ist.
Aber was soll's, hauptsache die Bundeshymne wurde "gegendert" und unsere Kinder werden von einer gescheiterten "Bankfachfrau" umerzogen.
Aber wie so oft hier festgestellt: LEIDER hat dieses Land die Regierung die es gewählt hat ...
Ratingagenturen, die falschen Propheten.
Ganz abgesehen davon, dass es bei der derzeit gängigen Praxis einen erheblichen Interessenskonflikt gibt, da die Agenturen ja von ihren Auftraggebern bezahlt werden, sind diese zuletzt in der Finanz- und Wirtschaftskrise sehr stark unter Druck geraten, da sie teilweise mit unrealistisch guten Ratings dem Markt ein zu niedriges Risiko vorgetäuscht und damit einen falschen Anreiz gegeben hatten.
Besonders das Quasimonopol der 3 Agenturen Standard & Poors, Moody's und Fitch Ratings stößt immer mehr auf Kritik, sodass es bereits Überlegungen und Pläne für eine unabhängige, nicht gewinnorientierte europäischen Ratingagentur gibt.
Dass es in den Banken noch immer eine sehr starke "Ratinggläubigkeit" gibt, kann man zwar verstehen, muß es aber nicht gutheißen!
WARUM AUFREGEN?
Seit langer Zeit ist uns das Vorgehen, die Gesetzgebung, das Verschwinden von Mill. Euro....und und und in Brüssel ein Dorn im Auge.
Aus der "Wirtschaftsunion" ist ein eine PC linxlinker Natur geworden.
Nationale Anliegen (Asylanten) werden ausgehebelt...
...endlos fortsetzbar
Was also gibt es wirksameres als...
-ein Zusammenbrechen der Währung und somit ev auch ein Niedergang der EU?
Für mich wäre es ein Gesundungsprozess und eine Chance auf einen Neubeginn ohne dieses Krebsgeschwür EU.
Aus einem gutartigen Gewächs ist ein bösartiger Tumor geworden.
lg
Zu Treichl und Kollegen muss ich anmerken, es wär halt gscheiter gewesen, hätten sie früher gewarnt und gegengesteuert. Doch auch sie liefen wie Lemminge den "Erfolgen" nach und kauften und kauften "faule Papiere".
Die Glaubwürdigkeit dieser Herren hat arg gelitten.
Nr. 311
Meine Informantin Laura schwört,
das hat sie echt vom Kanzler g'hört:
Geh'!Tun's mi da net beheeeligen!
Es gibt gar ka' Räting für Inseln der Seeligen!