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Die veruntreute Glaubwürdigkeit der Medien

Medien erregen sich gerne über die Politik und den Glaubwürdigkeitsverlust der dort handelnden Personen. Zu Recht. Worüber sie aber gar nicht gerne reden, das ist der eigene Glaubwürdigkeitsverlust. Und der ist genauso problematisch.

Eine soeben veröffentliche repräsentative Imas-Umfrage zeigt, dass nur noch 25 Prozent der Österreicher glauben, „dass die österreichischen Zeitungen im allgemeinen korrekt und vollständig über die politischen Vorgänge berichten“. Ein absolut erschütternder Wert. Denn im Grund ist Glaubwürdigkeit das einzige Produkt, das Zeitungen ihren Lesern verkaufen. Sie haben aber – um ein Wortspiel zu wagen – ihre Glaubwürdigkeit schon längst verkauft. Wie vor allem die jüngeren Österreicher konstatieren.

Denn 50 Prozent (der Rest ist unentschieden) haben, so die Formulierung der Imas-Frage, „den Eindruck, dass vieles verzerrt und unvollständig dargestellt wird“.

Die Liste der überdurchschnittlich oft (zwischen 34 und 50 Prozent) genannten Mediensünden: Unbegründete Panikmache, einseitige Darstellung, Unterdrückung von Informationen, Verletzung der Privatsphäre prominenter Menschen, unzureichende Korrektur von Berichten über zu Unrecht angegriffenen Menschen, Vorverurteilung von Beschuldigten.

In dem den Befragten von Imas vorgelegten Sündenkatalog fehlen dabei wahrscheinlich noch schlimmere Verfehlungen: Zeitungen lassen sich durch Inserate, Kooperationen und Ähnliches von Politikern (um Steuergeld) kaufen und schreiben aus diesem Grund ganz bewusst einseitig. Ja, manche Verlage erpressen sogar die Politik ganz offensiv: Wenn kein Geld fließt, schreiben wir schlecht oder gar nicht über Euch.

Ähnliches gilt in weiten Bereichen von der kommerziellen Werbung. Wobei heute die Beeinflussung des scheinbar objektiven redaktionellen Inhalts durch Inserate längst über die traditionellen Grauzonen von Motor- und Reise-Berichterstattung hinausgewuchert ist.

Das Motiv der Medien-Korrumpierung ist letztlich gleichgültig: Die einen tun es aus nackter Gier, die anderen im Überlebenskampf. Schließlich mussten in anderen Ländern in den letzten Jahren Hunderte Zeitungen zusperren, und Zehntausende Journalisten ihre Kündigung hinnehmen. Da ist es zwar moralisch nicht akzeptabel, aber doch nachvollziehbar, dass bestimmte Medien die Prostitution vorziehen. Die nur leider, leider (oder: Gott sei Dank) kein langfristig funktionierendes Geschäftsmodell ist.

PS.: Zum Glück für den ORF hat Imas sich in dieser Umfrage nur mit den Zeitungen befasst. Freilich muss sich das gebührenfinanzierte Fernsehen ohnedies jeden Monat die deprimierend schrumpfenden Seher-Zahlen anhören.

PPS.: Die diversen Publizistik-Studien in Österreich sind ja eigentlich nicht einmal eine Fußnote wert. Unterrichten doch dort durchwegs Professoren, die als Journalist keine Chance hatten oder hätten. Dennoch ist man fassungslos, dass diese Publizisten keine einzige quantitative Studie über mediale Korruption zustandegebracht haben. Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, die politisch gesteuerten Inserate aufzulisten und mit dem Inseratentarif zu multiplizieren. Aber solche „Wissenschaftler“ fordern dauernd mehr Geld . . .

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