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Rettet die Kinder: Claudia Schmied reitet wieder

Österreich steht in den nächsten Tagen ein besonders katastrophales Ergebnis der internationalen Pisa-Vergleichstests über die Lese- und Rechen-Fähigkeiten der Jugendlichen ins Haus. Und was tut da die seit Ende 2006 zuständige Unterrichtsministerin? Claudia Schmied überzeugt uns nicht nur, dass alle anderen schuld sind außer ihr. Sie hat in der vergangenen Woche auch schon kräftig gegengesteuert – freilich mit dem überflüssigsten wie dümmsten Erlass ihrer ganzen Dienstzeit.

Während also eine Diskussion dringend nötig wäre, wie wir wieder mehr Leistung und Disziplin in all unsere Schulen bringen, wie wir den Lehrern wieder mehr Rechte geben, wie wir den Direktoren mehr Rechte bei der Lehreraus- und abwahl geben, wie wir die immer zahlreicher werdenden Zuwanderer aus Südosten zum Lesen und zum Schreiben der deutschen Sprache veranlassen können, in dieser Stunde wagt es Schmied, die Schulen mit einem seitenweisen Gewäsch über den „Geschlechtergerechten Sprachgebrauch in Texten“ zu belästigen.

Das kann man nicht einmal mehr damit rechtfertigen, dass Frau Schmied halt von Natur aus nur Frauen im Sinn hat. Das ist einfach ein Skandal. Und in vieler Hinsicht überdies noch inhaltlich falsch beziehungsweise duden-widrig.

Aber wahrscheinlich liegt genau darin ein Hauptproblem unserer Schulen: Statt dass dort unsere Kinder auf die Herausforderungen der „Hochleistungsgesellschaft“ (© Alfred Gusenbauer - Ehre wem Ehre gebührt) vorbereitet werden, werden sie von dieser knalllinken Unterrichtsministerin mit immer mehr ideologischem Müll zugeschüttet. Wie etwa dem Global-Warming-Propagandafilm Al Gores, der mehr faktische Fehler enthält als Walt Disney Produkte, oder wie das Klassenkampf-Pamphlet „Let‘s make money“. In beide Unsinns-Filme wurden auf Schmieds Anordnung die Schüler geschickt.

Die von ihr so forcierte „Geschlechtergerechte Sprache“ verschwendet nicht nur wertvolle Unterrichtszeit, sondern sie macht naturgemäß jeden Text viel schlechter lesbar. So wie es ja einst auch schon der Wegfall vieler Beistriche durch die ähnlich schwachsinnige Rechtschreibreform bewirkt hat (die Elisabeth Gehrer zu verantworten hatte).  Lesen hat nämlich primär den Zweck, einen Sinn zu erfassen. Und wenn kein Beistrich mehr Orientierung über Satzstrukturen wie etwa eine Infinitivgruppe gibt, dann liest man halt mit mehr Problemen. Denselben Effekt haben Texte, die gespickt sind mit lauter der/die, –er/innen, Lernende, „Schüler und Schülerinnen“ oder MitgliederInnen (auch die letzteren wurden schon gesichtet).

Genau die schlechten Lesefähigkeiten stehen aber im Zentrum des Pisa-Debakels, und daher trägt die Genderei kräftig Mitschuld daran (auch wenn die Pisa-Ergebnisse natürlich noch viele andere Ursachen haben, über die wir uns in den nächsten Tagen unterhalten sollten).

Seit nicht mehr eindeutig klar ist – wie es das bis zum Beginn der feministischen Sprachzerstörung vor rund 20 Jahren noch war –, ob mit „Schülern“ alle oder nur die Hälfte der „Lernenden“ gemeint ist, seit nun gar einige Radikallinke (und ein paar besonders dumme Bürgerliche) von „Schülerinnen“ reden, obwohl sie eigentlich alle Schüler meinen, seit das grammatikalische Geschlecht mit dem biologischen verwechselt wird (also ob "das Genie" eine Sache wäre) , kommt es „immer wieder zu unstimmigen Aussagen und logischen Widersprüchen“. Wie das Schmied-Papier selbst  zugibt. Freilich will die Ministerin in ihrer eigenen Logik diese Widersprüche mit noch mehr Sprachzerstörung bekämpfen. Was irgendwie dem alten sozialistischen Rezept gleicht, eine Schuldenkrise mit noch mehr Schulden zu bekämpfen.

Aber zurück zur Schmied-Groteske und einigen Kostenproben aus dem, was diese Frau allen Ernstes unseren Kindern eintrichtern lassen will.

So sollen Lehrer künftig kranke Kinder in folgender Form wegschicken: „Geh zur Schulärztin oder zum Schularzt!“

Lehrer sollte man nach Schmieds Wünschen zu „Lehrenden“ machen.

Ein weiteres Schmankerl: „Ein Schulteam besteht aus 12 SchülerInnen und einer BegleitlererIn.“ Anmerkung: Das „h“ habe nicht ich gestohlen, aber vor lauter feministischer Artistik kann das hohe (oder hoe?) Ministerium halt nicht auf jede Kleinigkeit Rücksicht nehmen.

Oder „LehrerInnen für den pflegerischen Fachunterricht“. Wenn schon Genderwahn, dann bitte konsequent, dann müsste es ja auch „pflegerInisch“ heißen.

An anderer Stelle empfiehlt die Unglücksministerin, weil sie dann irgendwie doch spürt, dass der ganze Schrägstrich- und Binnen-I-Krampf „problematisch“ ist, Menschen einfach als Institution anzusprechen. Also: „Rektorat statt Rektor/in“. Das ist aber nicht nur juristisch ein heilloser Schwachsinn, denn der Organträger ist etwas ganz anderes als das Organ, die Institution. Das ist auch entwürdigend, wenn der Mensch nicht mehr vorkommen darf.

Absurd ist auch, dass Schmied für die Sekundarstufe I (also Hauptschulen und Unterstufen) und die Sekundarstufe II unterschiedliche Geschlechtergerechtigkeitsregeln vorschreibt. Die einen sollen keine Sparschreibungen verwenden, bei den anderen sollen sie hingegen thematisiert werden. Und in anderen Fächern ist dann überhaupt alles erlaubt; dort können „die in der Öffentlichkeit üblichen Formen der geschlechtergerechten Schreibweise verwendet werden“.

Statt Lesen soll den Kindern und Kinderinnen damit Chaos pur beigebracht, ihnen die Sprache bis zum Brechreiz verleidet werden. Nur weil man noch immer nicht bereit ist zuzugeben, dass die "Geschlechtergerechte Sprache" der größte Flop seit Esperanto ist.

Wenn man das alles so liest, dann kann man eigentlich nur zu einem einzigen Schluss kommen: Jede andere Organisationsform, auch die einer Verländerung der Schule, wäre besser für unsere Kinder, als eine, in der diese Frau weiter ihren Unfug treiben darf. Selbst wenn es die Länder nicht, wie sie behaupten, billiger machen sollten.

Freilich werde ich im nächsten Augenblick schon wieder skeptisch: Der dümmliche Neusprech wird nämlich von sprachunkundigen Bürokraten auch schon in so manchen anderen Bundesländern verbreitet.

PS.: siehe dazu auch einen hochinteressanten und gleichzeitig erscheinenden Gastkommentar über das Schulsystem eines Landes, das sowohl bei Pisa wie auch beim Wirtschaftswachstum Österreich weit übertrifft.

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