Die Krisenproteste: Schein und Wirklichkeit
02. Oktober 2010 01:42
2010-10-02 01:42:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Fernsehzuschauer bekommen wie immer ein völlig falsches Bild. Ihnen werden derzeit fast täglich aus irgendeiner Stadt Europas ein paar aufgeregt mit Fahnen und Transparenten, Gebrüll und Lärmmaschinen demonstrierende Menschen gezeigt. Und Kommentatoren jenseits aller Objektivität zeigen ihre Begeisterung über die (endlich!) stattfindenden Generalstreiks und vermitteln den Eindruck, ganz Europa stehe still.
Die Wahrheit ist aber eine völlig andere: Sämtliche Proteste und Streiks in Europa haben im heurigen Jahr viel weniger Teilnehmer gehabt als von den Gewerkschaften erhofft. Ein paar Tausend aufgeregte Demonstranten bedeuten überhaupt nichts, die bringt selbst die bedeutungslose Österreichische Hochschülerschaft außerhalb von Ferienzeiten jederzeit zusammen.
Von Griechenland über Spanien bis Frankreich haben sich die Arbeitnehmer jedenfalls viel weiser gezeigt als die um ihre eigene Existenzberechtigung bangenden Gewerkschafts- und Parteifunktionäre. Sie sind überwiegend an ihren Arbeitsplätzen geblieben und haben die Funktionäre alleine demonstrieren lassen.
Natürlich sind die Arbeitnehmer nirgendwo begeistert über Lohnbremsen, erleichterte Kündigungsmöglichkeiten oder spätere Pensionierungs-Zeitpunkte. Nur erkennen sie zunehmend die Unvermeidbarkeit solcher Maßnahmen. Nur bangen sie vor allem anderen um ihren Job. Und sie erkennen immer mehr in den überspitzten (und häufig erfolgreichen) Forderungen der Gewerkschaften während der letzten Jahre eine Hauptursache der Krise, der Schuldenexplosion und der Arbeitsplatzgefährdung.
Daher gehen auch europaweit die Mitgliederzahlen in den Gewerkschaften zurück. Diese haben nur noch innerhalb der diversen sozialistischen Parteien einen relevanten Einfluss, wie sich etwa jetzt beim Machtwechsel in der britischen Labour-Partei gezeigt hat.
Solch gute Nachrichten enthält uns aber das Fernsehen vor.
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ja, die medien der freien westlichen welt.
euronews: aufgeregte proteste und natürlich kein tag ohne roma/sinti propaganda, ohne schwulen und lesben verehrung, ohne genderismus, keine woche ohne mindestens 2-3 nazi-greuel gedenkfeiern etc. und dazu frau reding mit geballter faust so oder so ähnlich sagend: "wenn männer die faust ballen, dann sind sie energisch, wenn es frauen tun, sind sie hysterisch" (wie recht sie doch hat, aber viel wichtiger wäre politik für verständnis der geschlechter untereinander).
cnn: leicht abgeschwächt dasselbe
bbc-history: nazigreuel im wochentakt, zb bericht über kreuzigung eines kanadischen soldaten im ersten weltkrieg, durch, ja durch wen? - beweise wurden keine vorgelegt, nur mutmassungen angestellt, dass es nur die deutschen gewesen sein konnten, nicht etwa auch die eigene hunnen-propagandamaschinerie.
gedenkfeiern und lichterlketten für die zig-millionen opfer des kommunismus kann man mit der lupe suchen. wer das zu erwähnen wagt, gilt als revanchist.
und in den angelsächsischen medien vor der eigenen tür kehren? unverständliches fremdwort, passiert peinlicherweise manchmal als regiefehler.
und unsere masochistischen linksreporter hingegen lassen keine gelegenheit aus weiteren generationen die erbsünde aufzuschwatzen und deutsche und österreicher im ausland schlecht zu machen.
die gehirnwäsche, die natürlich auch au's obiges beispiel betrifft ist weltweit durchdringende, effizient einseitige heuchelei und hervorragend geeignet von den eigenen unzulänglichkeiten abzulenken. und wenn es keine anonymen bösewichte wie das kapital oder rechtskonservative kräfte sind, die man verantwortlich machen kann, dann kann man es immer mit den deutschen tun, die sich sofort präventiv in den staub werfen und die brieftasche zücken.
Zum aktuellen Kommentar gehe ich - wie fast immer - mit A.U total konform:
In der ORF-Berichterstattung werden Proteste einiger Hundert- bis weniger Tausendschaften erregter Demonstranten (nicht nur in Österreich) meist als machtvolle Vollkserhebungen dargestellt. Das kennen wir zur Genüge!
Was mich jedoch beim Lesen des heutigen Frühkuriers fast vom Sessel geschmissen hätte, war die Story auf Seite 23 "Der ORF schuldet uns noch Geld" zur sattsam bekannten "Schauplatz-Geschichte". Da plaudern die beiden involvierten Skinheads ganz offen über ihre "Geschäftsbeziehung" mit dem Staatsfunk, über die diversen Guttaten, die ihnen Redakteur Ed Moschitz zukommen ließ, usw. usf.
Da bleibt einem zumindest kurzzeitig der Mund offen: nicht wegen der lächerlichen bis gefährlichen Denkweise dieses typischen, leider oft recht unter-mediokrem Gemeindebau-Verschnittes (bitte um Entschuldigung an alle braven und netten Gemeindebau-Bewohner!!). Das ist Primitiv-Faschismus auf unterstem Level, wie er in der ganzen Welt anzutreffen ist!
Nein, die Sauerei liegt beim ORF: Um politisch Andersdenkende anzupatzen, werden Sendungen vorbereitet und durchgeführt, die in absolut unfairer Weise ein falsches Bild der jeweiligen Begebenheit anstrebt und oft auch erreicht.
Noch frecher ist in diesem Fall allerdings der präpotente Anspruch des ORF auf die notwendige Wahrung des "Redaktionsgeheimnis-Anspruches" hinsichtlich Verweigerung der Bänder-Herausgabe! Wenn dann noch die Justiz willfährig mitspielt (siehe Befangenheit usw.), dann rundet sich dieses "Sittenbild" zu einer typisch österreichischen Politsatire!
Der ORF müsste bzw. mit Anwendung legaler Rechtsmittel gezwungen werden, die Bänder unverzüglich herauszugeben (ob dort nun etwas "Verbotenes" hör- oder bemerkbar ist oder nicht); in jedem Fall gehört aber der sehr eigenartige Redakteur hart abghmahnt, besser gefeuert!
Herr Strache kann getrost der nächstwöchigen Wahl entgegensehen!
Gewerkschaften hatten sicher vor 100 Jahren Ihre Berechtigung, da es einerseits noch keine Arbeiterkammern *) (mit Pflichtbeiträgen) gegeben hatte und zweitens wirklich manches im Berufsleben erst mühsam erkämpft werden musste. Doch nun schreiben wir 2010 und da tun sich die Gewerkschaften wirklich schwer, ihre Notwendigkeit zu erklären. Jahreland hat man z.B. vom geheimen, prall gefüllten Steikfonds gesprochen, welcher dann bei der Bawag/ÖGB-Affaire sich als nicht existent herausgestellt hatte. Ich habe den Eindruck, dass sich die Gewerkschaften in Österreich nur mehr als Selbstszweck erhalten. Traurig ist aber die Tatsache, dass man in vielen Großbetrieben, wie auch z.B. bei der Stadt Wien oder ÖBB mehr oder weniger gezwungen wird, da beizutreten.
*) Interessant ist zu beobachten, dass manche Arbeiterkammerfunktionäre auch in der Gewerkschaft angestellt sind und so "vorbildlich" zwei Gehälter kassieren. Bei Kollektivvertragsverhandlungen sitzen neben den offiziellen Kammern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer dann auch noch Gewerkschaft und ggfs. auch die Industriellenvereinigung., wo die letzteren zwei genannten Institutionen gar keinen gesetzlichen Auftrag haben.
Soeben in den ORF-Nachrichten über Stutgart gehört:
"Die Polizei hat bei der gewaltsamen Auflösung der Demonstration zahlreiche Teilnehmer verletzt."
Das nenne ich Polemik!
Österreichische Gewerkschaften.
Österreichische Gewerkschaften haben für mich immer den Geschmack des irrationalen, der Unmäßigkeit, des Aufrufs zur Faulheit, der überzahlten Funktionäre, der Überheblichkeit, der Gesetzlosigkeit, der Erpressungsgesinnung, der Parteimanipulation, der Lüge, der Provokation, des Willens, hohe Schäden anzurichten, des Machtmißbrauchs, der Volksverhetzung, u.v.a.m. gehabt und haben ihn noch immer.
Wenn ich etwa vor dem ersten Weltkrieg gelebt hätte, wäre ich Mitglied dieser Bewegung gewesen, damals war eine Aufgabe da, die es zu lösen galt.
So sind uns heute aus diesen Zeiten eben die Gewerkschafter und die Beamten geblieben, beide als privilegierte Fremdkörper, die nicht mehr in diese Zeit passen, Pragmatisierung und Gewerkschaft.
@SuPa
Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Meines Erachtens tragen die Gewerkschaften ein gerüttelt' Maß Schuld an der Höhe unseres Schuldenbergs. Mit immer maßloseren Forderungen nach Lohnerhöhungen und allen möglichen und unmöglichen Benefizien haben sie uns sehenden Auges in diese Krise getrieben. Wie unglaublich viele Milliarden hat alleine die unrentabel werkelnde Verstaatlichte Industrie verschlungen. Alleine die Finanzierung des Heeres von überflüssigen Generaldirektoren, deren Stellvertretern und der dazugehörige familiäre Anhang, alle mit märchenhaften Pensionen ausgestattet, hatte und hat noch immer das Zeug, die Staatsverschuldung kräftig voranzutreiben.
Den Gewerkschaften als Handlanger der SPÖ ist es zu "verdanken", daß Tausende Arbeiter, für die es keine Arbeit gab, um teures Geld mitgeschleppt wurden, was natürlich zu Lasten des Steuerzahlers ging. Das war VERANTWORTUNGSLOSIGKEIT zur höchsten Potenz.
Die Gewerkschaften hatten, wie Sie schreiben, sicher vor 100 Jahren ihre Berechtigung, aber die ist mittlerweile längst abgelaufen, spätestens nach dem Desaster der Verstaatlichten Industrie.
Bis vor ~ 30 J war ich Anhänger der Gwerkschaftsidee. Doch schon beim Eisenbahnspielen erfuhr ich die Geschichte der Bremserhäuschen: Am Ende bestimmter Waggons ist ein erhöhtes Häuschen, in dem ein Bahnangestellter auf ein Pfeifsignal wartete, um händisch die Bremse zu betätigen. Als die automatischen Druckbremsen aufkamen, waren dir "Bremser" unkündbar, die Gewerkschaft schützte sie. Ein Denkmal davon gibt es in jedem Spielzeuggeschäft.
In sozialistisch gesteuerten Bereichen entwickelte sich eine Privilegienwirtschaft zu ungeahnter Blüte, begabte Idealisten als Führer wurden durch Schwiegersöhne ersetzt und Milliarden verschwanden. Die Nachlaßverwalter, Habsburger (d.h. bei der Wahl wird der Schwächste gesucht), ungebildet und konzeptlos, versuchen mitzuschwimmen ohne jemand weh zu tun.
Wozu es eine Arbeiterkammer und eine Gewekschaft nebeneinandern gibt, außer zum Abzocken, weiß niemand. Die Hauptargunmente für sie, der Rechtsschutz, gilt nur nach Bewilligung durch einen Spezialrat und nur dann, wenn der Gegner nicht auch bei der G. ist. Beim Staat sind alle bei der G. = kein Rechtsschutz. Für den Beitrag bekommt man eine gute Rechtsschutzversicherung. Al Capone gehörten einige Gewerkschaften.
Allerdings geht es auch anders: Konkurenz belebt das Geschäft, in F entstanden zahlreiche neue Gewerkschaften, die ihre Mitglieder wirklich vertreten. Die kämpfen gegen Entlassungen durch Firmenschließungen, Für höhere Löhne um das Volkseinkommen der Arbeiter als Wirtschaftsfaktor zu etablieren. Die F haben ein 20% höheres Einkommen und die Autos sind um 20% billiger.
Das Pensionsalter bleibt, trotz heftiger Bemühungen der Mächtigen aus der EU bei 60 (sechzig) Jahren und die Gitanes + angeschlossene Verbrecher gelten weiter als Diebe.
Die Gewerken (Bergbau), Genossenschaften (Die Bergbauern meiner Jugend elektifizierten ihre Höfe selbst, jeder mußte Material und Arbeit beistellen) sind Denkmäler unserer Kultur, der Konsum allerdings auch.
Frühzeitig hat die Mafia die Macht der Gewerkschaften erkannt und mißbraucht. Heute erledigen das Lobbyisten. So kann man eine gute Idee mißbrauchen.