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Der Skandalfall Wiesenthal

Dass Simon Wiesenthal von Israel für seine Jagd auf Nazi-Verbrecher Geld bekommen hat, kann niemanden erregen, der ihn jemals beobachtet oder mit ihm längere Gespräche geführt hat. Denn nur vom - fast - allseitigen Schulterklopfen hätte dieser ja wohl seine Arbeit nicht finanzieren können. Überraschend am neuen Wiesenthal-Buch ist etwas Anderes.

An den israelischen Zahlungen ist nämlich höchstens auffällig, wie wenig das war: 300 Dollar pro Monat können ja nicht wirklich ausgereicht haben.

Dennoch stürzen sich der ORF und viele Medien mit voller Wucht auf diese Aspekt. Und nur auf diesen. So als wollten sie den alten Widersacher der SPÖ noch posthum wegen Steuerhinterziehung vor Gericht stellen. Die im übrigen längst verjährt wäre.

Der eigentliche Skandal wird aber völlig unter den Tisch gekehrt: Der besteht darin, dass die gesamte Bundesregierung und insbesondere die Staatspolizei unter Bruno Kreisky den Nazi-Jäger ausspioniert haben. Womit sich alle Beteiligten immerhin des Verbrechens des Amtsmissbrauchs schuldig gemacht haben. Da aber einige Täter vom Bundespräsidenten bis zum Chef des SPÖ-Seniorenverbands noch recht wichtige Ämter bekleiden, da gerade ein neuer Anlauf begonnen hat, Kreisky - obwohl er der eigentlich Verantwortliche für die Wiesenthal-Hatz war - zur endgültigen Ehre der Altäre zu erheben, muss dieser Aspekt absolut totgeschwiegen werden.

Wenn ein Pfarrer in den 60er Jahren jemanden geohrfeigt hat, wird das hämisch formulierte Spitzenmeldung der Zeit im bild. Wenn die Regierung Kreisky unter den schweren Verdacht des Amtsmissbrauchs und wahrscheinlich auch der Erpressung gerät, verschweigt das der ORF. Der Grund ist offensichtlich: Wiesenthal hat sich der einzig noch verbotenen Form des Hochverrats schuldig gemacht, indem er aufgedeckt hat, dass ausgerechnet eine SPÖ-Alleinregierung mehr schwer belastete (Ex-)Nazis in ihren Reihen hat als jede andere vor ihr (und nach ihr). Und dass ausgerechnet der Mehrheitsbeschaffer der SPÖ, nämlich der Freiheitliche Friedrich Peter ein hochrangiger SS-Offizier gewesen ist.

Wiesenthal hat das oberste Gesetz des Antifaschismus nicht begriffen: Wer ein Nazi ist, darf einzig die SPÖ bestimmen. Und nicht irgendwelche blöden historischen Fakten. Schon gar nicht darf man fragen, ob der ganze Anti-Nazi-Zauber von Waldheim bis Strache im Vergleich zu Kreiskys "Team", das die Österreicher gefälligst arbeiten lassen sollen, nicht reinste und widerliche Heuchelei ist.

Und warum schweigt die Kultusgemeinde? Zur Beantwortung dieser Frage möge man sich die engen Beziehungen ihres Präsidenten zur Rathaus-SPÖ ansehen.

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