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SN-Kontroverse: Türkische Schulen?

Unter dem Titel “Kontroverse” gibt es in jeder Freitag-Ausgabe der Salzburger Nachrichten eine Doppelkolumne, in der Katharina Krawagna-Pfeifer und ich jeweils zum gleichen, von der SN-Redaktion vorgegebenen Thema schreiben. Und zwar ohne dass man gegenseitig die Texte vorher kennt.

Diese Woche steht die “Kontroverse” unter dem Titel:

Sollen in Wien türkische Schulen errichtet werden?


In der Folge finden Sie die beiden – unverändert wiedergegebenen – Kolumnen. Dadurch soll dieser kreativen und spannenden Idee auch hier ein Forum gegeben werden.

Überwindung der bleiernen Zeit


Katharina Krawagna-Pfeifer war Innenpolitikerin der SN, Innenpolitikchefin sowie Leiterin des EU-Büros des “Standard” und SPÖ-Kommunikationschefin. Sie arbeitet jetzt als Publizistin und Kommunikationsstrategin (kkp.co.at).

Österreich ist dabei, seine „bleierne Zeit“, die ihren Höhepunkt in der ersten Hälfte der Nullerjahre hatte, zu überwinden. Der Ministerrat hat diese Woche das Sitzenbleiben (Horribile diktu!) abgeschafft – zwar nur an den Abendschulen, aber immerhin. Die ÖVP hat die Abkehr von der Steinzeitbildungspolitik a la Schüssel, Gehrer & Co. vollzogen. Ideologische Betonpatschen zieht man auch in Wien aus. Bürgermeister Michael Häupl kann sich die Zulassung einer türkischen Privatschule in Wien „vorstellen“. Was zu einer Entrüstung in manchen  „bürgerlichen“ Kreisen geführt hat.

Ihnen ist zuzurufen: Vor dem Protestschrei bitte Nachdenken!

1.) Es geht um die Einrichtung einer türkischen Schule nach dem Vorbild des Lycée Français oder der Vienna International School. Also um eine türkische Privatschule auf hohem Niveau. Finanzieren müsste sie der türkische Staat.

2.) In Wien (und anderen Städten) gibt es eine wunderbare Vielfalt an bilingualem Unterricht. Es werden 22 verschiedene Sprachen für den muttersprachlichen Unterricht angeboten. Er soll ausgebaut werden. Das ist gut für eine internationale Stadt. Der bilinguale Unterricht ist für die Schüler ausgezeichnet und bringt der Gesellschaft großen Nutzen. Kinder erlernen die deutsche Sprache leichter, wenn sie ihre Muttersprache besser beherrschen.

3.) Die soziale Herkunft wird vererbt. Wer weder gut Deutsch noch Türkisch/Englisch/Italienisch beherrscht - und das sogar in der dritten Migrantengeneration – hat keine Integrationschancen und wird in der Folge renitent bzw. gewalttätig. Das schadet allen, egal ob die Vatersprache Deutsch, Türkisch, Serbo-Kroatisch, US-Englisch, Französisch,  Russisch, Chinesisch, Katalan oder Gälisch und die Muttersprache Österreichisch mit Voralberger Zungenschlag  ist.



Ein klares Nein zu einer Ghettobildung


Andreas Unterberger

Es ist dringend notwendig, dass Kinder türkischer Abstammung perfekt Deutsch können. Nur so haben sie Chancen auf einen Job.

Und was plant die SPÖ? Sie will türkische Schulen schaffen. Eine ziemlich absurde Antwort auf die Sprachdefizite. Diese türkischen Schulen – die natürlich nicht auf Wien beschränkt blieben – wären ein weiteres Element einer Ghetto-Bildung und ein Signal an die jungen Türken, dass sie in Österreich in einer rein türkischen Parallelwelt leben können. Sie würden überdies dem türkischen Nationalismus ein starkes Sprungbrett verschaffen.

Das Projekt ist etwas ganz anderes als die kluge Idee, freiwillig täglich eine Stunde Türkisch-Unterricht anzubieten. Es ist auch nicht mit englischen oder französischen Schulen vergleichbar, weil Ankara zum Unterschied von Washington oder Paris die Auslands-Türken als eine fünfte politische Kolonne ansieht, weil Premier Erdogan deren Assimilation sogar als ein „Verbrechen“  bezeichnet.

Natürlich besteht Handlungsbedarf in Hinblick auf die Hunderttausenden fahrlässig ins Land gelassenen Türken. Die richtige Antwort ist aber nicht Ghettobildung, sondern massive Förderung, indem man die Türken intensiv motiviert, sich kulturell zu integrieren und Deutsch zu lernen. Bis hin zum Entzug der Familienbeihilfe für alle jene, die das nicht tun.

Längst fällig wäre auch, dass sich die Republik endlich anschaut, was die – von Steuergeldern bezahlten! – Religionslehrer im Islam-Unterricht verzapfen. Wer dort unseren Rechtsstaat relativiert, wer Selbstmordattentäter preist, wer gegen die Gleichberechtigung der Frauen im Alltagsleben polemisiert (was nichts mit den religiösen Regeln zu tun hat), wer Menschen das Recht zum Religionsaustritt abspricht – der sollte umgehend aus all unseren Schulen hinausgeworfen werden. Dazu müsste aber die Unterrichtsministerin endlich aufwachen.

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