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Parkgaragen, Apotheken oder U-Bahnen können fast beliebig teurer werden. Daher tun sie es auch. Die Kunden haben ja wenig Alternativen. So glauben es zumindest ihre Betreiber und haben damit auch recht – freilich nur eine Zeitlang.
Irgendwann steigen die Autofahrer auf Uber & Co um, wenn Garagen und Kurzparktarife zu teuer werden. Irgendwann werden die Kunden auf manches aus der Apotheke verzichten, was ihnen dort eingeredet worden ist, oder entdecken, dass es vieles auch in Drogerie und Supermarkt gibt. Wenn der Handel zu hochpreisig wird, werden Amazon oder die chinesischen Fake-Versender noch mehr boomen. Und die Monopole der Gemeinde Wien bringen durch ihre forsche Gebührenpolitik immer noch mehr Unternehmen und auch Familien dazu, in andere Bundesländer abzuwandern, wo noch dazu Grundstücke billiger und Arbeitskräfte williger sind, und wo fast alle deutsch sprechen.
Denn: Es gibt im Wirtschaftsleben fast kein wirkliches Monopol. Die Konsumenten finden fast immer Alternativen, oder sie ändern ihr Verhalten und ihre Lebensgewohnheiten.
Das haben jetzt auch die Flughafenbetreiber lernen müssen. Wizz und Ryan geben den Standort Wien weitgehend auf; auch in den Landeshauptstädten gibt es eine Abnahme der Verbindungen; und selbst die Lufthansa streicht ein halbes Dutzend deutscher Städte aus ihren Flugplänen. Dabei nimmt global die Zahl der Flüge und Passagiere zu.
Wie erklären sich diese Entwicklungen? Gewiss hat da die ins dritte Jahr gehende Rezession eine gewisse Bedeutung. Aber anderes hat viel nachhaltigere Wirkung: Das ist vor allem die Gier von überschuldeten öffentlichen Budgets und Flughafenbetreibern, also meist den Bundesländern und Städten (in Schwechat haben zum Beispiel Wien und Niederösterreich – und die dort schon ewig regierenden Parteien – das Sagen). Deshalb müht sich keiner der Flughäfen, besonders billig zu sein. Sie kassieren dick und fett von Landungs- wie Parkplatzgebühren oder in Wien von den CAT-Zügen. Überdies haben die politischen Eigentümer braven Parteisoldaten Posten verschaffen können. Ebenso teuer ist der grünbewegte Hass aufs Fliegen geworden, der neue Steuern dafür erfunden hat.
Alle haben geglaubt: Sie haben ja ein durch die Politik abgesichertes Monopol. Doch jetzt haben ihnen die Luftlinien einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und die Passagiere fahren mit dem Auto nach Pressburg, Budapest oder München und fliegen halt von dort weg.
Ob Politik und Flughäfen daraus zu lernen bereit sind?
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".