Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
In Italien haben rund 400.000 Menschen auf Aufruf der Gewerkschaften und Linksparteien demonstriert. Prozessionen und öffentliche Erregung gehört dort zwar zur nationalen Folklore, auch wenn sie in den letzten drei Jahren dank der spektakulären Erfolge der Regierung Meloni stark abgeflaut sind. Eine wirkliche Schande für die italienische Linke ist aber der Anlass, dessentwegen sie nach längerer Depressions-Phase wieder eine (relativ) größere Aktion auf der Straße zusammengebracht hat: Es war nichts anderes als eine Solidaritätsaktion für die Terrororganisation Hamas und den Muslimbrüderstaat Türkei.
Die italienische Linke war nicht einmal imstande, ihrer – als innenpolitisches Noch-am-Leben-Zeichen inszenierten – Aktion wenigstens auch weitere deutlich ehrenhaftere Anliegen als die Hamas-Unterstützung hinzuzufügen: Etwa Solidarität mit den Opfern eines blutigen Anschlags auf eine Synagoge in Manchester am Tag vor ihren Demonstrationen; oder Solidarität mit den christlichen Dörfern in Syrien oder Nigeria, die regelmäßig, so auch in den letzten Stunden, völlig ungeschützt Opfer mörderischer islamischer Banden werden.
Aber nein, christliche und jüdische Opfer von islamischem Terror sind der Linken – ich fürchte nicht nur in Italien – wurscht. Sie sind auch einem lautstarken Funktionärsteil der christlichen Kirchen wurscht, der sich viel lieber über die Israelis als über Moslems aufregt, obwohl diese in den letzten Jahrzehnten für die schlimmste Christenverfolgung seit den Kaisern Nero und Diokletian verantwortlich sind.
Die Sympathie der italienischen Linken für die Palästinenser erinnert an die 70er und 80er Jahre, als sich der internationale (vor allem der deutsche und wie man heute weiß: von der DDR finanzierte) Linksextremismus mit dem palästinensischen Terrorismus innig vermählte.
Dieser jetzige Streik erinnert auch daran, dass die über Jahre nach Italien kommenden Schlepperboote voller Moslems ebenfalls auf eine linksradikale Unterstützungsszene, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien bauen konnten. Im Grund sind die Linksextremisten deshalb böse auf Meloni, weil diese einen starken Rückgang dieser Migrationswelle erreicht hat. Das aber würden sie nie zugeben.
Würde es den italienischen Gewerkschaften auch nur um einen Hauch von Anständigkeit gehen, dann hätten sie innerhalb der italienischen Staatsgrenzen Anlass genug, sich für Freiheit und eine "Zweistaatenlösung" einzusetzen, die ja nur ein anderes Wort für die Ausübung des Selbstbestimmungsrechts ist. Sollten sie nicht begreifen, wieso, bräuchten sie nur nach Südtirol zu fahren und die Menschen dort zu befragen. Die wissen in ihrer klaren Mehrheit sehr gut, dass sie im Fall, da ihnen endlich das Selbstbestimmungsrecht gewährt würde, nicht bei Italien bleiben wollen. Offen ist nur, ob sie sich dann wieder Österreich anschließen oder ob sie eher einen eigenen Staat haben wollten – was dann sogar im Wortsinn eine "Zweistaatenlösung" wäre. Italien könnte jedenfalls zu 100 Prozent sicher sein, dass die Südtiroler dann keine Raketen auf Italien feuern oder ein Musikfestival im Grenzgebiet überfallen und hunderte Menschen umbringen, vergewaltigen oder als Geiseln nehmen würden. Dass sie also nicht das tun würden, was die jetzt von der italienischen Linken so lautstark unterstützten Gaza-Araber getan haben, als sie einige Jahrzehnte lang volle Selbstverwaltung hatten.
Jetzt werden einige besonders intelligente Leute einwerfen: Die italienische Linke habe ja nicht zur Unterstützung der Hamas demonstriert, sondern zur Unterstützung einer skurrilen Flotte, die zur Unterstützung der Hamas nach Gaza unterwegs gewesen ist. Abgesehen davon, dass ich den Unterschied zwischen diesen beiden Motiven Klavierspielen kann (ohne seit meinen Kindertagen je ein Klavier gequält zu haben): Diese Flotte ist ein eigenes trauriges Kapitel. Sie war von der Türkei aus inszeniert worden und wurde dann erwartungsgemäß von den Israelis abgefangen und in israelische Häfen umdirigiert. Doch dort stellte sich heraus, dass die Passagiere bei ihrem spätsommerlichen Segeltörn gar keine Mehlsäcke oder Dieselkanister an Bord hatten, sondern nur linkes und islamistisches Propagandamaterial. Keine Informationen gibt es, ob die natürlich ebenfalls mitreisende Greta Thunberg auch Geld zur Anlage von Fahrradwegen in Gaza bei sich hatte …
Dass das Ganze eine verlogene Hetz- und Propaganda-Aktion war, ist jedem klar, der die Fakten nüchtern analysiert. Dazu kommt, dass der Ausflug der Yacht-Linken und die absurde Solidaritätsaktion der italienischen Linken beinahe zu einem Querschuss zur bisher aussichtsreichsten Friedensinitiative für die gequälte Region geworden wäre. Das dürfte zwar nicht beabsichtigt gewesen sein, das wäre den Bootspassagieren aber wohl auch wurscht gewesen. Denn Initiator der Friedensinitiative ist ja Ober-Beelzebub Donald Trump. Und dem gönnt man schon aus Prinzip keinen Erfolg.
Es wäre jedenfalls nun der Gipfelpunkt der Ironie, wenn jetzt auf Grund des Trump-Plans die Geiseln sogar früher frei kämen, als Greta & Co in ein Flugzeug steigen, um ihren Mittelmeerurlaub zu beenden (oder wird Greta jetzt eh nicht in ein Flugzeug steigen, sondern mit dem Ruderboot nach Europa zurückkommen, um den Planeten zu retten, wenn sie schon nicht die Hamas retten konnte?).
Zurück nach Italien: Auch wenn ich kein Hellseher bin, so deutet doch alles darauf hin, dass die Straßenaktion der Linken – wenn auch gewiss unbeabsichtigt – nur einer helfen wird: nämlich Giorgia Meloni, der kleinen mutigen Frau, die längst zu einem europäischen Star geworden ist (zusammen übrigens mit einer zweiten ungemein eindrucksvollen Frau, der Dänin Frederiksen – die beweist, dass auch einstige Sozialdemokraten überaus klug und eindrucksvoll agieren können). Tatsache ist jedenfalls, dass die drei italischen Rechtsparteien der Regierungskoalition sowohl faktisch als auch bei den Umfragen sehr erfolgreich sind: Sie haben – vor allem dank Meloni – in den drei Jahren seit der triumphalen Wahl noch die Unterstützung von weiteren 4,4 Prozent der Italiener dazugewonnen.
Einziger Fehler Melonis war, dass sie in den letzten Tagen erstmals selbst – wenn auch abgeschwächt – einer Zweistaatenlösung das Wort geredet hat, aber immerhin bei den antiisraelischen Handelssanktionen einiger linker EU-Länder nicht mitmacht.
Noch zwei hochinteressante Anmerkungen zur Zweistaaten-Hysterie der letzten Wochen:
Man muss wirklich jedem, der da bei einer antiisraelischen Demonstration unter einer Palästinenserfahne mitmarschiert, attestieren, dass er entweder sehr dumm oder sehr bösartig ist.
PS: Die österreichische Außenministerin wird hoffentlich in den nächsten Tagen klar darlegen, dass sie jenen vier Österreichern, die beim Boots-Trip mitgemacht haben, alles in Rechnung stellt, was die Republik bisher für sie und ihr Rückflugticket ausgegeben hat. Alles andere wäre ein empörender Skandal und der erste schwere Fehler der Ministerin.