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Acht Fakten, über die Feministen nicht reden wollen

Zu Recht wird weltweit der – höflich ausgedrückt – selektive Umgang des amerikanischen Präsidenten mit der Wahrheit kritisiert; dieser schmeißt jetzt sogar die Chefin des staatlichen Statistikamtes hinaus, nur weil die von dort gemeldeten Arbeitsmarkt-Daten nicht seinen Wünschen entsprochen haben (dabei sind diese Daten eindeutige Folge der Verunsicherung – auch – der amerikanischen Wirtschaft durch die chaotischen und willkürlichen Mega-Zollerhöhungen des Präsidenten). In haargenau die gleiche Kategorie gehören aber auch, wenngleich auf einem ganz anderen Gebiet, hierzulande jene meist weiblichen Journalisten, deren Haupttätigkeit darin besteht, medial die Lage der Frauen ständig als jammervoll darzustellen. Dabei haben sie keine Scheu, ähnlich wie Trump, brutal zu lügen und manipulieren.

In diesen Tagen tun sie dies gerade wieder mit erhöhter Verbissenheit: Ein sogenannter "Equal Pension Day" beklagt (wie das ähnliche Tage alljährlich mehrmals tun), dass Frauen eine deutlich niedrigere Bruttopension haben als Männer. Das stimmt aber nur rein statistisch. Das ist hingegen eine große Lüge, wenn man nicht gleichzeitig folgende zentrale Fakten erwähnt:

  1. Wir haben ein Pensionsversicherungs-System, bei dem, wie bei jeder Versicherung, die Höhe der Leistung davon abhängig ist, wie viel man davor in die Versicherung einbezahlt hat, aber ganz sicher nicht vom Geschlecht. Wenn mein Haus abbrennt und ich habe eine Versicherung gewählt, wo ich wenig einzahlen muss, werde ich im Schadensfall natürlich weniger bekommen als mein Nachbar welchen Geschlechts immer, der eine Vollversicherung gewählt hat (wenn man das umlegt auf das Arbeitsleben, entspricht der Nachbar eben jenen Menschen, die ihr Leben lang voll gearbeitet und voll einbezahlt haben).
  2. Versicherungsmathematisch haben Männer – vor allem männliche Angestellte – ihre Pension sogar zu einem weit höheren Anteil durch ihre Beiträge finanziert als Frauen, brauchen daher für ihre Pension viel weniger Zuschuss aus dem Budget als Frauen.
  3. Frauen haben mehrfach von den asymmetrischen Pensionserhöhungen mehrerer Koalitionen, nicht zuletzt jener unter Sebastian Kurz, deutlich mehr profitiert als Männer; dabei sind nämlich wider alle Versicherungsmathematik kleine Pensionen deutlich stärker erhöht worden als alle anderen.
  4. Frauen beziehen in einer weit größeren Anzahl als Männer zwei Pensionen gleichzeitig, wo die eine durch die Einzahlungen während der eigenen Berufstätigkeit erworben worden ist, und wo die andere eine Witwenpension nach dem verstorbenen Mann ist, für die in Wahrheit kein einziger Cent an Beiträgen einbezahlt worden ist.
  5. Da Frauen im Schnitt um etliche Jahre jünger sind als ihre Männer, da Männer im Schnitt um etliche Jahre früher sterben, und da Frauen im Schnitt deutlich länger leben als Männer, profitieren sie weit mehr vom gegenwärtigen Pensionssystem und insbesondere von dem System der Witwen/Witwerpensionen. 
  6. Diese Witwenpensionen stehen auch Frauen zu, die nie Sorgepflichten für Kinder hatten. Statistiken zeigen, dass auch kinderlose Frauen viel seltener als Männer voll gearbeitet haben.
  7. Die Pensionen von Frauen sind auch deshalb niedriger, weil Frauen bis vor wenigen Jahren ein um fünf Jahre niedrigeres Pensionsantrittsalter hatten, weshalb sie logischerweise in viel weniger Versicherungsjahren Beiträge geleistet haben als Männer. Dieser Unterschied beim Antrittsalter wurde und wird zwar – in sehr langsamen Schritten – abgebaut. Aber an der Pensionshöhe von Frauen wird er natürlich noch Jahrzehnte nachweisbar sein.
  8. Eine ehrliche Analyse müsste auch berücksichtigen, dass Frauen eine deutlich längere Lebenserwartung haben als Männer, in der Lebenssumme daher deutlich länger Pension beziehen als Männer, selbst wenn sie eines Tages das gleiche Antrittsalter hätten.

All diese Fakten werden von den fast wöchentlich über vermeintliche oder wirkliche Frauenbenachteiligungen erregten Journalistinnen verschwiegen. Diese gehören zu den gleichen dauerempörten Frauen aus vor allem dem roten und grünen Lager, welche sich auch vehement gegen die Erhöhung des Frauenpensionsalters gewendet haben oder welche die Ausdehnung der Dienstpflicht auf Frauen ablehnen.

Auch wenn man es nicht so direkt mathematisch nachweisen kann wie bei diesen genannten acht Fakten, so ist die Tatsache, dass sich die Artikel und Sendungen über angebliche Frauen-Benachteiligungen immer mehr häufen, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine direkte Folge des Umstandes, dass sich der Journalisten-Beruf in den letzten Jahren erstens ständig mehr verweiblicht hat, und dass die politische Orientierung vieler Journalisten (auch als Produkt vieler Institute, die sich als journalistische Ausbildungsstätten ausgeben) im Schnitt deutlich nach links gegangen ist. Also dorthin, wo das Dauerjammern über angebliche Benachteiligungen jeden anderen Gedanken übertönt.

All das darf freilich nicht ablenken davon, dass es bei jenen Frauen im höheren Lebensalter, die keine Doppelpension beziehen, im Schnitt finanziell knapper zugeht als bei Männern gleichen Alters. Es gibt theoretisch vier Möglichkeiten, dagegen etwas zu tun. Davon hätten aber nur zwei nicht noch viel schlimmere Nebenwirkungen:

  1. Das, was Sozialisten im Grund immer vorschwebt, auch wenn sie es nie wirklich zugeben, ist eine Einheitspension für alle, also die Beendigung des Versicherungs-Prinzips, wo die Leistung immer von der Einzahlung abhängig ist. Das Modell der Einheitspensionen klingt nur aufs erste interessant, weil bürokratiearm. Schaut man sich die diesbezüglichen Modelle aber genauer an, dann haben sie alle einen katastrophalen Negativ-Effekt: Dann würde die – ohnedies nicht bei allen Mitbürgern sonderlich überragende – Motivation, angemeldet zu arbeiten, also echte Vollzeit-Jobs anzunehmen statt zu "pfuschen", noch weiter dramatisch abnehmen. Dann würde die Zahl der zahlreichen Luxus-Ehefrauen, die auch ohne Kinder nicht arbeiten gehen, noch weiter zunehmen. Dann würden der Allgemeinheit noch mehr Steuereinnahmen wie auch Sozialversicherungsbeiträge fehlen.
  2. Man verschlechtert die Unterstützungen für Schwangerschaften, Still- und Kindererziehungszeiten: Das würde Frauen indirekt zwingen, arbeiten zu gehen, statt schwanger zu werden oder beim Kind zu bleiben, also die Motivation zu reduzieren, Kinder zu bekommen. Das würde aber die demographische Katastrophe noch weiter verschlimmern (die ohnedies – neben der Islamisierung und der staatlichen Schuldenvermehrung – jetzt schon die weitaus größte Bedrohung unserer Zukunft ist). Dann würde es in einigen Jahren noch weniger junge Menschen geben, die das Land in Gang halten und sich um die vielen Alten kümmern.
  3. Pensionssplitting: Die während einer Ehe erworbenen Pensionsansprüche werden komplett zwischen den Ehepartnern geteilt. Das würde es problemlos machen, wenn einer viel arbeitet beziehungsweise verdient, und der andere wenig.
  4. Es gibt eine deutlich bessere und auch längere Anrechnung von Kindererziehungsjahren auf die Pensionsansprüche einer Frau, besonders bei mehreren Kindern. Das ist in der ersten schwarz-blauen Zeit zu einem ersten Teil schon realisiert worden, aber das sollte noch deutlich verbessert werden. Das würde den Hauptgrund für Altersarmut von Frauen beseitigen. Das wäre auch eine wichtige Maßnahme gegen den bedrohlichen Mangel an Kindern (in Ungarn haben solche Maßnahmen zumindest Teilerfolge im Kampf gegen die auch dort überaus bedrohlich gewordene demographische Katastrophe erzielt).

Eigentlich ist völlig klar, dass von diesen vier Möglichkeiten nur die letzten beiden gerecht, frauenfreundlich und menschlich akzeptabel sind. Dennoch werden sie absurderweise gerade von den Kampffeministen, Strukturkonservativen und Sozialisten in allen Parteien und Medien abgelehnt. Daher wird wahrscheinlich gar nichts geschehen und lieber weiter gejammert werden …

Unabhängig von dem hier Gesagten muss – müsste – Österreich jedenfalls mit absoluter Dringlichkeit drei wesentliche Reformen im Pensionssystem setzen, das ja jetzt schon trotz der auf die Löhne drückenden Sozialversicherungsbeiträge die weitaus größte Bürde auf dem Budget ist, um nicht bankrott zu gehen:

  • Das gesetzliche Antrittsalter für beide Geschlechter muss auf etwa 70 Jahre erhöht werden, wie es in anderen Ländern zum Teil schon geschehen ist.
  • Die Pensionen werden mit Inflationsanpassung und Ausnahmen für Behinderte strikt auf das Prinzip der Versicherungsmathematik umgestellt, das als einziges nachhaltig ist.
  • Die Renten für Witwen oder Witwer werden abgeschafft (dies allerdings nur, wenn gleichzeitig eine viel bessere Anrechnung der Kindererziehungszeiten erfolgt).

PS: Noch eine Anmerkung zur anfangs erwähnten rapiden Zunahme der feministischen Dauerjammerei in vielen Medien: Die neue "Qualitätsmedien"-Förderung sieht trotzdem Extra-Steuergeld für noch mehr Frauenförderung vor. Was das aber zu einer Erhöhung der Medienqualität oder gar zu der dringend notwendigen Steigerung des Leserinteresses angesichts der von vielen Journalistinnen gebetsmühlenartig vorgebrachten und viele Leser verärgernden Themen-Einfalt beitragen soll, hat die Politik bisher nicht erklärt. Offenbar ist wie immer Hauptsache, dass noch mehr Steuergeld für irgendeinen politisch modischen Zweck fließt.

PPS: Wenn wir schon bei dieser neuen "Qualitätsmedien"-Förderung sind: Noch weniger erklärlich ist, dass da auch die durch die Bank völlig unnötigen Journalistenklubs gefördert werden. Aber auch da hat halt eine Lobby lautstark geschrien. Und sparen tun wir dann eh nächstes Jahr.

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