Das Bargeld muss das alleinige Zahlungsmittel bleiben

Der Digitale Euro soll auch zum gesetzlichen Zahlungsmittel werden, was die Verdrängung von Bargeld entgegen allen Beteuerungen befördern wird oder sogar soll. Mit dem Neubau eines Kompetenzzentrums in St. Michael läutet die Raiffeisenbank in der obersteirischen Region Liesingtal-St.Stefan die Reduktion der Bankstellen von sechs auf zwei ein. Der ländliche Raum wird weiter ausgedünnt.

Es gibt eine Zusage der Bank, dass die Bankomaten noch drei Jahre (bis Ende 2027) aufrechterhalten werden. Was danach kommt, bleibt offen? Wahrscheinlich hoffen die Verantwortlichen, dass der Zeitablauf das Problem lösen wird und die meisten Menschen bis dahin das digitale Bezahlen akzeptiert haben.

Mit 2028 soll der Digitale Euro starten. Ein Zufall? Noch steht nicht fest, ob 500 oder 3.000 Euro in der elektronischen Geldbörse (Digital Wallet) sein dürfen. Hinter dieser Digital Wallet steht eine riesige Datenbank, in der Ihr Konto verwaltet wird. Software-Updates und Kompatibilität der Geräte sind nicht immer problemlos, und es bedarf einer ununterbrochenen Strom- und Signalversorgung. Für viele Menschen ist das ein zusätzlicher Aufwand. Die Systeme dahinter sind schwer verstehbar.

Seit 1. November 2023 wird nun der Digitale Euro durch die EZB vorbereitet. Bis 2025 soll das Regelwerk fertiggestellt und die Anbieter für die Entwicklung der Plattform und der Infrastruktur ausgewählt werden. Alles kostenlos versteht sich? Teuer ist nur Bargeld? Die EU-Kommission hat im Juni/Juli eine Verordnung zum Digitalen Euro und später eine zum Bargeld herausgebracht. Warum zwei Verordnungen für ein Geld? Es fällt auf, dass es für den Digitalen Euro eine Annahmepflicht mit nur wenigen Ausnahmen geben soll. Für das Bargeld gilt die Vertragsfreiheit zwischen Verkäufer und Käufer, so kann z.B. der Verkäufer Bargeld ablehnen, wenn er es kennzeichnet.

Was aber bedeutet das für ALLE Menschen, digital versiert oder nicht?

Bargeld hat viele Vorteile, Bequemlichkeit zählt nicht dazu. Bargeld bedeutet Freiheit und Schutz der Privatsphäre. Unsere Verfassung garantiert eine freiheitlich offene Gesellschaft, Demokratie und Privatsphäre. Wird das Geldsystem grundlegend verändert, müssen Bürger und Unternehmer mitbestimmen. Auch wenn in Konferenzen beschworen wird, dass alle "Stakeholder" in den digitalen Entstehungsprozess eines neuen Geldes einbezogen wären, merkt der Bürger wenig davon. Effizienz alleine ist keine ausreichende Begründung. Die Bürger vor vollendete Tatsachen zu stellen und mit fragwürdigen Methoden des Marketings (Nudging=Hinstubsen) zu beglücken, ist schäbig. Es mag sein, dass China effizient und gründlich den E-Yuan einführte, Vorbild sollte der kommunistische Einparteienstaat nicht sein.

Nur Bargeld ist garantiert anonym. Hat Bargeld das Bankkonto verlassen, wandert es von Hand zu Hand, bis es irgendwann wieder auf einem Bankkonto landet. Niemand weiß, wo, wann und wie. Bargeld ist der Appetitzügler der Datenkraken, die jetzt schon alles über Sie wissen wollen und Ihre Daten lukrativ weiterverkaufen.

Der Digitale Euro hingegen wird volle Anonymität nie leisten, auch nicht teilweise bei Benützung ohne Internet. Es gibt digitale Spuren wie eine Abbuchung von der Wallet.

Auch benötigt der Digitale Euro einen Vermittler, der meist eine Maschine sein wird. Reden Sie mal mit einer Maschine, die irgendwo stationiert ist.

Nur Bargeld kann ohne Strom, ohne Internet, ohne Gerät verwendet werden. Es muss körperlich in unserer Geldbörse sein. Dazu braucht es verfügbare Bankomaten und Bankstellen. Diese sind als Teil der notwendigen Infrastruktur flächendeckend bereitzustellen. Bargeld kann zwar regional gestohlen werden, digitales Geld jedoch weltweit.

Bargeld kostet in der Herstellung und in der Verteilung Geld, die Kosten des Digitalen Euros werden nicht erwähnt. Die Herstellung und Sicherstellung einer digitalen Infrastruktur kosten bestimmt nicht weniger. Außerdem gibt es bereits gut funktionierende Infrastruktur für digitales Bezahlen wie Kartenzahlungen, Überweisungen, usw.

Mit dem Volksbegehren "Für uneingeschränkte Bargeldzahlung" zeigten 530.938 Menschen, was von ihren Volksvertretern in Parlament und Regierung erwartet wird. Der Auftrag ist: Bewahrung des alleinigen gesetzlichen Status für Bargeld, eine uneingeschränkte Bargeldzahlung und die Absicherung des Bargelds zur uneingeschränkten Bargeldzahlung in der österreichischen Bundesverfassung.

"Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" Wer bar bezahlt, ist kein Krimineller, auch kein Rückständiger. Bezahlen Sie so oft wie möglich bar!

 

Mag. Elisabeth Weiß, Betriebswirt, Initiator SOS Bargeld - Stopp der Abschaffung! sos-bargeld.com

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