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Wenn das Virus den Sachverstand beschädigt

Das größte Opfer der Pandemie ist der ökonomische Sachverstand. Das erkennt man nicht nur in der großen volkswirtschaftlichen Analyse. Das zeigt sich auch in ganz konkreten Details – vom Auto- bis zum Luftverkehr.

Man kann sich nur noch an den Kopf greifen, wie in Zeiten des größten Budgetdefizits der Geschichte mit öffentlichem Geld umgegangen wird. Siehe etwa die Taxigutscheine für jeden Wiener. Sie sind ökonomischer Unsinn, da dadurch Steuergeld ohne Beitrag zu einer Ankurbelung der Wirtschaft verschleudert wird (was ja einzig öffentliche Förderungen legitimieren würde). Sie sind aber auch ökologischer Unsinn, da sie im Gegensatz zur verbalen Umweltbegeisterung Menschen ins umweltunfreundlichste Verkehrsmittel locken. Was gleich einen zweiten ökonomischen Unsinn bewirkt, da sich so das Defizit der öffentlichen Verkehrsmittel erhöht.

Auf ganz ähnlicher Linie liegen die Wirtshausgutscheine, die noch dazu mit großer Verspätung kommen – also nahe dem Wahltermin und weit weg von jenen Tagen, da die Gasthäuser nach der Krise gern mehr Konsumenten gesehen hätten.

Noch absurder ist die Forderung nach Mindestpreisen, mit denen jede Konkurrenz, jedes Bemühen um den Konsumenten ausgeschaltet wird. Zuerst haben die Taxler gegen die Uber-Konkurrenz eine solche Regelung durchgesetzt (das Gesetz ist allerdings noch nicht in Kraft). Dann fordert sie die Arbeiterkammer für Flugtickets. Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen: Früher haben Arbeitnehmervertreter im Interesse der Konsumenten für möglichst niedrige Preise gekämpft. Heute kämpfen sie für möglichst hohe.

Etwas intelligenter ist, was Deutschland macht: Dort ist die Forderung nach direkter Förderung des Autokaufs abgeschmettert worden. Dafür wird die Mehrwertsteuer bis Jahresende um drei Prozentpunkte gesenkt. Das kurbelt zweifellos den Konsum an und lässt im Gegensatz zu Taxi- und Beisl-Gutscheinen den Bürgern die Freiheit der Wahl.

Freilich hätte das für Österreich wenig Sinn: Würde doch eine Mehrwertsteuersenkung zu rund 60 Prozent importierten Waren zugutekommen. Wer hier den Wirtschaftskreislauf wiederbeleben will, kommt um eine Kürzung von lohn- und gewinnabhängigen Abgaben nicht herum – sofern man sich das irgendwie leisten kann, und nicht das ganze Geld mit sinnlosen Taxi- und Beisl-Aktionen beim Fenster hinauswirft.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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