In zwei Wochen darf Österreich weitestgehend zur Normalität zurückkehren. Das ist gut so. Das ist freilich auch schon längst fällig gewesen. Das ist alles andere als eine Gnade der Regierung. Wir sollten uns alle viel stärker bewusst werden, dass Freiheit unser absolutes und unabdingbares Recht ist, und zwar in allen durch den Grundrechtskatalog aufgefächerten Aspekten. Sie ist daher nicht etwas, was uns ein gnädiger Herrscher in marketingmäßig abgemessenen Dosen zu gewähren hat. Sie steht uns zu. Punkt. Und wenn eine Regierung sie uns ohne ausreichenden Grund nimmt, dann putscht sie. Punkt. Und nicht wir, wenn wir sie uns zurückholen. Punkt.
Zumindest das deutsche Grundgesetz hat dieses Widerstandsrecht sogar ausdrücklich festgehalten.
Es wäre katastrophal, müssten wir dieses fundamentale Prinzip eines Rechtsstaats erst mühsam neu argumentieren und begründen. Manche Minister – vor allem jene für Gesundheit und Inneres – scheinen allerdings in der Tat einer diesbezüglichen Belehrung zu bedürfen. Sie erwecken nämlich ganz den Eindruck, dass sie sich innerlich in einer absoluten Monarchie weit oben in der Spitze einer Befehlspyramide am wohlsten fühlen würden. Es ist kein Zufall, dass beide aus Top-Down-denkenden Berufen kommen, aus dem des Lehrers und aus dem des Offiziers.
Diese kritischen Anmerkungen heißen nicht, dass in Österreich schon eine Diktatur begonnen hätte. Es geht bei dieser sensiblen Frage nach der Freiheit vielmehr immer darum, schon kleinsten Anfängen zu wehren. Vor allem deshalb, weil in fast jedem Menschen – nicht nur in Politikern – ein geradezu genetischer Hang zu finden ist, auch bloß geliehene Macht zu missbrauchen. Doppelt aufmerksam muss man sein, wenn die Medien – einst ein wichtiger Faktor bei der Abwehr von Machtmissbrauch – aus finanziellen Nöten zu einem Faktor des Machtgebrauchs geworden sind.
Freilich muss auch klar sein: Der fundamentale Wert der Freiheit heißt nicht, dass man sie absolut setzen dürfte oder könnte. So stößt die Freiheit des einzelnen ja fast ununterbrochen mit Freiheiten der anderen zusammen. Ein großer Teil der Rechtsordnung dreht sich daher genau um diese Frage und versucht ständig Konfliktregelungen zu finden.
Viele sind geglückt, manche missglückt. Zu den missglückten Regelungen zählen etwa die seit Jahren viel zu weit gehenden Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Ist diese doch einer der wesentlichsten Kerne einer rechtsstaatlichen Demokratie. Sie ist weit gewichtiger als atavistische Werte wie "Ehre" oder "Das sagt man nicht". Dennoch ist es linker Political Correctness gelungen, hier skandalöse Einschränkungen durchzusetzen (und das Justizministerium plant sogar schon wieder weitere). Aber auch viele Konservative finden es gut, dass gute Erziehung neuerdings auch wieder per Gericht durchgesetzt wird.
Zurück zur Corona-Pandemie. Wie weit waren da die Einschränkungen der Freiheit wirklich gerechtfertigt? Und wo ist man zu weit gegangen?
Das wird in den nächsten Monaten der Verfassungsgerichtshof sehr genau zu prüfen haben. Wollen wir hoffen, dass er dabei weiser sein wird als bei so manchen Erkenntnissen der letzten Jahre.
Es würde jedenfalls keinesfalls ausreichen, würde er einfach zur Kenntnis nehmen, dass ein Epidemiegesetz es dem Gesundheitsminister erlaubt, durch Verordnungen und Erlässe die allerfundamentalsten Grundrechte fast nach Belieben ad absurdum zu führen. Stehen doch Verordnungen und Erlässe in der Hierarchie der Rechtsordnung eindeutig weit unter dem einfachen Gesetz. Es kann einfach nicht sein, dass solche niederrangigen Rechtsinstitute reihenweise Grundrechte aushöhlen können. Sie taten das aber in einem solchen Maße, für das eigentlich nicht nur ein Verfassungsgesetz, sondern sogar eine verpflichtende Volksabstimmung nötig gewesen wäre.
Auf der anderen Seite – auch wenn manche davon jetzt nichts mehr wissen wollen – herrschte im März allgemein die Überzeugung (nachdem das Ministerium freilich mehr als zwei Monate geschlafen hat!), dass höchste Dringlichkeit am Platz ist. Denn die Freiheit jedes Einzelnen auf Ausübung seiner Freiheits-Grundrechte, obwohl er vielleicht mit dem Virus infiziert ist – was man ja tagelang nicht weiß –, kollidiert ganz massiv mit der Freiheit der vielen anderen, nicht infiziert zu werden. Da geht deren Freiheit im Zweifel vor.
Noch ein zweiter Faktor erhöhte damals die Dringlichkeit des Lockdowns: Vorkommnisse in Italien machten die Gefahr sehr realistisch, dass eine explosiv angestiegene Menge an Infizierten die Kapazitäten der Spitäler, insbesondere der Intensivstationen, übersteigen könnte. Das drohte die Rechte der Bürger gleich ein zweites Mal zu verletzen, nämlich die auf bestmögliche medizinische Behandlung.
Diese zwei Gründe werden es wohl auch in den Augen des VfGH als gerechtfertigt erscheinen lassen, dass im März ein radikaler Lockdown über Österreich verhängt worden ist. Angesichts der (allerdings auch wegen der schlimmen Irreführung durch die WHO) unzureichenden Vorbereitungen musste die Regierung höchste kollektive Lebensgefahr im Verzug erkennen, ohne dass lange Zeit für saubere Verfassungsgesetzgebung gewesen wäre.
So weit dürfte also wohl der Regierung für ihre Lockdown-Beschlüsse recht zu geben sein, auch wenn die davorliegenden Versäumnisse keinesfalls unter den Tisch gekehrt werden dürfen. Diese werden allerdings seltsamerweise von keiner Oppositionspartei thematisiert. Der taktische Grund: Sie sind eindeutig dem Gesundheitsminister anzulasten. Alle Oppositionsparteien haben aber politisch nur ein Angriffsziel: Das ist Bundeskanzler Sebastian Kurz, zu dessen Aufgaben jedoch sicher nicht die prophylaktische Beobachtung globaler Epidemien zählt.
Kurz hat sich erst Mitte März eingeschaltet. Und er dürfte mit dem von ihm durchgesetzten Lockdown richtig gehandelt haben. Es war damals völlig unmöglich gewesen zu erkennen, dass die schockierenden Berichte aus Oberitalien – wo die Krankenhäuser wirklich entscheiden mussten, wer bekommt die lebensrettende Intubation und wer muss sterben, – in erstaunlich hohem Ausmaß mit italienischen Verhältnissen und Fehlern zu tun hatten.
Dennoch sind auch Kurz Fehler anzulasten. Nur liegen diese auf anderen Gebieten:
- Erstens hat er mit seinem "Koste es, was es wolle" den wahnwitzigen Irrglauben entstehen lassen, alle Österreicher würden vor den gewaltigen wirtschaftlichen Folgen und Kosten des Lockdowns bewahrt bleiben. Diesen Satz wird er – werden wir – noch viele Jahre bereuen müssen. Auch wenn die Formulierung inzwischen längst aus dem Vokabular der Regierung verschwunden ist.
- Zweitens hat er die gewaltigen grundrechtlichen Implikationen des Lockdowns nicht voll begriffen und daher bedenklich salopp kommentiert (als "juristische Spitzfindigkeiten" …).
- Drittens aber wird es zunehmend fragwürdig, ob die Maßnahmen des Gesundheitsministers – so legitim sie am Anfang auch gewesen waren – nicht zu spät zurückgefahren worden sind.
Gleich eine ganze Reihe von Gründen spricht für dieses Urteil "Zu spät!":
- Denn das österreichische Gesundheitssystem ist nie auch nur annähernd an die Grenzen seiner Kapazitäten gestoßen, was ja ein Hauptgrund für die Ausrufung des Lockdowns gewesen war. So gab es viele Spitäler, wo sämtliche Intensivbetten, die für Virus-Infizierte freigeschaufelt worden waren, während der gesamten Corona-Zeit komplett leer geblieben sind.
- Denn seit vielen Wochen ist die Zahl der Neuinfizierten sehr gering.
- Denn das österreichische Medizin-System hat sich auf einem weit besseren und hygienischeren Niveau erwiesen als insbesondere das italienische.
- Denn die Österreicher haben längst in breiter Front gelernt, körperliche Berührungen zu unterlassen.
- Denn es hat sich gezeigt, dass mindestens 97 Prozent eine Infektion mit dem neuartigen Virus überleben (teils symptomlos, teils freilich nach sehr schweren Wochen), und wahrscheinlich ist der Prozentsatz angesichts vieler noch höher, die ihre Infektion gar nicht mitbekommen haben.
- Denn man hat inzwischen gelernt, dass man anstelle einer Lahmlegung des gesamten Landes vor allem Altersheime und besondere Risikogruppen (also vor allem Menschen mit Vorerkrankungen) schützen muss.
- Denn man hat gelernt, dass man bei jeder einzelnen Erkrankung vor allem den Kontakten der Neupatienten aus den letzten Tagen nachgehen und diese mit Quarantäne belegen muss (und eben nicht das ganze Land).
- Denn der einzige seit Wochen aufgeflammte größere Infektionsherd befindet sich ausgerechnet in einem Asylanten-Quarantäne-Heim der Gemeinde Wien, wo man die zur Quarantäne Verpflichteten jedoch ungehindert zur Arbeit gehen ließ, was einen ganz üblen Behördenskandal darstellt, dessen Wiederholung notfalls auch durch neue Gesetze verhindert werden muss.
- Denn wir müssen seit vielen Generationen auch mit anderen (weiterhin!) schwer ansteckenden Krankheiten umgehen wie etwa der Tuberkulose, wegen der dennoch nie das ganze Land lahmgelegt wird. Vielmehr werden nur jene, die mit einem TBC-Patienten in ungeschützten Kontakt gekommen waren, untersucht.
- Denn dieser komplette Lockdown hat an vielen anderen Fronten eine vorerst noch überhaupt nicht abschätzbare Menge an schlimmen Folgen ausgelöst: Todesfälle und lebenslange Leiden durch nicht rechtzeitig behandelte andere Krankheiten wie Herzinfarkte; schwere psychische Folgen durch neuentstandene Depressionen; Vernichtung hunderttausender beruflicher Existenzen von Arbeitgebern wie Arbeitnehmern; usw.
- Denn sehr bald ist klar geworden, dass der Slogan "Lockdown bis eine wirksame Impfung oder Heilbehandlung gefunden ist" eine Lahmlegung mindestens bis ins nächste Jahr bedeutet hätte. Und eine Impfung 2021 wäre schon ein Erfolg. Denn bei vielen anderen Krankheiten ist trotz jahrzehntelanger Suche noch keine wirksame Impfung oder Therapie gefunden worden. Das kann also auch bei der Corona-Krankheit drohen.
All diese Gründe können rechtlich nur eines bedeuten: Regierung und eigentlich auch das in völlige Bedeutungslosigkeit gestoßene Parlament hätten die tägliche Pflicht gehabt zu prüfen: "Sind alle derzeit geltenden Einschränkungen der Grundrechte noch zu rechtfertigen?". Für die Aufrechterhaltung dieser Einschränkungen reicht die Argumentation "Es läuft zwar super, aber die Krankheit ist noch nicht besiegt! Wer weiß, die Infektionszahlen könnten ja auch wieder schlechter werden!" bei weitem nicht.
Aber warten wir jetzt, wie der VfGH die Dinge sieht. Er ist ja – trotz aller politischen Besetzungen – noch immer die einzige Instanz, die diese Fragen halbwegs unabhängig klären kann.
Was freilich allen Juristen besonders schwer fällt, wie auch vielen Beamten, Politikern und Bürgern: In dieser Frage ist noch weniger als in allen anderen ein Schwarz-Weiß-Denken sinnvoll. Man muss lernen, in Wahrscheinlichkeiten zu denken. War die sehr geringe Gefahr angesteckt zu werden, all die Lockdown-Folgen wert? Wie passt die Erkenntnis, dass wir mit dieser neuartigen Krankheit vielleicht noch lange leben müssen, ins Rechtsgefüge? Können deswegen permanent unsere Freiheitsrechte suspendiert werden?
Seit 16. April, also seit eineinhalb Monaten, liegt die Zahl der bekannten Neuerkrankungen in Österreich jeden Tag deutlich unter 100. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen hierzulande Verletzten beträgt im Schnitt hingegen täglich 125! Sie ist also weit größer. Und dennoch hat noch niemand, nicht einmal die Grünen, laut daran gedacht, den Verkehr einfach zu verbieten.
Im Gegenteil: Die hemmungslose Förderung des Radfahrens durch die Grünen bedeutet sogar eine eindeutige Erhöhung des Unfallrisikos. Nicht nur weil die Körper von Radfahrern völlig ungeschützt sind, sondern auch weil sie als politisch höherwertig geltende Wesen sehr oft ungehindert ohne Beleuchtung, ohne Rücksicht auf die vorgeschriebene Fahrtrichtung, und ohne Rücksicht auf (beispielsweise aus einem Haustor tretende) Fußgänger fahren.
Wenn man daher vergleicht – und gute Juristen sollten immer vergleichen –, dann kommt die weitgehende Aufhebung der Restriktionen mindestens ein Monat zu spät. Einmal angenommen, die lange von WHO und vielen Ärzten ja als irrelevant bis schädlich verurteilte Maskenpflicht war überhaupt jemals eine sinnvolle Maßnahme ...
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Einen Monat zu spät hat die Regierung reagiert auf die 'Corona Epidemie', die FPÖ wurde ausgelacht, als sie Flughafenkontrollen und Grenzschließung gefordert hat, als sie Testungen verlangt hat und Schutzausrüstungen für Exponiertes Personal in Kranken und Gesundheitspersonal.
Der Maturant Sebastian Kurz, der einige Semester Jus probiert hat, hat offenbar die Grundrechte der Menschen nicht abschätzen können mit seinen 'Spitzfindigkeiten'. Der gestandene Jurist, Mag. Herbert Kickl, hat das auch gesagt, aber die FPÖ wird medial niedergeschwiegen, verleumdet und (großdeutsch) 'plattgemacht'.
2 Wochen Lockdown hat Kurz angesagt, zu Ostern hätte man diesen komplett beenden sollen, dann wäre der Schaden wohl überschaubarer gewesen.
Der kommunistische Gesundheitsminister mit Grünanstrich hat den 'Gulag Österreich' mit enormer Bosheit (oder Dummheit ?) betrieben mir seinen 'Verordnungen'.
Statt dessen hat man 'Hilfen' (die man selbst zahlen muss) versprochen, die 'Rettung von Firmen, den Notfall Härtefonds. Mein Schützling hat seit 6 Wochen nach ihrem Ansuchen bis heute nichts erhalten aus diesen 'Soforthilfe Notfall Härtefonds'.
Auch dieses missglückte Management wurde von der FPÖ massiv kritisiert und alles zusammen wurde zu einer Petition gegen den 'Corona Wahnsinn', an der man sich noch immer beteiligen kann.
Die 'Kindergartenregierung unter Führung eines Maturanten' kann den angerichteten Schaden überhaupt nicht abschätzen, ja redet heute sogar noch überheblich und belächelt die Reden eines Herbert Mag. Kickl etwa.
Das dicke Ende kommt noch: 15. Juli, 15. September, 31. Dezember, dann wissen wir, was diese beiden Fehler '2 mal zu spät' angerichtet haben.
Ebenso ist es ein Fehler, Österreich stramm links auszurichten.
Ebenso ist ein Fehler fremden 'Geschäftsleuten', fremden Mächten zu dienen, den Eid hat die Regierung auf Österreich abgelegt.
Mit der FPÖ wäre die ÖVP besser da gestanden und nicht nach links gekippt. Schade um Österreich ! (Ö V P muss man sich merken.)
Man muss sich schon die Frage vorlegen, von welchen "Experten" sich Kurzens Regierung beraten ließ. Kurz sprach von möglichen 120.000 Toten, er sprach davon, dass bald jeder einen kennen wird, der an Corona verstorben ist, usw. Die Fakten sehen anders aus: einen Coronatoten kennt kaum jemand, jedoch kennt jeder Österreicher mindestens Einen, der arbeitslos oder in Kurzarbeit ist.
Statt der 120.000 Tote haben wir gerade einmal 640 Verstorbene, von denen viele gar nicht einmal an Corona, sondern eben mit Corona verstorben sind. Die "Experten", die Kurz und Anschober beraten haben, haben sich also !!!mindestens!!! um einen Faktor 200 verrechnet.
Und nein, es waren nicht die Maßnahmen der Regierung, die zu so einem erfreulichen Ergebnis geführt haben. Die berühmte Reproduktionszahl R war nämlich bereits in freiem Fall, als der Lockdown beschlossen und umgesetzt wurde.
Jedenfalls hat diese Regierung in kürzester Zeit den maximalen Schaden angerichtet. Wofür die Sozis Jahre gebraucht haben, haben Kurz und Anschober in wenigen Monaten zuwege gebracht. Die Einschränkung der Meinungsfreiheit in Metternichscher Manier wäre ohne die Zustimmung der ÖVP auch niemals zustandegekommen.
Die Bilanz dieser Regierung ist nach kurzer Zeit katastrophal. Ihr Bestehen verdankt sie ausschließlich dem politmedialen Komplex, der wie ein Kettenhund hinter Rattengedichte und fremdländischen Videos hinterher ist, sich aber für die Verfehlungen und Unterlassungen dieser Regierung nicht im Geringsten interessiert.
Ja, die Lockerungen kommen um einige Wochen zu spät. - Was die Ausgangssituation betrifft: Viele medizinische Experten haben von Anfang an - fachlich fundiert - davor gewarnt, die ganze Sache zu übertreiben. Es ist also unrichtig, dass im März keiner gewusst hätte, womit man es tatsächlich zu tun habe.
Dass "die Leute gelernt" haben, soziale Distanz zu wahren, in jedem Gegenüber eine potentielle Gefahr zu sehen, halte ich angesichts der gefährlichen Folgen, die das für das an sich auf enge soziale Kontakte angewiesene Wesen Mensch haben wird, für keinen positiven Aspekt. Vielmehr ist damit ein weiterer Schritt in den totalitären Sozialismus getan, der zwar stets vollmundig von einem (ideologisch konstruierten) Gemeinwesen faselt, für das alle zu kämpfen haben, dem Individuum aber aber null Bedeutung zugesteht. Wie im Nationalsozialismus und im Kommunismus wird es auch in der Folge des CORONA-Irrsinns nicht wenige Leute geben, die jedem Mitmenschen eine gehörige Portion Misstrauen entgegenbringen. Der mir politisch nicht nahestehende Ministerpräsident Thüringens hat es kürzlich sehr treffend formuliert. Die Situation, dass Nachbarn einander anzeigen und bespitzeln, dass Polizisten hinter Leuten her schleichen, um sie dabei zu ertappen, wie sie ihren Mundschutz an unzulässigen Orten lüpfen, müsse schleunigst beendet werden, denn so könne es nicht weiter gehen. - Ich bin übrigens neugierig, wie viele Leute auch nach dem Fallen der grundsätzlichen MNS-Pflicht weiterhin mit dem Anschober-Fetzerl spazieren gehen, weil sie schlicht und einfach diffusen Ängsten ausgeliefert sind. Sogar der Thüringer Landeschef hat klar gesagt, mit der Politik der Angstmache sei sofort Schluss zu machen.
Was wir tatsächlich aus diesen vergangenen drei Monaten lernen können ist, dass wir - Gott sei Dank - immer noch in einem Staat leben, wo sich die Bevölkerung den abstrusen Vorschriften des oberösterreichischen Volksschullehrers im Vergleich zu totalitären Regimen relativ gefahrlos widersetzen könnte, wenn sie sich dazu durchringt. Dass dies nicht immer einfach wäre, ist klar. Ich finde aber, dass wir diesen rechtzeitigen Widerstand dringend lernen und gegebenenfalls auch leben müssen.
Die Reihenfolge ist zufällig.
1. Mann regiert ein Volk nicht durch Angst. Angst schädigt und die Menschen werden krank. Ich habe Patienten die mit gebrochenen Knochen nicht mit der Rettung in Spital fuhren - aus Angst vor Corona. Die Myokardinfarkte sind gesunken, die Patienten blieben zu Hause - aus Angst.
2. Wir kennen die Gesundheitsberater der Regierung nicht. Divergierende Meinungen sind offensichtlich nicht zugelassen worden. Es gab schon sehr früh Fachleute, die dem Lockdown die Wirksamkeit absprachen und ihn sogar als schädlicher als die Epidemie darstellten.
US. Prof. Ioanides hat schon von Anfang an davor gewarnt und es als riesiges soziales Experiment bezeichnet.
Was ich überhaupt nicht verstehe ist die Servilität der, meiner Ärztekammer. Jeder Laie konnte täglich einsehen wie leer die Intensivstationen waren und noch immer sind. Kein Wort von einem Ärztefunktionär. Also seit Monaten wird kein Krebs operiert und die Patienten vertröstet - versetzten sich bitte in die Lage dieser Leute. Meiner Meinung nach hätte man, mit einem Reservepuffer an Intensivbetten sehr wohl operieren könne.
WIE die Regierung mit der Wirtschaft umgegangen ist überlasse ich Anderen zu beurteilen. Aber das Arbeitslosigkeit tötet ist bekannt und zwar mehr als dieser Virus. Man sagt mir, dass pro. 100 000 Arbeitslosen 0,8 Promille an Toten auftreten.
ALSO 800 TOTE PRO JAHR ZUSÄTZLICH AUF HUNDERTTAUSEND - UND DASS AUF JAHRE. ALSO bei 500 000 sind das 4000 TOTE pro Jahre.
Das ist der Humanismus von Kurz.
Im Prinzip ist diese Regierung grandios gescheitert. Die Epidemie falsch eingeschätzt, wie klar war das es WESENTLICH milder verläuft die Maßnahmen nicht rechtzeitig zurückgenommen. Eltern mit ihren Kindern über Wochen in die Wohnungen gesperrt und durch den Heimunterricht sicher die Kluft zwischen Neu und Altbürgern vergrößert.
Die Bevölkerung in Angst und Panik versetzt und eingeschüchtert. Krebspatienten alleine gelassen, jede Untersuchung auch im niedergelassenen Bereich verzögert und Angststörungen gerade provoziert.
Die Wirtschaft im zu erwarartenden Crash noch den Abstieg beschleunigt um mit voller Wucht gegen die Wand gefahren.
Was mir Angst macht sind die Bürger, noch mehr als die Regierung.
Die Bürger finden es mittlerweile ganz normal in ihren Rechten eingeschränkt zu werden. Spricht man einzelne darauf an werden sie sogar böse, das Virus ist ja brandgefährlich und gut dass wir Kurz haben.
Diese Mischung macht es. Das Lämmerverhalten, getrieben durch gefühlte 1000 Pressekonferenzen in denen Angst und Schrecken verbreitet wurde.
Und immer wieder der Vergleich mit Italien oder Schweden. Von den USA gar nicht zu reden. Die riesigen Agglomerationen an der Ost und Westküste sind natürlich schwerer in den Griff zu kriegen als dünner besiedeltes Land. Wobei, die Relation der Toten USA-Europa geht eindeutig zugunsten der USA. Das italienische Gesundheitssystem verdient den Namen nicht wirklich. Auch in Schweden liegt die Zahl der intensivbetten um den Faktor 4 unter unserem. Auch in Osterreich wurden 3/4 der Intensivbetten nicht belegt, man mußte ja auf den Ansturm gefaßt sein. Da ließ man eben lieber die Leute zu Hause krepieren.
Solange keine standardisierte Zählmethode angewandt wird sind die ganzen Zahlenspiele nichts als Humbug.
In Belgien wurden ausnahmslos alle Verstorbenen in Altersheimen den Coronatoten zugerechnet. In Österreich ist mindestens 1 Fall bekannt an dem ein nachweislich an Krebs Verstorbener der Coronazahl hinzugefügt wurde. Das wurde nur durch seinen Sohn bekannt. Diese Dunkelziffer hier ist nicht bekannt, liegt aber sicher exorbitant hoch.
Ihr Vertrauen in den VfGH - neuerdings Pöstchenspielwiese der Grünen - ist für mich nicht nachvollziehbar.
Wenn man "seine" Grippe nach Altväter Weise auskuriert, dann dauert das 14 Tage.
Lässt man die "Medizin" an sich heran, dann 2 Wochen.
Wie überhaupt die entmündigende Tendenz der Schulmediziner, ihre - sie auch noch finanzierenden - Schutzbefohlenen dem oft unheilvollen "Kranken-Gulag" leichtfertig zu überantworten, mehr und mehr zur Tagesordnung degeneriert.
Gesundheit!
Hast du einen schiefen Zahn,
bleibt zu weich dein Pippi-Hahn,
zwickt dich deines Leibes Mitte,
oder ist zu klein die Titte,
hast du Hammerzehen gar,
oder Angst vor dem Talar,
bist verstopft du, siehst du schlecht,
klappt der Coitus nicht recht,
spreizt dein Fuß sich, plagt die Gicht,
schmeckt das Mittagessen nicht,
sticht das Ohr und pocht das Herz,
steht die Nase himmelwärts,
quälen dich gar Hämorrhoiden,
sind dir Plattfüße beschieden,
tropft dein Zebedäus stetig
nachdem du am Häus’l tätig,
dann schau mal bei Doktors rein,
man wird dir behilflich sein.
Hat ihr Blinddarm sich entzündet,
ist die Glatzenangst begründet,
alles kann Herr Doktor richten,
denn das ist Teil seiner Pflichten.
Sind sie hochgradig nervös,
oder auf sich selber bös,
krümmen sich die Zehennägel,
sind sie öfter matt statt kregel,
sind die Wadln hart und kalt,
pfeifen sie des Nachts im Wald,
nehmen sie vor Hunden Reißaus
plagt sie Platzangst gar am Scheißhaus,
sind sie lang und spindeldürr
oder fett von zu viel Bier,
sind sie Hooli oder schwul,
lagen sie zu lang am Pool,
tun sie oft beim Trinken trenzen,
leiden sie an Flatulenzen,
haben sie am Kopfe Schuppen
spiel’n sie gern mit Gummipuppen,
ist die Nasenschleimhaut trocken,
haben sie oft feuchte Socken,
dann ist med. universalis
die Adresse, die normal is’.
Denn der Medicus, gewieft,
holt raus, was in Ohren schlieft,
lindert jede arge Pein,
stellt den Blutdruck richtig ein,
gibt dir Einlauf und auch Pillen,
stärkt deinen geschwächten Willen,
schickt dich, ist er selbst am Rande
seines Könnens, zu der Bande,
die da, wie es sich gehört,
sich von jener Menge nährt,
die da heißt, es klingt banal:
Patientenmat’rial.
Denn die netten Herrn Kollegen
wollen auch einmal bewegen
was man so gemeinhin nennt
einen "Kassenpatient".
Hauptsache, sie sind versichert,
sagt er, und die Schreibkraft kichert.
Machen wir ein Bildchen fix,
denn das alte sagt uns nix,
sammeln sie den Morgenharn,
alles andre ist ein Schmarrn,
geh’n sie dann in das Labor,
essen sie doch nix zuvor,
spenden sie ’nen viertel Liter
Blut, klingt das auch etwas bitter,
bringen sie mit ihre Gackse,
und zur Grippen-Prophylaxe
stech’ ich sie jetzt in den Hintern,
so lässt sich’s gut überwintern.
Dann wird noch ihr Darm gespiegelt,
die Gesichtsfalten gebügelt,
diese Muttermal muss weg ...
oh, pardon, das ist ein Zeck.
Hoffentlich sind sie geimpft;
keine Angst jetzt, niemand schimpft.
Ihnen kommt die Prozedur
vor als wider die Natur?
Kaum wer ist gesund, verflucht,
sondern nur schlecht untersucht!
Also machen sie das alles
brav, und für den Fall des Falles,
nämlich dass dann positiv
ein Befund - schau’n sie nicht schief,
dies ist nur aus unsr’er Sicht
zu versteh’n, sie armer Wicht,
negativ, dass sag ich ihnen,
ist es, gibt’s nix zu verdienen -
bring ich sie, man hat Kollegen,
die sich im Spital bewegen,
in die passende Abteilung
zu der endgültigen Heilung.
Schließlich haben wir geschworen
(Ärzte sind oft rechte Toren)
jenen vielzitierten Eid
des Hippokrates. Nur Neid
ist der Grund des angeschwärzten
Rufes von uns lieben Ärzten.
Denn, sind wirklich sie gesund,
kümmert sich um sie kein Hund.
Also, tragen sie’s mit Fassung,
jedem winkt auch die Entlassung,
der einmal intramural
spürte der Gesundung Qual.
Notfalls, na, ich mein’ ja nur,
geht’s halt in die Prosektur,
wo dann endgültig entschieden
wird, woran sie wirklich litten.
Wichtig, darauf soll’n sie bauen,
ist in unserm G’schäft „Vertrauen“.
Hat man dieses nicht, wird’s arg,
denn dann kommt man in den Sarg.
Doch das ist auch nicht grad’ billig;
also nochmals: sei’n sie willig,
machen sie, was anempfohlen,
sonst wird sie der Teufel holen.