Kann ich zu der Zeitung, die ich lese, noch das notwendige Vertrauen haben, komplett, ordentlich und halbwegs um Objektivität bemüht, informiert zu werden? Diese Frage stellen sich immer mehr Österreicher, wie an den steil sinkenden Auflageziffern abzulesen ist. Heute ist – wieder einmal – ein perfekter Tag, das an Hand zweier konkreter Themen exakt nachzuprüfen, ob und wie darüber berichtet worden ist.
Das eine Thema ist der Fall Fußi: Tags davor ist bekannt geworden, dass gegen den Mann in wenigen Wochen ein Strafprozess beginnt, weil er eine Zeugin in der Affäre Silberstein intensiv bedroht haben soll. Also wohlgemerkt: Es geht um einen echten Prozess, nicht nur um eine Strafanzeige, wie sie im politischen Nahkampf sehr häufig, aber meist ohne konkrete Folgen (außer einer ein paar Wochen später erfolgenden Einstellung des Verfahrens) eingebracht wird. Aber viele Zeitungen berichten in ihrer Dummheit weiterhin groß über jede Strafanzeige, und Peter Pilz bekommt fast immer seinen ORF-Auftritt, wenn er sein empörtes Gesicht aufsetzt und seine neueste Anzeige verkündet.
Die Überprüfung ist einfach: Ein Teil der Zeitungen hat über den Fußi-Prozess berichtet, ein anderer nicht. Es lässt sich leicht feststellen, zu welcher Gruppe die eigene gehört. Die Leser nicht berichtender Zeitungen sollten einmal ernsthaft über ihren Medienkonsum nachdenken.
Denn Herr Fußi ist nicht irgendwer. Er ist nicht nur ständiger Gast in Fernseh-Talkshows, wenn man einen besonders Linksradikalen braucht, der aggressiv schimpft. Er war auch einer der engsten Berater im desaströsen Wahlkampf des Christian Kern. Er hat sich sogar berühmt, dessen berühmt-berüchtigten "Plan A" geschrieben zu haben.
Das zweite Thema ist der Fall BVT: Auch hier möge jeder prüfen, wie einseitig die eigene Zeitung (vom ORF brauchen wir da gar nicht zu reden) berichtet. Und er möge das mit dem vergleichen, was vom Justizminister wirklich gesagt worden ist. Es hat eindeutig das Vorgehen der Korruptionsstaatsanwaltschaft kritisiert (wie übrigens dieses Tagebuch fast als einziger schon unmittelbar nach den Hausdurchsuchungen). Der Justizminister will auch prüfen lassen, wieweit diese Staatsanwaltschaft unter "Ermittlungsdruck" gestanden ist. Die betreffende Staatsanwältin redet sich nämlich darauf aus, dass der Generalsekretär des Innenministeriums in deutlichen Worten ihr gegenüber davon gesprochen habe, dass das BVT ein korrupter Sauhaufen sei, bei dem ausgemistet werden soll.
Nehmen wir einmal an, dass solche Worte tatsächlich gefallen und nicht nur eine wenig durchdachte Schutzbehauptung der betreffenden Staatsanwältin sind. Dann sind aber folgende Fakten eindeutig:
- "Ermittlungsdruck" ist kein strafrechtliches Delikt.
- Einen mindestens ebenso großen "Ermittlungsdruck" übt auch jede der groß inszenierten Strafanzeigen des Peter Pilz gegen alle möglichen politischen Gegner und Flugzeugfirmen aus, von denen er annimmt, sie hätten andere Parteien bestochen, aber die Grünen nicht. Es entsteht zweifellos gewaltiger politischer Druck, wenn fast alle Medien groß über den jeweils von Pilz "aufgedeckten" Skandal berichten. Dieser dadurch entstehende Druck ist mindestens so groß wie die Worte eines hohen Beamten in einem nicht öffentlichen Gespräch.
- Leider keinen ausreichenden "Ermittlungsdruck" hat dieses Tagebuch ausüben können, das regelmäßig über den weitaus größten Korruptionsskandal der zweiten Republik berichtet, nämlich die alljährlich(!) satte dreistellige Millionenbeträge ausmachenden Bestechungsinserate (am meisten, aber keineswegs nur durch das Imperium der Gemeinde Wien). Von diesen profitieren fast alle Medien (aller Art!) und haben daher auch Null Interesse, darüber zu berichten. Lediglich das Monatsmagazin "Alles Roger" hat die komplette Liste aller Bezieher veröffentlicht.
- Wenn rund um den angeblichen oder wirklichen "Ermittlungsdruck" etwas strafbar sein soll, dann ist es wohl eindeutig vor allem ein Amtsmissbrauch der betreffenden Staatsanwältin, die einem solchen Druck zu Unrecht nachgegeben hat. Die als einzige die Hausdurchsuchungen angeordnet hat und anordnen konnte. Die offenbar dem Job nicht gewachsen ist. Die sich mit dieser Verteidigungsstrategie (selbst wenn alle Worte jenes Generalsekretärs so gefallen sein sollten) noch viel mehr ins Unglück geritten hat, als wenn sie gesagt hätte: "Das habe ich wohl falsch eingeschätzt". Falsch eingeschätzt hat sie nämlich die in einem anonymen Brief ans Innenministerium erhobenen Vorwürfe gegen das BVT, die ja inhaltlich lächerlich sind, weil sie im Grund ein völlig richtiges Verhalten eines Nachrichtendienstes zeigen (Das ist übrigens auch der einzige Vorwurf, der dem knapp davor ins Amt gekommenen Innenministeriums-Generalsekretär zu machen ist, wenn er wirklich ob einer solchen lächerlichen anonymen Anzeige ins Flügelschlagen gekommen sein sollte).
Auch hier kann jeder Zeitungsleser genau nachschauen, wie seine eigene (Noch-)Zeitung heute berichtet. Oder ob sie gar die in glattem Widerspruch zur eindeutigen Rechtslage stehenden Behauptungen der drei Linksparteien nachplappert, die Polizei oder der Innenminister sei für die Hausdurchsuchung verantwortlich.
Es ist absolut ungeheuerlich, wenn aus einem eindeutig nicht strafbaren Verhalten eines der engsten Mitarbeiter des Innenministers der Ruf nach dessen Rücktritt abgeleitet wird, während zugleich das sogar zu einem Strafprozess führende Verhalten eines der engsten Mitarbeiter des damaligen Bundeskanzlers und jetzigen SPÖ-Vorsitzenden nicht einmal berichtet wird, geschweige denn, dass daraus der logische Schluss gezogen wird.
Der Vergleich macht Sie sicher.
PS: Manche werden fragen, ob das mit den steil fallenden Auflagen der Zeitungen wirklich stimmt. Berichten doch diese (naturgemäß) selbst nicht darüber oder sogar das Gegenteil. Solche Berichte sind freilich glatte Fake-News, denn die Zeitungen (nicht alle, manche geben den Rückgang ehrlich zu) haben die an sich recht streng kontrollierten Auflagenangaben im Lauf der letzten Jahre mit zwei Tricks dramatisch geschönt. Zum einen wurden sogenannte Großauflagen hineingenommen, wo etwa ein Unternehmen (meist im Zuge eines Anzeigen-Deals) eine große Zahl an täglichen Exemplaren "kauft", die man dann bisweilen an den Lieferanteneingängen dieser Unternehmen verschnürt und unbeachtet herumliegen sieht. Zum anderen hat man sich geeinigt, auch die sogenannten e-papers in die Zählung aufzunehmen, deren Zugang man den eigenen Abonnenten vielfach gratis oder fast gratis ermöglicht hat. Diese e-papers werden dann doppelt gezählt. Sie haben sich aber in der Praxis überhaupt nicht durchgesetzt und werden kaum genutzt (weil man die Zeitungsseiten am Bildschirm immer mühsam herumschieben muss).
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Das war bis jetzt die schärfste Kritik unseres hochverehrten Blogmasters an der hiesigen Zeitungslandschaft, die trotzdem von vornehmer Zurückhaltung geprägt ist.
Ich erinnere mich noch an einen Tagebucheintrag von Dr. Unterberger, wo er erklärt hat, warum es so ist, wie es ist. Ein tüchtiger junger Mensch, der womöglich noch studiert hat, wird sich kaum den unsicheren Beruf eines Journalisten antun. Viel eher wird der Betreffende wohl einen sicheren, bürgerlichen Beruf mit gutem Einkommen anstreben. Das hat aber zur Folge, dass, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Mehrzahl der Journalisten eine Folge einer Negativauslese sind. Die meisten können auf überhaupt kein Studium verweisen, die Minderheit der Studierten (es sind etwa 30%) können mehrheitlich nur auf eine Studium der Publizist, Politologie, Germanistik u. dgl. verweisen. Absolventen von MINT-Fächern werden praktisch niemals Journalisten.
Wen wundert es da noch, dass 70% der Journalisten dem linksgrünen politischen Spektrum zugeneigt sind. In D. ist die Situation ähnlich, in der Schweiz sieht es etwas besser aus, weswegen es sich auszahlt, die nzz.ch oder bazonline.ch zu lesen, um etwas über Österreich zu erfahren. Diese Medien haben für mich mittlerweile diesselbe Funktion wie das Westfernsehen damals für die DDR-Bürger - es ist das Fenster in die Welt.
Eine Schlüsselrolle in der Journalistik kommt der APA zu, die eine Vorauswahl der Meldungen trifft. Die Redakteure der linksdrehenden APA wissen ganz genau, welche Meldungen der ORF hören will und bereitwillig veröffentlicht. Hier findet praktisch eine inhaltliche Vorzensur statt, die man in der Fußballersprache ein Doppelpaßspiel zwischen APA und ORF nennen kann. Die meisten Zeitungen veröffentlichen APA-Meldungen, die durch einen holprigen Stil und manchmal auch durch peinliche Rechtschreibfehler gekennzeichnet sind. Als eine der wenigen Zeitungen, die keine APA-Meldungen veröffentlicht, wäre die Kronen-Zeitung zu nennen. Vor 40 Jahren hätte ich mir niemals gedacht, dass aus diesem einstigen Revolervblatt eine inhaltliche Alternative zu den anderen, sog. seriösen Tageszeitungen entstehen könnte.
Zwei aktuelle Beisipiele wie Medien statt Nachrichten Meinungsmache verbreiten:
1) die jüngste Entscheidung des OLG Wien zur BVT-Affaire. Da wird der Kickl dargestellt wie ein mehrfach geschlagener Hund. So, als ob er der zuständige Staatsanwalt und U-Richter im Vorfeld der Hausdurchsuchung in einer Person gewesen wäre. Da ist es völlig wurscht, dass es sich um Justizorgane handelt mit denen Kickl gar nichts am Hut hat.
Hauptsache, dem Leser wird eingetrommmelt, dass der Kickl von einem Obergericht eine über die Rübe bekommen hat.
2) Chemnitz: der Schock über die unerwartet vielen 6.000 Demonstranten gegen die täglichen 'Messerungen' war in den Redaktionsstuben anscheinend noch größer, als die auslösende Untat.
Da musste schon das gesamte Linksvokabular zur Beschreibung der Demonstranten aus der Lade geholt werden: Mob, Neonazis, Rechtsextreme, Ausländerfeinde, ...
PS: bei ORF-Online orte ich schon ein 3):
'Die Ankunft der „Diciotti“-Geflüchteten hat in der italienischen Stadt Rocca di Papa bei Rom Protest und Gesten der Solidarität ausgelöst.'
Während 'antifaschistische Bürger und Bürgerinnen die Neuankömmlinge begrüßten, waren es auf der anderen Seite 'Rechtsextreme' ...
Was mich sehr erschüttert, ist die Tatsache zwischen den Zeilen, wie da von Parteien versucht wird, gegen den Innenminister in einer solchen Weise vorzugehen, dazu bedient man sich solcher 'StaatsanwälteInnen', nämlich der Glaube der 'Eliten', sie könnten dem inzwischen etwas sensibler gewordenen 'Volk' da was vorzuspielen.
Den 'Immigrationsmob' interessiert das nur so weit, wie lange ihre Abschiebungen dadurch verzögert werden könnten, wie lange sie noch Vollkasko versorgt werden müssen.
Man lenkt damit vom Thema ab.
Dass Herr Fußi das Gesetz verletzt haben dürfte kann man ein einer Anklage ablesen, natürlich ist er unschuldig, solange er nicht verurteilt ist.
Auch da wundere ich mich schon sehr, welche Partner, Mitarbeiter Herr Kern so hat und warum, wenn ich lese, eine Zeugin in der Silberstein Affaire hätte er bedroht, um sein 'Herrl' zu schützen, die 'Prinzessin', ... .... und wie viele Staatsanwälte das natürlich 'sofort angeklagt haben' ...
Fußi, von Beruf SPÖler, interessiert mich überhaupt nicht, es sei denn, daß er doch noch eingebuchtet wird.
Die Personaldecke der Roten ist tatsächlich grauslich und abgewirtschaftet, denn auf so einen Berater und Redenschreiber greifen zu müssen, kann doch nur blanke Hilflosigkeit bedeuten.
Ein OT - Einzelfall ;-(, von dem niergends etwas zu lesen ist, außer auf PI.
http://www.pi-news.net/2018/08/brutaler-club-ueberfall-in-frankfurt-oder-allah-wir-stechen-euch-alle-ab/
Und eine Chemnitzer Lokalzeitung dementiert die sog. Hetzjagd Rechter auf Migranten.
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/chemnitzer-lokalzeitung-widerspricht-hetzjagd-berichten/
Die Propaganda des ORF gegen die FP hat Ausmaße angenommen, die den gesetzlichen Rahmen eines Öffentlich-Rechtlichen längst sprengen und in funktionierenden Demokratien längst zu dessen Auflösung geführt hätten. Das heißt: in funktionierenden Demokratien würde es einen Staatsfunk gar nicht geben.
Ich wünsche der Verräter-Partei, die meint, hämisch grinsend erste Reihe fußfrei abwarten zu können, wie es die FP zerbröselt, daß es sie vorher schon erwischt. Samt ihrem Zauberlehrling.
Ihr Sturz wird jedenfalls ein tiefer sein, viel katastrophaler als ein möglicher der FP.
Denn diese hat im Vergleich zur VP (oder auch SP) eine relativ homogene Struktur. Die Anzahl telegener Repräsentanten ist zwar noch nicht allzu hoch, dafür ziehen alle (zumindest die meisten) dahinter an einem Strang. Sollte z.B. Strache fallen, stehen einige Personen bereit, die ohne allzu große Schwierigkeiten übernehmen können (Hofer etc.)
Der VP hingegen, bei der sich unterhalb Kurz ein Abgrund auftut, liegt Verrat in den Genen. Verrat an den eigenen Repräsentanten, Verrat am Koalitionspartner, Verrat an den österreichischen Interessen (siehe EU-Karas, Fischler etc.)
Daher wird sie nach dem Kurz-Hype eingedampft auf Wiener Verhältnisse, hoffentlich.
Und Kurz? Der s..... über kurz oder lang auf alles und nimmt eines der vielen lukrativen Jobangebote aus In- und Ausland an, die er jetzt schon bekommt.
Noch empörender als die Zeitungen ist für mich der ORF. Bei den Zeitungen kann ich entscheiden, ob ich sie kaufe oder nicht und ich habe schon vor längerem die Abonnements beendet - bei der Presse als AU nicht mehr Chefredakteur war und später bei der Wiener Zeitung aus dem gleichen Grund. Aber im Falle ORF bin ich gezwungen, die Gebühren zu bezahlen und dies, obwohl ich mich wann immer ich den Fehler mache, ihn aufzudrehen "grün und rot" ärgere …..
Warum wird nicht endlich ein neues Rundfunk-Volksbegehren initiiert ???????
Diese Regierung hätte allen Grund, Maßnahmen zu ergreifen.