Nicht Messer, sondern Menschen töten

Autor: Andreas Tögel

Und wieder eine Print-Zeitung weniger ...

Autor: Günter Frühwirth

Die europäische Systemtransformation

Autor: Josef Stargl

Freiheit stirbt oft scheibchenweise

Autor: Elisabeth Weiß

Über alte und neue Rattenfänger

Autor: Leo Dorner

Gendern: Ideologie und Gehirnwäsche

Autor: Heinrich Benz

Warum die Österreicher wie Idioten dastehen

Autor: Gerhard Kirchner

Leerstandsabgabe – die schwarze Vermögenssteuer?

Autor: Wilfried Grießer

Das blödeste Wort der Menschheit

Autor: Willi Sauberer

Alte und neue Alma Mater

Autor: Leo Dorner

Alle Gastkommentare

Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (10 Euro pro Monat) ist jederzeit beendbar und endet extrem flexibel einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Vierfach-Erfolg für den Unsympathler Trump

Donald Trump ist widerlich eitel und cholerisch. Er ist nicht imstande, ein Team zu bilden. Er ist als Chef unerträglich und wirft ständig seine engsten Mitarbeiter hinaus. Aber – aber: Er hat als amerikanischer Präsident zum vierten Mal hintereinander inhaltlich ganz offensichtlich richtig agiert, während fast die gesamte in- wie ausländische Medienlandschaft blamiert dasteht, die ihn ja tagtäglich voll Hass und mit Schaum vor dem Mund attackiert. Und die ihn gerade in diesen vier Themen besonders intensiv zum Loser erklärt hat.

Die Medien geben ihre Niederlagen natürlich nicht zu. Sie suchen sich lieber gleich wieder irgendein neues Hassthema, von dem sie dann wieder eine Woche lang glauben können: Damit haben wir Trump aber jetzt wirklich endgültig erlegt.

Um beim jüngsten dieser vier Themen zu beginnen: Die Afghanistan-Rede Trumps ist imponierend, weil der Präsident darin völlig offen zugibt, dass er seine Meinung zum Afghanistan-Krieg nach eingehenden Beratungen geändert hat, dass er in der Verantwortung des Weißen Hauses nicht mehr seinen ursprünglichen "Instinkten" folgen werde. Mit diesem Kompliment will ich nicht sagen, dass ich sicher bin, ob die frühere oder jetzige Afghanistan-Politik der USA die richtige ist. Aber rein "instinktiv" ist mir jedenfalls jenes Amerika lieber, das Verantwortung in der Welt zeigt, als jenes Amerika, das sich immer wieder gerne isolationistisch auf sich selbst zurückzieht.

Ich finde es aber vor allem eindrucksvoll, wenn ein Staatsmann offen und ehrlich sagt, dass er aus bestimmten Gründen seine Meinung und Politik ändert. Das versuchen zwar auch viele andere Politiker tendenziell und insgeheim des Öfteren, sie tun dabei aber immer so, als ob sie immer schon die gleiche Politik verfolgt hätten. Sie wollen daher immer verheimlichen und verwischen, wenn sie ihre Politik ändern. Das führt zu vielen Unehrlichkeiten in der Politik, die auch für die Bürger so abstoßend sind.

Wie viel besser wäre es etwa auch für Deutschland und Europa, wenn Angela Merkel endlich offen zugeben würde, dass sie 2015 einen kapitalen Unsinn gemacht hat! Und dass sie nun fundamental ihre "Flüchtlings"-Politik ändern werde.

Als zumindest in hohem Ausmaß erfolgreich erwiesen hat sich inzwischen die scharfe Anti-Migrationspolitik Trumps. Denn an der Grenze zu Mexiko hat sich die Zahl der Aufgriffe von Migranten ohne gültige Papiere im ersten Halbjahr halbiert – trotz der deutlichen Zunahme der Kontrollen. Auch wenn es die europäischen Medien völlig verschweigen: Die Amerikaner sehen darin mehrheitlich eine klar positive Entwicklung.

Dieser Erfolg wird "natürlich" von vielen Medien verschwiegen – insbesondere von jenen, die laut gejubelt haben, als ein Richter in Hawaii(!) die Migrationsverordnungen Trumps kurzzeitig als angeblich verfassungswidrig verhindert hat. Sie befassen sich daher lieber mit den kleinen Hoppalas Trumps beim Formulieren seiner Tweets, wenn wieder einmal eine Hass-Kampagne schief gegangen ist.

Noch wilder als Trumps Anti-Migrationspolitik wurden von fast allen Medien dann seine scharfen Drohungen gegen Nordkorea attackiert. Diese sind auch fast von der ganzen politischen Szene zwischen Washington und (insbesondere) Berlin verdammt worden. Doch zumindest vorerst haben sie eine eindeutig positive Wirkung: Nordkorea hält sich seit Trumps Verbalattacken auffallend zurück. Gewiss, das kann sich bei einem so unberechenbaren Typen wie dem nordkoreanischen Machthaber stündlich wieder ändern. Aber ich sehe deutliche Anzeichen, dass Trump als erster US-Präsident seit Jahrzehnten eine Sprache gefunden hat, die der Mann in Pjöngjang versteht und ernst nimmt.

Das Erstaunlichste ist aber eine Meinungsumfrage aus Anlass der Krawalle von Charlottesville. Bei dieser sind linke Demonstranten gewalttätig gegen eine angemeldete rechte Kundgebung vorgegangen, die gegen die Schleifung eines Denkmals protestiert hat, worauf ein rechter Amokfahrer eine linke Demonstrantin ermordet hat. Als Trump diese Vorfälle anders als der Medien-Mainstream kommentiert hat, ist so gut wie jeder Kommentator der Welt über ihn hergefallen. Auch einige republikanische Politiker haben sich daraufhin von Trump distanziert.

Der Anlass: Trump hatte die Gewalt auf beiden Seiten verurteilt. Und hatte gesagt, dass auch anständige Menschen gegen die Schleifung des Denkmals für den einstigen Südstaatengeneral Robert E. Lee demonstriert hätten. Und Trump hat Sympathien für dieses Verlangen der Demonstranten gezeigt.

Wie konnte er nur! Damit habe sich Trump ja ins Lager von Neonazis und Ku-Klux-Klan gestellt, also einer Minderheit von weit weniger als einem Prozent der Amerikaner. Damit habe er doch den rechtsextremistischen Mörder gerechtfertigt. In Wahrheit hat Trump aber weder das eine noch das andere getan oder auch nur angedeutet. Nur in der Darstellung der "Allen-Hass-der-Welt-auf-Trump"-Medien ist dieser Eindruck wachgerufen worden. Er hat nur nicht verschwiegen, dass es auch (eigentlich zuerst) linke Gewalt gegeben hat. Und er hat klar gemacht, dass er die Schleifung des Denkmals nicht mag. Was aber beides nach Meinung der Medien politisch in höchstem Ausmaß unkorrekt ist und verpönt zu sein hat.

Und jetzt diese Umfrage! Laut Reuters und dem Institut Ipsos sagen nämlich nicht weniger als 54 Prozent der Amerikaner genau dasselbe wie Trump und die bösen rechten Demonstranten von Charlottesville. Sie sagen, die Denkmäler der besiegten Konföderierten sollen NICHT abgerissen werden.

Das heißt zwar ganz gewiss nicht, dass 54 Prozent der Amerikaner Neonazis oder Ku-Klux-Klan-Anhänger wären. Aber das heißt, dass die Amerikaner eben den Mut haben, eine medial eigentlich verpönte Meinung zu äußern. Dass sie sich auch dadurch nicht abhalten lassen, dass jene Minigrüppchen die gleiche Meinung haben.

Die große Mehrheit der Amerikaner will einfach Grundvernünftiges. Denkmäler aus einem 150 Jahre zurückliegenden Konflikt können nicht plötzlich ein signifikantes Problem sein, wenn das nicht eine Gruppe künstlich hochspielen will. Sie sind dafür, dass auch die unterlegene Seite ihr Gesicht wahren darf. Jede Denkmalstürmerei würde nur neue Konfrontationen aufreißen. Amerika hat andere Sorgen als den Bürgerkrieg aus dem vorletzten Jahrhundert. Der solle ruhig vom Winde verweht bleiben.

Jetzt werden manche sagen, 54 Prozent sei ja doch nur eine knappe Mehrheit. Nun, dann sollten sie die ganze Umfrage anschauen: Denn lediglich 27 Prozent sprachen sich umgekehrt für einen Denkmal-Abriss aus, während sich die restlichen 19 Prozent mit einem "weiß nicht" äußerten.

Da kann man eigentlich nur sagen: Noch ein paar solche (publizistische) Niederlagen, und Trump wird die Wiederwahl nicht mehr zu nehmen sein.

Die Hassmedien sollten sich hingegen fragen: Wie wollen sie eigentlich überleben und dauerhaft noch ein paar Konsumenten finden, wenn sie so völlig instinktlos agieren? Wenn sie offenbar keine Ahnung haben, was die Menschen wirklich denken und wollen?

Noch eine köstliche Beobachtung aus der Hass-Szenerie. Die linksradikale Journalistin Naomi Klein ist wieder mit einem Anti-Trump-Pamphlet an die Öffentlichkeit getreten. An sich ist die Anhäufung der üblichen linken Phrasen und Dummheiten belanglos. Aber wirklich lachen muss man, wenn die Frau Ratschläge für eine Wiederbelebung der linken Protestkultur gibt. Denn dabei rückt sie ausgerechnet Aktionen gegen den internationalen Freihandel in den Vordergrund. Die Dame begreift also nicht einmal, dass genau dieser Kampf gegen den Freihandel auch auf der Agenda von Trump steht …

Was freilich nicht heißt, dass dieser Kampf richtig ist. Vielmehr ist Agitation gegen freien Welthandel links so dumm wie rechts. Jeder Erfolg des Anti-Freihandels-Kampfs ist schlecht für die Welt, für die Armen wie die Reichen auf diesem Globus. Dieser Kampf ist das weitaus schlechteste Element in der Politik Trumps und gehört an die Spitze der anfangs geschilderten Negativa. Diese können freilich allesamt nicht die inhaltlichen Pluspunkte der bisherigen Trump-Politik überlagern – zumindest wenn man um deren objektive Bewertung ringt.

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)
Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print



© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung