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Die Ringelnatter und die Arbeitsplätze

Schon in der Schule werden die Kinder indoktriniert, dass man für die Eisbären zu sein hat und gegen die Menschen, die Fabriken, Bohrtürme oder Pipelines bauen. Dabei nimmt seit Jahren die Zahl der Eisbären auf der Erde deutlich zu, und immer mehr Menschen in nördlichen Regionen müssen sich vor Begegnungen mit den gar nicht so niedlichen Raubtieren fürchten.

Zugleich aber steigt die globale Zahl der Menschen weit über jene Marke hinaus, die man noch vor wenigen Jahrzehnten für ernährbar gehalten hat. Dabei gelingt das heute sensationell gut und besser denn je. Das ist aber auch untrennbar mit dem Vordringen der Menschen in früher unbewohnte Territorien und mit einem Ausbau der industriellen Strukturen verbunden. Auf der anderen Seite agiert der zur Ideologie eskalierte Tierschutz heute offensiver denn je. Das führt zu einer Fülle von Konflikten und Problemen.

Diese bestehen nicht nur in den Eisbären-Kontroversen, sondern etwa auch in den in Indien immer häufiger werdenden Konfrontationen zwischen Menschen und Tigern. In viele Städte dringen immer tiefer Tiere vor, die in den Abfällen bequem, wenn auch nicht gerade artentypisch Nahrung finden. In Wien gibt es heute in den Außenbezirken etwa Füchse, Dachse und Fischottern und im ganzen Stadtgebiet Marder und aggressive Krähen.

Besonders schwer trifft das Thema Tiere die Wirtschaft. Kontroversen um den Schutz  jeder einzelnen Tierart haben den Bau des Grazer Murkraftwerks um Jahre verzögert. Die (unter Beiziehung von nicht weniger als 80 Experten erfolgte!) jahrelange Umweltverträglichkeitsprüfung hat zu nicht weniger als hundert verschiedenen Auflagen zum Schutz einzelner Gattungen geführt, die bis hin zu den nun wahrlich nicht mehr seltenen Fledermäusen reichen. Jetzt bringen die Grünen sogar eine Strafanzeige ein, weil angeblich die im Gelände vorhandenen Würfelnattern nicht „möglichst vollständig“ eingesammelt und anderswo ausgesetzt worden sind. Dabei sind nicht weniger als 84 alleine dieser Schlangen eingesammelt und insgesamt sogar 755 Reptilien „umgesiedelt“ worden.

Dieses Kraftwerk, das ja eigentlich ohne CO2-Emission „grünen“ Strom erzeugen soll, ist keineswegs ein Einzelfall. Praktisch jedes größere Bauwerk – ob Straße, ob Industrieanlage, ob Kraftwerk – ist in Österreich von jahrelangen Genehmigungskämpfen und elendslangen Auflagen begleitet.

Das hat längst auch gesamtwirtschaftliche Bedeutung. Denn wenn selbst die Ringelnattern strafrechtlich relevant sind, wenn jedes größere Projekt viele Jahre Vorlauf braucht, wenn die Schwechater Piste von Umweltfanatikern sogar ganz verhindert wird, dann ist das eine entscheidende Ursache der Stagnation Österreichs und der höchsten Arbeitslosigkeit seit dem Krieg. Wenn im Land zugleich auch die weltweit fast höchsten Steuern zu zahlen sind, dann ziehen arbeitsplatzschaffende Investoren halt ein Häuschen weiter. Und wenn der Tierschutz eine weit größere Rolle als der Denkmalschutz einnimmt, dann verliert das Land auch noch seine kulturelle Attraktivität.

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

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