Ob es die ÖVP wirklich nötig hatte, ihren Widerstand gegen die Gebührenpflicht für das Parken eines Autos so lange fortzusetzen, bis sie – auch – deswegen in einem weiteren Wiener Bezirk abgewählt worden ist? Nun, das ist Sache der Wiener Schwarzen. Jedenfalls ist jetzt auch in Währing das Parken kostenpflichtig geworden, als Folge der Tatsache, dass die ÖVP den Bezirk verloren hat. Und nur Suizid-Tendenzen der verbliebenen schwarzen Vorsteher in Döbling und Hietzing können erklären, warum nicht auch diese beiden Bezirke längst nachgezogen haben.
Gewiss gibt es an der Wiener Gebührenpflicht viele schlimmen Defizite zu bekritteln:
- Sie ist so uneinheitlich geregelt, dass man eine eigene App braucht, um zu wissen, ob, wann und wie lange in der jeweiligen Gasse Parkschein-Pflicht besteht.
- Diese ist für Nichtwiener – zum Unterschied von den meisten anderen Großstädten Europas – völlig intransparent. Sie ist nur juristisch (durch das irgendwo weit entfernt auf die Straße gepinselte seltsame Wort „Zone“), aber in keiner Weise kommunikationsorientiert kundgemacht. Das ist in einer Touristenstadt völlig pervers. Wer zum ersten Mal nach Wien kommt, fällt mit Sicherheit auf diese Falle herein. Oder ist das gar Absicht einer abkassierwütigen Gemeinde?
- Außerhalb der Öffnungszeiten von Trafiken wird es auch für wissende Touristen immer schwieriger, solche Parkscheine zu erwerben (Ganz abgesehen davon, dass immer mehr Trafiken aufgrund der zu geringen Margen den Verkauf überhaupt eingestellt haben). Irgendwie bin ich es langsam satt, ständig verzweifelt herumirrenden Stadtbesuchern einen Parkschein zu schenken, damit sich Wien nicht nur mit dem hässlichen Antlitz der Rathauspolitik zeigt.
- Ärgerlich ist auch der Aufwand mit den angeschafften Zetteln bei jeder der (an sich schon fragwürdigen und überflüssigen) Preiserhöhungen.
- Warum gibt es nicht wie in anderen Städten Automaten, die das können?
- Besonders schlimm ist, dass es noch immer nicht an den Stadtgrenzen (in Wien wie Niederösterreich) ausreichend große und extrem gut beworbene Parkflächen gibt, wo Touristen wie Tages- und Wochenpendler günstig ihr Auto abstellen können. UND wo sie direkt in Massenverkehrsmittel einsteigen können.
- Die immer mehr um sich greifenden – und oft nur halbgenutzten – Sonderzonen, in denen nur Bezirksbewohner parken können, höhlen den Grundgedanken völlig aus.
Das alles ist Unsinn. Aber der Grundgedanke ist richtig und ist auch trotz der gravierenden Defizite umzusetzen. Und er ist ein marktwirtschaftlicher. Eigentlich sollte gerade die ÖVP wissen, dass immer nur marktwirtschaftliche, (neo)liberale Lösungen funktionieren.
Denn es ist absolut sozialistisches Denken, zu meinen, dass man gratis Anspruch auf extrem knappen öffentlichen Grund hat, um dort sein Auto abzustellen. Sogar dann, wenn man es nie braucht. Was knapp ist, soll seinen Preis haben. Nur so wird es am sinnvollsten genutzt. Wer Besorgungen, Arztwege und ähnliches hat und wer diese aus irgendeinem Grund mit dem Auto erledigen will oder muss, soll zu Gunsten der Allgemeinheit zahlen. Und nicht etwa bestimmte Ziele meiden oder mit dem Taxi fahren müssen, weil alle Parkplätze von Menschen aus ganz Mitteleuropa belegt sind, die ihr Auto oft eine Woche oder länger unbenutzt stehen lassen. Durch die Gebührenpflicht kann ein Parkplatz im Laufe einer Woche von Dutzenden Fahrzeugen genutzt werden, statt von einem einzigen nicht genutzt.
Das erhöht die Lebensqualität in der Stadt.
Auch ÖVP und FPÖ sollten einsehen, dass auch einmal von Rot und Grün richtige Ideen kommen können, die auch für Autofahrer sinnvoll sind. Haben doch sonst die Grünen ohnedies nur Ideen zugunsten der Radfahrer, die auf Kosten der Fußgänger, Kinder, Autofahrer und Verkehrssicherheit gehen.
Heißt das, dass man jedenfalls für ein Auto in der Stadt einen Abstellplatz zahlen muss? Ja, das heißt es. Anders lässt sich die Verkehrsfrage angesichts der Vollmotorisierung, der wachsenden Mobilität, des begrenzten Platzes und der wachsenden Attraktivität der Städte nicht lösen.
Dabei dürfte es auch keinen Bezirksegoismus geben à la „Nur wir dürfen hier parken, alle anderen sollen schauen, wo sie bleiben“. Dieser Bezirksegoismus grassiert leider in allen Parteien. In dieser Frage sind die Grünen mit ihrer Kirchturmsmentalität hauptschuldig, weil sie verhindert haben, dass viele Garagenprojekte in Wien gebaut werden konnten.
Die „lustige“ Universität
Es gibt in dieser Stadt keinen vernünftigen Schritt, der nicht zugleich von Lächerlichkeiten begleitet wird. Jetzt – jetzt, wo die Parkscheinpflicht schon eingeführt ist! – macht die Wirtschaftsuniversität, unterstützt von der Wirtschaftskammer eine Untersuchung über „Berufspendler in Währing“. Das könnte dem nächsten Band „Schildbürger zu Wien“ als weiteres Kapitel angehängt werden. Das zeigt, wie sehr manche Universitäten eingefrorene Posthorntöne für „Wissenschaft“ halten.
Und so manche Währinger Kammermitglieder werden sich besonders „freuen“, wenn die Teilnahme an der Studie mit einem 7-Euro-Gutschein vom Amazon honoriert wird. Denn Amazon ist der weitaus härteste Konkurrent vieler Kammermitglieder (wobei – ehrlicherweise sei es gesagt – auch ich schon hie und da bei diesem Versandhändler eingekauft habe; aber ich bin ja kein Kammermitglied).
Freilich: Warum soll ausgerechnet in der Wirtschaftskammer oder der Wirtschaftsuniversität Denken üblich werden?
Ich schreibe regelmäßig Kommentare für die unabhängige und rund um die Uhr aktuelle Informationsseite „Vienna.at“.
zur Übersicht
Die Kurzparkzonenregelungen mit den erforderlichen Gebühren sind nur eine reine Abzockerei. Das Wort "Parkraumbewirtschaftung" wird nur als Alibi verwendet, denn der Stadt Wien (und anderen Kommunen) geht es nur um neue Einnahmen. Gleichzeitig werden in Schnellsiederkursen Leute als Kontrollorgane geschult und mit polizeiähnlichen (!!) Uniformen versehen, um die Arbeitslosigkeit etwas zu reduzieren.
Eigentlich beinhaltet die Kfz-Steuer schon die Berechtigung zur Benützung von öffentlichen Straßen und erlaubten Abstellplätzen im sog. öffentlichen Gut. Also zahlt man zweimal.
Leider gibt es mit den meisten Nachbarstaaten noch immer nicht entsprechende Abkommen (beonders für geringere Beträge), sodass viele Pkw-Fahrer mit östlichen Kennzeichen bewusst die Parkregelungen missachten und alle an den Scheibenwischern angebrachten Zahlungsaufforderungen vernichten. Abschleppungen erfolgen ja nur bei Verkehrsbehinderungen.
Ach ich bitte!
In Währing leidet man an so massivem Bargeldüberhang, daß die lumpigen 90 Euro im Jahr ja wirklich nicht in's Gewicht fallen. Hauptsache, man hat "Strache verhindert" und deshalb ist man froh, wenn Sozis und Ökobolschewiken regieren und durch Abzocke und Abgaben aller Art - zusätzlich zur berappten KFZ-Steuer - dem strotzenden
Geldbeutel wohltuende Erleichterung verschaffen!
Wie bestellt, so geliefert!
Zu Punkt 6 wäre noch zu sagen: Schon vor Jahrzehnten hätte man diese Parkplätze schaffen müssen und in Zusammenarbeit williger Landeshäuptlinge von Wien und NÖ wäre das auch möglich gewesen. Und die Grünen hätten dies unterstützen müssen falls ihnen wirklich der Umweltschutz ein Anliegen wäre. Die AK und Gewerkschaften ebenso falls ihnen Arbeitnehmer ein Anliegen wären.
Die U1 Verlängerung ist nun wieder ein Beispiel wie man nichts gelernt hat. Anstatt die Variante bis nach NÖ und dort große Parkplätze zu schaffen hat man wieder Murks und Abzocke (keine Parkplätze für Pendler dafür Parkpickerln für Bewohner die aber keinen Parkplatz garantieren) wie im Westen wo auch keine Parkplätze geschaffen wurden sondern nach vielen Jahren eine Parkgarage die auch schon wieder überfüllt von Pendlern ist.
Der Wirrwarr bezüglich Parken in Wien hat Seltenheitswert. Die Uneinheitlichkeit, die mangelnde Kennzeichnung, die teuren Gebühren bezüglich Kurzparkzeiten sind ärgerlich und dienen nur der Abzocke.
Keiner meiner Bekannten fährt mehr gerne oder zum Einkaufsbummel (wie früher) nach Wien.
Freunde in der Innenstadt zu besuchen kostet 4 Euro pro Stunde in der Parkgarage. Auch deren Kinder sind nicht begeistert wenn sie von einem Bezirk -wo sie ein Parkpickerl besitzen- in den anderen fahren und nun wieder zahlen müssen . Umgekehrt parken diese Freunde gratis am Land in NÖ vor dem Haus sowohl in der Straße wie auch am Grundstück - schließlich musste man beim Haus- und Zaunbau "reinrücken" und somit einen zusätzlichen Parkplatz schaffen.
Die Steuerleistung die jeder Autobesitzer bereits bezahlt wird immer höher, die Gegenleistungen werden immer niedriger oder kommen denen zugute die keinen Beitrag leisten - siehe aufwendige Radwege. Und das erinnert an die neuen Einwanderer die zwar alle Leistungen vom Staat erhalten aber nie -so wie die hier ansässigen Bürger- vorher einbezahlen mussten um Anspruch auf eine Leistung zu haben und von denen auch keinerlei Rückzahlung erwartet bzw. verlangt wird.
warum man für 15 Minuten Gratisparken einen eigenen Parkschein ausfüllen muss, und nicht - wie in allen anderen Gemeinden üblich - eine Parkuhr verwenden darf?
Weil das Lesen einer Uhr mit zwei Zeigern den meisten Parkkontrolloren nicht zumutbar ist ...?
Seit 50 Jahren hat die ÖVP nichts mehr für Kleinbürger getan, obwohl diese die meisten ihrer Wähler stellten.
Sit 50 Jahren ist die ÖVP in Auflösung begriffen und sucht den Grund dafür .
ARM, die ÖVP!
Wieder mal OT:
Da gibt's einen Fond-Manager, der die fleißige Arbeit der Regierung lobt,
der sieht, wie es unter C.Kern besser wird [ verkrampf ] .
Aber der aufschlußreichste Satz:
» Die Leute haben Angst vor dem Geldverlieren, das ist irrational. «
Wenn ich zuschauen muß, wie unter den Linken Alles in den Dreck
gezogen wird, wie rational begründbare konservative Werte ins
Gegenteil verdreht werden und sogar erfolgreiches Wirtschaften als
Neoliberalismus gebrandmarkt wird . . . UND wenn ich erleben muß,
daß ich auf KEINER Bank mehr Zinsen bekomme, sondern in sog.
"Depots" gedrängt werde, die ab und an mal kräftig durchsacken,
also nur viel Risiko und KEIN Ertrag . . . dann ist es also
irrational, wenn ich Angst habe, mein sauer-verdientes, angespartes
und x-fach versteuertes Geld zu verlieren ?@!
Was hier wirklich irrational ist, das ist die Abgehobenheit solcher Experten
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5083419/Fondsmanager-Umek_Eine-lange-Tradition-des-Verteufelns?_vl_backlink=/home/wirtschaft/index.do
Freilich soll das Parken etwas kosten. Ausnahmslos. Aber ist es wirklich zwingend notwendig, die Anzahl der Parkplätze ständig zu verringern? Meine Beobachtung: Schrägparkzonen werden in Längsparkzonen umgewandelt, überdimensionale Schanigärten entstehen auf Parkplätzen, Radwege ersetzen Parkplätze... Räder gehören übrigens auch zum sonst so verpönten Individualverkehr, bekommen eigene Flächen zum Fahren und Parken, aber welche Gebühren werden von Radfahrern eingehoben?
Und übrigens: Als Fußgänger fühle ich mich neben einer Parkspur mit stehenden Autos wesentlich sicherer als neben einem Radweg!