Wer ORF-Generaldirektor wird, ist längst nicht das wirkliche wichtige Thema rund um den ORF. Das ist es nur für Parteien und Medien. Wohl ist Alexander Wrabetz – zusammen mit Gerhard Weis und Monika Lindner – eindeutig der schlechteste Chef, den der ORF je hatte. Bei seinem Gegenkandidaten Richard Grasl kann man wenigstens hoffen, dass etliches besser wird.
Aber das wird sicher nicht die Wahl entscheiden. Denn es scheint ja ziemlich sicher zu sein, dass sich Wrabetz die entscheidenden Stimmen von Caritas, Neos und Betriebsräten längst besorgt hat und daher sein eigener Nachfolger werden wird. Höchstens, dass – wie bei fast jeder der durchwegs grauslichen ORF-Wahlen – da derzeit noch der eine oder andere seinen Kaufpreis bis zuletzt in die Höhe pokern wird.
Die Hauptübel des ORF wären aber wohl auch durch eine Grasl-Kür nicht zu beseitigen. Denn die bestehen vor allem in der massiv einseitigen Linksorientierung aller politisch relevanten ORF-Redaktionen. Diese reichen von Ö1 über Online bis zur gesamten Fernsehinformation (mit Ausnahme von Bundesländern und Sport). Und die sind längst zu unaufbrechbarem Beton geworden.
Der einzige Pluralismus der dort herrscht, besteht zwischen jenen Redakteuren wie einem Herrn Dittlbacher, die sklavisch SPÖ-gehorsam sind, und jenen, die bis in die Haarwurzeln grün denken. Wozu im Radio auch noch ein starker kommunistischer Block kommt. Alle anderen – Konservative, Christliche, (Neo-)Liberale oder gar Freiheitliche – wagen sich, sofern überhaupt noch in Restmolekülen vorhanden, in Sitzungen längst nicht mehr gegen den insbesondere von Oberpolitkommissar Wolf angeführten Linkschor aufzumucken. Sie trauen sich sogar nur noch unter konspirativen Begleitumständen, sich mit ORF-Kritikern zu treffen.
Würde es Grasl wagen, im Fall einer Wahl da wenigstens für ein Spur mehr geistige Ausgewogenheit zu sorgen, würde sofort in aller Öffentlichkeit eine wilde und untergriffige Kampagne gegen ihn losgetreten werden, wie etwa einst gegen den einsam, aber tapfer gegen den Einheits-Strom ankämpfenden TV-Chefredakteur Mück.
Längst bin ich absolut überzeugt, dass das Problem ORF nur durch eine absolute Abschaffung der Gebühren zu lösen ist. Oder zumindest durch eine Aufteilung der Gebühren auf alle Radio- und Fernsehsender, die einer unabhängigen Kommission Qualität, Seriosität, Ausgewogenheit nachweisen können. Was freilich extrem mühsam zu konstruieren sein wird.
Das ORF-Grunddilemma lässt sich auch so definieren: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist zu einem Medium geworden, dem es völlig wurscht ist, dass er jedes Jahr noch mehr Seher und Hörer verliert. Er ist durch Gebühren und Politik abgesichert und daher durch die Kunden überhaupt nicht beeinflussbar (was naiverweise noch immer manche Österreicher glauben, die sich mit Protestmails an den ORF die Finger wund schreiben).
Aber immerhin kann man Grasl attestieren, dass er einen etwas geschickteren Wahlkampf führt als Wrabetz. Dieser ist offensichtlich nicht nur mit den Nerven ziemlich am Ende. Er verteidigt auch seine absolutistische Macht über den ganzen ORF, mit der die SPÖ seit zehn Jahren den totalen Durchgriff hat (über alle bisweiligen Dissonanzen mit den noch weiter links stehenden ORF-Exponenten hinweg).
Einige Grasl-Ideen klingen – jetzt einmal abgesehen von dem unheilbaren Grundproblem des ORF – durchaus positiv und interessant:
- Er will die im Lauf der Jahre immer kürzer gewordene Zeit im Bild wieder verlängern, was wenigstens halbwegs an internationale Standards annähert.
- Er plant ein neues Talk-Format nach dem Vorbild von „Hart, aber fair“ (das ja in Deutschland des Öfteren mutig auffällt).
- Er will die Kaufmännische und Technische Direktion abwerten, was umgekehrt den Inhalten mehr Gewicht geben würde.
- Er will in der ORF-Führung an Stelle der Alleinherrschaft eines Mannes ein kollektives Vorstands-Prinzip realisieren (das entspricht ja übrigens auch dem gerade beim Belvedere eingeführten Vier-Augen-Prinzip).
- Nur wahltaktisch zu verstehen sind freilich etliche Punkte, mit denen Grasl die Bundesländer im ORF aufwerten will.
Demgegenüber fällt bei den Wrabetz-Vorstellungen besonders negativ auf, dass dieser ganz eine Digital-Strategie fahren und auf die sogenannten „sozialen Medien“ setzen will. Daran stört weniger, dass deren Betonung ungefähr seit 20 Jahren in absolut jedem Medienkonzept stehen. Aber damit macht Wrabetz auch klar: Er will noch mehr als bisher den – wie gesagt: fragwürdigen – Wettbewerbsvorteil des ORF durch die Zwangsgebühren auf einem Feld einsetzen, auf dem er alle anderen Medien unfair niederkonkurrieren kann. Das wäre längst strikt unterbunden, gäbe es in Österreich funktionierende Wettbewerbsbehörden.
Typisch Wrabetz ist auch, dass er ausgerechnet dem Alttrotzkisten Raimund Löw ein eigenes Sendeformat schenken will.
Aber endgültig disqualifiziert hat sich der einstige SPÖ-Funktionär Wrabetz vor allem durch die groteske Behauptung, er hätte den ORF entpolitisiert. Es würde dort „vielfältigen, kritischen Journalismus“ geben. Entweder er zeigt damit, dass er wirklich zu jeder noch so unverschämten Lüge imstande ist. Oder er glaubt das wirklich. Dann ist er intellektuell absolut untragbar.
Und jedenfalls zeigt Wrabetz damit auch, dass er im Hauptproblembereich nichts ändern will. Solche Aussagen erinnern ganz stark an Werner Faymanns letzten Auftritt, bei dem dieser selbst der absolut Einzige und Letzte gewesen ist, der für seine acht Jahre Lob gefunden hat (noch dazu skurril überschäumendes).
Keiner der beiden Kandidaten hat aber den Mut zu sagen: „Wir geben keine Seher-Gebühren mehr dafür her, um teuer Formel-1 oder Champions League zu kaufen. Bei uns kann es auch keine Horoskope mehr geben oder getarnt verkaufte Sendeinhalte wie neuerdings beim Frühstücksfernsehen. Wir wollen nicht mehr, sondern weniger Programme machen.“ Und schon gar nicht traut sich einer der beiden zu sagen: „In den letzten Jahren haben Redakteursvertretungen und Betriebsräte immer mehr den Anschein erweckt, als würden sie den ORF führen und über alle wichtigen Funktionen und Inhalte bestimmen: Damit muss Schluss sein.“
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Vor einigen Jahren gab es ich glaube von freiheitlicher Seite den Versuch, eine Offenlegung der Gehälter der Angestellten und Mitarbeiter des ORF zu erreichen. Diese wehrten sich verbissen und nach einigen Gerichtsverfahren wurde die Sache abgelegt. Die Erleichterung der Herrschaften war spürbar, es müssen dort offensichtlich Gehälter gezahlt werden, deren Höhe nicht öffentlichkeitstauglich sind.
Diese Offenlegung und auch die der wahrscheinlich zahlreichen Sonderverträge der Dittelbachers & Co würde einen Sturm der Entrüstung hervorrufen, der eine Reform erleichtern könnte.
Ein ORF Volksbegehren zur Abschaffung der Zwangsgebühren ist längst überfällig.
In vielen Bereichen haben europäische Wettbewerbsregeln bereits zu strukturennen Veränderungen geführt. Der ORF ist bisher ausgeklammert geblieben. Das nachzuholen ist dringend notwendig.
Die Zwangsgebühren sind gerade unter dem vom ORF so hoch gehaltenen europäischen Regeln, Grundsätzen und Werten abgeschafft. Ein diesbezügliches Volksbegehren ist notwendig.
Herr AU möge mir verzeihen, aber, abgesehen von der Überschrift, ein sinnloser Beitrag! (Wie er ja selber feststellt: Der ORF ist unsanierbar)
Wenn die FPÖ bei den nächsten Wahlen stark genug für den Kanzler wird, dann muss sie den ORF abschaffen – nicht mehr, nicht weniger.
Ebenso muss es dann ein strenges Verbot von einschlägigen Inseraten in Zeitungen geben.
Dann noch kostendeckende Studiengebühren und Stipendien nur für die MINT-Fächer.
Und natürlich die ganzen 'Förderungen' an die NGOs abdrehen.
Entweder die FPÖ setzt das ganz um oder wir brauchen die erst gar nicht zu wählen.
GRUNDSÄTZLICH
Nachdem sich die österreichische Parteilandschaft - wie wir bei der Bundespräsidentenwahl gesehen haben - zu einer Einheitspartei mit Blockparteien entwickelt, ist nur die Forderung den ORF zu zertrümmern im Sinne von Freiheit und Demokratie.
GLEICHSCHALTUNG der Medien
Die Gleichschaltung der Medien erfolgt letztlich auch durch den ORF. Wer sich wundert, warum die ONLINE-Artikel der Medien so ähnlich sind, sei darauf hingewiesen, dass dem ORF fast 50% der Austria Presse Agentur und somit der Basis der Zeitungsberichtserstattung gehört .
Die Eigentümer:
der öffentlich-rechtliche ORF mit 45,6 %, sowie
Styria Media Group AG (hier: Kleine Zeitung), Graz & Klagenfurt, 10,7 %
Kurier Zeitungsverlag und Druckerei Ges.m.b.H., Wien, 10,2 %
Mediengruppe Österreich GmbH, Wien, 10,2 %
OÖN Redaktion GmbH & Co KG, Linz, 3,9 %
Die Presse Verlags-Ges.m.b.H. & Co KG, Wien, 3,8 %
Standard Verlags-Gesellschaft m.b.H., Wien, 3,4 %
und noch weitere kleine ...
Der Letzte, der gleichgeschaltet hat, war Goebbels ....
Wie immer: ZUVIEL ÖFFENTLICHES GELD
Durch die Zwangsgebühren gehört der ORF noch dazu zu den reichsten Rundfunkanstalten Europas.
http://diepresse.com/home/kultur/medien/4961523/ORF-gehort-zu-reichsten-Rundfunkanstalten
Glaubt denn wirklich jemand im Ernst , dass das reformierbar ist?
Wie beschrieben, beim ORF wird sich das Wesentlicher seiner seit Jahren vorhandenen Ausrichtung nichts ändern. Zwar ist Grasl rechts stehend, aber er kann sicher nicht die entscheidenden Postenträger in Pension schicken, und die sind, wie gesagt, links oder grün.
Die Idee, die zwangsweise eingehobenen Gebühren auf alle Sender zu verteilen, ist schön, zwar schwierig, aber letztendlich irreal bei unserer derart politisierten (Medien) Landschaft. Der Zuseher- Zuhörerschwund ist eben beim gesicherten Einkommen zu ignorieren.
Ein neueres Volksbegehren?
Eine Nebenfront, aber bezeichnend: Ich habe Einblick erhalten in die Situation von jemand, der nur auf Grund eines kaputten Radioweckers durch ein Prüforgan ORF-Hörfunk angemeldet wurde und die Sache nicht weiter verfolgte, da er sich im Recht sah. Nach kurzer Zeit war er durch GIS und eine Inkassofirma (bezeichnenderweise namens "IS") den doppelten Betrag schuldig als die Gebühren ausmachten. Was da an Verzugszinsen (9.5% ab dem ersten Tag), Mahngebühren und allerhand sonstigen Spesen mit verschiedenen Phantasienamen anfallen, ist reiner Wucher!! Schriftliche, begründete Proteste blieben unbentwortet.
Der Versuch einer Beschwerde beim Konsumentenschutz blieb erwartungsgemäß ohne Antwort. Vielleicht interessiert sich die Volksanwaltschaft dafür. Werde es noch versuchen.
Einen wirklich sehr SCHWEREN SCHLAG für den rot-grünen ORF mit seinen rot-grünen "Experten" und sein völlig ungeniertes Manipulieren der Konsumenten in die linke Richtung inclusive WAHLHILFE für Rot und Grün würde ein SIEG Norbert HOFERS am 2. 10., bzw. eine NIEDERLAGE für den ORF-Favoriten Van der Bellen bedeuten!
Nach einem SIEG Norbert HOFERS wäre es dann gleichgültig, wie ein ORF-Generaldirektor heißt; wenn der 100%ige EINSATZ des ORF für VdB erfolglos bliebe, wäre die Macht des ORF endlich GEBROCHEN!
Der ORF würde sich übrigens schön anschauen, wenn die FPÖ-Wähler, GEGEN deren Interessen der ORF ständig agiert, mit deren Zwangsgebühren der ORF reichlich mitfinanziert wird, sich plötzlich zurecht---wegen Parteien-Begünstigung ---weigerten, ORF-Gebühren zu bezahlen!
Ein Sieg Norbert HOFERS wäre ein guter Grund, den ORF endlich objektiv werden zu lassen!