Das Thema Geld bewegte uns auch in dieser Woche in vielfältiger Weise.
Ärgerlich ist die Geld-Gier des ehemaligen blau-orangen Vizekanzlers Hubert Gorbach. Nicht nur Vorarlberg, sondern offensichtlich auch seine Brieftasche ist ihm „too small“ und so machte er sich auf, seine Politikerpension einzufordern – rückwirkend ab dem 57. Lebensjahr. Schlanke 450.000 Euro wären das gewesen, hätte das Land nicht vor ein paar Jahren das Bezügegesetz geändert und dadurch eine derart lukrative Frühpension unmöglich gemacht.
Dass Gorbach jetzt von verletztem Vertrauensschutz und einem Eingriff in seine wohlerworbenen Rechte faselt, ist nicht nur skurril - schließlich war er in jener schwarz-blauen Regierung tätig, die sich als einzige an eine (nach wie vor) bitter notwendige Pensionsreform herantraute, bei der ebenfalls in wohlerworbene Rechte eingegriffen werden musste – allerdings „nur“ in die Rechte der Bürger. Und so hat Gorbach mit seiner Aktion dem Ansehen des Politikerstands (das ohnehin kaum mehr existent ist) einen weiteren bösen Stoß versetzt. Das könnte einem egal sein, hieße es nicht auch, dass sich bald überhaupt kein junger Mensch mit Niveau mehr in die Politik begeben wird. Und das hat böse Folgen für das ganze Land.
Geld ist auch der Stolperstein für Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco. Interessanterweise wird von niemandem angezweifelt, dass sie eine schillernde und erfolgreiche Museumsleiterin war. Dass sie aber mit ihrem Salär von mehr als 260.000 Euro nicht das Auslangen fand, sondern sich auch noch die Reisekosten zwischen dem Kärntner Urlaubsdomizil und Wien ertrickste, ist ein Sittenbild für sich. Und so verliert sie ihren Direktorenposten wegen einer Reihe von Verstößen gegen die Compliance-Regeln des eigenen Hauses – weil sie Ressourcen ihres Museums für private Zwecke nutzte.
Ihr mag das kleinlich vorkommen, korrekt war es nicht. Dass die Affäre ausgerechnet kurz vor ihrer Vertragsverlängerung aufflog, hat sie wohl ihrem berühmt-berüchtigten herrischen Umgang mit ihren Mitarbeitern zuzuschreiben. Und das, obwohl uns doch die eifrigen Genderistinnen immer wieder versprechen, dass Frauen in Führungspositionen ein wunderbares Betriebsklima und absolute Sauberkeit in allen Finanz-Belangen garantieren...
Ums liebe Geld geht es schließlich auch bei dem unsäglichen Vorstoß eines sozialistischen Hinterbänklers, der die Wahlärzte abschaffen will. Unter dem Schlachtruf „Schluss mit der Zwei-Klassen-Medizin“ verlangte er, dass die kranken Kassen kein Scherflein mehr von dem Honorar refundieren sollen, das der Patient bei einem Wahlarzt hinblättern muss.
Als ob dadurch die ärztliche Versorgung besser würde. Die Einsparung wäre auch so gering, dass man damit keineswegs eine so große Zahl von zusätzlichen Kassenärzten finanzieren könnte, dass unser System wieder funktioniert. Die Menschen sind ja bereit, neben ihren hohen Beiträgen zur Sozialversicherung auch noch Wahlarzt-Honorare von 100, 150 Euro zu zahlen, damit sie den unzumutbar langen Wartezeiten auf einen Kassenarzt-Termin entgehen, damit sie sicher gehen können, dass sich der Arzt ausreichend Zeit für sie nimmt und meist auch über eine besser ausgestattete Ordination verfügt als sein Kollege mit Kassenvertrag.
Es gehört schon eine gehörige Portion Menschenverachtung dazu, als Ausweg aus einem Versagen des Gesundheitssystems das Verbot einer Alternative zu propagieren, statt die untätigen Minister der eigenen Partei zu längst überfälligen Reformen aufzufordern. Wundert es da noch jemanden, dass immer weniger Menschen diesen Regierungsparteien vertrauen?
zur Übersicht
Man hätte an dieser Stelle auch die Vorstände der Wiener Sozialbau AG nennen können, die die vorgeschriebenen Gehaltsgrenzen um mehr als 50% überschritten haben oder den linkslinken Traiskirchner Bürgermeister, der ebenfalls für zwei 40-Stunden-Jobs kassierte. Aus meinem privaten Umfeld erfuhr ich von einem Assistenten der Geschäftsleitung eines obersteirischen Pflegeverbandes, der 8.000 brutto verdiente. Und klagte, weil er gekündigt wurde und keinen vergleichbaren Job mehr fand (zwischen Qualifikation und Gehaltsvorstellung klaffte eben eine Lücke, die nur Parteibuch- oder Freunderlwirtschaft zu schließen imstande waren).
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Es ist immer das gleiche Muster: Leute, mit inflationiertem Selbstvertrauen aber deflationierten Fähigkeiten streben nach dem Höchsten. Und da der freie Markt deren Vorstellungen nicht erfüllen kann, nimmt man den "Umweg" einer Partei(buch)-Karriere. Der staatsnahe Bereich bietet immer noch ungeahnte Karrieremöglichkeiten. Dazu kommt das ungebremste Wachstum bei den NGOs, die ihre Gemeinwohlökonomie v.a. im Sinne höherer Mitarbeiter betreiben.
Für mich interessant ist dabei die Häufung der Fälle in der sozialistischen Reichshälfte. Ob es an geringerer Bildung der eigenen Parteisoldaten, einer schlechteren Kinderstube oder am gehäufteren Atheismus liegt, sei dahin gestellt. Das Verhältnis der roten Skandale zu den schwarzen liegt gefühlt bei 4:1.
Gier ist eben nicht das Problem des Kapitalismus. Gier und die mit ihr verbundene Korruption floriert viel besser dort, wo es ohne Leistung etwas zu holen gibt: auf Kosten der Steuerzahler im staatsnahen Bereich. Besonders abscheulich finde ich dabei die Gier sogenannter Gutmenschen, wie dem Traiskirchner Bürgermeister, deren Heuchelei kaum zu toppen ist. Nur die Heuchelei der Betroffenheitsapostel von ORF und dem Kulturbetrieb ist noch abscheulicher.
Wie ist das nun mit dem vielgepriesenen angeblichen "Rechtsstaat"? Wenn Herrn Gorbach seine Forderung zusteht, muss er sie auch erhalten, gleichgültig, ob es ihm gegönnt wird. Wenn das aber als Unrecht angesehen wird, dann ist die Rechtslage so zu ändern, dass niemand solche Ansprüche stellen kann. Gesetze mit Hintertürln, diese aber nur für "genehme" Personen, bringen uns dem Rechtsstaat nicht näher, sie sind Korruption per se. Deshalb ist es unsinnig den Verzicht auf berechtigte Forderungen zu verlangen, vielmehr gehört die Rechtslage auf konsequent auf "hohle Stellen" abgeklopft und diese sind dann zu beheben, für alle!
Der Gesundheitssprecher ist ein absoluter Vollpfosten, und ist vollkommen ahnungslos. Wenn man auf einen Augenarzttermin monatelang warten muß, und dann trotzdem noch stundenlang im Wartezimmer steht, glaubt sich in eine dritten Weltland. Geht man in eine Spitalsambulanz wegen eines Akutfalles, ist man einer der wenigen deutschsprechenden. Und dann macht ein roter Vollkoffer solche Vorschläge.
Ich mußte 1Stunde mit einem akuten Herzinfarkt wauf ein EKG warten, weil 9 Neger wieder gemeinsam heimfahren wollten. Gott sei dank habe ich überlebt. Soviel zu Krankenkassenarzt.
Sie können davon ausgehen, wenn ein Selbstbehalt eingeführt werden sollte, dass es wieder den leistungsfähigen Mittelstand treffen wird. Wie ich Österreich und die angeschlossen Postkommunisten und Neosozialisten in allen Parteien kenne, wird dann das Geschrei von den "sozial Schwachen" die ganze mediale Volksfront beherrschen. Und natürlich werden die keinen einzigen Cent (wie jetzt schon bei den Medikamenten- und Spitalsbeitragbefreiungen) zu zahlen haben.
Die unter dem Überbegriff (mit Ausnahme der Kriegs- und Nachkriegsgeneration, die dieses Land mit 890 Euro Mindestpension abfertigt und gleichzeitig die ganze Dritte-Welt mit Gratisleistungen lebenslang bis zum Crash alimentiert) "sozial schwach" subsumierten Alimentierten leben ohne Risiko bis zum totalen Zusammenbruch der tatsächlich arbeitenden Leistungsträger auf deren Kosten ungeniert bequem in der staatlichen Hängematte! Pensionseinschnitte, Kosten und Steuern nur für jene, die jahrelang in das System eingezahlt haben. Auch die Regierung Schüssel hat diese Bevölkerungsgruppe am meisten belastet!
So funktioniert eben der reine Sozialismus. Wir sehen die Auswirkungen nach fast 29 Jahren ÖVP-Regierung.
Um Geld geht es auch bei den Ärzten, welche sich für die nun vielen freien Landarztpraxen ohne angeschlossene Hausapotheke nicht interessieren. Eine Lösung wäre es, die teilweise mickrigen Kassenhonorare zu erhöhen und gleichzeitig für alle Patienten einen kleinen Selbstbehalt für die Ordinationsbesuche einzuführen. Auch bei längerer Verabreichung von Medikamenten müssten mehr oder größere Verpackungen verschrieben werden können.
Damit würde erstens für den Arzt so eine Praxis finanziell an Attraktivität gewinnen, der Arzt auch für Beratungsgespräche mehr Zeit aufwenden (und mehr Geld bekommen) und vor allem drittens die Praxen nicht mehr so überlaufen sein. Denn zum letzten Punkt würden sich viele Patienten überlegen, wegen minimaler Wehwehchen immer gleich zum Arzt zu gehen, verschriebene Medikamente (welche meist nur teilweise verwendet werden!) zu bekommen und lieber selbst diese Unpässlichkeiten mit Hausmitteln zu beseitigen. Außerdem leistet dies einen Beitrag, auf die eigene Gesundheit mehr zu achten, denn wenn es die eigene Geldbörse betrifft, dann ist dies die beste Erziehungsmethode für eine gesündere Lebensgestaltung.
Bei dieser Neuausrichtung wären auch Terminvereinbarungen sinnvoll, denn auch die bisher oft langen Wartezeiten der Patienten sind "wertvoll".
OT
Warum der Fall Dutroux Belgien nicht loslässt
Im Fall Dutroux erheben ehemalige Ermittler schwere Vorwürfe: Zahlreichen Hinweisen sei nicht nachgegangen worden.
Insbesondere eine Frage ist bis heute ungeklärt: War der Kindermörder Teil eines Netzwerks oder ein Einzeltäter?
Der Fall erschütterte das Vertrauen der Belgier, weil der Staat Spuren zu einem Netzwerk nicht verfolgt hatte.
20 Jahre nach der Verhaftung des Kindermörders Marc Dutroux erklären der ehemalige belgische Justizminister Marc Verwilghen und der frühere Chefankläger Michel Bourlet, dass der Fall bis heute nicht vollständig aufklärt sei. „Ich wurde immer wieder gestoppt“, sagte Verwilghen, der zwei Untersuchungsausschüsse zu dem Komplex geleitet hatte, der „Welt am Sonntag“.
Er habe immer wieder neue Ermittlungen gefordert, damit herausgefunden werden könne, ob es Verbindungen von Dutroux zu einem international agierenden Kinderschänder-Netzwerk gegeben habe. „Weil der Fall aber eben nicht ausermittelt wurde, ist diese Frage bis heute unbeantwortet“, sagte Verwilghen der „Welt am Sonntag“. Er denke jeden Tag an das, was Dutroux den Kindern und seinem Land angetan habe.
Marc Verwilghen Quelle: Michael Behrendt
Nachdem Dutroux im August 1996 gefasst worden war, wurden zwei zwölf und 14 Jahre alte Mädchen aus dem Kellerverlies seines Hauses befreit. Wenig später führte Dutroux die Ermittler zu den Leichen von vier weiteren Mädchen im Alter von acht bis 19 Jahren. Sie waren vergewaltigt und misshandelt worden.
Chefankläger kritisiert Ermittler
Der Fall erschütterte das Vertrauen der Belgier in ihren Staat, weil die Polizei Hinweise vor der Verhaftung von Dutroux ignoriert und Spuren zu einem Netzwerk nicht weiterverfolgt hatte.
Der ehemalige Chefankläger im Verfahren gegen Dutroux, Michel Bourlet, sagte der „Welt am Sonntag“: „Ich verstehe nicht, warum die Ermittlungen, die ich gefordert habe, nicht geführt wurden.“
So könne auch er nicht mit Sicherheit sagen, was hinter dem Fall stecke. „Das ist das Problem. Aufgabe der Justiz ist es, nach der Wahrheit zu suchen. Um Beweise zu finden, muss hart gearbeitet werden. Doch wenn erst gar nicht ermittelt wird, gibt es kein Wissen.“
https://beta.welt.de/politik/deutschland/article157527536/Warum-der-Fall-Dutroux-Belgien-nicht-loslaesst.html
-----
Dieser Satz:
„Ich verstehe nicht, warum die Ermittlungen, die ich gefordert habe, nicht geführt wurden.“
kommt uns doch bekannt vor, oder? Oberst Kröll wurde allerdings bald darauf suizidiert.