Jährlich verdienen die 2,4 Millionen in der Wirtschaft tätigen Österreicher real um 0,3 Prozent weniger als im Jahr davor. Alljährlich. Das musste nun sogar die Statistik Austria zugeben. Jene Österreicher, die per Sparbuch (oder in ähnlichen angeblich sicheren Anlageformen) für ihr Alter oder Krisenfälle vorsorgen wollten, werden mindestens um rund 1 Prozent ärmer. Alljährlich.
Das geht nun schon viele Jahre so. Dazu kommt: Österreichs Arbeitslosigkeit ist die höchste seit dem Weltkrieg (in Prozenten und absolut). In Wien suchen schon 30 Prozent der Jungen erfolglos einen Job. Die offiziellen Wachstumsprognosen (Wifo usw.) sind mit großer Regelmäßigkeit optimistischer als dann die gemessene Realität. Die EU-Kommission hat festgestellt, dass kein EU-Land seit dem Einbruch 2008 weniger Reformen gesetzt hat als Österreich.
Beängstigend. Dabei hat dieses Land gewaltiges Potenzial. Seine Klein- und Mittelunternehmer sind fleißig und halten das Land in Gang. Die Ausbildung vieler Jugendlicher ist noch immer herzeigbar, von den Gymnasien bis zu den Berufsschulen. Auch die Ergebnisse der internationalen Bildungsrankings (Pisa usw.) werden dann sehr positiv, wenn man jeweils Schüler mit fremder Muttersprache herausrechnet. Der Tourismus blüht immer besser, weil Österreich noch als sicheres Land gilt, und weil die vielen Familienbetriebe den Gästen eine Atmosphäre bieten, die sie sonstwo kaum finden.
Dennoch müssten die harten Daten überall Alarmlichter aufleuchten lassen, die dringendes Handeln der Politik fordern. Die Liste der Notwendigkeiten ist lang. Dabei ginge es primär einerseits um rapide Einsparungen auf der Ausgabenseite, wo das Pensionssystem, die wuchernde Bürokratie und die Verschwendungssucht vor allem der Bundesländer die größten Brocken wären. Auf der anderen Seite wären eine Senkung des Einkommensteuer-Höchstsatzes und der Körperschaftssteuer sowie eine Halbierung der unzähligen Regulierungen und Auflagen für jede unternehmerische Tätigkeit am dringendsten.
Aber sind das nicht alles Maßnahmen „nur“ für die Wirtschaft? Ja, das sind sie. Aber es ist auch nur die Wirtschaft, die wieder den Motor ankurbeln, die Jobs schaffen kann. Wer hingegen glaubt, durch noch mehr Staatsausgaben oder Konsumankurbelung Österreich wieder hinaufzubringen, der stößt es nur immer weiter hinunter.
Das sind logisch zwingende Erkenntnisse – nur halten die meisten Parteien sie für nicht mehrheitsfähig. Dabei sollte man sich nur europaweit umschauen. Auch jene Länder, die noch schlechter dastehen als Österreich (weil sie noch viel länger immer nur Schulden statt Austerität gemacht haben) haben endlich erkannt: Es kann absolut keine zielführenden Reformen mehr geben, wenn man nicht bereit ist, sich – neben vielen anderen Lobby- und NGO-Gruppen – vor allem mit den Gewerkschaften anzulegen. Italien versucht es, Frankreich versucht es, sogar Griechenland versucht es. Nur Österreich versucht es nicht einmal.
Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.
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Ayn Rand:
„Geld ist das Barometer der Moral einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, dass Geschäfte nicht mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern unter Zwang, dass man, um produzieren zu können, die Genehmigung von Leuten braucht, die nichts produzieren, dass das Geld denen zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen handeln, dass Menschen durch Bestechung und Beziehungen reich werden, nicht durch Arbeit, dass die Gesetze Sie nicht vor diesen Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen, dass Korruption belohnt und Ehrlichkeit bestraft wird, dann wissen Sie, dass Ihre Gesellschaft vor dem Untergang steht.“
Keiner wird mehr freiwillig reformieren. Siehe Schüsselregierung 1+2 heute wird diese Reformregierung durchwegs als halbkriminell hingestellt, sogar die eigenen Parteileute wollen nicht mehr daran anstreifen dabei hat Österreich noch einige Jahre nachher gut davon gelebt, Die 8 er -Krise konnte nur deshalb so einigermaßen überstanden werden, man stelle sich nunmehr eine Rückkehr der solchen im Jetztzustand der Republik vor, mir kommt das Grausen.
Es wird keine Reformen geben, denn das Gequatsche von Wirtschafts'experten' glauben heute nicht einmal mehr die Politiker. Wenn also diese oder jene Steuer um einen Prozentpunkt gesenkt würde, dann würde die Wirtschaft um soviel Prozent wachsen.
Alle diese Reformen bringen nichts, es fehlt der Nachwuchs bei den Unternehmern. Die jetzige Schicht will auch längst aufhören, kann aber nicht wegen der Schulden, denn Gewinn ist für viele ein Fremdwort – nicht zuletzt aufgrund der staatlichen Vorschriften.
Man müsste das Arbeitszeitgesetz komplett kippen! Dann die Einkommenssteuer mindestens halbieren (auch für Angestelle!). Die Dienstgeberbeiträge abschaffen, damit hört die Rechtsunsicherheit mit den Kleinstbetrieben auf. Dazu dann noch zahlreiche Auflagen abschaffen, die Bildung verbessern, die Lehre für Betriebe wieder interessanter machen …
Glaubt irgend jemand, daß auch nur ein Punkt erfüllt wird?
Der aktive Teil der Jugend verlässt das Land. Die Gründer gehen ins Ausland um ihre Träume umzusetzen. Die guten Unternehmen verlagern ebenso ins Ausland. Das geht alles sehr langsam, aber sicher. Man merkt dies kaum, denn normalerweise würden die jungen, dynamischen Unternehmen den 'alten' ganz ordentlich zusetzen, zur Freude der Konsumenten. So bleiben die 'alten' länger erhalten, man merkt den Schwund nicht gleich.
Erdowahn wird sich ins Fäustchen lachen. Endlich wird er alle Ungeliebten und Hochgebildeten los, und das ohne Visapflicht. Die heimatverliebte Glawischnig hat die grandiose Idee alle die sich politisch verfolgt fühlen, bei uns aufzunehmen, und das ohne Obergrenze. Maunda isch Zeit um in Ungarn oder Russland um Asyl anzusuchen.
Warum nicht beim Namen nennen?
'Auch die Ergebnisse der internationalen Bildungsrankings (Pisa usw.) werden dann sehr positiv, wenn man jeweils Schüler mit fremder Muttersprache herausrechnet.'
Ich glaube nicht, dass Kinder mit chinesischer oder englischer Muttersprache unsere Pisa-Ergebnisse ins Negative zerren.
Von den Zentralbanken und den Regierungen will man ja absichtlich eine jährlich Inflation von mindestens 2 % erzielen, um damit das im Umlauf und auf dem Papier bestehende Geld etwas zu entwerten. Dies geschieht vor allem durch die niedrigeren Einkommenssteigerungen sowie die Nettoerträge bei Sparbüchern und sonstiger Geldanlagen. Hauptprofiteur sind die Staaten, welche dann ihre enormen Schulden mit "wertreduziertem" Geld zurückzahlen können. Genaugenommen werden die meisten Schuldentilgungen durch neue - meist noch größere - Kredite ersetzt.
Nichts fürchten die Regierungen mehr, als eine Deflation durch Konsumzurückhaltung und allgemeine Spargesinnung, auch wenn diese von einigen klugen Fachleuten empfohlen wird. Siehe dazu auch den aktuellen Gastkommentar von Frank Schäffler
http://www.andreas-unterberger.at/2016/08/private-cities-lasst-tausend-hongkongs-entstehen/
wo dieser den New Yorker Paul Romer und nunmehrigen Chefökonomen der Weltbank erwähnt, welcher – anders als die meisten Wirtschaftswissenschaftler - Konsumverzicht, also das Sparen, die Voraussetzung für Investitionen, die wiederum Wachstum und Arbeitsplätzeschaffung empfiehlt. Als besondere lobenswerte Beispiele erwähnt er Hongkong und Singapur, welche genau damit wirtschaftlich so erfolgreich sind.
Beim Bildungsranking über Fremdsprachen müssten wir ganz vorne zu finden sein, denn soviel Kinder die eine andere Sprache als Deutsch sprechen können gibt nur in Österreich.