Der Vorschlag kam zwar „nur“ von einer türkischen Fraktion der Vorarlberger Arbeiterkammer. Aber er ist doch so interessant, dass er ernsthaft diskutiert werden sollte. Sein Kern: In Österreich lebende Türken wollen zurück in ihre alte Heimat, wenn sie dafür ihre Pensionsbeiträge zurückbekämen. Ja, warum soll das denn nicht möglich sein? Das hat freilich ein paar kleine Haken.
Die Vorarlberger Türken – sie sind dort neben Wien besonders zahlreich – fühlen sich in Österreich schlecht behandelt und nicht heimisch, sagen die Arbeiterkämmerer. Österreichische Spitzenpolitiker würden schlecht über die Türkei reden. Und Organisatoren (nicht angemeldeter!) Pro Erdogan-Demonstrationen würden von der Polizei verhört. Viele wollen daher weg.
Wenn sich jemand so fühlt, dann ist das einmal sein gutes Recht. Es hatten ja einst viele Auslandsdeutsche (und -österreicher, etwa Südtiroler) sogar in die Hitler-Diktatur übersiedeln wollen. Es muss sich ja nicht jeder Mensch nach einem Rechtsstaat und einer echten Demokratie sehnen.
Das vorgeschlagene Pensionsrückzahlungsangebot wäre auch für Österreich eine gute Lösung, weil ja die Pro-Erdogan- ebenso wie die Pro-Öcalan-Demonstrationen gezeigt haben, dass viele Türken geistig ganz offensichtlich nicht wirklich zu Österreichern geworden sind, dass die Integration bei vielen gescheitert ist.
Der Vorschlag ist aber auch deshalb für Österreich interessant, weil ja unter den hier lebenden Türken ein viel geringerer Prozentsatz arbeitstätig (also für Österreich hilfreich) ist, als unter dem Schnitt der autochthonen Österreicher oder der hier lebenden EU-Bürger. Weil die Arbeitslosigkeit in Österreich ohnedies ständig wächst. Weil die nach der EU-Ostöffnung neugekommenen Polen, Ungarn, Rumänen, Kroaten viel leichter in den Arbeitsmarkt integrierbar sind, dort als besser qualifiziert aufgenommen werden und viel rascher Deutsch lernen als die schon viel länger hier weilenden Türken.
Also sollte man den Vorschlag der Vorarlberger Türken-Fraktion durchaus konstruktiv und wohlwollend aufgreifen. Man sollte durchaus jedem, der es will, die Rückzahlung seiner an die Pensionsversicherung gegangenen Beiträge anbieten. Ganz abgesehen davon, dass jemand, der 15 Jahre in Österreich einbezahlt hat, ohnedies auch dann eine Pension bekommt, wenn er anderswo lebt.
Freilich dürften die wackeren türkischen Arbeiterkämmerer den pyramidenspielartigen Charakter des hiesigen Pensionssystems nicht ganz verstanden haben. Der Staat verspricht ja noch immer weit höhere Pensionszahlungen, als der valorisierten Summe der Beiträge entsprechen würde. Er verspricht vor allem (auf Beharren der SPÖ) einen weit früheren Pensionsantritt, als es der Lebenserwartung und Versicherungsmathematik entsprechen würde. Dabei wollen wir gar nicht davon reden, dass der Staat die eingezahlten und unzureichenden Pensionsversicherungsbeiträge ja nirgends angespart hat, sondern nur irgendwie hofft, künftige Generationen für die dadurch erworbenen Ansprüche zahlen lassen zu können.
Daher ist allerdings auch anzunehmen, dass nicht allzu viele Türken eine Umsetzung dieses Vorschlages wirklich annehmen würden. Viele würden spüren, dass das Leben in Österreich von der Gesundheitsversorgung bis zur Infrastruktur doch zehnmal besser ist als unter dem neuen Sultan. Dennoch sollte man den Vorschlag in seriöser Form machen.
Freilich, auch Österreich wird sich nicht nur freuen können. Denn höchstwahrscheinlich werden ein solches Angebot nur ein paar qualifizierte und dynamische Türken aufgreifen und kaum Bezieher einer Gratismindestsicherung. Die demonstrieren hier zwar für Erdogan, gehen aber sicher nicht weg.
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Ich fürchte, der letzte Absatz von AU trifft genau den Kern: Die tüchtigen Türken werden vielleicht zurückkehren wollen, aber die anderen, zahlreicheren, werden sich hüten, zurückzukehren, nicht aus Furcht vor dem Erdogan-Regime, sondern weil es ihnen hier besser geht, auch wenn sie nicht immer wohlwollend akzeptiert werden.
Dennoch, der Vorschlag ist interessant und gangbar, man sollte ihn behandeln. Aber wetten, dass ...
Die Auszahlung der Pensionsbeiträge?
Wie soll das gehen bei einem Generationsvertrag, wo die Jungen die alten erhalten? Damit ist das Geld ja bereits weg (und die Zuzahlungen durch den Staat auch...)
Aber sollte man nicht tatsächlich eine Abstandszahlung vom Pensionssystem in Erwägung ziehen? Das wäre gar nicht schlecht.
Ausreise - ohne Wiederkehr! Aber wie kontrolliert man das, dass man nicht mit anderem Namen und als Familiennachzug in 2 Jahren wieder kommt...??
Und wer sollte da gehen wollen?
Die die arbeitslos mit dem X6 auf der Ottakringerstraße in Wien rasen und sich produzieren bzw. Rennen liefern?
Die die dem Geheimdienst zuarbeiten?
Die die hier tatsächlich arbeiten und Friseurgeschäfte und Restaurants aufgemacht haben?
Antwort: Keiner
Wohl doch nur die, die für den Sultan in den Krieg ziehen wollen. Hüstl...
das Gros der hier (und in Deutschland) lebenden Türken wird nicht gehen, weil sie nicht rein zufällig und nicht aus Lust und Laune hier leben, sondern mit einer Mission: als Erdogans 5. Kolonne.....
Auch wenn ich die Geschichte für einen verspäteten Aprilscherz halte, ist die Sache auch aus einem anderen Aspekt interessant: nehmen wir mal an, es findet sich tatsächlich eine Lösung zur Refundierung eingezahlter Pensionsbeiträge.
Das wäre auch für Otto Normalverbraucher interessant: nimm das Geld und versuch dich selbst in der Veranlagung, vorzugsweise, nachdem du ausgewandert bist. Jeder, der schon mal sein Pensionskonto angesehen und nachgerechnet hat, weiß, dass die FIKTIV erworbenen bzw. zu erwerbenden Ansprüche einer realen Verzinsung von NULL entsprechen. Von den langfristigen Unsicherheiten hinsichtlich der Finanzierbarkeit des Umlageverfahrens ganz zu schweigen.
Also ich würde das Geld nehmen.
Jedoch, alles Konjunktiv! Eine derartige Refundierung würde den sofortigen Kollaps des Pensionssystems auslösen.
Kein einziger Türke wird zurückwollen, alles nur leere Versprechen. Die tüchtigen, die ein Geschäft aufgemacht haben, werden sich hüten ihre Existenz zu riskieren. Und die Sozialempfänger werden sich ebenfalls hüten in ein kriegsführendes Land mit unberechenbaren Diktator zurückzukehren. In der sozialen Hängematte ist man sicher besser aufgehoben.
Nur zwei Begebenheiten: meine junge Nichte war mit ihrem Freund vor wenigen Tagen mit dem Auto in Mailand. Dort ist die Stadt überflutet mit Schwarzen, die sehr lästig und rustikal ein Klumpert verkaufen wollten oder bettelten. Auto war dann eine Nacht in angeblich "bewachter" Parkgarage. Nächster Morgen war die Heckscheibe eingeschlagen - stehlen konnten diese Verbrecher nichts, weil nichts drinnen gelassen wurde. Nur Schaden, Ärger und überforderte Polizei. Meine Nichte wird das ansonsten wunderschöne Italien in ihrem Leben nicht mehr besuchen wollen.
2. Kurzgeschichte: in unsere Firma kam heute ein Südländer (Rumäne?) radebrechte etwas mit einem Prospekt (nicht von uns, haben auch keinen Parteienverkehr) ging dann wieder und kurz darauf bemerkte ein Kollege das fehlen seiner Geldbörse mit Bargeld, Karten und Ausweisen. Im Wachzimmer waren einige andere Geschädigte, da es sich offensichtlich um eine größere Bande handeln sollte.
Wieder ein paar Hofer-Wähler mehr.....
Die tüchtigen Türken, die meisten zumindest, sind längst woanders. Oder waren gar nie hier. Die sind ja nicht blöd und stellen sich bei uns hier auf eine Stufe mit ihren bildungs- und leistungsfernen orientalisch und muselmanisch geprägten Brüdern und lassen sich als Staatsbürger 2. Klasse schimpfen.
Deren Ziel ist und war nämlich: Karriere und Erfolg, und nicht soziale Hängematte und Rundum-Versorgung. Aber Karriere und Erfolg macht man anderswo bekanntlich leichter als im sozialistischen, von Neid und Mißgunst der Leistungsverweigerer geprägten Österreich.