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Die Terrorfront rückt immer näher

Jetzt also in München Terror in einer großflächigen Dimension, die eine ganze Großregion absolut lahmlegt. Das bedrückende Wort vom Krieg gegen den Terror – erstmals geprägt von George W. Bush – ist nun auch in Deutschland voll angebracht. Dazu ein paar grundsätzliche Anmerkungen.

In diesem Krieg spielen die Medien – die traditionellen ebenso wie die modernen, sozialen Medien – eine entscheidende Rolle, der sie sich aber gar nicht entziehen können, die man ihnen auch nicht wirklich zum Vorwurf machen kann. Aber es ist unbestreitbar: Terror lebt von der breiten Berichterstattung über jeden einzelnen Terroranschlag.

Würde Terror weniger oder kein Echo finden, gäbe es mit Sicherheit auch weniger Anschläge. Dennoch wäre es unmöglich, wenn etwa über München nur am Rande oder gar nicht berichtet würde. Die Printmedien würden endgültig das letzte Vertrauen der Leser verlieren (von dem sie freilich seit dem Erweis ihrer Bestechlichkeit und seit der Durchdringung fast aller Redaktionen durch linkes Einheitsdenken ohnedies nicht mehr viel haben).

Auf der anderen Seite bedeutet jedoch die große Berichterstattung über jedes der großen Verbrechen – New York, Bombay, Boston, Istanbul, Paris, Brüssel, Nizza (um nur die allergrößten zu nennen) und jetzt eben in München –, dass immer öfter halbgebildete und labile Menschen im gefährlichsten Mannesalter eine zentrale Botschaft bekommen: So, und nur so habe ich die Chance, weltweit berühmt zu werden.

Das ist eine absolut teuflische Verlockung für bestimmte Menschen. Die noch dazu von einer fanatischen Religionsideologie dazu angestachelt werden, dass man sich mit Massenmord an Ungläubigen eine abstruse jungfrauengeile Seligkeit im Jenseits erkaufen könne. Massenmörder in Bagdad oder Kabul werden international kaum mehr beachtet – daher ist es furchtbar logisch, dass die Massenverbrechen immer mehr in den Westen getragen werden, dorthin, wo man damit die großen medialen Ströme erreicht.

Gewiss: Zur Stunde weiß man noch nicht, wer die Täter in München sind. Es können an Stelle der sonst überall massenmordenden Islamisten (sämtliche erwähnten großen Anschläge gehen auf ihr Konto!) auch verrückte Tierschützer oder Rechtsradikale oder Waffennarren gewesen sein. Selbst wenn man sich das nur sehr schwer vorstellen kann. Von Rechtsradikalen und Tierschützern sind zwar schon üble Verbrechen begangen worden. Aber sie waren letztlich immer auf Ziele gerichtet, die auch Hassobjekte ihrer verqueren Denke sind.

Hingegen passt es absolut nicht in ihr bisheriges Verhalten, was da in München passiert ist. Das passt jedoch voll ins Schema des islamischen Terrors der letzten 15 Jahre. Nur dieser hatte und hat das Ziel, allgemeinen Schrecken bei der ganzen Bevölkerung durch ungezielte Schusssalven in einem Einkaufszentrum einer Großstadt zu erwecken.

Es wäre daher extrem überraschend, würde ausgerechnet München aus diesem Muster herausfallen. Diese Annahme wird auch noch durch eine Reihe weiterer Indizien verstärkt: Wieder ist es ein Verbrechen an einem Freitag, also dem heiligen Tag des Islam. Wieder passiert es in einer europäischen Stadt, in der besonders viele Moslems leben.

München ist übrigens auch die Stadt, wo 1972 einer der damals schwersten Terroranschläge gegen israelische Olympiateilnehmer passiert ist; Täter waren Palästinenser in Kooperation mit deutschen Linksextremisten. Jetzt steht wieder Olympia vor der Tür – und nur wenige Stunden vor dem Münchner Blutbad sind in Rio de Janeiro islamistische Terrorverdächtige verhaftet worden. Der Islamismus hat also auch die Spiele in Brasilien erreicht.

Gewiss muss sich sorgfältige Polizeiarbeit ebenso wie seriöse historisch-politische Analyse immer alle Denkvarianten offen halten, bis genügend Beweise vorliegen. Aber dennoch ist es in sehr vielen Fällen sinnvoll, sich zuerst um das Wahrscheinlichste zu kümmern und dem prioritär nachzugehen.

Daher ist es schon sehr erstaunlich, wie sehr deutsche Fernsehstationen, aber auch der ORF in den ersten Stunden geradezu hoffnungsvoll immer wieder die Möglichkeit betont haben, dass auch Rechtsextremisten die Täter sein könnten. Ja das könnten Sie. Aber hinter dieser Akzentsetzung der öffentlich-rechtlichen Medien steckt mehr linkes Wunschdenken als irgendein beweisbares seriöses Faktum.

Ethnic profiling macht Sinn

Sowohl in der publizistischen Analyse von politischen Verbrechen wie bei der polizeilichen Fahndung macht das sogenannte „Ethnic profiling“ viel Sinn – auch wenn es von der Linken wild bekämpft wird. Es besteht darin, dass die Polizei bei Terroranschlägen – auf Flughäfen ebenso wie bei sonstigen Kontrollen – eine weit, weit höhere Trefferwahrscheinlichkeit hat, wenn man sich bei der Tätersuche auf 30-jährige Araber statt auf 70-jährige europäische Frauen konzentriert. Wenngleich es im Prinzip dennoch richtig ist, dass man im Leben nichts prinzipiell ausschließen kann.

Österreich täte jedenfalls gut daran, die Gefährdung auch für sich selbst sehr möglich ernst zu nehmen. München liegt nun wirklich schon vor der Haustür. Und wir haben prozentuell mehr Moslems ins Land gelassen als Deutschland.

Es ist daher gut und richtig, dass Österreich binnen weniger Stunden ohne lange bürokratische Schleifen 42 Cobra-Männer zur Unterstützung der deutschen Polizei nach München geschickt hat. Solche Aktionen wären noch vor wenigen Jahren als extrem neutralitätsproblematisch attackiert worden, von Völkerrechtlern bis zur SPÖ und zu vielen sehr weit links oder rechts stehenden Gruppen.

Es ist ja auch zweifellos gut und richtig, dass österreichische Exekutivbeamte in Mazedonien und Ungarn helfen, die Grenzen gegen die islamische Massenmigration möglichst dicht zu machen. Das kontrastiert freilich total zu der antiungarischen Hetze vor allem der SPÖ und des ORF im letzten Jahr, für die man sich noch immer nicht entschuldigt hat, die sogar vom neuen SP-Chef Kern wiederholt worden ist.

Wir müssen langsam – nein, nicht langsam: sondern schnell – lernen, dass wir unsere fragile Sicherheit als aufgeklärte rechtsstaatliche Demokratie nur dann sichern können, wenn wir wirklich mit befreundeten Ländern gemeinsam agieren können, wenn wir mehr Solidarität zeigen, als wir es in den letzten Jahrzehnten getan haben.

Allen Österreichern sollte diesbezügliche das jüngste Wort Donald Trumps im Ohr klingeln: Er hat gesagt, dass die USA im Falle eines Angriffs nur noch jenen Ländern helfen werden, die selbst viel zur gemeinsamen Sicherheit beigesteuert haben. Egal, was man von Trump hält, egal, dass die politische Szene in Washington da sofort wild dementiert hat. Aber es ist dennoch keine Frage: Wer in Sachen Sicherheit gratis am Trittbrett mitfahren will, wird anderswo zunehmend kritischer angeschaut. Und steht in der Stunde der Not alleine da.

 

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