Alles verbieten!
25. Dezember 2015 01:15
2015-12-25 01:15:38
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:00
Wir klagen zu Recht über den ständig steigenden Hang der politischen Klasse Österreichs, unser Leben ständig noch mehr zu reglementieren und einzuengen. Und sich dabei auch noch gut und wichtig vorzukommen. Aber bisweilen erkennt man: In manchen anderen Ländern geht’s noch viel ärger zu.
Aktuelles Beispiel ist Italien. Dort hat die Politik in den letzten Stunden vor Weihnachten allen Ernstes das Wegwerfen eines Zigarettenstummels unter Strafe gestellt. Und zwar unter eine nicht geringe: 300 Euro muss man künftig fürs Wegwerfen hinlegen.
Nun, nicht dass ich Tschick-Fallenlassen für ein Exempel guter Erziehung hielte; ich habe auch seit 38 Jahren keine einzige Zigarette angegriffen, bin daher zumindest in einem Punkt nicht in Gefahr, in Italien bestraft zu werden (Ich bin dort allerdings vor Jahren von der Polizei wegen einer anderen Lächerlichkeit festgenommen worden, nämlich weil ich das faschistische Siegesdenkmal in Bozen fotografiert habe…).
Daher glaube ich, durchaus objektiv zu sein, wenn ich das Ganze einfach für absurd und schwachsinnig halte. Aber vielleicht hat jemand der Politik eine der gegenwärtigen Universalbegründungen für jeden nur denkbaren Unsinn eingeredet: dass Zigarettenreste-Wegwerfen schlecht fürs Klima oder eine Diskriminierung von Frauen und/oder Schwulen sei.
Was solche Gesetze noch schlimmer macht: Politiker vieler Länder, auch die österreichischen, blicken in ihrem Regulierungswahn ununterbrochen auf andere Länder, um abzuschauen, was man denn noch alles verbieten und bestrafen könnte. Man darf daher wetten, dass bald auch in Österreich eine Tschick-Diskussion stattfinden wird.
Jedenfalls schon als global ansteckend hat sich in den letzten Tag der Hang erwiesen, den Autoverkehr in Städten zu verbieten. Von Rom bis Peking, von Mailand bis Delhi hat die Bürokratie das binnen weniger Tage dekretiert. Und bei uns lechzen die Grünen als Oberverbotspartei schon lange danach, das Autofahren möglichst ganz zu verbieten . . .
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Herr Unterberger:
Und wie ist dies mit den vielen auf den Straßen (meist aus den fahrenden Autos) weggeworfenen leeren Getränkedosen, PET-Flaschen sowie den Lebensmittelverpackungen der Fastfoodketten? Sind Sie schon einmal auf einen weggeworfenen Kaugummi gestiegen und konnten diesen nur mühsam von der Schuhsohle wieder entfernen?
In Singapur sind die Straßen sehr sauber, da es dort drastische Strafen für Straßenverunreinigung gibt.
Leider kann man viele Mitmenschen nur über das eigene Geldbörsel erziehen, daher ist die italienische Initiative zu begrüßen.
PS: Ich nehme auch halbe Bewertungssterne gerne entgegen.
Wenn ich die Wahl hätte, auf einen weggeworfenen Zigarettenstummel zu treten oder in die - in manchen Wiener Bezirksteilen fast flächendeckend vorhandenen - Spuckefladen, fiele mir die Entscheidung ganz leicht.
Mich grauselts unendlich vor diesen bodenbedeckenden Auswürfen, und ich würde mich sehr freuen, wenn es wenigstens eine Androhung von hohen Geldstrafen gäbe. Daß die Kontrolle und das Erwischtwerden kaum klappen würde,mag schon sein, aber das wird bei Zigarettenstummeln nicht viel anders sein.
Und selbst, wenn man durch ständiges Zu-Boden-Schauen vermeiden kann, in diese Hintelassenschaften zu steigen , ein kleines Kind an der Hand ist wegen der Vielzahl der Spuckfladen nur schwer vom Hineintreten abzuhalten, und einen Hund kann man so gut wie nciht hindern hineinzutappen. Sowohl Schuhsohlen als auch Pfotenunterseiten muß man mühsam vor Wiederbetreten der Wohnung abwischen.
Herr Integrationsminister hätte da schon einiges zu tun. Es kann doch nicht sein, daß diese Zuwanderer ihre/unsere Umgebung so versauen dürfen. Oder doch? Böse formuliert - damit sie sich wie zu Hause fühlen?
Alles verbieten, aber kassieren!
SOMALIA hat Christmas als eine große Gefahr und Provokation für den Islam verboten. Selbst im privaten Bereich sind Weihnachts-attribute, wie Santa Claus-Mützen strengstens verboten worden.
Aber bekanntlich stinkt Geld nicht, und so lässt sich die somalische Regierung ihr katastrophales Wirtschaften sehr gerne mit Milliardensubventionen aus den so gar nicht muslimsichen Kassen der Weltbank unterstützen ...
Übrigens: auch der Sultan von Brunei, einer der reichsten Männer der Welt und daher auch gern gesehener Gast außerhalb seines Sultanats, hat Christmas total verboten. Keine Dekorationen in den Hotels, nichts darf an Weihnachten erinnern.
Die Regulierungswut dient in erster Linie um neue Steuereinnahmen zu erfinden. das dann so manche Maßnahme in die Hose geht ist eine andere Sache. Siehe Registrierkasse: man versucht schwarze Schafe zur Steuer zu zwingen, und erreicht, das weiße Schafe den Hut draufhaun, und Ihr Geschäft nicht mehr weiter betreiben um der ständigen Regulierungswut zu entgehen. Statt Mehreinnahmen für den Staat gibt es einen Verlust. Auch darf man nicht vergessen, das jede Regulierung einen Kontrolleur benötigt, der wieder Geld kostet.
Na ja, 'Tschickwegwerfverbot' gibt es ja in Wien und hier beträgt die Strafe 36,- Euro genauso viel wie für das 'Gackerl ohne Sackerl'.
Mein Nachbar wurde schon bestraft, als er in einem Park einen Zigarettenstummel weggeworfen hatte.
Wenn ich in Wien Favoriten die Fußgängerzone so betrachte, wo täglich im Stundentakt fast Kehrtrupps der MA 48 den weggeworfenen Müll wegräumen und die enorm vielen Mistkübel mit Zigarettenstummelwegwerfaufsätzen sehe, die nicht genutzt werden, sondern alles auf den Boden geworfen wird, dann würde ich mir schon oft insgeheim ein 'Zigarettenstummelwegwerfplanquadrat' wünschen zur Erziehung der ungehobelten Wegwerfmeute.
Das Verbot selbst wirkt nicht ohne Exekution, leider.
Da kommen wir jetzt zum Erziehungsproblem, dem Kern der Sache. In den 1970-er Jahren gab es hier noch nicht das Multikulti und auch nicht den Müll. Mit den Verordnungen dazu und mit dem Multikulti wurden sowohl die Verordnungen nicht beachtet, wie auch das Benehmen in dem öffentlichen Raum zu einem Desaster, das bloß nicht mit enormen Geldeinsatz in Wien durch die MA 48 auszugleichen versucht wird. Viele werfen den Dreck absichtlich auf die Straße, meist die gleichen, die sich per Mindestsicherung selbst auf die Straße werfen.
Auch die Familie kommt oft (oder glaubt es zumindest) nicht ohne Verbot aus.
Ich habe einen bekannten, der lehnt jegliche Erziehung ab, ist zwar selbst kein Ferkel, aber trotzdem lehnt er jegliches Verbot ab.
Erziehung, Verbot, ein Segen? ein Fluch ?
Ich werfe jedenfalls die Frage auf, weil ich sie nicht wirklich umfassend beantworten kann.
Zum Wiedererkennen: die nimmermüde Obsorge des aufgeklärten Absolutismus. Besonders die Grünen erweisen sich da als äußerst traditionsorientiert, wobei sie die Attitüde des Metternich-Staates bereits überboten haben und in etwa bei Zar Paul rangieren, der allen Berufsständen Normkleidung nach amtlich festgelegten Schnitten verordnete.
Aber Achtung: dieser Herrscher fiel seiner eigenen Paranoia zum Opfer. Aus Sorge, für seine penetrante Verordnungspolitik durch ein Attentat belohnt zu werden, verbarrikadierte er sich im mit Zugrücken abgeschotteten Ingenieur-Schloß. Und dort hat ihn einer seiner Leibwächter umgebracht.
Frohe Weihnachten und gedenkt unseres Christkinds. Nur mal so in die Runde geschmisen. :-)