Michael Ludwig, der kommende Mann in Wien: Das scheint seit der für ihn triumphal endenden Wahl der neuen Wiener Stadtregierung klar. Der ruhig-gemütliche Konsenstyp und Macher sticht aber auch darüber hinaus signifikant aus der Schar der sonst den Stadtsenat dominierenden (radikalfeministischen, marxistischen, ökologischen, autohassenden, leistungsfeindlichen, schwulenbevorzugenden) Ideologen hervor.
Er ist vor allem der einzige derzeit bekannte Politiker, der zusammen mit den in der Steiermark und im Burgenland agierenden Sozialdemokraten noch eine Zukunftschance für die österreichische Sozialdemokratie in ihrem derzeitigen Zustand darstellt. Es wäre darüber hinaus auch für Österreich sehr wichtig, wenn in der SPÖ wieder die sach- und machtorientierten Politiker ans Ruder kämen.
Dies zeigt auch der ebenso ernüchternde Blick auf die anderen Parteien:
- Bestehen doch die Hoffnungen der ÖVP nur noch aus einem (wenn auch recht brillanten) 29-Jährigen;
- haben sich doch die Freiheitlichen nur auf ein einziges (wenn auch sehr wichtiges) Themengebiet konzentriert;
- haben sich doch Grün und Pink gesellschafts-, asylanten- und bildungspolitisch weit links von der SPÖ aufgestellt (wenn auch die Neos wirtschaftspolitisch sehr gute Ansätze haben).
Ludwig lässt zumindest erhoffen, dass es eine Wiederbelebung des relativ moderaten Flügels der Sozialdemokratie gibt, wie es ihn zuletzt etwa unter Kreisky, Sinowatz, Gratz oder Zilk in relevanter Dimension gegeben hat. Oder wie er europaweit etwa durch die Politikernamen Schmidt, Schröder, Blair, Renzi, Fico, Steinbrück, Gabriel und Steinmeier verkörpert wird. Derzeit dominieren hingegen vor allem in der Wiener SPÖ jene, die an einen Tsipras-Sozialismus glauben (wenn Politiker überhaupt an etwas glauben außer an die Verteidigung und den Ausbau der persönlichen Macht).
Dennoch sollte man sich hüten, die Zukunftsperspektive „Ludwig folgt Häupl“ als allzu sicher anzusehen. Vor allem sollte sich der Wohnbaustadtrat selber vor solchen Erwartungen hüten. Aus mehrerlei Gründen:
- Erstens werden sehr oft in der Politik jahrelang gehandelte Kronprinzen am Schluss doch nicht die Nachfolger des Monarchen, wenn dieser endlich abtritt. Das scheint fast ein Naturgesetz zu sein.
- Zweitens dürfte gerade sein überlegenes Wahlergebnis – zu dem auch viele Stimmen aus der Opposition beigetragen haben – Ludwig schaden. So etwas erregt in den eigenen Reihen sofort Neid und Misstrauen (vielleicht hat ja auch die FPÖ gerade deswegen Ludwig unterstützt, um diese SPÖ-internen Intrigen auszulösen).
- Drittens dürfte Ludwig der Umstand noch mehr schaden, dass mit einer einzigen Ausnahme alle anderen Stadträte – einschließlich des lange in der Partei als grantiger, aber unangreifbarer Gottvater thronenden Michael Häupl – jeweils weniger Stimmen bekommen haben, als SPÖ und Grün zusammen eigentlich ausmachen. Etliche SPÖ-Bezirke goutieren diese Koalition offenbar absolut nicht mehr. Eine solche Demütigung lassen die Ideologen aber sicher nicht ungerächt auf sich sitzen. Sie sind jetzt mit einem angeschossenen Tier zu vergleichen, das als besonders gefährlich gilt.
- Viertens hat Häupl schon eine lange Tradition und Erfahrung darin, alle Selberdenker oder potentiellen Rivalen politisch zu killen, bevor sie ihm gefährlich werden könnten.
- Fünftens sind in der restlichen SPÖ-Mannschaft fast alle Akteure durch Ehen, Liaisonen, Seilschaften miteinander verbunden – man denke beispielsweise an die einstige Lebensabschnittspartnerschaft Häupls mit der ihm jetzt noch nahestehenden Finanz-Stadträtin Renate Brauner oder an die Ehepartnerinnen von Werner Faymann und Andreas Schieder im Wiener Stadtsenat beziehungsweise Gemeinderat. Gegen die Macht dieser Netzwerke scheint Ludwig ziemlich allein zu stehen.
- Ludwig hat bisher nicht einmal aus der Schwulen-, Lesben- oder Transgender-Community irgendeine Unterstützung bekommen.
- Und siebentens ist auch zweifelhaft, wie sich ihm gegenüber die in der Wiener SPÖ sehr mächtige Freimaurerei positioniert.
Aber dennoch: Eine Stadtregierung, wo fast alle anderen Stadträte statt der eigentlich in der Koalition vorhandenen 54 nur 50 bis 52 Stimmen im hundertköpfigen Gemeinderat bekommen haben, ist von der ersten Stunde an ein morsches Gebäude. Sie wird kein einziges Projekt mehr durchbringen, bei dem irgendwo in der SPÖ relevante Gruppen, bei dem wichtige Bezirke dagegen sind.
In der SPÖ beginnen an der Basis immer mehr Menschen zu spüren, dass man auf dem Weg ideologischer Gutmensch-Dogmatik zum Schrumpfen verurteilt ist. Im Gegensatz zu der ins Pensionsalter abgleitenden 68er Generation besinnen sich manche vor allem in den Arbeiterbezirken wieder mehr der potenziellen eigenen Basis, die vom derzeitigen Kurs der SPÖ-Spitze überhaupt nichts hält.
Freilich: Freiwillig abtreten werden die Faymann-, Brauner-, Schieder-Clans & Co deswegen noch lange nicht. Es wird noch sehr spannend.
Ich schreibe regelmäßig Kommentare für die unabhängige und rund um die Uhr aktuelle Informationsseite „Vienna.at“.
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Wer den Dialog Kurz gegen Wehsely in den Nachrichten gesehen hat, kann sich ein Bild Über die Koalition machen. Wenn Kurz die einzige Hoffnung der ÖVP ist, sehe ich schwarz. Und die Aggressivität der Sozi Wehsely ist auch nicht von schlechten Eltern. Und wieder bricht ein SPÖ Lügengebäude in sich zusammen. Morgens noch kein Musel kindergarten in Wien, Abends 150, und die Erkenntnis das 10.000 Kinder der Surensöhne in Gehirnwaschkindergärten gehen.
Die Freiheitlichen haben sich nicht auf ein Thema konzentriert, sondern werden von den linken Medien auf ein Thema reduziert, damit man sie als Hetzer besser diffamieren kann.
Ob Kurz beim Chef zum Rapport musste? Die Roten in die Zange zu nehmen, ist doch ein absolutes NoGo.
Im übrigen wird die Rache der Clans folgen. Ludwig und Kurz werden das sehr bald zu spüren bekommen, Krone und ORF werden das Urteil vollstrecken.
Die Freiheitlichen haben nur ein Thema?? Das mag vielleicht in Wien oder im Bund so sein, in OÖ bzw. in Linz ist das völlig anders (kicher,kicher).
Da gibt oder gab es an der Mozartkreuzung eine Ampel mit einem Homopärchen und das hat was ausgelöst, man glaubt es kaum:
Stadtrat ließ Ampelpärchen auf Mozartkreuzung abmontieren | Nachrichten.at
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/Stadtrat-liess-Ampelpaerchen-auf-Mozartkreuzung-abmontieren;art66,2051926
Das war der erste Artikel (es folgten natürlich noch mehrere) zu diesem brennenden Thema und es ergab über 700 (in Worten: siebenhundert!!!) Kommentare. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals ein Thema gab, das sooft kommentiert wurde.
Abgesehen davon ist natürlich auch der SPÖ-Bürgermeister jetzt auf dieses Thema aufgesprungen, als ob Linz keine anderen Probleme hätte (SWAP-Skandal, etc.).
OT
Der blöde Grenzzaun kostet Millionen, wird vom Bundesheer aufgestellt, und die Miete kostet 330.000 € im halben Jahr. Wer kann mir diese Idiotie erklären? Wer vedient sich blöd daran?
Außerdem ist mir unklar warum eine Staatsgrenze ein privates Grundstück teilen kann, oder an ein privates Grundstück angrenzt.
Sind wir nur mehr von Trotteln umgeben?
Wenn nicht alles täuscht, hat sich das Häupl-Nachfolge-Ringelspiel viel zu früh in Bewegung gesetzt.
Die Wehsely ist in voller Fahrt und scheint auch den Segen der millionenschweren Schuldenstadträtin und Übermutter Brauner erreicht zu haben.
Es gilt in der SPÖ der Sager: Wen der Feind lobt, der ist in Gefahr. Dies zum besten Wahlergebnis des Herrn Ludwig bei der Wahl im Gemeinderat.