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Die Minderheitenfeststellung

Als Wahlveranstaltung der SPÖ eine Woche vor der Wien-Wahl war der „Refugee welcome“-Samstag ungewöhnlich gut besucht. Ein Wiener Polizeisprecher behauptete, dass es bis zu 120.000 Besucher gewesen wären (erstaunlicherweise eine recht ähnliche Zahl – 150.000 – haben auch die Veranstalter gemeldet, was sonst nie vorkommt). Andere Polizeiangaben sprachen freilich seltsamerweise nur von 30.000 Zuhörern und einem ständigen Kommen und Gehen.

Egal wie sich diese seltsame Diskrepanz erklärt, egal wie viele der Besucher überhaupt Wiener Wahlberechtigte waren: Faktum ist, dass das Event aus einer Reihe von Gründen nur eine für die SPÖ ernüchternde Minderheitenfeststellung gewesen ist, wenn man es nicht in die Kategorie Wahlveranstaltung einreiht.

Die Tatsachen, die zu diesem Schluss führen, werden freilich von den ideologisch begeisterten oder vom SPÖ-Steuergeld lebenden Linksmedien verschwiegen:

  1. Gratispopkonzerte sind immer gut besucht. Muss man doch bei einem Popkonzert sonst teuren Eintritt zahlen, was aber dennoch sehr oft Zehntausende bereit sind zu tun.
  2. Besonders blamabel ist der Vergleich der behaupteten 120.000 Zuhörer mit den Millionen Besuchern, die alljährlich bei den ganz ähnlichen Gratis-Popkonzerten des Donauinselfestes gezählt werden.
  3. Viele Medien – Puls4 und ORF an der Spitze – haben mit riesiger Intensität in zahllosen Sendungen Gratiswerbung für die Veranstaltung mit den kulturellen Höhepunkten „Tote Hosen“, Conchita und Heinz Fischer gemacht.
  4. Das wäre in Geld gerechnet der größte Werbewert gewesen, den es – abgesehen vom Schlagerwettsingen in der Stadthalle, das ja die gleichen Medien betrommelt haben, – seit der Fußballeuropameisterschaft jemals für irgendeine Veranstaltung in Wien gegeben hat. Das hätten die Medien hingegen bei einer Parteiveranstaltung doch nicht machen können.
  5. Blamabel für das Heldenplatz-Event ist auch der Vergleich mit einem ähnlichen Ereignis des Jahres 1993: Damals hatte die politische Linke mit ganz parallelen Argumenten zu einem Lichtermeer gerufen, bei dem rund 300.000 Menschen gezählt worden sind.
  6. In Wahrheit darf man seriöserweise nicht einmal die angeblich 120.000 Menschen beim Gratis-Popkonzert mit dem Lichtermeer vergleichen, sondern nur die 20.000, die davor bei einer Lichtermeer-artigen Demonstration teilgenommen haben.
  7. Schon gar nicht vergleichen darf man mit jener Veranstaltung, die alljährlich auf dem Heldenplatz stattfindet. Das ist die Waffenschau des Bundesheers. Bei dieser wurden im Vorjahr 800.000 Menschen gezählt. Wobei linke Medien süffisant meldeten, dass das ein deutlicher Rückgang gewesen sei: Denn im Jahr davor wäre es eine Million gewesen.
  8. Ebenso verschwiegen wird von der SPÖ und den anderen Veranstaltern, dass man die Veranstaltung ganz „zufällig“ am Abend der „Lange Nacht der Museen“ angesetzt hat. Deren Mittel- und Ausgangspunkt war in den vergangenen Jahren ganz „zufällig“ der gleiche Heldenplatz, an dem heuer „Refugees welcome“ gerufen wurde. Wie viele als "Refugee"-Gäste gezählte Menschen haben aus alter Gewohnheit die Museen irrtümlich am Heldenplatz gesucht (siehe das „rege Kommen und Gehen“)?
  9. Noch „zufälliger“ ist, dass heuer die Zentrale der langen Museumsnacht wenige Meter entfernt auf dem (optisch dem Heldenplatz noch voll zugehörigen) Maria-Theresien-Platz gewesen ist. Das musste unweigerlich viele Besucher am Refugee-Konzert vorbeigehen lassen.
  10. Und das Verblüffendste: Die „Lange Nacht der Museen“ hat im Vorjahr allein in Wien 208.000 zahlende Besucher gehabt. Die heurigen Zahlen kenne ich zwar noch nicht. Aber ich bin sicher, dass es weit mehr waren, als selbst die Refugees-Veranstalter behauptet haben.

Nur in den linken Medien wird ein völlig umgekehrter Eindruck erweckt. Bitte um Mitteilung, falls einer der Leser ein Medium entdecken sollte, dass auch in der Berichterstattung richtig dimensioniert.

PS: Aber wenn wirklich 120.000 oder 150.000 aus voller Überzeugung die "Refugees" willkommen geheißen haben, dann wäre das gegenwärtig ganz Österreich bewegende Problem ja eigentlich voll gelöst. Jeder von ihnen müsste nur einen einzigen der Migranten samt der in Bälde nachkommenden Familie bei sich aufnehmen und für ihn aufkommen. Dann wäre sogar noch Platz für ein paar Zehntausend weitere. Oder ist das etwa nur so eine Redewendung gewesen, die auf Deutsch etwas ganz anderes heißt? Nämlich: "Wir sind ja so gute Menschen, denn wir wählen Strache nicht, aber das mit Welcome ist nicht so wörtlich gemeint. Und wenn sie kommen, dann sollen die "Refugees" doch in Gebäuden der Kirche wohnen. Die ist ja blöd genug, ständig schlechtes Gewissen zu haben."

 

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