Die Post, schlechter denn je
29. April 2015 01:19
2015-04-29 01:19:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 7:30
Bei kaum einem Staatsbetrieb merkt man es so deutlich wie bei der Post, wie dringend sowohl eine gänzliche Privatisierung wie vor allem auch volle Konkurrenz nötig wäre. Dort sehen sich aber manche offenbar mehr denn je als konkurrenzgeschütztes Monopol-Amt und nicht als moderner Dienstleistungsbetrieb.
Das kann auch nicht mehr nur an den Altlasten liegen, deretwegen man viele Jahre lang die Post nach ihrer teilweisen Ausgliederung bemitleidet hat. Sie musste damals ja eine große Zahl an Beamten mitübernehmen. Und die glauben halt allemal mehr an die Gewerkschaft als an so widerlich neoliberales Teufelszeug wie Kundenorientierung und Leistung. Inzwischen ist jedoch die Beamtenzahl schon deutlich zurückgegangen, sodass diese Ausrede nicht mehr zieht.
Einige eigene Beobachtungen (und wahrscheinlich hat jeder Leser noch viele weitere Ärgernisse mit der Post erlebt):
- Regelmäßig muss man sich auf einem Postamt rund 10-15 Minuten anstellen, bevor man beamtshandelt wird. Zum großen Ärger der Wartenden kann man dabei zusehen, wie Schalterbeamte ungerührt miteinander plaudern, und wie auch kein einziger von denen, die amtieren, jene Zügigkeit an den Tag legt, die man etwa bei Supermarkt-Kassiererinnen zu schätzen weiß. Obwohl die mit viel mehr Geld umgehen müssen und eher weniger verdienen.
- An einem Samstag um 10 Uhr wollten wir auf einem Postamt von einem Bawag-PSK-Konto 500 Euro abheben. Da wurde uns verblüffenderweise beschieden: „So viel Geld haben wir um diese Zeit nicht mehr.“ Um 9 haben sie aufgesperrt . . .
- Bei jeder Paketzustellung der letzten Zeit fand ich einen Zettel im Briefkasten, dass ich leider nicht anzutreffen gewesen sei und mir daher mein Paket auf dem Postamt abholen solle. Jedoch: In der Mehrzahl der Fälle war mit Garantie den ganzen Tag jemand da, um einen eventuellen Postboten zu empfangen. Aber keiner läutete. Bei der Klage im Postamt entgegnete mir der gelassene Postbeamte: „Diese Klagen sind doch immer dieselben, seit ich 32 Jahre dabei bin.“ Diese Antwort war zwar ärgerlich, aber wenigstens ehrlich.
- Hingegen bekam ich nach einer früheren Klage auf dem Postamt einen (offensichtlichen Schimmel-)Brief von der Postzentrale mit der Mitteilung, dass meine Klage an das Postamt weitergeleitet worden und man der Klage dort nachgehen werde. Also an dieselbe Stelle, wo ich mich beklagt hatte! Natürlich ist nie wieder etwas passiert. Die müssen ihren Kafka wirklich gut auswendiggelernt haben.
- Wenige Tage nach der angeblichen Nichtzustellbarkeit bekam ich ein Paket über einen privaten Zustelldienst. Der rief zum Unterschied von der Post vorher an, ob ich auch daheim bin. Und der Bote kam dann auch halbwegs zur vereinbarten Zeit.
- Die gröbsten Schnitzer wider jede Kundenorientierung sind jetzt bei der Porto-Erhöhung für Briefe ab 1. März passiert. Obwohl die Erhöhung schon im September beschlossen worden war, gab es noch drei Tage vor Inkrafttreten des neuen Portos keine Briefmarken mit den neuen Porto-Sätzen.
- Als ich dann nach der Erhöhung wieder einmal in der Post-Warteschlange stand, wartete zufällig vor mir die Tochter eines früheren Bundespräsidenten. Die erzählte, dass sie blöderweise die alten Briefmarken einst in einer 50-Stück-Packung gekauft hatte, dass es aber jetzt keine 6-Cent-Marken gibt, die den Unterschied zwischen altem und neuem Tarif ausgleichen würden. Daher muss sie jetzt mit jedem Brief aufs Postamt gehen, um die 6 Cent dann am Schalter bar einzuzahlen.
- Auch noch Wochen nach der Tarif-Umstellung sind keine Briefmarken mit dem neuen Auslands-Porto erhältlich. „Die kommen mit dem Drucken nicht nach“, wurde mir mehrmals achselzuckend beschieden. Man bot mir dafür jedesmal an: „Aber die Boxen zu 50 Stück hätten wir.“ Da ich keine Brieffreundin im Ausland habe, der ich so oft schreiben würde, da ich mich an die Erzählung über die fehlenden 6-Cent-Marken erinnerte und da ich an die Möglichkeit einer neuerlichen Preiserhöhung dachte, verzichtete ich auf die 50-Stück-Box.
- Das war aber ein Fehler. Denn einige Tage später hatte ich einen wichtigen Brief ans Ausland aufzugeben (an die EU-Kommission in Brüssel, die ja von der Post als Ausland behandelt wird, obwohl sich die EU sonst immer gerne als Inland präsentiert . . .). Da klebte ich dann einfach zwei Inlandsmarken drauf, was zwar zu viel war, aber mir im Zeitdruck egal. Offensichtlich eine Dummheit. Denn der Brief kam nie in Brüssel an. Eine Woche später lag er hingegen kommentar- und vermerklos (aber gestempelt) in meinem Briefkasten. Ich hatte – meine zweite Dummheit – meine Adresse als Absender auf der Rückseite geschrieben.; nur dadurch ist ja die Rücksendung möglich gewesen. Offensichtlich hatte der Brief-Computer der Post gesehen, dass da eine Inlandsmarke drauf war (für das Erkennen der zweiten war er wohl zu blöd programmiert) und die Rücksendung veranlasst. Jetzt habe ich den Kontakt mit Brüssel auf Mail-Attachments umgestellt.
- Ein paar Tage später stand ich wieder am Postamt, diesmal um die NÜV (den bei einem Telefonanbieter-Wechsel notwendigen Code für eine Nummern-Mitnahme) zu bekommen. Das hatte mir der bob-Kundendienst am Telefon so gesagt (der durch das Verlangen solcher Umwege das Weggehen von bob behindern will, sonst hätte man mir die NÜV ja gleich in einem Mail schicken können). Der Postbeamte weigerte sich jedoch, mir die NÜV zu geben, „weil uns die Telekom dafür nichts zahlt“. Die Telekom ist bekanntlich der abgespaltene Telefon-Teil der einst einheitlichen Post und Betreiber von bob . . ..
- Ein Leser berichtete mir ein besonders skurriles Erlebnis: "Aus früheren Zeiten habe ich noch ein PSK-Sparbuch. Um den Weltspartag herum wollte ich dieses liegen gelassene Sparbuch mit Kontostand von 5 Euro um 100 Euro aufstocken. Das war ein sehr dummer Fehler: ich durfte geschlagene 55 Minuten warten, bis die Dame am Schalter die Transaktion der Einzahlung durchführen durfte: Das EDV-System der Zentrale ließ die Einzahlung nämlich nicht zu. Es musste eine Ausweiskopie in die Zentrale gefaxt werden. Da mein aktueller Ausweis aber nicht der ist, mit dem ich das Sparbuch vor zehn Jahren identifiziert habe, ließ das offenbar die Geldwäsche-Alarmglocken in der Zentrale schrillen. Angeblich hätte die Auflösung des Sparbuchs weniger Probleme verursacht."
- Ein weiterer Leser-Bericht: "Ich habe über den Versandhandel Ersatzteile geordert und mußte leider eine Sendung zurückschicken. Der deutsche Versender übermittelte mir eine Paketmarke, und ich wollte das Paket im Aufgabeautomaten deponieren. Wie schon ein Dreivierteljahr zuvor bei einem ähnlichen Versuch scheiterte ich kläglich: Die Marke könne nicht gelesen werden. Es folgte ein Anruf beim Postkundenservice. Die das Gespräch entgegennehmende Dame war sichtlich bemüht, meine Schilderungen auf eine Empfangsbox anzuwenden, um die es auch beim dritten Erklärungsversuch noch immer nicht ging. Sie fragte mich nach meiner Adresse und dem Aufstellungsort der mutmaßlichen Empfangsbox. Nur mit Mühe konnte ich ihr klar machen, dass ich nicht auf dem Postamt wohne, sondern lediglich ein Paket aufgeben möchte. Nach ca. 15 Minuten war dann klar, was der Automat zuvor schon sagte: Ich solle das Paket am Schalter aufgeben, der zu diesem Zeitpunkt geschlossen war. Am nächsten Tag erklärte man mir auf dem Postamt und später auch ein Mitarbeiter des Postkundenservice, dass der Automat nur auf inländische Paketmarken programmiert sei. Bereits über andere, EU-ausländische Dienstleister abgegoltene Postpaketmarken werden nur am Schalter akzeptiert. Wohl damit man nur ja nicht in den Genuss einer 24h-Abgabe-Möglichkeit kommen kann, die die Post bewirbt."
An sich mag ich es ja nicht, über persönlichen Ärger zu schreiben. Irgendetwas geht halt bisweilen schief, wo Menschen etwas tun (bei Maschinen auch). Da sollte man normalerweise nicht persönliche Misshelligkeiten eigennützig über mediale Kanäle beklagen, wie es manche Journalisten ständig tun.
Aber wenn man binnen weniger Wochen eine solche Dichte an Pannen erlebt, dann zeigt das, dass da tief drinnen im Post-System der Wurm steckt. Dass sich zwar manches verbessert (das Aussehen der Postämter etwa), aber auch vieles verschlechtert hat (Probleme mit dem Marken-Erwerb gab es früher jedenfalls keine). Dafür gibt es ja auch ganz eindeutig zwei strukturelle Ursachen:
- Die Post hat es (ähnlich wie die ÖBB) verstanden, unter Ausnutzung ihrer alten Monopol-Vorteile im Briefbereich die private Konkurrenz weitgehend zu vernichten. Ohne Konkurrenz hat sich die Qualität der Briefpost eindeutig wieder verschlechtert. Und das eigentlich zu Regulator-Aufgaben verpflichtete Verkehrsministerium nimmt das stillschweigend (oder vielleicht sogar wohlwollend) zur Kenntnis. Die Konkurrenz konnte nur im Paketbereich überleben. Und bei der Zeitungs-Hauszustellung. Bei dieser agieren zwei private Dienste und machen einander zum Nutzen der Kunden und mit erstaunlich hoher Zustell-Verlässlichkeit Konkurrenz.
- Die Post ist noch immer halbstaatlich und viele fühlen sich daher dort noch immer als Obrigkeit und nicht als Dienstleister.
Ich schreibe regelmäßig Kommentare für die unabhängige und rund um die Uhr aktuelle Informationsseite „Vienna.at“.
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Vorweg dem Tagebuchschreiber meine Anteillnahme zu der Anhäufung persönlicher Schicksalsschläge im Ummgang mit Briefen und Paketen.
Das schöne an diesem Tagebuch ist, dass hier - im Gegensatz z.B. zum Leserforum der PRESSE - auch andere Erfahrungen unzensuriert veröffentlicht werden. Z.B. auch meine:
1) Briefzustellung: unser seit vielen Jahren tätiger Briefträger ist verläßlich und pünktlich wie eine Schweizer Uhr. Mit eiserner Disziplin schiebt er seinen übervollen Handwagen vom Verteilerzentrum (jetzt mit einem weiteren Anmarschweg, weil das früher bestehende in seinem Rayyonsbezirk aufgelassen wurde) in unsere Gassen, marschiert seine Runden bei jedem Wind und Wetter und täglich fast genau zur selben morgendlichen Uhrzeit habe ich meine Post im Kasterl.
Zugegeben, ganz selten verirrt sich ein Stück ins Kastel des Nachbarn. Das gleichen wir aber untereinander ohne viel Tamtam aus.
Das ist aber auch eine Folge der neuen Briefkästen, zu denen der Briefträger keinen Generalschlüssel hat. Selbst wenn er sofort bemerkt, dass eine Sendung ins falsche geworfen hat - er kann es nicht mehr rückrängig machen.
2) Paketzustellungen:
Ich bekomme deren viele. Die meisten werden zum Glück der Post anvertraut und die bekomme ich problemlos von einem Paketzusteller der Post an der Wohnugstür ausgefolgt.
Hingegen habe ich mit den sklavenartig behandelten privaten Zustellern nahezu durchwegs schlechte Erfahrungen. Trotz Anwesenheit nur eine Benachrichtigung (meistens handelt es sich um ein schwereres Paket ...) oder der Paketinhalt wurde durch fahrlässiges handling beschädigt. Manchmal liegt es auch daran, dass diese Zusteller des Lesens deutscher Namen nicht kundig sind ...
3) Auf dem Postamt:
Ich kann doch die dort oft wirkklich bis an ihre Grenzen überforderten Angestellten nicht für jeden Unsinn der Postbosse verantwortlich machen.
Früher kaufte ich für einen Brief eine Marke, die der Beamte aus einem Bogen riss, ich bezahlte und war weg vom Schalter. Heute ist hiefür eine Computertransaktion erforderlich - und wenn der Printer dann auch noch spinnt ist Feuer am Schalter!
Früher gab es eigene Schalter für Geldtransaktionen. Heute werden "normale" und auch rasche Kunden durch einen Sparbuchabheber - oder noch ärger eine Sparbucheröffnerin! - endlos aufgehalten. Auch wenn sich allmählich das "eine Schlange System" durchsetzt, nützt es wenig, wenn der Postoberchef von vier Schaltern zwei wegrationalisiert und geschlossen hält ...
Also bitte nicht die Letzten hauen, wenn sie nur an der Leine der Ersten sind.
Ich mache auch nicht den Strassenbahnfahrer für die langen Intervalle an Ferientagen verantwortlich ...
Dass zeitweise bis zu 20 % meiner versandten Briefe nicht ankommen, daran bin ich schon gewöhnt. Täglich findet unter den Hausparteien ein oft lustiger Postaustausch statt, andere werfen unbekannte Post einfach weg. Als Ursache stellte sich der Analphabetismus unseres Postlers heraus. Eine ältere Bewohnerin bringt dem jungen Mann mit Migrationshintergrund die Grundzüge unserer Sprache bei, da sie meint, arbeitswillige Migranten sollten unterstützt werden.
Irgendwie empfinde ich in diesem Land immer häufiger das trostlose und bedrückende Gefühl einer seltsamen Hoffnungslosigkeit, das einen früher auf Reisen in den kommunistischen Nachbarländern befiel.
Zu Dr. Unterbergers „Die Post, schlechter denn je“:
Derzeit sind Feiern wie, z:B zu 60 Jahre Staatsvertrag, aktuell. Damals wurde die Post individuell in den Briefkasten, der an der Wohnungstür angebracht war, unter der Woche täglich geliefert. Der „Postler“ kannte seine Kunden und konnte auch unvollständige Adressen richtig einordnen. Dann kamen die sogenannten Hausbriefkästen und jeder Hausbewohner mußte sich dort seine Post abholen. „Einschreiben“ wurden/werden öfter mit dem Vorwand, es sei niemand anzutreffen, auf dem Postamt deponiert. Die Kundenorientierung sank, die Preise stiegen... In der zitierten Frühzeit waren die Postler, wenn sie ihr Geschäft verstanden oftmals bereits am Vormittag mit ihren Zustellarbeiten fertig. Bei guter Planung konnte deshalb am Nachmittag dazu verdient werden.
Als sich die Zeiten änderten und der Beamtenapparat in Bedrängnis kam, mußte rationalisiert werden: Das Ergebnis sind heute Postzusteller, die mit einem vollgefüllten Wagen von Haus zu Haus eilen – sie tun mir bei ihrem Anblick leid – gleichzeitig aber ist für das Management Kundenorientierung ein Fremdwort. Briefe mit unvollständiger Adresse – es genügt bei vorhandener Hausnummer, das Fehlen der Türnummer – werden zurückgeschickt.
Wer den Umgang im ehemaligen Ostblock mit Kunden kannte, erlebt auf Wiener Postämtern dessen Fortsetzung. Die Kunden haben sich ordentlich anzustellen und auf die Bearbeitung ihres Anliegens zu warten. Flexibilität ist dabei nur vom Kunden, nicht aber vom Bearbeiter zu verlangen. Um den Kunden Sparsamkeit zu demonstrieren, sind nämlich vielfach zu wenige Bearbeiter vorhanden, was eben zu längeren Wartezeiten führt.
Kurz: Bei der Post hat der reale Sozialismus überlebt, der Fisch beginnt am Kopf zu stinken.
Wer erinnert sich noch daran, dass die Post vor wenigen Jahren Österreich von "überflüssigen" Briefkästen gesäubert hat, damit diese nicht mehr angefahren werden müssen? Allein in meinem Wiener Bezirk wurden 21 Briefkästen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion entfernt.
Daneben versucht die Post, langjährige und zuverlässige österreichische Briefträger wegzumobben oder in die Frühpension zu jagen und durch noch günstigere junge, meist moslemische, Zuwanderer zu ersetzen.
Mein früherer österreichischer Briefträger warf das Handtuch und kündigte (!).
Die Post versuchte dann, zwei junge Moslems zu etablieren, die jedoch aufgrund eklatanter Fehlleistungen (Beschimpfung einer Beschwerdeführerin, Nichtzustellung trotz Anwesenheit des Empfängers) bald verschwanden.
Jetzt haben wir wieder einen Österreicher als Briefträger, der keinerlei Grund zu Beschwerden gibt.
Voraussetzung ist jedoch, dass man Fehlleistungen der Briefträger nicht achselzuckend zur Kenntnis nimmt, sondern sich an geeigneter Stelle sachlich beschwert.
Bei uns in der ländlichen Gegend, wo die Gehsteige (so vorhanden) um 20h ein- und um 5h ausgerollt werden, funktioniert der Postdienst hervorragend. Es gibt KEINE Klagen. Unser Briefträger macht seinen Job wirklich ordentlich.
Eine Zugabe, wie ein Konditor seine Unzufriedenheit mit der politischen Situation sieht:
http://www.krone.at/Oesterreich/911-Skulptur_gegen_die_rot-schwarze_Politik-Konditor_protestiert-Story-450700
Im Prinzip bin ich mit der Post nicht unzufrieden, bin allerdings betreut von einem privaten Postpartner in Niederoesterreich, der mir individuell freundlich unter die Arme greift.
Ein negatives Erlebnis mit halbwegs gutem Ende gibt es zu berichten: Ein Paket mit einem teuren elektronischen Ersatzteil wurde in meiner Abwesenheit lt. Aussage eines Nachbarn vor die Gartentuer geschmissen, angeblich von einem auslaendischen Zusteller. Da ich laenger abwesend war, war das Paket nicht mehr auffindbar. Nach meiner Intervention bei der Post kam der Zusteller mit einer offensichtlich gefaelschten Uebernahmeunterschrift einer Nachbarin daher, die Beschwerde wurde in erster Instanz abgewiesen. Erst als ich darauf bestand Schadenersatz zu bekommen, mit dem Hinweis auf die, nach Aussage der betroffenen Nachbarin gefaelschten Unterschrift, erhielt ich diesen in vollem Umfang.
Der besagte (auslaendische?) Zusteller ward nie mehr gesehen.
Ist schon OK, dass manche sich noch als Beamte fühlen auf der Post, aber die Menschen haben ja inzwischen umlernen müssen, vom Postbeamten zum Bankbeamten und machen die Post so nebenbei mit, wie auf dem Land der Bäcker oder die Trafik, etc. Es stehen ihnen für ihre Arbeit aber untaugliche Mittel, Programme und Infrastruktur zur Verfügung, also ausgehungert von Cerberus, während die Banken für reibungslosen Geldverkehr sorgen können.
Die anderen Paketzusteller haben das Problem des sehr oft minderwertigen Personals, so zum Beispiel stellt mir einer von ihnen stets in der Mittagpause zu, wo ich nicht da bin, also neue Terminvereinbarung oder Selbstabholung irgendwo vom Depot, der andere zum Beispiel kann Zusatztexte im Adressfeld nicht lesen, während die teuren Dienste, wie UPS, etc. stets ihre Ziele finden. Ich habe es auch schon mit Speditionen versucht und eine Zeit lang damit gute Erfahrungen gemacht, etwa Transporte nach China, oder nach Großbritannien und das alles auch so schnell wie die Post, Air Cargo ging einmal schwer daneben, 20 Boxen waren 3 Wochen lang bei einem sichtlich angesoffenen holländischen Flughafenarbeiter 'geparkt', den habe ich dann auch persönlich erreicht und dazu 'ermuntert', das sofort weiterzuschicken, was er mangels freier Frachtplätze dann mit dem Lastwagen geschickt hat über die Fähre nach England und das dauerte noch einmal 14 Tage ... ... die AUA hat den Frachtpreis rückerstattet.
Ich meine, wir verwöhnten Österreicher werden uns wohl daran gewöhnen müssen, dass die Inflation zu galoppieren beginnt und es wenig Sinn macht, überhaupt Briefmarken mit genauen Werten auf Vorrat zu kaufen, bei der Post sieht man die galoppierende Inflation sehr deutlich. Eine Sendung, die mich im Dezember noch 2,1 Euro gekostet hat, kostet mich jetzt 3,2 Euro. Ich kaufe mir halt schöne Briefmarken und lasse den Rest halt dann mit Postlabeln ergänzen.
Mit meinem Briefträger habe ich guten Kontakt und der kommt, wenn er nicht durch eine Aushilfe ersetzt ist, verlässlich und kennt alle Gegebenheiten, bei mir z.B., dass es zwei verschiedene Türnummern gibt, wo man läuten kann, oder, wann ich von der Mittagpause zurück bin. Er hat mir gesagt, dass solche Leute wie er halt nur noch gnadenhalber geduldet sind, er bekommt seinen Rayon stets vergrößert und nicht mehr bezahlt und arbeitet für 6 Stunden Bezahlung derzeit 10 Stunden, aber in Zeiten wie diesen gibt es eben kaum Alternativen für ihn. Er arbeitet Zustellqualität. Solange er die Überzeit unbezahlt arbeitet, wird er geduldet. Die Vertretungen allerdings arbeiten nach dem 'neuen Schema', sie werden in der Zeit fertig, egal, ob der Prozentsatz der Fehlzustellungen dann deutlich höher ist.
Eigentlich das Gleiche, was Dr. Unterberger geschrieben hat, in anderen Worten ...
Früher gab es im KURIER oft eine solche Postbetrachtung über ULP, wo man sich über solche Fakten beschwert hat. Aber heute sind die Mitarbeiter mangels tauglicher Infrastruktur für völlig andere Aufgaben heillos überfordert.
@ So viel Geld haben wir nicht mehr ... Auch bei anderen Banken muss man größere Beträge vorher anmelden, bei der BAWAG-PSK offenbar nicht, da kommt einer daher, hebt einen größeren Betrag ab und am Samstag ist dann niemand da, der Geld nachliefert, da müsste man zur EZB nach Brüssel fahren wegen der Nachlieferung ...