FN 739: Zeman, der Mut und das Gebührenfernsehen
09. März 2015 00:38
2015-03-09 00:38:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:00
Die europäische Debatte wird zunehmend dichter: Nach dem deutschen Finanzministerium fordert nun auch der tschechische Präsident „Weg mit den Gebühren für Fernsehen und Radio“.
Milos Zeman ist der erste europäische Spitzenpolitiker, der (so wie vor ihm schon viele europäische Bürger) eine Abschaffung der Gebühren für öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten verlangt. Trotz der mit Sicherheit nun kommenden Revanche durch Ausstrahlung von Bildern, die ihn heftig beschwipst zeigen. Das imponiert. Erstens weil er recht hat. Zweitens weil das mutig ist. Drittens, weil es bei einem Linkspolitiker besonders auffallend ist, wenn er Staatsmonopole bekämpft. Viertens, weil Zeman auch die absolut richtige Begründung formuliert (nur eine Abschaffung der Gebühren schaffe gleiche Ausgangsbedingungen für alle). Und fünftens, weil es wirklich erfrischend ist, dass es – anderswo – noch Politiker gibt, die wider alle Mediengeilheit ihre Meinung sagen. Das imponiert, auch wenn man Zeman in etlichen anderen Fragen sicher nicht zustimmen kann.
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Wäre bei uns unvorstellbar derzeit.
Vielleicht wagt es eine Oppositionspartei das bei uns zu fordern.
Ich meine unser ORF gehört privatisiert, diese ORF Gebühren waren sogar schon Gegenstand von Debatten in der EU, real ist die ORF Gebühr versteckte Parteienfinanzierung der SPÖ bei uns, genauso wie die nicht ausgewiesene Arbeiterkammergebühr.
selbst der voll im öl befindliche zeman hat mehr intelligenz als die summe der IQs von 10 spitzenpolitikern eines cz-nachbarlandes. ahoj hepa ;-))
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Ob Klaus, ob Zeman: es wird ihnen zwar ziemlich wurscht sein, wenn ich (als Sudetendeutscher 1946 mit Dreizehn heimatvertrieben) hier in diesem Rahmen erwähne, beide nicht zu mögen!
Klaus war nach meiner Meinung wenigstens ein kultivierter Mensch, wogegen Herr Zeman als eher ungezogener Rüpel wirkt!
Beide haben bzw. hatten jedoch nicht die menschliche Größe, das Unrecht ihres Landes und seiner Menschen, die Vertreibung der Sudetendeutschen, zumindest mit einer humanitären Geste (Entschädigung wäre zuviel erhofft und auch unrealistisch!) zu bedauern!
Das ist wohl Grund genug, beide nicht zu mögen!
(mail to: gerhard@michler.at)
Was der proletarisch wirkende Präsident der TSCHECHEI zum Thema Fernseh- und Radiogebühren von sich gibt---angesäuselt oder nicht---ist mMn völlig nebensächlich. Solange also dieser Präsident der TSCHECHEI oder sein Nachfolger nicht endlich einmal bezüglich der BENESCH-Dekrete REINEN TISCH macht, werde ich mir erstens erlauben, die TSCHECHEN zu VERACHTEN, zweitens ihr Land "TSCHECHEI" zu nennen, obwohl die Tschechen das gar nicht gerne hören.
Vielleicht fordert ja einmal jemand, den einst von den Tschechen so sehr drangsalierten, vertriebenen deutschen/österreichischen Menschen---den SUDETENDEUTSCHEN also--- die GLEICHE LEIDENSFÄHIGKEIT zuzugestehen wie allen anderen Menschen. Oder wiegt das gleiche Leid bei anderen Völkern ungleich schwerer? Sind angesichts des Leids etwa NICHT alle gleich?
Es war ein riesengroßer FEHLER, die Tschechei, aber auch Slowenien in die EU aufzunehmen, BEVOR sowohl die Frage der MENSCHENVERACHTENDEN BENESCH-Dekrete als auch der AVNOJ-DEKRETE zur Zufriedenheit der HEIMATVERTRIEBENEN GELÖST worden sind. Wann wird dieses Unrecht endlich öffentlich beim Namen genannt?
Interessant wie schnell man jemandem wieder hinten hineinkriecht der immer noch die Vertreibung von 3,5 Millionen Deutschen legitimiert, inklusive Amnestie der Mörder, nur weil man bei einem Argument mit ihm übereinstommt! Besonders auffallend dem gegenüber der Hass auf den ungleich wertvolleren Menschen Berlusconi und auf Putin, Protagonisten komplexer historischer Vorgänge, immer "erzählt" von der US hörigen Lügenpresse!
Miloš Zeman ist ein echter Ungustl. Also ein so richtiger.
Aber erstens ist er bei näherem Hinsehen von seinen Ansichten und seinem Charakter her auch kein schlimmerer Ungustl als sein Amtsvorgänger. Und gegenüber Herrn Klaus hat er den riesigen Vorteil, dass er in seinen lichten Momenten wenigstens relativ direkt ist. Statt stets verlogen-schleimig-korrekt. Und in der Weltanschauung sind sich die beiden ohnehin weit ähnlicher, als man als Westler denken würde.
Und zweitens wäre da noch die heute auch von AU thematisierte Sache mit dem Mangel an politischer Korrektheit. Diese ist ihm in der heutigen Zeit in der Tat hoch anzurechnen. Der Mann weiss, dass er vermutlich nicht wiedergewählt werden wird, wohl weil er aus gesundheitlichen Gründen gar nicht antreten wird. Also macht er das "Beste" aus seiner Amtszeit. Nicht, dass da immer vernünftiges daherkommt: im Gegenteil. Aber eine gewisse Art von Stil hat der Mann allemal: wie beispielsweise bei dem Trinkspruch, mit dem er neulich eine Weinverkostung eröffnet hat: "Tod den Vegetariern und Abstinenzlern!"
Dieser Spruch ist, wörtlich genommen, selbstverständlich Schwachsinn. Aber ernst gemeint war das natürlich auch nicht. Und man sollte sich fragen, ob man in einer Welt leben will, in der sich ein Präsident nicht über peinlich abgezirkelte politisch korrekte Sprache lustig machen darf (zwar auf fragwürdige Art, aber doch). Immerhin hat er den Mut, sich da zum Fenster hinauszulehnen.
Ich hätte mir zwar nie gedacht, dass ich den Mann einmal verteidigen werde, aber genau das ist jetzt passiert. :-)
In Deutschland hatte man kürzlich auf eine "Haushaltsabgabe" umgestellt, damit man die notorischen Schwarzseher und -hörer besser in den Griff bekommt. Damit wollte man die Gebühreneintreibung verbessern, denn neue technische Entwicklungen erlauben es ja auch, mit vielen elektronischen Geräten (Smartphones, Tablets usw.) solche Programme zu empfangen. Nun schlägt man sogar von Schäubles Umgebung vor, die dortige GEZ komplett abzuschaffen.
n Österreich denkt man schon über eine Umwandlung auf eine andere Art der Steuer nach, um den hohen Prozentsatz der Schwarzseher (die GIS gibt in ihren Jahresberichten immer nur einen unbewiesenen kleinen Prozentsatz an!) zu vermeiden. Aber die Bundesländer - welche ja fast die Hälfte (!) der derzeitigen Gebühren als "Kulturbeitrag" bekommen - möchten das System nicht ändern, da sie bei Neuregelung viel weniger Geld bekommen würden.
Aber die Zeit geht ohnehin Richtung Abschaffung, da muss sich halt ein dann abgespeckter ORF immer wieder um eine der ausgeschriebenen Sendelizenzen bewerben.
Auch in der Schweiz läuft derzeit eine "Volksinitiative zur Abschaffung der BILLAG", was unserer GIS entspricht.