Das ist historisch: Kuba kehrt nun in immer schnellerem Tempo in den Kreis der zivilisierten Nationen zurück. Damit ist bald Nordkorea der letzte Überrest des stalinistischen Kommunismus – und selbst dort gibt es leichte Signale der Lockerung –, würden nicht Länder wie Venezuela sich diesem Modell wieder rapide nähern.
Es ist jedenfalls gut, dass die kubanische Wende schon seit einiger Zeit und schrittweise geschieht, auch wenn der Austausch von Botschaftern mit den USA und die gleichzeitige Freilassung vieler politischer Gefangener sicher der allergrößte dieser Schritte ist. Vieles spricht dafür, dass eine geordnete, aber rasche Liberalisierung eher den totalen Zusammenbruch, Chaos und Massenflucht verhindern kann als eine Revolution.
Freilich: Selbst wenn der kluge Weg energisch weitergegangen wird, stehen den Kubanern noch viele Jahre der Not bevor. Denn die Schäden, die kommunistische Jahrzehnte angerichtet haben, lassen sich nicht über Nacht beheben.
Das haben wir auch im letzten Vierteljahrhundert in Osteuropa gesehen. Aber dort haben wir auch gesehen, dass jene Länder, die mutig und entschlossen als erste den steinigen Weg einer Schocktherapie gegangen sind, heute am Ziel angekommen sind. Was interessanterweise nur in Ländern des nördlichen Osteuropa passiert ist: in Polen, den baltischen Staaten, Tschechien und in der Slowakei. Wenn Tschechien heute etwa auf den Anleihemärkten niedrigere Zinsen als das Reformverweigererland Österreich zahlen muss, ist das der beste Beweis für den Erfolg.
Ganz anders weiter im Süden: Vom gesamten Balkan bis zur Ukraine hat man geglaubt, dass man nach dem Ende des Kommunismus keine weitere Anstrengung zu setzen hätte. Daher steckt man dort so tief im Elend wie eh.
Das heißt aber auch für Kuba: Der weitaus größte Teil des Weges liegt noch vor dem Land. Und der ist der schwierigste. Ab jetzt kann Havannas Propaganda auch nicht mehr sagen, dass die USA an allem Elend schuld wären.
Man geht wohl in der Annahme nicht fehl, dass ein Hauptgrund für die kubanische Friedfertigkeit der wirtschaftliche Zusammenbruch in Venezuela und Russland ist. Diese beiden Länder haben Kuba bisher durchgefüttert. Was sie als Folge des Ölpreisverfalls und einer total verfehlten Wirtschaftspolitik heute nicht mehr können.
Für Barack Obama ist die Annäherung mit Kuba jetzt schon ein Erfolg. Dieser ist für ihn umso wichtiger, als Obama in der internationalen Politik bisher ja nur katastrophale Fehler begangen hat. Man vergleiche vor allem Chaos, Not und Leid von Libyen bis Afghanistan mit der Zeit vor seinem Amtsantritt. Obama hat mit seiner Blauäugigkeit in hohem Ausmaß Schuld an diesem Chaos.
Deshalb hat er natürlich umso kompromissbereiter auf die Liberalisierungsschritte in Kuba reagiert.
Und wir alle können uns jedenfalls freuen, dass ein Konfliktherd total entschärft ist, der die Welt einst so nahe wie nie in der gesamten Geschichte an den Rand eines umfassenden Atomkriegs geführt hatte.
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Armes Kuba! Hoffentlich wird es nicht wieder zur Bordell-Insel der Amerikaner im Würgegriff der amerikanischen Mafia.
Deren Vertreibung als Folge der kubanischen Revolution hat zur Gründung von Las Vegas geführt.
Guantánamo bleibt weiter augelagertes US-Gefaengnis im Gegensatz zum Versprechen des Friedensnobelpreisträgers Obama. Der Botschafter Tausch ist das Feigenblatt zu seinem gebrochenen Versprechen es zu schließen.
Kuba hat keine Analphabeten und einen hohen Bildungsstandards, im Gegensatz zur USA (Und Österreich). Welche Wirtschaft mehr schwächelt, Kuba& Venezuela& Russland oder die Ukraine & EU ist leicht festzustellen, aber unerwünscht. Jedenfalls kostet uns die Ukraine enorm viel Geld, damit wären die 3 anderen Staaten saniert und das ohne Krieg.
Der jüdische Freimaurer und Verbrecher Meyer Lansky wird sicher nicht mehr nach Kuba kommen um sein liberales Puff und Verbrecher Paradies zu erneuern, das haben die Kubaner gelernt.
Endlich eine "Jubelmeldung" über die geliebten USA:
Man wird eine Botschaft in Havanna eröffnen, Spione austauschen und Obama bekennt:
"Der bisherige Ansatz der US-Politik sei nicht mehr zeitgemäß und habe den Interessen seines Landes nicht gedient. "Isolation hat nicht funktioniert. Es ist Zeit für einen neuen Ansatz."
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-12/usa-wollen-wieder-botschaft-auf-kuba-eroeffnen
Na und, hinter jeder derartiger Aktionen muss man als gelernter Amerika-Beobachter eine Heimtücke vermuten, so etwas kommt nicht von ungefähr!
Warum hat der Kommentator AU nicht die auf die vom Weissen Haus bestätigten Vermittlungsbemühungen von Papst Franziskus erwähnt? Aber es ist viel zu früh zum Jubeln, es wird noch etliche Rückschläge geben.
Kuba ist ein total heruntergewirtschaftes Land und es wird Jahrzehnte - auch ohne Wirtschaftsembargo - dauern, bis es den nun üblichen Standard erreicht hat. Gleiches gilt für Nordkorea, wo sich Südkorea schon heute fürchtet, nach deutschen Muster den einmal kapitulierenden Landesteil zu übernehmen und damit zu normalisieren.
@Riese35
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@Cotopaxi
@simplicissimus
@Wyatt
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Wer glaubt, dieser Schachzug Obamas sei ein durch und durch ALTRUISTISCHER, der ist ein Tor! Der Zeitpunkt ist auch bestens gewählt--- alles paßt den USA gerade jetzt gut in den Kram.
Und WAS wird als erstes die plötzliche neue Freundschaft der Todfeinde sichtbar machen? Da erinnere man sich, was nach dem Zusammenbruch der UdSSR umgehend aus den USA flott IMPORTIERT worden ist!
Die RAUBZÜGE der amerikanischen Oligarchen werden umgehend stattfinden---wahrscheinlich ist der COUP sogar von ihnen ausgegangen--- von langer Hand geplant!
Zum ORF-Bericht 17. Dez. 2014, 22 Uhr, über die „Kubanische Wende“ eine persönliche Beobachtung:
Durch Zufall bekam ich diese Neuigkeit nämlich schon einige Zeit früher, wenn ich mich richtig erinnere - konkret im Spanischen Fernsehen (TVE), mit. Wie auch im - mir später zugänglichen - ORF-Bericht, waren dazu Bilder der Verhandlungspartner Obama und Raúl Castro zu sehen und ein relativ langer Bericht darüber, daß der Heilige Stuhl nicht nur den Raum für persönliche Treffen zwischen Unterhändlern beider Länder bot, sondern auch für die entscheidenden Gespräche. Auch, daß Papst Franziskus einen persönlichen Brief an Obama zu Fragen einer neuen Kuba-Politik schrieb. Illustriert war der Bericht durch Bilder des Papstes und vom Petersplatz.
Beim ORF wurde relativ nüchtern über die „Kubanische Wende“ in einem Direktkontakt mit den USA, nicht aber von der Sprecherin in Österreich, die diplomatischen Aktivitäten des Vatikans erwähnt. Nur die befragte Korrespondentin aus USA merkte in einem Nebensatz auch Papst Franziskus an.
Vielleicht höre ich schon das Gras wachsen - aber häufig erscheinen mir die ORF-Nachrichten bereits „vorgefiltert“.
Es ist völlig ausgeschlossen, daß unter den Auspicien der USA ein Gesundungsprozeß stattfinden kann.