Eigentlich ist es ein wenig merkwürdig, wie intensiv alle österreichischen Medien derzeit des 25 Jahre zurückliegenden Falls der Berliner Mauer gedenken. Denn in denselben Wochen des Jahres 1989 ist rundum der Eiserne Vorhang gefallen, was für Österreich viel wichtiger war. Denn: Alleine an der österreichisch-tschechoslowakischen Grenze hat es mehr Todesopfer gegeben als in Deutschland.
Das zeigen neue Forschungen Grazer Historiker, die auch auf tschechischen und slowakischen Unterlagen aufbauen konnten. Aber das Faymann-Österreich lebt ja auf einem anderen Stern und nicht in der Zeitgeschichte. Diese wird nur als total subjektiv genutzter Steinbruch verwendet, nicht für eine ehrliche Aufarbeitung. Vor allem die Wiener Zeitgeschichtler befassen sich lediglich mit der Nazi-Zeit intensiv. Das was nachher geschah, wird weder wissenschaftlich noch medial noch in der politischen Selbstdarstellung intensiv aufgearbeitet.
Übrigens auch nicht das, was davor war. Während alle anderen Nationen ein klares – bisweilen auch für Streit sorgendes – Bild von der eigenen Geschichte haben, ist hierzulande nicht einmal ausdiskutiert oder überhaupt für jemanden in Wien interessant, ob Österreich knapp mehr als tausend Jahre alt ist oder weniger als hundert. 996 oder 1918?
Im Grund agieren alle so, als ob das eh völlig wurscht sei. Die SPÖ versucht lediglich, aus den sieben NS-Jahren sich nachträglich ein heroisches Selbstbildnis zu fingieren; an einer intensiven Aufarbeitung der kommunistischen Bedrohung hat sie hingegen schon aus ideologischer Nähe kein sonderliches Interesse. Die Wiener Zeitgeschichts-„Experten“ unterstützen die SPÖ dabei pflichteifrig; und zwar seit die Universität von der jetzt verstorbenen Erika Weinzierl auf strammen Linkskurs gebracht worden war. Die bürgerlichen Parteien wissen gar nicht, was Zeitgeschichte ist. Und im ORF-Radio Ö1 wird der Kommunismus immer öfter sogar verherrlicht.
Dabei sind für alle heute lebenden Österreicher die 44 Jahre zwischen 1945 und 1989 schon auf Grund der zeitlichen Nähe viel wichtiger als alle Epochen davor. Der Kommunismus und der russische Imperialismus waren in dieser Zeit die weitaus größte Bedrohung für Österreichs Freiheit und Unabhängigkeit. Und die vielen Leichen an der österreichischen Grenze ein bedrückendes Fanal dieses totalitären Reichs der Unfreiheit.
Es war eine Epoche imminenter Kriegsgefahr. Ein ehemaliger DDR-Offizier hat dieser Tage bei einem Hintergrundgespräch erschreckend klargemacht: Sowohl im Westen wie im Osten war man jahrzehntelang absolut sicher, dass jeder Krieg binnen zwei oder drei Tagen atomar wird. Jede Seite hatte den Einsatz von Atomwaffen voll einkalkuliert.
Woran ist dieses auch für uns so bedrohliche Reich des Bösen letztlich gescheitert? Gewiss könnte man da viele Bände einer detaillierten Aufarbeitung verfassen. Und sollte es als eifriger Historiker wohl auch.
Vieles, was da anekdotisch und in der Momentperspektive wichtig gewesen ist, wird im Gesamtblick nämlich total relativ. Der Osten ist nicht primär deshalb kollabiert, weil ein DDR-Bonze bei einer Pressekonferenz stotternd den Eindruck einer sofortigen Mauer-Öffnung vermittelt hat. Das gleiche gilt für das Paneuropa-Picknick an der österreichisch-ungarischen Grenze. Das gleiche gilt für die Europäische Sicherheitskonferenz KSZE/OSZE. All das – und viele andere historische Episoden – spielte eine interessante Rolle, aber niemals die Hauptrolle.
Das Allerwichtigste war zweifellos die innere Implosion der sozialistischen Planwirtschaft. Während die Tschechoslowakei vor und nach dem Weltkrieg weit besser dastand als Österreich, hat seither die Kommandowirtschaft nicht nur dieses Land, sondern auch alle kommunistischen Länder in einen steilen Abstieg gestürzt. Die Machthaber hatten geglaubt, dass ihre Anordnungen und Pläne ernsthaft die Eigenverantwortung und -initiative aller anderen Menschen substituieren können. Das ist nur noch absurd. Das führte dazu, dass sie am Schluss nicht einmal mehr die Versorgung mit Klopapier sicherstellen konnten.
Die sowjetisch beherrschte Welt war ein einziges Reich der Lüge und Terror verbreitenden Kontrolle. Der anfangs zumindest bei Salonintellektuellen gegebene Glaube an das Funktionieren des Kommunismus war am Schluss bei niemandem mehr da.
Da die Regimes immer weniger Bedürfnisse befriedigen konnten, da der Schrei der Menschen nach Freiheit, aber auch nach dem in den liberalen Marktwirtschaften immer größer gewordenen Wohlstand nicht mehr zu überhören war, da mutige Dissidenten immer intensiver und zahlreicher wurden, blieb am Schluss nur noch eine einzige Alternative. Entweder ein totaler Krieg nach dem Motto „Wenn wir schon untergehen müssen, dann soll auch die restliche Welt mit uns untergehen“. Oder eine möglichst gesichtswahrende Kapitulation.
Denn wie in der Vergangenheit neue Aufstände – Berlin 1953, Budapest 1956, Prag 1968 oder Warschau 1980 – immer mit der Übermacht der sowjetischen Panzer zu ersticken, war keine mögliche Strategie mehr. Der Afghanistankrieg hat gezeigt, dass die sowjetische Armee verwundbar, innerlich total hohl war. Rauschgift, Alkohol, Ideologiewahn haben jede Spur der Weltkriegsarmee verschüttet. Gleichzeitig haben die USA unter Ronald Reagan die Sowjetunion militärisch immer mehr zweitrangig gemacht (man denke etwa an das Star-War-Konzept).
Aus all dem hat Michail Gorbatschow die richtigen Konsequenzen gezogen. Zwar glaubte er noch eine Zeitlang recht naiv, die Sowjetunion mit Kämpfen gegen Alkohol und für eine Umgestaltung noch retten zu können. Aber gleichzeitig war sein wohl größtes Verdienst, den Osteuropäern vermittelt zu haben, dass Moskau nicht mehr zur Rettung der dortigen Machthaber ausrollen werde. Er wollte keinen Krieg. Und bleibt damit ein Held der Weltgeschichte.
Ab dann kam dann alles wie von selbst. Wenngleich mit vielen spannenden und dramatischen Details. Zu denen auch die zahlreichen Toten am Eisernen Vorhang rund um Ostösterreich gezählt hatten.
Daher wäre es eigentlich mehr als angebracht, dass Österreich des Jahres 1989 groß gedenkt (wenn es eine zumindest in Spurenelementen geschichtsbewusste Regierung hätte). Denn 1989 war so wie 1945 und 1955 der entscheidende Grundstein, auf dem das heutige Österreich steht und eine relativ lange Periode des Friedens genießen konnte.
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Ich arbeitete im letzten Jahr von Gorbatschow in Kiew.
Es war nicht nur das Klopapier ausgegangen, es gab auch keine Klomuscheln.
5 Jahre Wartezeit auf Moebel, 10 auf ein Auto, 30 Jahre auf eine Wohnung.
Als dann temporaer das Brot ausging und das Benzin, war's vorbei.
Umso mehr bin ich ueber die sozialistisch-revolutionaeren Anwandlungen unserer Euro-Immigranto-Genderei-Homo-Pseudoumwelt-TussInnen entsetzt, warum sie in ihrer destruktiven Bloedheit wieder, wenn auch indirekt ein grundsaetzlich aehnliches totalitaeres Regime ansteuern.
Atlantik-Brücke und Soros können es nicht lassen. Doch auch ich nicht.
Nein, nicht der "russische Imperialismus war in dieser Zeit die weitaus größte Bedrohung für Österreichs Freiheit und Unabhängigkeit", sondern der sowjetische Imperialismus.
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In Österreich und auch in Westeuropa haben es Konservative - oder altmodisch ausgedrückt, Bürgerliche - versäumt Gedenktage und Geschichtsdarstellungen in ihrem Sinn zu halten bzw. zu erarbeiten. Die Linke besetzt strategisch Posten und "liefert" auf dieser Basis Geschichte aus ihrem parteiischen Blickwinkel. In Österreich sind es "Schwarze", die sich zu Gut sind, dagegen aufzutreten - es würde ja Mühe kosten und die Gemütlichkeit stören.
A.U. schreibt:
"Die SPÖ versucht lediglich, aus den sieben NS-Jahren sich nachträglich ein heroisches Selbstbildnis zu fingieren; an einer intensiven Aufarbeitung der kommunistischen Bedrohung hat sie hingegen schon aus ideologischer Nähe kein sonderliches Interesse. Die Wiener Zeitgeschichts-„Experten“ unterstützen die SPÖ dabei pflichteifrig; und zwar seit die Universität von der jetzt verstorbenen Erika Weinzierl auf strammen Linkskurs gebracht worden war."
Die "KOMMUNISTISCHE BEDROHUNG" gab es schon Jahrzehnte FRÜHER; diese wird aber BEHARRLICH VERSCHWIEGEN! Sie paßt einfach nicht in unser frisiertes Geschichtsbild.
Bei den letzten Reichstagswahlen der Weimarer Republik, am 6. November 1932, hatten die NATIONALSOZIALISTEN gegenüber der Wahl vom 31. Juli 1932 zwei Millionen Stimmen VERLOREN, während die KOMMUNISTEN 600 000 Stimmen HINZUGEWONNEN und somit die magische Zahl von 100 Reichstagsmandaten erreicht hatten.
Der VORMARSCH der Kommunisten in EUROPA war DAS Schreckgespenst schlechthin---das ZIEL, ganz Europa KOMMUNISTISCH zu regieren war damals ABSOLUT REALISTISCH.
Der ERFOLG der KOMMUNISTEN (KPD) schürte die ANGST vor dem drohenden BÜRGERKRIEG, und diese Angst wurde zu Hitlers mächtigstem Verbündeten, vor allem bei den konservativen Machteliten. Ihrer Fürsprache bei Hindenburg verdankte er es, dass ihn der Reichspräsident am 30. Januar 1933 als Reichskanzler an die Spitze eines überwiegend konservativen Kabinetts berief.
Daß durch HITLER der rasante Vormarsch des Kommunismus VERHINDERT worden ist (allerdings wurde mit Beelzebub der Teufel ausgetrieben) und die Menschen in der UdSSR das ebenso sahen (Zitat aus einem kommun. Propagandabuch: "Worum ging es im WKII gegen Hitler? GEGEN dessen Kampf gegen den KOMMUNISMUS! Millionen von Menschen gingen dafür zugrunde!"), wird absichtlich VERSCHWIEGEN!
In der Tat, damals wurde mit Beelzebub der Teufel ausgetrieben---aber eine unabänderliche Tatsache ist, auch wenn sie gerne geleugnet wird, daß nicht nur D und Ö, sondern Europa von GIBRALTAR bis zum URAL kommunistisch geworden wäre, hätte niemand dagegen gesteuert.
Nach dem WKII war zwar bei den Kommunisten die Luft ein wenig draussen, aber so viel wäre dennoch übrig geblieben, das ZIEL, ganz EUROPA mit dem Kommunismus zu "beglücken" zu verwirklichen. Dann hätte es allerdings KEINER MAUER, keines "EISERNEN VORHANGS" BEDURFT..........
Ich kenne die Situation 1989 vom Balaton, wo die Ostdeutschen nicht mehr nach Hause wollten und vom ungarischen Staat Schutz bekamen.
Sie wohnten auf unserem Grundstück in ihren Zelten (60 Personen 1 Klo), hatten kein Geld mehr, es wurde kalt, ich habe Zeltheizungen gekauft für sie, dann durften sie in den Westen fahren, bekamen von den burgenländische Tankstellen Sprit für ihre Trabis.
10 Jahre später war ich in Leipzig auf einer Konferenz. Die Deutschen sind gründlich. Unzählige Häuser verfielen, weil sie ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden mussten, die diese nicht erhalten konnten, sie waren ja im Westen und dort nicht die Reichsten. Die kapitalistischen Versicherungskeiler haben den Ostdeutschen Versicherungen, etc. zu furchtbaren Bedingungen angedreht und sie ausgenommen wie die 'Weihnachtsgansln', die 'honorigen 'Baddeiprofessoren' verloren ihre Professuren und die 'Baddeimanager' ihre lukrativen Jobs, während die Wendehälse den Hals gar nicht weit genug in die jeweilige Gegenrichtung drehen konnten.
Wiedervereinigung hat man das miese Schauspiel genannt, Milliarden 'in den Osten gepumpt'. Die Russen haben ihre Militärbasen geräumt und die Amis sind lückenlos dort eingerückt und haben auch gleich ihre Raketen mitgebracht.
Helmut Kohl hat die Deutschen an die Franzosen verraten, wie man ja heute sieht.
Klar, die Wiedervereinigung kostet was, so hat man Jobs in den Osten transferiert und das westliche Unipersonal auf Teilzeit gesetzt, man muss ja zusammenrücken, statt dass man die im Osten noch funktionierenden Strukturen belassen hat, man hat also künstliche Not durch angeberische westliche Milliarden'hilfe' erzeugt und Proletariat gezüchtet.
Inzwischen wurde das durch Zuwanderung und Hofieren der radikalen Islamisten noch weit verderblicher übertroffen.
Man nennt diesen Zustand heute auch dort noch 'Wohlstand', wo die Pensionisten sich kein Dach über dem Kopf leisten können, aber Kuhhirten aus Anatolien in die Sozialwohnungen und Hotels einrücken.
Meine Erinnerungen an 1989.
Sarrazin hat sogar ein Buch geschrieben darüber, Deutschland schafft sich ab.
Und Österreich ? Dr. Unterberger hat es geschrieben.
Wir stehen um keinen Deut besser da, auch bezüglich der Staatsschulden, auch wir sind pleite.
Der Bewertung von Reagan und Gorbi kann ich von Herzen zustimmen. Doch ist der Wunsch nach einer "zumindest in Spurenelementen geschichtsbewußten Regierung" eine Suche nach Nadeln im Heuhaufen.
Schon Physiognomien sprechen Bände. Die Jagd nach Maturazeugnissen verzehrt die Reste von Grundintelligenz und Jungminister befragen wegen des Kurz-Problems "wieviel sind 10% von 130" fingerfertig und minutenlang das Smartphone.
Und solche Intelligenzler sollen wissen, was war 996 oder 1918? Heiliger Geist, ist dieses Land gestraft!
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A.U. schreibt:
"Das Allerwichtigste war zweifellos die innere Implosion der sozialistischen Planwirtschaft..........
......... Die Machthaber hatten geglaubt, dass ihre Anordnungen und Pläne ernsthaft die Eigenverantwortung und -initiative aller anderen Menschen substituieren können. Das ist nur noch absurd. Das führte dazu, dass sie am Schluss nicht einmal mehr die Versorgung mit Klopapier sicherstellen konnten."
Daß eine "sozialistische Planwirtschaft" nie und nimmer auf Dauer funktionieren wird und kann, da es nur einen verschwindend kleinen Promilleanteil an ALTRUISTISCHEN Menschen gibt, zeigt sich ganz banal bei GRUPPENARBEITEN in der Schule.
Die beliebten Gruppenarbeiten bergen immer ein Problem: Die Intelligenten, die Fleißigen machen die Hauptarbeit, die Dummen und Faulen sind die PROFITEURE: Sie sonnen sich dann noch in der guten Benotung der "Gruppenarbeit", an der sie meist keinerlei Anteil hatten.
Mit der Zeit wird es aber ersteren zu dumm, für letztere die Arbeit zu machen und da erstere nicht zugleich auch zusätzlich reinste Altruisten sind, wird es ihnen bald zu blöd, wenn ihre Mühe keinen Nutzen für sie selber hat und sie sich praktisch für die Dummen und Faulen abmühen. JEDER Mensch schätzt es, wenn SEINE Arbeit honoriert wird---das liegt in der menschlichen Natur.
Was im ganz KLEINEN auf Dauer NICHT funktioniert, gelingt schon gar nicht im GROSSEN! Ein selbständiger Bauer weiß, wofür er auf seinem Hof arbeitet und er wird IMMER sein Bestes geben. In einer Kolchose aber verliert sich schnell das Gefühl für Eigenverantwortung. Und keiner will der Blöde sein, der sich für die anderen abrackert.
Die "innere Implosion der sozialistischen Planwirtschaft" wäre ganz sicher von selber gekommen--- die Zeit war einfach REIF für den "Mauerfall" und im Nachhinein gesehen war jeder, der die Sache beschleunigt hat, zur rechten Zeit am rechten Ort.