Die Arbeiterkammer und die hohen Preise
06. November 2014 14:20
2014-11-06 14:20:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Warum sind in Wien (und vermutlich noch mehr im restlichen Österreich) Drogeriewaren im Schnitt um die Hälfte teurer als in München? Diesen Unterschied hat jetzt die Arbeiterkammer herausgefunden. Verdienstvoll (einmal angenommen, das war einmal wirklich eine seriöse Untersuchung). Überhaupt nicht verdienstvoll ist, dass die Arbeiterkammer einfach nicht begreift, was die Ursachen sind.
Denn die liegen zum einen in der Tatsache, dass Österreich ein Hochsteuerland ist. Arbeiterkammer und ihre Vorfeldpartei denken dennoch überhaupt nicht daran, auch nur einen einzigen Vorschlag zur Senkung der Gesamtabgabenquote vorzulegen. Was ja nur durch Ausgaben-Verzicht ginge. Sie erfinden vielmehr ständig immer noch neue Vermögens-, Reichen-, Transaktions-, Banken-, Börse-, Erbschafts-Steuern, die den einzigen Zweck haben, die Steuerlast von der eigenen Klientel auf die Wirtschaft zu verschieben. Damit wird die Gesamtabgabenquote in Österreich mit Garantie weiterhin mindestens vier Prozent höher bleiben als in Deutschland.
Die zweite Ursache von zu hohen Preisen liegt in fehlender Konkurrenz. Der Kampf für vollen Wettbewerb war für die Väter des Wirtschaftswunders von Ludwig Erhard bis Reinhard Kamitz der zentrale Grund, warum sie die Marktwirtschaft sozial nannten.
Heute jedoch sehe ich weit und breit keinen effizienten Kampf gegen die dramatischen Monopol- und Oligopol-Tendenzen gerade im österreichischen Supermarkt-Bereich. Selbst die Werbung argumentiert immer weniger mit Preisen und immer mehr mit ökologischem und Bio-Gefasel. Was natürlich immer ein Vorwand für höhere Preise ist.
Am köstlichsten ist aber, dass die Arbeiterkammer – statt hierzulande gegen die beiden Hauptursachen der hohen Preise zu kämpfen – wieder einmal nach der EU ruft. Diese wird dann halt wieder ein paar so Klugheiten produzieren wie bei den Glühbirnen. Die auf EU-Verlangen drastisch teurer geworden sind.
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http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4587266/Warnsignal_Osterreich-sturzt-als-Standort-ab
In diesem Artikel ist alles gesagt, aber das wird unseren unterbelichteten Politikern conchita sein, denn für sich selber werden sie schon (mit Steuergeld) vorgesorgt haben.
Tatsächlich sind die Endverbraucherpreise in Österreich höher als in Deutschland.
Das liegt zum einen an der höheren Mehrwertsteuer!
Aber das ist nur der kleinere Teil.
Der größere Teil liegt in den höheren Lohnkosten in Österreich, verursacht durch höhere Lohnnebenkosten. Solche Lohnnebenkosten, die durch Arbeitnehmer bezahlt werden und andere, die durch die Arbeitgeber bezahlt werden.
Und jetzt kommt die unglaubliche Chuzpe mit der AK-Funktionäre und deren eineiige Gewerkschaftszwillinge die österreichischen Konsumenten seit Jahren mit deren Preisvergleichsaktionen an der Nase herumführen.
In all den Institutionen, wie Sozialversicherungen, Pensionsversicherungen, Arbeitslosenversicherung und Allgemeine Unfallversicherung, die die Lohnnebenkosten ausmachen, sitzen deren Vertreter bestimmend mit Mehrheit drinnen. Nicht nur, daß diese Funktionäre dort zum eigenen Vorteil schmarotzen, sie sorgen auch dafür, daß das AMS für Umschulungskurse genug Geschäft bekommt und die AUVA mittlerweile mehr als 80% volkswirtschaftliche Arbeit erledigt.
Im Parlament haben dieselben Vertreter die bestimmende Mehrheit und zementieren diesen Mißstand. Was für eine Heuchelei!
Der Arbeiterkämmerer wird immer 'noch mehr' schreien, auch wenn sein Bauch schon kugelrund ist und der Konsumsumpf bis zu seinen Nasenlöchern reicht und das bezüglich Abgaben und Propaganda.
Werfen wir bei den nächsten Wahlen diese leeren Hülsen weg !
Das einzige was in diesem Zusammenhang interessiert, ist der Gewinn dieser Unternehmen!
Ist der utopisch hoch, so ist der Wettbewerb gestört. Ist der eher bescheiden oder gar negativ, so werden diese Preise wohl eine andere Ursache haben. Der erste Fall sollte zu einer Prüfung durch den Staatsanwalt führen!
Und nun die lustige Beobachtung. Die beiden ‚Grossen’, bipa und dm haben in schönen Pressekonferenzen ihre Zahlen präsentiert. Aber das Wort „Gewinn“ (oder halt Verlust) kommt in allen Artikeln darüber nie (!!!) vor. Da wird von Umsatz, von Investition, von Mitarbeiterstand usw. geschwafelt, aber die wichtigste Zahl bleibt immer unerwähnt. Liebe Journalisten, insbesondere der Sorte Wirtschafts’experte’, geht es euch noch gut?
Sollten auf den Bilanzkonferenzen die Gewinne wirklich nicht erwähnt worden sein (warum hat dann keiner gefragt?), so kann man via Handelsgericht, KSV, Creditreform oder AKV sehr leicht diese Zahl ermitteln und seinen Lesern mitteilen.
Also bevor hier über Monopole, fehlende Konkurrenz, Steuern, Mieten, Personalkosten oder sonst etwas die Empörungswelle läuft, würde ich empfehlen, erst die Hausaufgaben machen und dann, anhand konkreter Zahlen eine Diskussion beginnen.
Man kann der Arbeiterkammer und deren "Experten" doch nicht unterstellen, objektiv zu untersuchen, zu analysieren und zu melden! Und wenn Fragen gestellt werden, dann doch nur solche, die in das schon as priori feststehende Ergebnis hineinpassen!
Ich finde weder beim Artikel, noch unter den Postings ein Argument, welches die höheren Preise rechtfertigt. Diese höheren Preise betreffen aber nicht nur die Drogeriemärkte, das zieht sich generell für fast alle Branchen durch !! Der größte Schwachsinn ist es die Mehrwertsteuer dafür verantwortlich zu machen!
Bei Lebensmittel in BRD 7% in Ö 10% Differenz 3 %
alles andere in BRD 19% in Ö 20% Differenz 1% was soll das blöde Argument ???? Die Lohn(neben)kosten können's aber auch nicht sein! Wenn wir in Österreich hohe Lohnnebenkosten haben - verdienen die Deutschen mehr !!
Welche Leute in der AK bzw ÖGB hocken über solche Heuchler brauchen wir gar nicht erst reden!