Frankreich und Österreich: Die Korruption und die einäugige Justiz
07. September 2014 02:08
2014-09-07 02:08:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Frankreichs Justiz betreibt Korruptions-Strafverfahren gegen Minister. Das beeindruckt.
Dabei geht es (auch) um die ministeriellen Ausgaben für Kommunikationsleistungen durch mehrere Minister und den Regierungschef. Bei diesen Ausgaben sind, so hat der französische Rechnungshof aufgedeckt, viele Aufträge ohne öffentliche Ausschreibung vergeben worden.
Diese Nachricht lässt den Österreicher freilich laut auflachen. Denn das „Vergessen“ auf die vorgeschriebene Ausschreibung und die gesteuerte Vergabe von Aufträgen gelten in seinem Land ja als Kavaliersdelikt. Obwohl auch hier Aufträge laut Gesetz auszuschreiben wären, obwohl auch hier das Unterlassen von Ausschreibungen glatter Amtsmissbrauch ist.
Dabei ist in Österreich der Rechnungshof durchaus genauso wie der französische ob solcher Schiebungen empört. Er hat etwa ausdrücklich festgehalten, dass die frühere Unterrichtsministerin Claudia Schmied bei Aufträgen gegen die Ausschreibepflicht verstoßen hat. Die österreichische Justiz freilich hat nicht einmal mit den Ohren gewackelt.
Glückliches Frankreich, wo man gegen Korruption vorgeht, während diese in Österreich immer schlimmer wird.
Freilich: Das Lob für Frankreich bekommt bei näherem Hinschauen einen gehörigen Dämpfer. Denn die dortigen Korruptionsverfahren richten sich gegen die frühere Regierung, also gegen eine jetzt oppositionelle Partei. Gegen die amtierende läuft hingegen gar nichts. Damit hat also auch das Verhalten der französischen Justiz einen fürchterlichen Hautgout.
Das rechtfertigt zwar in keiner Weise Österreich, das System Faymann mit seinen stinkenden Aufträgen und Bestechungsinseraten. Das rückt aber Frankreich in ein sehr ähnliches Zwielicht.
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Es ist schockierend, wie die politische Kaste zu Kreuze kriecht und vor allem, vor wem, auch der Schönborn war dabei: ;-)
http://derstandard.at/2000005205260/Heute-feiert-10-Geburtstag-Dossier-gratuliert-mit-Recherche
Christine Lagarde, IWF Chefin, Unterstützerin der Glaubensgenossen in der Ukraine, Hat ihrem Glaubensgenossen Bernard Tapie, entgegen dem Rat der Richter, 400,000.000€ in der Betrugsaffäre Credit Lyonais bezahlt.
The executive board of the International Monetary Fund expressed confidence on Friday in Managing Director Christine Lagarde after a French court placed her under formal investigation in a corruption scandal.
“The Executive Board has been briefed on recent developments related to this matter, and continues to express its confidence in the managing director’s ability to effectively carry out her duties,” it said in a statement.
Lagarde called the investigation “without basis” after answering questions before magistrates in Paris on Wednesday. She and her former chief of staff are facing questions about their role in an arbitration ruling that handed 400 million euros ($531 million) to French businessman Bernard Tapie.
Tapie had sued French bank Credit Lyonnais for its handling of the sale of his majority stake in sportswear company Adidas in the mid-1990s.
Lagarde was placed under formal investigation earlier this week for alleged “negligence” in the case, which dates back to when she was French finance minister.
In France, being placed under formal investigation is just short of being charged, and occurs when an examining magistrate decides there is a case to be answered.
Wie geht es Elsner?
Aber zumindest den Staatssekretär Thévenoud haben´s gerade gefeuert, und das bereits nach 8 (acht) Tagen Regierungs-"Arbeit". Ausgerechnet, einen Sozialisten, weil er vergessen hat, sein Einkommen der letzten Jahre zu versteuern...
Neidlos anerkennend: das macht ihnen keiner nach, den Franzosen, 8 Tage sind Rekord!
Aber kein Grund zur Schadenfreude, werden wir doch demnächst ordentlich und "alternativlos" brennen für den grandiosen Konkurs der Grande Nation, dieses fail state, der sich anschickt, wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich zu zerbröseln.
Dafür wird schon der Draghi sorgen, zumal er sich dafür kürzlich die richtigen Berater von Blackrock ins Team geholt hat.
Und die Italiener stehen schon in den Startlöchern....
Da muss ich jetzt Frankreich verteidigen, die sind einfach viel länger schon eine demokratische Volksrepublik als wir! Pech gehabt.
Bei uns war der Richter ein kaiserlicher Beamter, Ehre war kein leeres Wort, die Besetzung der Posten erfolgte nach Qualifikation. Natürlich gab es immer dubiose Gestalten in den Reihen der Justiz und viel zu viele folgten dem Ruf der völkischen Gemeinschaft. Trotzdem war Ehre und Moral ein wesentlicher Teil der Gerichtsbarkeit. Erst die Besetzung von Posten mittels Parteibuch (speziell wenn es ROT war) zerstörte diese Werte und brachte neue Werte, nämlich die der sozialistischen Partei, sprich die Partei ist alles, die individuellen Menschen sind gar nichts.
Wer schimpft da über Putin und seine Innenpolitik ?
Ich glaube, hier ist es subtiler und schlimmer.
Warum wählen die Österreicher diese Henkersknechte ?
"Frankreichs Korruption und wirtschaftlicher Niedergang"
"Wie im Zeitraffer scheint Frankreich auf einen Abgrund zuzurasen. Während die Wirtschaftskrise immer schwerer wird, scheint die politische Führung um Präsident François Hollande wie gelähmt. Da hilft auch keine medienwirksame Veröffentlichung der Ministergehälter...."
http://pravda-tv.com/2013/04/24/frankreich-korruption-und-wirtschaftlicher-niedergang/
Also keine Rede von einem "glücklichen" Frankreich!
wenn der Österreicher (genderneutral für alle 60 verschiedenen Gendern gewählt ..) sich ärgert, was mit seinen Steuern geschieht, dann denkt er/sie/es praktisch nur an die von ihm abkassierte Lohn- und Einkommensteuer.
Das heißt, die über 2 Millionen Erwerbstätigen, die aufgrund von Teilzeitbeschäftigung, Niedrigstentlohnung oder auch von Steuerbegünstigungen nicht einen Cent Lohn- oder Einkommensteuer zahlen, denken sich dabei gar nichts!
Ihnen ist es letztlich Conchita - "Ich zahl's eh net ..."
Und auch ich als braver Steuerzahler sage mir, auch wenn diese Schmiergelder und sonstiges "Geld beim Fenster hinausschmeißen" nicht passierten - ich würde dennoch nicht um einen Cent weniger Steuern zahlen ...