Wien I: Macht-Erhaltungs-Beton
08. August 2014 00:10
2014-08-08 00:10:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:00
Jetzt wissen wir es also: Nicht die verpulverten Millionen für Propaganda und Pflasterung der Mariahilfer Straße sind der Preis, den die Wiener für das rot-grüne Chaos zu bezahlen haben. Das war nur die Zuwaage aus der Portokassa. Der wirkliche Preis ist der Beton, der gerade bei der „Reform“ des Wiener Wahlrechts gemischt wird. Macht-Erhaltungs-Beton.
50 Prozent der Stimmen sollen 50 Prozent der Mandate bedeuten. So steht es im Notariatsakt, den alle Wiener Oppositionsparteien 2010 knapp vor der Gemeinderatswahl unterschrieben haben. Auch die Grünen. Kaum dürfen sie an der Macht mitnaschen, finden sie freilich 47 Prozent als Grundlage für die absolute Mandatsmehrheit ausreichend, die jetzt schon mit 44 Prozent zu haben ist.
Man könnte sich fragen: Wozu tut sich eine Partei, die immer lauthals ihre Vorreiterrolle in Sachen Demokratie und Transparenz bewirbt, einen solchen Schein-Fortschritt überhaupt an. 44 Prozent für eine absolute Mehrheit sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht einmal für die SPÖ wieder erreichbar.
Also hätte man auch alles so belassen können, wie es ist, und mit Krokodilstränen das Lied von „Wir würden ja, aber sie lassen uns nicht“ anstimmen können.
Freilich: Auch wer so viel Freude am Stadtmanagement by Chaos hat, kann trotzdem recht penibel planen, wie man sich seine Spielwiese am besten erhält.
Beim Stand so ziemlich aller Umfragen könnte die SPÖ sich im kommenden Jahr bei derzeit geltendem Wahlrecht auch einen anderen Koalitionspartner zum Abnicken ihrer unveränderlichen Gangart nehmen. Da könnten sogar die Stadt-Schwarzen reichen, sollten sie trotz (oder wegen) ihrer anhaltenden politischen Absenz noch ein paar Mandate machen.
Bei nötigen 47 Prozent für die absolute Mandatsmehrheit freilich rechnen sich die Radhaus-Besetzer aus, dass ihnen die Gunst der Rathaus-Besitzer erhalten bleibt. Schließlich passt man doch viel besser dazu als die fast sämtlich aus ÖVP-Büros abgewanderten Flügerlschlager von den NEOS.
Das beweist erst dieser Tage wieder ein – natürlich – kaum beachteter, aber sehr bezeichnender grüner Vorstoß des Vassilakou-Vordenkers Christoph Chorherr: In Wien werden zu wenig Wohnungen gebaut, weil der Grund zu teuer ist? Na dann: Enteignen wir halt private Grundstücke.
Nein, solche Pläne dürfen nicht am Wahlrecht scheitern!
zur Übersicht
Anderes Thema:
Wenn nun in allen Tageszeitungen große Todesanzeigen von Barbara Prammer (finanziert von der Republik, dem Frauenministerium und anderen durch Steuergelder finanzierte Einrichtungen) sichtbar sind, dann frage ich mich, ob dies auch einer "Presseförderung" nach Meinung von Michael Häupl gleichkommt?
Damit will ich nicht das Ableben Prammers polemisieren, aber alle diese Organisationen wollen sich damit doch nur mit Steuergeldern ins rechte Licht rücken. Solche Werbung gehört abgeschafft und verboten.
"50 Prozent der Stimmen sollen 50 Prozent der Mandate bedeuten. So steht es im Notariatsakt"
Na gut - damit ist aber nicht auszuschließen, dass eine Partei auch schon mit 40, 43, oder 47% die 50% der Mandate haben kann ...
Wir haben doch nur garantiert, dass eine Partei mit 50% der Stimmen nicht weniger als 50% der Mandate haben soll (ein Entgegenkommen für unsere Stadtblauen...) .
Freundschaft und Kali mera!
Michel und Maria
Offensichtlicher können die unlauteren, undemokratischen Machenschaften unserer antiFaschistInnen nicht werden.
Zu wünschen wäre die Entfesselung eines shitstorms über die undemokratische Wiener SPÖ samt deren ebenso undemokratischen grünen MehrheitsbeschafferInnen; vielleicht kommen Team Stronach, FPÖ, Neos, oder gar die ÖVP auf solche Idee? Oder schlafen die Alle?
Beim derzeitigen Zustand der ÖVP ist es auch schon egal wenn die Roten noch einen zweiten Koalitionspartner zwecks Machterhalt hinzunehmen.
Wien wir weiterhin den Bach hinuntergehen, Hoffnungsträger sind leider keine in Sicht.
Vielen Dank für diese Kulturbereicherung auf Steuerkosten in unserer linksdrehenden Stadt Wien:
http://wien.orf.at/news/stories/2662059/
Sehr passend zum Thema:
http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/christianortner/3851561/Warum-ehrlich-Geld-verdienen-wenn-es-doch-die-Politik-gibt?_vl_backlink=/home/index.do
Den Machterhalt leben Politiker - speziell die roten - ungeniert aus.