Ein Österreicher bekommt den höchsten Mathematik-Preis
13. August 2014 11:12
2014-08-13 11:12:14
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:00
Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Der in den 70ern geborene Martin Hairer, der diese Fields-Medaille erhält, hat (natürlich) nie in Österreich gearbeitet.
Auf ausländischen Universitäten ist das Arbeiten viel besser, daher denkt Hairer nicht daran, seinen Karriereweg nach Österreich zu lenken. „Warum sollte er?“ ist seine kurze und treffende Antwort.
Aber sehen wir es optimistisch: Vielleicht beginnt sich die öffentliche Diskussion nun doch endlich mit den Landsleuten zu befassen, die in den letzten Jahrzehnten in großer Zahl das Land verlassen haben und nie mehr zurückkehren. So traurig die Armutsemigration der 50er Jahre und der Zwischenkriegszeit war, so furchtbar die Vertreibung der Juden und anderer unabhängiger Geister 1938 aus Österreich war: Für Gegenwart und Zukunft sind heute viel wichtiger der zehntausendfache Weggang junger und talentierter Österreicher. In Wissenschaft wie Wirtschaft.
Der häufigste Grund ihres Weggangs: die Zustände an den heimischen Universitäten (wo haufenweise Geld für Genderforscher, Publizisten, Politologen oder Islamophobieforscher statt für die wirklich zukunftweisenden Disziplinen ausgegeben wird), die Überregulierungen (aus Österreich gekommene Emigranten erzählen abendelang Schwänke über diese) und die hohen Steuern in Österreich.
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Nach dem 2. Weltkrieg wurde in Österreich kein einziger Nobelpreis erarbeitet. Konrad Lorenz, Friedrich August von Hayek, Eric Kandel & Co haben ihre Nobelpreise im Ausland verdient.
In den USA hat man schon vor 2 Jahrzehnten an den großen Universitäten unproduktive und nutzlose Studienzweige im Bereich der Kulturwissenschaften gestutzt, nun ist in Deutschland eine ähnliche Entwicklung im Gange. In Österreich waren die Kulturwissenschaften einmal maßgeblich, heute dienen sie nur noch als Auffangbecken für linke Studenten und solche, die an den harten Studienrichtungen scheitern.
Als Kenner mehrerer Universitäten im In- und Ausland fällt der enorme Unterschied zum Ausland ins Auge. Während deutschsprachige Länder wie die Schweiz und Deutschland längst das Niveau von englischen und amerikanischen Spitzenuniversitäten erreicht haben, ja sogar das kleine Israel im Bereich der Naturwissenschaften zur internationalen Spitze zählt, wird Österreich international nicht einmal mehr ignoriert.
Die österreichische Wissenschaftspolitik ist leider noch inferiorer als die Bildungspolitik und das will was heißen.
Was noch 1970, damals war meine Technische Universität Wien am 3. Platz in Europa, war, das haben nunmehr fast 50 Jahre dauernder Sozialismus in Österreich so 'gründlich' erledigt, dass von einer Wiedererstarkung schwer bis nicht mehr die Rede sein wird, eher vom Totalzusammenbruch. Die Technische Universität Wien rangiert nicht mehr unter den besten 200 Universitäten. Das ist mein 'Schulbarometer'.
Es gibt noch eine Menge tüchtiger Leute in Österreich, aber keinen Nachwuchs mehr, das Proletariat hat zugeschlagen und alles vernichtet.
Eher geht eine türkische Kamelherde durch ein Nadelöhr als dass ein Linker über seine linke Ideologie (=Idiotie) nachdenkt.
Gratulation!!!
Ich bewundere jedoch auch die Schweiz, war einmal Österreich ähnlich, eines der ärmsten Agrarländer Europas, heute aber in vielen Bereichen in der Weltliga mitspielend (und damit meine ich nicht nur Fussball..wenn auch da).
Off topic möchte ich noch diesen link reinstellen, der auch auf Österreich zutrifft:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/sozialstaat-deutschland-unter-drogen-13094486.html
Gratulation Martin Hairer zu dieser Auszeichnung!
Man muss allerdings fairerweise hinzufügen, Hairer ist Auslandsösterreicher.
Er ist nie in Österreich zur Schule gegangen (sondern in Genf) und hat auch in der Schweiz sein Studium absolviert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Hairer
Der Artikel hat einen "Schönheitsfehler". Sein Vater (Österreicher) war Mathematiker an der Uni in Genf und der Sohn (ebenso Österreicher) hat auch dort studiert. Er hat daher das Land Österreich nicht verlassen, sondern war gar nicht da. Wenn, dann hat er die Schweiz verlassen.
Was diese Sache umso erschütternder macht ist, dass die Mathematik an der Universität Wien - im Gegensatz zu den meisten anderen Disziplinen - nach wie vor Weltrang hat. Und der Mann trotzdem nicht nach Österreich kommen will.
Wie schlimm ist die Perspektive dann erst in all den anderen Fächern, in denen die hiesigen Unis nicht so gut dastehen wie die Uni Wien in Mathematik?
Anmerken muss man allerdings auch, dass der Mann nur dem Reisepass nach Österreicher ist. Er hat nie hier gelebt, was seine Motivation hierher zu kommen von Haus aus deutlich reduziert.
Ausserdem kenne ich sowohl die Uni Genf, als auch die Uni in Warwick. Wenn ich mit Familie in Warwick lebte, würde ich auch nicht nach Wien kommen wollen. Das ist eine ausgesprochen nette Uni am Land, mit einem zwar nicht an allen Ecken sehr hübschen Campus, aber sehr brauchbarer Lebensqualität in den Dörfern ringsum. Und einer netten Uni-Kultur. Ganz anders als die mit beschränkten Parteibuchsoldaten bevölkerten Institute hier. Wobei die Mathematik der Hauptuni da wie gesagt eine Ausnahme ist: aber den Rest der Uni kann man leider ziemlich knicken. Derlei macht nicht Lust auf's Übersiedeln.
Ich habe vor einigen Jahren mit meiner Familie Österreich verlassen. Ich zahle null % Steuern, meine Kinder gehen auf eine sehr gute Privatschule und wir haben das Glück, dass wir uns es leisten können, dass meine Frau daheim bei den Kindern ist. Das sind die drei Hauptgründe, warum eine Heimkehr nach Österreich fast unmöglich ist. 50% Steuer auf mein Gehalt, schlechte Schulen und meine Frau müsste in Österreich arbeiten, womit aber wieder eine Kinderbetreuung bezahlt werden müsste. Außerdem bekomme ich hier nur Zustimmung (auch von Europäischen Freunden und Arbeitskollegen) wenn ich sage, dass Conchita total abartig für mich ist.