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Bürgerrechte nach Wiener Art

Es ist zum Lachen: Das Wiener Rathaus lässt die Bürger mitbestimmen – aber nur über eine völlig nebensächliche Frage. Hundert Mal wichtigere Dinge werden den Bürgern nicht zur Entscheidung vorgelegt.

Freilich sind – trotz eines gewaltigen finanziellen Aufwands der Rathausherren – die Wiener klüger als Rotgrün. Sie sind an der einzigen ihnen zur Entscheidung vorgelegten Frage völlig desinteressiert. Zu Recht. Denn ob die U5 auf den Plänen und Anzeigern künftig türkis oder rosa erscheinen wird, ist den Menschen wirklich schnurzegal. So durchschaubare Ablenkungsmanöver ziehen nur noch bei den allerbravsten Parteigenossen.

Die Wiener Bürger werden aber zu ihrem Zorn viel Wichtigeres nicht gefragt.

  • Sie werden nicht gefragt, um gleich mit der U5 anzufangen, ob eine aus einer einzigen neuen Station(!) bestehende Linie irgendeinen Sinn hat. Ob diese U5 nicht unbedingt zur Verbindungsbahn oder zur U3 gehen müsste (wo dann auch Park-and-Ride-Häuser gebaut werden können, die im Alten AKH nirgendwo gebaut werden können). In anderen Fragen schmeißt das Rathaus ja hinten und vorne das Steuergeld hinaus.
  • Sie werden auch nicht gefragt, ob eine andere U-Bahn nicht endlich direkt zum neuen Hauptbahnhof gehen soll. Dieser soll ja absurderweise neuerlich deutlich umfahren werden. Ich kann's ja nicht glauben, aber Eingeweihte nennen einen Grund für die Umfahrung des wichtigsten Bahnhofs Österreichs: Er war unter der schwarz-blauen Regierung beschlossen worden und wird deshalb vom Rathaus ignoriert.
  • Sie werden nicht gefragt, ob sie noch länger die von den Grünen ausgehende Sabotage des geplanten Autobahnringes hinnehmen, während die Tangente ja immer öfter kollabiert.
  • Sie werden nicht gefragt, ob sie einverstanden sind, dass mit ihrem Geld die Beamten des Rathauses weit fürstlicher entlohnt werden als Bundesbeamte.
  • Sie werden über die gigantischen Zeitungsbestechungen, die aus rein parteipolitischen Motiven erfolgen, nicht gefragt.
  • Sie werden nicht gefragt, wenn neben dem Konzerthaus ein Wien entstellendes Hochhaus gebaut werden soll.
  • Sie werden nicht danach gefragt, ob es endlich auch in Wien möglich sein soll, an Sonntagen ein Geschäft aufzusperren. Oder ob sie sich weiterhin stundenlang an Bahnhofs-Märkten drängen müssen, weil diese als einzige in der Tourismusstadt offen haben dürfen. Noch provozierender ist derzeit übrigens, dass die Sonntagsöffnung während des Song-Contestes an ein oder zwei Sonntagen plötzlich erlaubt sein soll. Es ist ja auch sonst in vielen Phasen jedes Wiener Hotelbett verkauft; es gibt also keinerlei Grund, nur die Anhänger der Schlager-Wettsingerei bevorzugt zu behandeln.
  • Sie sind auch nicht über die von ganz Wien benutzte Mariahilfer Straße befragt worden (nur die unmittelbar angrenzenden Stadtbewohner).

Noch hunderte spannende Fragen wüsste der Wiener, wo er seine Meinung klar und deutlich sagen würde. Über die er aber nicht abstimmen darf. Nur Rosa oder Türkis hat ihn nach Meinung des Rathausgewaltigen zu beschäftigen. Danke für die Intelligenz-Zumutung.

Ich schreibe regelmäßig Kommentare für die unabhängige und rund um die Uhr aktuelle Informationsseite „Vienna.at“.

 

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