Das Defizitverfahren und die Wahrheit
03. Juni 2014 00:17
2014-06-03 00:17:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Zwei Schritte zurücktreten, dann verhallt der Jubel sofort. Österreich und ein halbes Dutzend anderer Länder sind aus dem Defizitverfahren der EU entlassen worden. Nur sehr vordergründig denkende Menschen können darüber ernsthaft jubeln.
Denn die Notenbanken haben wie verrückt und wie noch nie in ihrer Geschichte Geld gedruckt (in der EZB wie auch in der Fed). Ergebnis: Die Staaten müssen fast keine Zinsen mehr zahlen, während die Sparer brutal enteignet werden. Jahr für Jahr noch mehr. Sie sind die einzigen, die den angeblichen Erfolg der Regierungen tragen. Denn Ausgabenreformen finden in Ländern wie Österreich so gut wie keine statt. Oder kennt sie jemand?
Und schon will die Mehrheit der Politik weitere Milliarden ausgeben. Arbeiterkammer und Verbündete wollen die Kalte Progression sogar noch viel steiler machen. Dass damit Leistungsträger und Unternehmer noch mehr demotiviert werden, dass in Wien die Arbeitslosigkeit allmonatlich um zweistellige Prozentsätze steigt, was mit Sicherheit mit dieser Progression zusammenhängt, tut nichts zur Sache. Denn bei den Sparern ist ja noch ein bisschen Geld zu holen.
Ach ja: Die EU wagt zwar immerhin, dringende Reformen im Pensionssystem zu verlangen. Aber dann empfiehlt sie de facto allen Ernstes, im Bildungssystem die Leistungsanforderungen noch weiter zu senken. Na dann. Ein gescheiter Satz der EU-Kommission und sofort folgt eine Riesendummheit.
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Wer traut denn noch diesem Politklüngel sowohl in Wien als auch in Brüssel.
Nachdem sich unsere Regierung weiterhin absolut reformresistent verhält, wird sie weiter ihre Raubzüge an den letzten Sparern bzw. Leistungsträgern fortsetzen. Erbschafts-, Vermögens- und die sog. Millionärssteuern werden permanent gefordert, damit man noch mehr Schulden machen und Steuergelder verschwenden kann.
Vermutlich entläßt uns Brüssel vordergründig aus dem Defizitverfahren, daß wenn demnächst weitere Zahlungen an die maroden "Südstaaten" anfallen, wir als nunmehr wieder "reiches Land" die nächsten Milliarden herausrücken müssen.
Denn von echten Einsparungen und Senkung der Staatsschulden sind wir leider weit entfernt!
Je rascher dieser ganze Mißwirtschaft gegen die Wand fährt, umso früher kann etwas Neues entstehen. Wir sollten es nicht mehr verhindern wollen!
Das Rad wird sich nun schneller und schneller drehen.
Mehr Geld von der Notenbank, also werden die Reichen reicher, die Armen ärmer, um den Neid in die richtige Richtung zu steuern, wird die verbliebene Mittelschicht weiter geschlachtet werden.
Wer Vermögen oder gutes Einkommen in Österreich hat, wird in Kürze mehr und mehr zur Kasse gebeten.
Für überzeugte Demokraten ein Vergnügen, denn es sind ja ganz breite Mehrheiten für diese Politik. Jeder andere hat sein Vermögen hoffentlich bereits krisen- und zugriffsfest, wer es bisher nicht getan hat und kein Demokrat ist, dem sollte ohnehin das Wahlrecht entzogen werden.
Ein weiteres, durchsichtiges Manöver der Falschgeld-Wirtschaft und ihren Brüsseler Vollzugsorganen.
"Wir müssen die Wirtschaft ankurbeln, die Arbeitslosigkeit bekämpfen, eine Deflation verhindern, dazu bedarf es mehr Schulden!"
So werden wir täglich mit Lug und Trug von der Tatsache abgelenkt, dass wir uns in der Todesspirale eines ins Unermessliche wachsenden Schuldenberges befinden, die Sparer werden laufend enteignet und die Banken verdienen sich bei der Staatsfinanzierung goldene Nasen!
Von wegen Deflation, die Inflation spüren wir jeden Tag im Geldbörsel, die kalte Progression frisst unsere Einkommen und die faktischen Minuszinsen unsere Ersparnisse!
Ein Lösungsansatz in die richtige Richtung wäre, wenn z.B. die sozialpopulistische ÖVP nicht mehr bereit wäre, unsere Steuergelder für Förderungen wie etwa den Lifeball mit dem obszönen Plakat auszugeben.
Ganz pragmatisch betrachtet, geht es der Brüssler Nomenklatura einschließlich seiner Hofstaat in den Nationalstaaten an die WURST. Um Diskussionen einzubremsen, hat man eben schnell mal die Defizitverfahren ausgesetzt und mit ein paar windelweichen oberflächlichen Ratschlägen versehen.
Man stelle sich nur vor, was passiert würde zB der liebe Österreicher aufwachen und zB erkennen, dass mehr als 9 Millionen letztes Jahr transfermäßig aus der Nationalbank für die Euro-Rettungsmaßnahmen abgeflossen sind und dass das erst der Anfang ist. Und dann noch ein Defizitverfahren, ui ui ui, das ist für die Nomenklatura echt PLATZbedrohend.
(aus Interview mit Andreas Popp 13 min.): "Unser Geldsystem befindet sich in einem klassischen Dilemma: Wird dieses System weitergespielt bricht es zusammen, bleibt man stehen bricht es zusammen, geht man zurück bricht es ebenfalls zusammen. Man muss völlig neu anfangen. Das was jetzt läuft sind die letzten Zuckungen..."
Ein bisschen "Provokation" (das muss sein):
"Sozialismus und Kapitalismus sind 2 Seiten derselben Medaille. Beim Kapitalismus wir die Wirtschaft zerstört und anschließend verstaatlicht. Beim Sozialismus wird sie erst verstaatlicht und dann zerstört..."
http://www.youtube.com/watch?v=HNeXHK6k7Us
Die Gschaftlhuber der EU haben allen Ernstes verlangt, die Anforderungen in unserem Bildungssystem sollen gesenkt werden?
Dann kennen sie entweder unser Bildungssystem nicht, das ohnehin nach unten nivelliert wurde, oder sie sind in einem Bildungssystem ausgebildet worden, wo die Anforderungen schon gesenkt waren, als sie selbst zur Schule gingen. Und haben auch später nix gelernt.
Beides keine gute Visitkarte, werte Gschaftlhuber.