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Johannes XXIII. und die Flüchtlinge

Zwei nicht zusammenhängende Beobachtungen von einem Kurzaufenthalt in Sizilien: über die italienische Kirche und über die „Flüchtlinge“.

Die eine Beobachtung betrifft die nun täglich schon zu 1000 bis 2000 übers Mittelmeer kommenden Schwarzafrikaner. Deren „Rettung“ wird ja immer in den Medien verkündet (jetzt zunehmend kleiner: Diese Massenmigration ist offenbar schon zum Normalfall in Europa geworden). Es berichtet aber kein Medium jemals über den weiteren Weg dieser Migranten.

Auf Sizilien sind sie jedenfalls nur sehr kurzfristig in Lagern. Sie überschwemmen vielmehr Orte der Insel (auch wenn sie in anderen – dort, wo Touristen hinkommen – gar nicht zu sehen sind). Sie haben alle dasselbe Ziel: Sie wollen irgendwo in der gelobten EU unterkommen. Keiner wird – wie es eigentlich der Rechtslage entspricht – zurückgeschickt. Niemand nimmt die „Flucht“-Stories dort auch nur irgendwie noch ernst. Niemand macht sich die Mühe, ihretwegen noch dicke Akten anzulegen.

Die „Flucht“-Geschichten sind nur noch für die linken Medien und die Caritas; nicht einmal die aufnahmegierigen Grünen (und bei uns: die Neos) glauben sie noch ernstlich. Die Italiener signalisieren vielmehr den Migranten, dass es ihnen weitaus am liebsten wäre, wenn die Afrikaner weiter im Norden ihr Glück zu versuchen.

Die andere Beobachtung überrascht in ganz anderem Zusammenhang: Es geht um die zwei soeben heilig gesprochenen Päpste. Während man wusste, dass Polen bis heute ganz im Banne von Johannes Paul II. steht, überrascht umso mehr das Desinteresse selbst der Gläubigen Italiens am gleichzeitig heilig gesprochenen Johannes XXIII: Auch in den sizilianischen Kirchen wird der Pole auffallend mehr gefeiert als der Italiener. Dabei war dieser ja der Papst, der den Entschluss zum Konzil gefasst hatte.

Für das erstaunliche Desinteresse an ihm gibt es nur zwei Erklärungen: Entweder überwiegt die zeitliche Nähe zum polnischen Papst bei weitem die räumliche, die es zum italienischen gibt. Oder aber: Das mit Johannes XXIII. verbundene Konzil ist heute beim Kirchenvolk gar nicht so populär, wie es manche Kirchenfunktionäre gerne hätten.

PS: Ein Gutteil der Votivkirchen/Servitenkloster-Besetzer ist übrigens immer noch in Wien. Und lebt immer noch vom Steuergeld, wie man der Nachricht über ein neues Quartier der Ex-Besetzer entnehmen kann.

 

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