Hinter Deutschland zurückgefallen
12. Mai 2014 01:58
2014-05-12 01:58:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:30
Man glaubt es kaum, wie schnell der Vorsprung eines Landes verspielt sein kann. 2006/7 noch hat Deutschland voller Neid nach Österreich geschaut. In zahllosen Artikeln und Reden wurde damals dessen Wettbewerbsfähigkeit gerühmt. Heute ist nichts mehr davon übrig. Deutschland hat kräftig reformiert; Österreich hingegen hat sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht, den Schuldenberg vergrößert und keine einzige relevante Reform mehr unternommen. Die Wirtschaft übersiedelt der Reihe nach ins Ausland.
Heute ist der Vergleich mit Deutschland nur noch ein neidvoller. Neben dem Pensionssystem gilt das etwa auch für die Lohnnebenkosten. Diese sind eine der Ursachen, warum es in Österreich für Arbeitgeber immer selbstmörderischer wird, jemanden anzustellen. Zwar kann die Alpenrepublik darauf hinweisen, dass in vielen anderen EU-Ländern die Kündigung von Mitarbeitern schwieriger ist als in Österreich. Aber finanziell ist hierzulande eine Anstellung viel belastender als in Deutschland.
Das zieht sich durch alle Einkommensklassen. Machen wir es konkret. Vergleichen wir in beiden Ländern Arbeitnehmer mit jeweils zwei Kindern und 5000 Euro Bruttogehalt, also typische Leistungsträger. Beide haben ein jährliches Grundbrutto von 70.000 Euro (wenn jeder 14 Gehälter hat). In Deutschland bekommt man dafür als Arbeitnehmer im Jahr 45.085 Euro auf die Hand. In Österreich hingegen nur 43.267 Euro. Dieser Unterschied klingt noch recht harmlos. Aber zusätzlich zu den auf den Gehaltszetteln stehenden 70.000 muss ein Arbeitgeber in Deutschland noch weitere 12.761 Euro zahlen. In Österreich hingegen 20.504! Obwohl der Arbeitnehmer weniger bekommt.
Das macht eine jährliche Gesamtdifferenz von 9500 Euro. Bei einem einzigen Mitarbeiter. Da überlegt man es sich schon sehr, hierzulande noch zu investieren. Da nimmt es nicht wunder, wenn von Monat zu Monat die Arbeitslosigkeit steigt.
Aber Österreich liegt doch bei der Arbeitslosen-Statistik sehr gut, werden manche entgegenhalten. Ja – aber nur wenn man ignoriert, dass hierzulande gewaltig viel Arbeitslosigkeit in den Pensionistenzahlen versteckt ist. Das Pensionsantrittsalter liegt vier Jahre unter dem EU-Schnitt. Ebenso wären die – neben der Hypo auch wegen des Arbeitsmarktes – steil wachsende Staatsschulden und die überlangen Uni-Zeiten herauszurechnen. Bei einem fairen Vergleich sieht die Arbeitslosigkeit also gar nicht mehr gut aus.
Will Österreich überleben, muss es daher bei den Lohnkosten zumindest mit Deutschland gleichziehen. Dort ist beispielsweise die Arbeitslosenversicherung pro Arbeitnehmer nur halb so hoch, nämlich 3 Prozent, in Österreich 6 Prozent. In Deutschland gibt es keine Arbeiterkammer; in Österreich hingegen wird zu deren Finanzierung vom Lohn heimlich ein halbes Prozent abgezogen. Und so weiter.
In welchem der beiden Länder wird man wohl eher neue Mitarbeiter anstellen?
Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.
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"Unsere Politiker sind zu blöd und zu feig dazu und zu unverständig dafür, weil sie von der Wirtschaft keine Ahnung haben."
O-Ton Erste Bank-Chef Andreas Treichl und er trifft damit punktgenau die Zustände in Österreich. Bereits im Mai vor 3 Jahren prophezeite er, daß Österreich immer weiter "hinter andere Länder zurückfallen wird" und hat leider recht behalten, nachdem sich auch in der fatalen Regierungskonstellation nichts geändert hat.
In unserem Land fehlt eindeutig eine Partei mit vernünftigem Wirtschaftsprogramm, denn mit unseren abgewirtschafteten Sozis und ihrem Anhängsel ÖVP ist kein Staat mehr zu machen!
Wir brauchen uns mit Deutschland gar nicht zu vergleichen.
Wir sitzen im selben (sinkenden) Boot:
-ständig steigende Staatsverschuldung
-Nettozahler für die ganze Riege der Pleitestaaten
-Massenzuwanderung mit steigender Tendenz
-überbordende Bürokratie mit zusätzlichem Turbo aus Brüssel
-immer unerträglichere Propaganda für Genderismus, Homosexualität, Abtreibung, Diskriminierung der autochthonen Bevölkerung, Bekämpfung der christlichen Werte, etc. etc.
In Erweiterung Thilo Sarrazin's Auspruch:
"Deutschland und Österreich schaffen sich ab, Hand in Hand"!
Ja, bis 2006/2007 hatten wir in Österreich eben eine Regierung ohne sozialistische Beeinträchtigung und einen Bundeskanzler, der diese Bezeichnung verdiente; seit dieser - nicht zuletzt durch Heckenschützen aus den eigenen Reihen - abgeschossen wurde, sind wir wieder in der Versumperung verschwunden; recht geschieht uns!
Ich glaube hier ist der Fokus falsch. Die Lohnkosten sind nur ein Resultat des wahren Problems, nämlich der völligen wirtschaftlichen Unbildung der 'Eliten'.
Der typische 'Absiedler' oder 'Outsourcer' geht eher wegen mangelnder Rechtssicherheit und der daraus resultierenden unsicheren Investition.
Auch die unternehmerfeindliche Stimmung in vielen Amtsstuben macht aus jedem (meist sinnlosen) Antrag einen Canossagang.
Ebenso sorgt die Verwendung der Steuern für sehr viel Ärger, z.B. Bankenrettungen, utopische Pensionen und Gehälter im staatsnahen Bereich, grenzenlose Verschwendung, 'Einwanderung' die keiner (ausser der gigantischen Sozialindustrie) will, miserable Schulbildung ... - die Liste ist wohl fast unendlich lang.
Ich fürchte eher, daß die aktuelle Diskussion um die Lohnkosten, insbesondere die kalte Progression, die Bürger weichklopfen soll um andere Steuern heben bzw neu einführen zu können. Dabei werden Erbschafts- und Vermögenssteuern sowie 'Millionärssteuern' ganz oben auf der Liste stehen. Denn kaum einer der nun laut schreit, kommt mit irgendwelchen Sparvorschlägen!
So deprimierend die Sache auch ist, es geht dabei nicht nur um die Wirtschaft. Deutschlands Wissenschaftsbetrieb lag nach dem 2. Weltkrieg genauso am Boden wie der österreichische. In der Zwischenzeit hat Deutschland in sämtlichen Rankings zu den Amerikanern und Engländern aufgeschlossen. Lediglich die kleine Schweiz kann da noch mithalten.
Österreich ist vergleichsweise besch...eiden unterwegs, und das nicht nur im naturwissenschaftlich technischen Bereich, sondern auch in den Orchideenfächern.
In Soziologie kommen in Österreich ca. 100 Studenten auf einen Betreuer. Bachelor- und Masterarbeiten müssen zudem gegendert sein (TaschendiebInnen statt Taschendiebe). In Deutschland kommen 10 Studenten auf einen Betreuer. Wer die Universitätswelt in Deutschland erlebt hat, erkennt schon nach einem Semester, dass die Deutschen nicht nur im Fußball in einem anderen Universum spielen. Bei uns herrscht vergleichsweise Mittelmaß, wohin man auch blickt.
Zu verdanken haben wir das nicht nur unserem Bundeskanzler, der immer noch sein Maturazeugnis sucht, sondern auch einer ideen- und mutlosen ÖVP, die seit vielen Jahren in der Regierung sitzt.
Wir waren niemals vorne.
Veröffentlichte Meinung ist irrelevant, weil sie Propagandaelemente enthält.
Die Bonität ist viel weiter zurückgefallen.
Während andere sparen, vor allem auch in der Verwaltung, tun unsere linken Regierungen und Landesregierungen (auch ÖVP Landesregierungen haben Linkstendenz, ist ja modern), etc., alles verkehrt rum sozialistisch, machen wir fröhlich weiter Schulden, nehmen wir fröhlich in unser Sozialsystem auf, wer da kommt und aus 'sozialen' Gründen zuwandert und sein Leben lang nichts arbeitet, und nicht genug damit, werfen wir den PIIGS+ dann auch noch weitere Kredite und Haftungen gegen unseren Willen nach, etc. und das natürlich auf Kredit, denn es ist weit jenseits unserer steuerlichen Leistungsfähigkeit.
Die formale Bonität wird 'erkauft' und 'erschleimt' und 'erlogen', die reale ist ganz tief gesunken.
Der Nachwuchs wird in der Schule nach unten nivelliert und die 'Dodelhaftigkeit', steigt, sprich die Leistungsfähigkeit sinkt. Die Firmen müssen ins Ausland gehen, bzw. die Arbeit dorthin auslagern.
Die Gesetze werden nicht mehr geachtet, bzw. konterkariert, Parteijustiz greift Platz, Korruption, Selbstbedienung, Klientelpolitik, 'Privilegienritter' reiten durchs Land und reißen an sich, was sie nur können, etc., etc.
Wie wollen wir im Retourgang nach vorne kommen ?
Ordentliche Leistungswillige gäbe es noch viele, es kommen immer weniger nach, Unternehmer werden verachtet in Österreich, Unternehmern, die einzigen, die noch Arbeit schaffen, wird das Leben schwer gemacht, die Abgabenquote liegt im Spitzenfeld auf der Welt, aber nicht die Leistungsfähigkeit, die sinkt stetig durch Auflassung des Leistungsprinzips in der Schule, wen wundert es dann, wenn Investoren anderswo investieren, wenn Firmen ins Ausland gehen (müssen), wenn sie überleben wollen.
Also 'Fayegger & Spindelmann', pink-grün garniert, haben die Schubumkehr noch immer nicht ausgeschaltet, trotzdem der Flieger bereits senkrecht hinunter fliegt. Sie wissen nicht, was sie tun.
Warum sagt man den Österreichern nicht die Wahrheit, wie es wirklich um sie steht, die wüssten schon, was zu tun wäre, nämlich die würden jene Repräsentanten wählen, denn Österreich noch am Herzen liegt. Das darf aber nicht sein. Warum nicht ? Heißt das Ganze nicht mehr Demokratie bei uns ?