Noch nie hat eine europäische Wahl eine so unsichere Wählerschaft angetroffen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Österreichs kann auch nach fast 20 Jahren keinen einzigen Vorteil der EU-Mitgliedschaft nennen. Und auch den anderen fällt meist nur ein einziger Nutzen der EU ein. Da mutet es ziemlich absurd an, wenn gleich vier der antretenden Listen die Begeisterung für die EU, sogar die „Liebe“ zu ihr wie eine Monstranz als Glaubenswahrheit vor sich hertragen. Ebenso leer mutet aber auch die Gegenseite an, die nur schimpft, aber keinerlei klare Perspektive erkennen lässt.
Nüchtern-kritische Distanz zur EU, die Perspektiven offeriert, die ohne Emotionalität Vor- und Nachteile aufzeigt, findet man jedoch bei keiner einzigen Liste. Dabei gibt es ganz eindeutig sowohl Vor- wie auch Nachteile.
Eigentlich sollte man sich genauso wie beim eigenen Parlament oder Gemeinderat verhalten. Liebe oder Hass zu Österreich, zu Deutschland, zum eigenen Ort oder Bundesland sind dort ja auch nicht Thema. Es ist absurd, dass es ausgerechnet bei der EU-Abstimmung um Liebe oder Hass gehen soll. In Wahrheit sollte man auch bei der Europa-Wahl nüchtern jene Liste suchen und wählen, die in Abstimmungen am öftesten die eigene Meinung vertreten hat und mutmaßlich auch in Zukunft vertreten wird.
Die seltsame Rolle der Medien
Aber genau das ist hinter all den wolkigen Schlagworten nur schwer zu sagen. Das fängt schon mit der medialen Berichterstattung an. Zwar sind angeblich 70 Prozent der Gesetze heute durch EU-Richtlinien determiniert, aber im ORF wird der Nationalrat, sogar der Bundesrat in unerträglicher Länge übertragen, nicht jedoch das EU-Parlament.
Ähnlich verhalten sich die Zeitungen. Diese haben alle ihre Korrespondenten in Brüssel bei der Kommission. Sie berichten hingegen über das EU-Parlament viel weniger intensiv. Man prüfe die Folgen dieser absurden Disproportionalität etwa an der simplen Frage, welche Fraktionen man im heimischen Parlament und welche man im europäischen kennt. Diese Frage legt auch bei fast allen Medienmachern peinliche Ahnungslosigkeit über die EU bloß.
Wie in jedem Parlament gibt es auch in dem der EU sehr sinnvolle, aber auch sehr viele dumme und überflüssige Beschlüsse. Aber das bleibt hinter lauter Liebe verborgen. Es ist absurd, falsches Verhalten eines Mandatars, einer Fraktion problemlos in Österreich, aber nie in Europa offen und hart kritisieren zu dürfen. Wer es dennoch tut, wird gleich zum Antieuropäer gestempelt (was auch immer das genau ist). Oder er gerät sofort in eine Liebe-Hass-Polarität, obwohl ja auch niemand gleich das Österreichertum in Frage stellt, wenn man etwa das österreichische politische Personal für suboptimal hält.
Für den Autor steht freilich absolut fest: Er wird auch bei dieser Wahl hingehen. Und er wird jedenfalls eine gültige Stimme in die Box werfen. Denn jede Form der Nichtteilnahme würde ja nur die Stimmen der anderen aufwerten. Das würde nur jene bevorzugen, die er am allerwenigsten will. Das würde nur jenen Recht geben, die ohnedies kein Mitsprachrecht der einfachen Bürger wollen.
Wo drei Konservative Kopf an Kopf liegen
Ist einmal diese Grundentscheidung gefallen, wird die Entscheidung viel schwerer. Von meiner wertorientierten Einstellung her stehen mir die rechten, die konservativen Parteien nahe. Also ÖVP, FPÖ und Stadlers Reformkonservative. Ein Linker wird eben andere Werte, und damit die anderen Fraktionen bevorzugen.
Als Konservativer prüft man als erstes das Verhalten beim Schutz des Lebens, die Einstellung zur Familie, die abwehrende Haltung zu einer sich ständig in noch mehr Privatsachen einmischenden Obrigkeit, zum engeren Zugriff der Obrigkeit auf die Kinder, zur aggressiven Homosexuellen-Propaganda der Linken, zur Schuldenmacherei. Auch wenn keine Fraktion hier hundertprozentig entspricht, so haben sich doch bei diesen Fragen alle drei Gruppierungen halbwegs ordentlich geschlagen.
Gesellschaftspolitik und all diese Fragen haben zwar früher in der EU keine Rolle gespielt. In den letzten Jahren hingegen sehr. Die Linksparteien in der EU haben nämlich ganz intensiv versucht, über Europa jene Gesellschaftspolitik zu machen, die sie national nicht durchgebracht haben.
Also wird es eine der drei genannten Listen sein. Welche aber, das weiß ich bis heute nicht. Es gibt nämlich ganz fundamentale Probleme mit jeder der drei Parteien (wobei die extrem geringen Chancen der Stadler-Kandidatur, auch nur einen einzigen Sitz zu erobern, noch gar nicht berücksichtigt sind).
Die Putin-Begeisterten
Die FPÖ und Stadlers Reformkonservative haben selbst den Widerstand aufgebaut, sie zu wählen. Sie haben sich in den letzten Wochen total zu Propagandisten des aggressiven russischen Vorstoßes auf das Gebiet eines anderen Staates gemacht. Das Warum dieser prorussischen Positionierung ist ein absolutes Rätsel. Denn es hat der FPÖ weit mehr geschadet als das Auswechseln ihres Spitzenkandidaten. Lag die Partei vor ihrem Krim-Abenteuer noch an erster Stelle und den 30 Prozent näher als den 20, so liegt sie heute wieder unter 20 Prozent an dritter Stelle.
Viele Wähler wollen nichts mit Putins Freunden zu tun haben. Dabei habe ich die um mehr Meinungsfreiheit kämpfenden Rechtsparteien eigentlich lange als Freunde der Freiheit eingestuft.
Für nüchterne Beobachter besteht jedoch kein Zweifel: Russland unter Putin hat mit Freiheit und Demokratie nichts mehr zu tun. Wenn man ernsthaft den angeblich notwendigen „Schutz der Russen“ in aller Welt zum Kriegsgrund erhebt, dann sollten Freiheitliche zumindest daran denken, dass auch in Österreich heute Zehntausende Russen leben. Wo ist da noch der Unterschied?
Putin spielt zwar jetzt auf dem religiösen Klavier, um die Russen hinter sich zu scharen. Das würde theoretisch christlichen Parteien – oder sich christlich gebenden – entsprechen. Aber Putin hat noch keine Sekunde Reue gezeigt, dass er voll Begeisterung so lange für den totalitären Sowjetstaat gekämpft hat, in dem Religion und Meinungsfreiheit schwer unterdrückt worden sind. Auch in Putins heutigem Reich werden Stalin und Lenin verherrlicht; Oppositionelle wandern wieder ins Gefängnis; es gibt keinen Hauch unabhängiger Richter; und die paar oppositionellen Medien erleben immer dann einen „zufälligen“ Eigentümerwechsel, sobald sie Putin gefährlich werden.
Noch unverständlicher ist, dass Stadler- und FPÖ-Abgeordnete persönlich einen Persilschein für die Annexion der Krim durch Russland gegeben haben. Sie haben sich weder bei Krim-Tataren, noch bei Krim-Deutschen, noch bei Krim-Ukrainern umgehört. Sie haben keine Ahnung von demokratischen Abstimmungen: Denn die kann es nur dann geben, wenn auch in den Wochen vorher freie Information und Kommunikation durch alle Seiten möglich gewesen ist. Die Wahlurnen zu beobachten sagt gar nichts.
Die FPÖ hat damit die gewaltsame Veränderung europäischer Grenzen durch Russland gutgeheißen. Diese ist erfolgt, ohne dass Moskau in irgendeiner Weise durch humanitäre Katastrophen oder eine offene Bedrohung dazu legitimiert gewesen wäre. Das ist ein dramatischer Qualitätsbruch, über den man nicht zur Tagesordnung übergehen darf. Wer Putin jetzt die Mauer macht, dem ist offensichtlich der Friede in Europa gleichgültig. Und die in der FPÖ offenbar für bare Münze genommenen Schreckensgeschichten über die Amerikaner sind primär Erfindungen der russischen und der linksradikalen deutschen Medien.
Warum macht die ÖVP total auf EU?
Bleibt theoretisch die ÖVP. Diese aber schickt ausgerechnet einen Spitzenkandidaten ins Rennen, der an blauäugiger Begeisterung für einen EU-Zentralismus Rot, Grün und Pink noch zu übertreffen sucht, wenn das möglich wäre. Der als Parlamentsvizepräsident in fast jeder Frage für noch mehr Rechte der EU und des EU-Parlaments eingetreten ist. Der kein einziges Mal dadurch aufgefallen wäre, dass er für die Freiheit des Einzelnen, der Mitgliedsstaaten oder Kommunen gekämpft hätte. Der selbst jetzt noch Interviews gibt, wo er sich als Zentralist outet. Der ganz offensichtlich Anti-Strasser mit Pro-Zentralismus-Stimmen verwechselt.
Lediglich in der kurzen Ära des Außenamts-Staatssekretär Lopatka hat die ÖVP den Eindruck erweckt, dass sie endlich erkannt hätte, dass man auch die EU kritisieren darf. Dass viel weniger europaweit geregelt werden sollte, als in den letzten Jahren geschehen ist. Dass die EU reihenweise die eigenen rechtlichen Pflichten gebrochen hat. Nach Lopatka hört man aber nur noch die Liebe zur EU.
Wahrscheinlich haben der Druck der ja nur vermeintlich EU-unkritischen Industriellenvereinigung, die Angst vor der EU-fanatischen Neos und die Verwechslung des Jahres 2014 mit 1994 der ÖVP in Sachen EU jede kritische Distanz geraubt. Bei etlichen ihrer Schwesterparteien kann man diese dringend notwendige Kritik hingegen halbwegs hören. Besonders laut etwa bei der früher der ÖVP so eng verbundenen CSU. Oder hat man sich bei den Schwarzen gar vor der Drohung des Othmar Karas gefürchtet, notfalls auch mit einer eigenen Liste anzutreten, wenn ihn die ÖVP nicht nimmt? Hätte sie doch nur.
Wie auch immer. Ich bin absolut ratlos.
Ich schreibe regelmäßig Beiträge für das unabhängige Internet-Portal eu-infothek.com.
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Ich bin kein Putinfreund. Ich kenne allerdings jemanden von der Krim und aus Odessa. Und dort scheint die prorussische Stimmung enorm zu sein!
Ich bin dafuer, sich aus dem Ukrainekonflikt rauszuhalten. Weder der Moloch NATO, noch die irrsinnige EU-Expansion, noch der neozaristische Machtmensch Putin entlocken mir Symphatien oder gar Parteinahmebeduerfnisse.
Deswegen ist die Position fuer oder gegen Russland fuer mich zur EU-Wahl absolut sekundaer. Ich schaue da auf andere Kriterien. Ich sehe bei allen Parteien grosse Schwaechen. In Summe vertreten die FPOe und die Rekos die vernuenftigsten Positionen. Die Rekostimme ist eine verlorene, Sympathien oder Antipathien hin oder her. Daher werde ich FPOe waehlen.
Wetten, dass Herr Unterberger in letzter Minute unter Schmerzen eine Wahlempfehlung fuer die VP geben wird? Wenn er diesmal ueberhaupt eine gibt.
Gut, dass es den Unterberger-Blog gibt.
Und wenn wir alle immer einer Meinung waeren, waere es fad.
Der Blog Autor versteht natürlich ganz genau, warum ein Großteil der sogenannten rechtsgerichteten Abgeordneten im gegenwärtigen Konflikt um die Krim und die Ukraine sich tendenziell eher für die Sicht russischen Seite entscheidet. Er will nur den dafür auf der Hand liegenden realpolitischen Gründen jegliche Rationalität absprechen und versteht es - nach jahrzehntelanger erfolgreicher journalistischer Praxis - die Wortwahl entsprechend zu gestalten, 'so als ob'. Nein, der letzte der 'absolut ratlos' ist, ist der Andreas Unterberger - dessen sind wir gewiß. Diese Selbstinszenierung glauben wir ihm nicht - aber jeder von uns hat das Anrecht auf ein bisschen Eitelkeit. Bei Frauen würde man das wohl eine Koketterie nennen. Das einzige, was wir ganz bestimmt von ihm wissen ist, seine Hauptsache ist 'Amerika zuerst.' Dafür müssen jetzt sogar die Deutschen auf der Krim herhalten - die, wenn von ihnen noch ein paar am Leben sind, wahrscheinlich die letzten sind, an die er sonst denken würde.
Aber das macht alles nix, wir wissen es, alle anderen wissen es auch - und weil uns Andreas Unterberger letztlich soviel Gutes beschert, lächeln wir über seinen Spleen.
Jeder hat eben eine Schwäche für seine Vorlieben. Wie schön, daß er es uns so unumwunden zeigt. Und keine Angst, wir wissen jedenfalls, wen wir keinesfalls wählen werden.
Zuerst natürlich ist das Wesen der repräsentativen Demokratie gut beschrieben: Man wählt denjenigen, der nach der Wahl am ehesten die eigenen Ansichten vertritt.
Leider scheiden dann, ausser vielleicht Herrn Stadler, alle aus; die Versprechungen vor der letzten NR-Wahl mögen als Beweis dienen.
Und eine Bitte an Herrn AU: Informieren Sie sich über den ÖVP-Spitzenkandidaten! Bitte!
Dieser war der Leiter des EU-Parlamentsauschusses, welcher sich mit den Betriebsgrössen bei Finanzinstituten befasst hat, Ergebnis seltsamerweise veröffentlicht ohne eine Revolution hierzulande auszulösen, und ist damit genau jener Vorreiter, welche die KMUs zerstören will!
Wer also auch nur ein klein wenig Marktwirtschaft haben will: Finger weg von der ÖVP (Neos, Grünen und sonstigen Sozialisten)!
Also ich habe mich bei der Stimmabgabe für die FPÖ entschieden. Ich möchte damit verantwortlich Österreich einen Dienst erweisen.
ÖVP kann ich nicht wählen, Herrn Karas kenne ich persönlich als Opportunisten und Selbstbediener, der tönt, wie das 'Herrl' sagt, und das ist im Augenblick Faymann.
Dass das ganze Ukraine Theater ein ideologische 'Wunschkonzert' ist, das die Amerikaner gerne diktieren wollen und Europa im Boot haben wollen zur Zahlung der Sache, glaube ich viel eher, als die schwere politische Not der Ukraine. War ja hier einmal Gegenstand der Diskussion, wird wohl zur Teilung des Landes kommen, war der eine Artikel.
Der angesprochene Umfragerückgang wegen der pro sowjetischen Position der FPÖ ist hauptsächlich durch die linken Medien verursacht, wie ich das sehe.
Besetzung der Krim ist illegal und widerspricht jeder wirklichen Demokratie, einer Demokratie, die auch bei uns auch nicht besser ist, als es bei Putin ist; aber Fakt ist, dass die Sowjetunion für uns mindestens so wichtig ist, wie die Ukraine, wenn nicht sogar ungleich wichtiger. Ich wundere mich über die scheinheiligen 'Sanktionen' (um die Amis zufrieden zu stellen ?), wenn unsere OMV gleichzeitig eine neue Gaspipeline nach Europa verhandelt und abschließt, während die Amis gerade einen Freihandelsvertrag (unter ungleichen Bedingungen) mit der EU gerade aushandeln. Beides wäre machbar, Gaspipeline ohne europäische 'Sanktionen', Freihandelsvertrag unter gleichen Bedingungen. Bei diesem Vertrag wären es vor allem die europäischen Qualitätsnormen, die man durchsetzen müsste versus die amerikanischen 'Quantitätsnormen'. Ja, wo sind denn da die Grünen ? Das Wiener Schnitzel vor Monsanto scheint etwas zaghaft und symbolisiert die Grünen als völlig inkompetent und zaghaft zur Sache selbst, die sie angeblich zu ihren 'Grundsätzen' erklärt haben.
Die Anerkennung der Realität ist für mich allein bei der FPÖ zu finden und nicht bei den Ideologieträumern und deren Büttel.
Es geht für mich um eine EU Wahl und das Beheben der dortigen Realitätsferne, Bürgerferne, Linksdiktates, etc. und daher wähle ich die vernünftigsten Aussagen dazu, nämlich das Anstreben eines Europa der Nationen, die kritische Betrachtung des Euro, der Kampf gegen den ESM, der ja einen Gesetzesbruch der EU Gesetze bedeutet, die wir beim Beitritt anerkannt haben, etc. Das alles sind für mich wesentliche Aussagen, warum ich die einzig Vernünftigen zur Sache wähle.
Auch der Fakt, dass die FPÖ sich unterschiedlich von den linken Parteien sich zumindest als 'Österreich zuerst' Partei outet und der wesentliche Fakt, dass sie sich gegen unqualifizierte und illegale Sozialzuwanderung wendet und nicht die Feinde der Österreicher hofiert, ist für mich als Österreicher wohlwollend zur Kenntnis genommen, endlich eine vernünftige Gruppierung zum Thema, so sehe ich das.
Auch die Ansicht und EU-Position der Stronach Partei wären noch beachtenswert gewesen, doch konnte die linke Maschinerie diese schon im Vorfeld zermürben, klar ist doch bei den Linken 'Millionärssteuer' gefragt und Enteignung des Herrn Stronach, statt froh zu sein, dass er unzähligen Menschen noch Arbeit geben kann.
Ein weiterer Punkt ist die erschreckende Korruption, Amerikahörigkeit, der erschreckende Schuldenwahn und das Linksdiktat der EU, die Verschwendungssucht, das 'Linkst(d)umm', vom Binnen-I bis zu Gender und 'Homo, Trans und Hinüber', u.v.a.m., das zumindest mich dazu aufrüttelt und, wie ich sehe, viele andere auch und ich sehe, auch da ist die FPÖ die einzige Möglichkeit für Österreich was zu tun.
Ich glaube nicht, dass die FPÖ kein Programm hat, sie hat ein gewaltiges Programm, über das wir nachdenken sollten.
Noch ein paar zynische Fragen: Wie windet sich jetzt UHBK als Sowjetbefürworter zur Ukrainesache heraus ? Oder ist er gerade am ... ? ... und überhaupt die SPÖ ? Ist sie jetzt 'amerikahörig' geworden ? Oder bleibt sie lieber bei Nordkorea als linkem Beispiel, das sie, falls wir ihnen die Stimme geben dann realisieren wollen ?
Danke für Ihre Aufmerksamkeit !
Bei der ÖVP kommt zur blinden EU-Euphorie noch der Unwille dazu, eine eigenständige, von den Linken unabhängige Gesellschaftspolitik zu betreiben und sich zu den christlichen Grundwerten Europas zu bekennen. Karas hat kaum Zweifel daran gelassen, als er in der ZIB2 am 28.2.2014 wörtlich auf die Frage "... Rupprechter ... sagt ..., er könne sich ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare vorstellen. Können Sie das auch?" wie folgt antwortet:
"Ich sage Ihnen offen, das ist eine sehr, sehr sensible Frage. ... Unsicher bin ich mir in der Gesamtfrage, weil es hier um das Verhältnis Eltern und Kind geht. Ich habe diesen Meinungsbildungsprozeß, weil er so sensibel ist, für mich selbst noch nicht abgeschlossen, und ich weiß, daß es vielen Menschen ähnlich geht wie mir."
Und in einer sich ausschließlich an Katholiken richtenden Zeitschrift sagt er zu seinen Zielen: "Ich will Europa besser machen: Das heißt demokratischer, sozialer, verantwortungsvoller und stärker in der Welt." Von den christlichen Wurzeln Europas und den christlichen Moralvorstellungen, auf denen Europa aufgebaut ist, findet sich im ganzen Interview kein einziges Wort und nicht die leiseste Andeutung.
Dazu kommen auf ÖVP-Seite die zahlreichen Vorstöße schwarzer Regierungsmitglieder für die Homo-Adoption und die skandalöse Zustimmung zur Förderung des Life-Balls in Wien sowie die völlig ungerechtfertigen Vorwürfe gegen die FPÖ, diese Förderung abgelehnt zu haben. Alles Punkte, die es mir unmöglich machen, meine Stimme der ÖVP zu geben. Wer die Familien, die Keimzelle jeder Gesellschaft zerstört, zerstört letztlich die ganze Gesellschaft, und das nachhaltig.
Auf der anderen Seite mag schon die eine oder andere Kritik an Rußland berechtigt sein. Wo gehobelt wird, entstehen Späne und Splitter. Ich frage mich nur, ob dabei nicht ein Balken im transatlantischen Auge steckt, der übersehen wird. Wo bleiben das Völkerrecht, der internationale Aufschrei, die Sanktionen beim Anzetteln und der Unterstützung islamistischer Revolutionen, beim israelischen Siedlungsbau auf palästinensichem Gebiet, bei den zahlreichen Drohungen und Erpressungen der USA etc.
Wenn man nur ein wenig direkte Kontakte zu Rußland hat, weiß man, daß westliche Medien - bis auf wenige Ausnahmen - aus Rußland prinzipiell nur Mißstände berichten und jede positive Beobachtung unterdrücken. Ich empfehle einige Sendungen aus Deutschland, die einen wesentlich offeneren und unvoreingenommeneren Zugang dazu haben:
- Kommt der kalte Krieg zurück (maybrit illner):
http://www.zdf.de/maybrit-illner/krim-krise-nervenkrieg-der-supermaechte-putin-gegen-obama-kommt-der-kalte-krieg-zurueck-was-bringen-sanktionen-32220760.html
- Russisches-Roulette (maybrit illner):
http://nrodl.zdf.de/none/zdf/14/04/140424_sendung_mil_436k_p9v11.mp4
- Willy Wimmer:
http://www.youtube.com/watch?v=faL4zRUdQTA
- Peter Scholl-Latour:
http://www.youtube.com/watch?v=YDr-WB2mDK8
Rußland ist ein altes Kulturland, und Österreich ist immer gut damit gefahren, wenn es sich mit Rußland verständigt hat.
@ Helmut Oswald**********************
Ihr Beitrag ist beinahe schon "weise"!
AU will auf subkutane Weise die FPÖ als "Putinversteher" ins Abseits bugsieren. Doch das wir ihm kaum gelingen. Im Gegenteil. Zwischen uns Österreichern und (Kultur-) Deutschen besteht eine innere Verwandtschaft. Wir sind beide "metaphysische" Völker, Völker mit verwandtem "Seelengrund", der sich vor allem in der großen Literatur und Philosophie ausdrückt. Eben erschien von Botho Strauss ein Loblied auf den Idioten: "Lichter des Toren. Der Idiot und seine Zeit" (Diederichs, München 2013). Nur ein paar Sätze: "Während Intelligenz zur Massenbegabung wurde, sind Klugheit und Einfalt nahezu ausgestorben. Den Idioten gibt es daher in mehrfacher Symbol-Gestalt, auch als Januskopf: nach vorne blickt die Parodie des Informierten, der Info-Demente. Zurück blickt die Heiterkeit des Ungerührten. Der heitere Idiot in der Welt der Informierten zu sein heißt, ohne eine Regung von Zukunftsunruhe, ohne Angst zu leben".
Bei Dostojewskij ist "der Idiot" der Fürst Myschkin. Er will "durch Schönheit die Welt erlösen".
Für Russen und Deutsche sind "das Sein, das Gute, das Wahre, das Schöne und das Gerechte einunddasselbe" - ens et bonum et verum et pulchrum et iustum convertuntur. Das ist ihr "Seelengrund".
Politisch beruht darauf die Freundschaft zwischen Putin und Schröder und die Wertschätzung von Putin und der Russen durch die Strache-FPÖ.
Und weil wir Österreicher das spüren, werden viele der FPÖ bei der Euro-Wahl ihre Stimme geben. Europa atmet mit "zwei Lungeflügel", dem westlichen und dem östlichen (Papst Johannes Paul II.). Die FPÖ hat das begriffen.
"Ratlose" und "Amerika zuerst- Journalisten" haben dafür kein Organ.
Der scheidende EU Ratspräsident Van Rompuy hat in einem unlängst erschienenem Interview eine Offenbarung seiner geistigen Schlichtheit kundgetan, als er feststellte, daß die Entscheidungen für die EU nicht im Parlament stattfinden, sondern irgendwo anders.
Genaues nichts hat er dazu nicht gesagt.
Wir EU Bürger sollten aber die Zusammensetzung des neuen Parlaments wählen!
Also haben wir nach der Diktion des EU Bürgers Nummer Eins keine wirkliche Wahl über unsere Zukunft.
Da muß sich doch jeder EU Bürger gepflanzt vorkommen, und genau darin besteht meine Ratlosigkeit. Und nicht in der Auswahl der zu wählenden Parteien.
Nachdem ich grundsätzlich was gegen Mauschelvereine habe, und auch gegen offen zugegebene Intransparenz, und auch gegen die vergangene Politik der herrschenden EU Kaste, werde ich meine Stimme einer starken Oppositionspartei geben. Einer solchen, die imstande ist, bei dem versagendem System der etablierten politischen Kräfte einen neudeutschen Shitstorm auzulösen.
Und ich werde nicht ruhen, bis ich auch den letzten Wähler in meiner Umgebung überzeugt habe, gleiches zu tun!