Die Erste Bank überlegt: Soll sie ihre Zentrale nach Prag verlegen? Es war nun der – sozialistische! – tschechische Staatspräsident Zeman, der diese Übersiedlungspläne offiziell durchsickern hat lassen. Dennoch nehmen hierzulande Medien und Parteien das noch immer nicht zur Kenntnis.
Dabei wissen Eingeweihte schon länger um diesbezügliche Überlegungen der Bank, die 195 Jahre in Wien ihre Zentrale hatte. Was aus diesen Überlegungen Wirklichkeit machen wird, ist die Wiener Regierung. Und zwar deren Steuerpläne: Die Regierung will jetzt zu den nationalen Bankensteuern auch noch die europäische einfach draufschlagen und damit einen Höhen-Weltrekord bei den Bankensteuern erreichen. Was schön in der Denkwelt der Politik sein mag, was aber keine Bank aushält.
Vor allem die SPÖ versucht sich mit diesem populistischen Verlangen zu profilieren. Ihr ist das Vertreiben von Banken ja parteipolitisch egal, hat sie doch schon alle ihre nahestehenden Banken in den letzten Jahren ruiniert oder ans Ausland verkauft. Jetzt sind nur noch Banken über, die irgendwie als bürgerlich gelten.
Dennoch ist auch vom Widerstand der ÖVP nichts zu merken. Man lässt lieber die letzte noch lebensfähige Großbank ziehen, als sich als Freund der Banken zu outen. Besonders skurril ist etwa der künftige Chef der Wiener Kammer und des Wiener Wirtschaftsbundes: Er sorgt sich nicht etwa um den Standort Wien oder um die Banken, sondern um die Schwulen. Und die Opposition? Grün und vor allem Blau sind bei der Bankenjagd sowieso an führender Stelle aktiv. Die einen hassen ideologisch alle Banken, die anderen haben nicht die geringste Ahnung von Wirtschaft. Von den anderen Oppositionsparteien hört man nichts.
Raiffeisen – wo es nachweislich dicke Verbindungen zur ÖVP gibt – wird zwar im Land bleiben, ist aber selbst schon bis zu beiden Nasenlöchern in Schwierigkeiten, deren Reichweite von der Ukraine über den "Kurier" bis zur Biomasse geht. Niemand in der Politik begreift, wie katastrophal der Zustand dieses Landes sein wird, wenn es keine Großbanken mehr hat.
Das alles ist aber dem Bundeskanzlerdarsteller Faymann egal: Er glaubt, es wäre problemlos und auf Dauer möglich, dass Österreichs Banken in Summe deutlich mehr Bankensteuer zahlen als die in Deutschland. Obwohl der Nachbar zehnmal so groß ist!
Offenbar hat der Erste-Chef Treichl die Hoffnung aufgegeben, dass das alles doch einmal ins Hirn dieses Mannes hineingeht. Eine solche Politik wird mit hundertprozentiger Sicherheit nicht funktionieren. Jedoch wird einer, der nicht einmal sein Maturazeugnis findet, das nie begreifen. Und Faymanns Koalitionspartner hängt schwer angeschlagen in den Seilen.
Es sind übrigens nicht nur die Bankensteuern und die zunehmend feindliche Atmosphäre in Österreich, welche die Bank vertreibt. Es ist auch jeder einzelne Manager, der sieht, wie viel ihm hierzulande die Steuer und die Abgaben nehmen, und wie viel mehr – bei gleichem Einkommen – ihm in Tschechien bleiben würde. Und er sieht das sehr genau, ist ja diese Bank schon seit vielen Jahren dort aktiv.
Und Prag ist eine wunderschöne Stadt . . .
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Wie A. Treichl schon vor Jahren vollkommen richtig analysierte:
"Unsere Politiker sind zu blöd und zu feig dazu und zu unverständig dafür, weil sie von der Wirtschaft keine Ahnung habe."
Das einzige, was unsere Regierungskoalition bis jetzt zustande gebracht hat, ist die Wirtschaft und die Banken zu Feinbildern hochzustilisiern und sie für sämtliche Staatschulden und einbrechende Konjunkturzahlen verantwortlich zu machen, um das eigene Versagen möglichst zu kaschieren.
Die Folge davon - Abwanderung der besten Betriebe sowie der besten Köpfe und trotzdem macht(en) diese GROKO (=GROßKOpferten) hurtig weiter.
Dafür bekommen wir jetzt im Gegenzug die laut unseren Linkslinken nunmehr "dringend benötigten Einwanderer", für die die Grünen in Wien die Straßenbahn neben der U5 um 250.000.000,00 Euro ausbauen wollen, weil Vassilakou schätzt, daß die Stadt in den nächsten Jahren um 200.000 Menschen wachsen wird. Sie sind bereits im Anmarsch:
http://www.rp-online.de/panorama/ausland/italien-marine-greift-4000-bootsfluechtlinge-auf-aid-1.4164485
Ich verstehe, daß Treichl in weiser Voraussicht den Standort wechseln möchte.
Es werden seinem Beispiel noch so manche folgen!
Während der neue französische Ministerpräsident endlich die Notwendigkeit von Steuererleichterungen erkennt und plant, zieht man in Österreich die Steuerschraube immer mehr an.
Welches interessante Gedankenexperiment stellte ein Mitkommentator erst kürzlich in den Raum?
Was wäre, wenn Spindelegger und Treichl die Jobs tauschten?
Wir hätten ein saniertes Budget und eine Pleitebank mehr!
NICHT TRAURIG SEIN ! EINIGE BANKEN, WELCHE RETTUNGSBEDARF DURCH DEN STAAT HABEN, WERDEN SCHON IN ÖSTERREICH BLEIBEN.
Aber Kanzler Faymann behauptet Österreich MIT SICHERER HAND zu regieren.
Flieht da wer vorm Euro? Auch wenn es viele noch nicht glauben, der Euro wird zum Binneneuro. Die Ökonomie schafft Fakten.
Ich bin seit Kindheit (also schon lange) Kunde der "Ersten", und ich habe auch Aktien von ihr.
Sollte die "Erste" nach Prag gehen, würde mir das zwar leidtun, aber ich würde es verstehen und auch letztlich gutheißen. Dass der Taxifahrer, der derzeit Bundeskanzler sein will, es nicht besser versteht, dass den Roten nach den Desastern "Zentralsparkasse" und "BAWAG" alle Banken höchstens Feindbilder sind, weil sie halt keine Ahnung von der Wirtschaft haben, und dass die ÖVP nicht fähig ist, sich für die Banken einzusetzen (obwohl sie den Finanzminister stellt!), alles das muß man nicht extra erwähnen. Das ist allgemein bekannt.
Ich würde es also verstehen, wenn die "Erste" nach Prag ginge. Es wird meiner Treue zum Haus "Erste" nicht schaden. Und meine Aktien werden dann wohl eher steigen als fallen. Auch nicht schlecht.
Lieber Flat Tax als teure Hyperverwaltung!
Viele Staaten des ehemaligen Ostblocks haben der Einfachheit halber die Flat Tax eingeführt. Man mietet dort ein Büro als Firmensitz, besorgt sich einen Aufenthaltstitel dazu und schon zahlt man nur 10% in RU oder 15% in Ungarn, etc. Die Tschechen ist besser wie die Slowakei zum Steuer sparen, sozusagen Lichtenstein für kleine Leute.
"Dolni rakousky sporitelna" oder so würde die Bank dann heißen, genauso schlimm wie die Vorstellung, dass diese traditionsreiche Bank Österreich verläßt! So schön die Stadt Prag auch ist.
nAber noch ist es ein Wink mit dem Zaunpfahl, ein Schuss vor dem Bug der elenden Steuereintreiber, die das Volk auspressen ohne Blick auf Morgen, ohne Verantwortungsbewusstsein und ohne Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen!
Der Name der Bank erinnert übrigens an frühere Zeiten, als die Menschen gespart hatten und dieses und nur dieses Geld an Kreditnehmer mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmannes verliehen wurde. Aber das ist lange her!