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Ein Ministerium agitiert gegen Heiligenkreuz

Im „Wissenschaftsministerium“ werden staatsoffizielle Aussendungen produziert, die einen ordentlich ins Staunen bringen.

In einer solchen Aussendung, die mir ein staunender Empfänger zugeschickt hat, heißt es wörtlich: „Heiligenkreuz gilt als ein erzkonservatives und papsttreues Kloster, was sich durch die Pflege monastischer Traditionen (z.B. Gregorianischer Choral, Feier der heiligen Messe auf Latein) und in Kritik liberaler Strömungen innerhalb der katholischen Kirche zeigt.“

Erstaunlich. Bisher war das Wort „erzkonservativ“ eigentlich nur in linken Kampfmedien wie dem „Falter“ zu lesen. Dass es nichts anderes als ein Schimpfwort ist, wird ja auch dadurch klar, dass seine Anwender, niemals „erz-“ (oder ähnliche abwertende Vorsilben) auch in Zusammenhang mit linken Parteien, Organisationen oder Ideologien verwenden. Es sind die gleichen Kampfschreiber, die fast automatisch auch „liberal“ immer mit der Vorsilbe „neo-“ versehen. Wobei keiner der Schimpfer imstande ist, „erz“ oder „neo“ auch nur irgendwie substanziell zu definieren.

Aber wir lernen: Solche Kampfvokabeln werden nun auch in offiziellen Aussendungen des Wissenschaftsministeriums ungeniert verwendet (natürlich auch dort ohne jeden Definitionsversuch).

Genauso absurd ist, dass die (in zahllosen CDs verkauften) Gregorianischen Choräle der Heiligenkreuzer beim Wissenschaftsministerium als ideologisches Indiz auftauchen. Klare Folge: Ein ordentlicher Linker wird diese CDs nun sofort angewidert entsorgen müssen.

Mindestens genauso köstlich ist die Bezeichnung „papsttreu“. Logische Erkenntnis: Andere Orte, die man bisher ebenfalls für römisch-katholisch gehalten hat, sind nicht papsttreu.

Um nicht missverstanden zu werden: Selbstverständlich muss sich Heiligenkreuz wie jede andere kirchliche und sonstige Institution – auch scharfe – Kritik gefallen zu lassen. Von jedem. Nur eine Gruppe sollte absolut neutral bleiben: die Republik und all ihre Unterorganisationen. Das war bisher gute Sitte in diesem Land. Und sollte es auch dann bleiben und gelten, wenn die Kritik etwas fundierter wäre, als es die Phrasen von Beamten des Wissenschaftsministeriums sind.

Wenn man das nicht versteht, sollte man sich besser außerhalb eines Ministeriums einen Job besorgen. Zum ersten Mal ahne ich nun auch, dass der gegen den abgegangenen Minister Töchterle erhobene Vorwurf, er habe sich bei aller Nettigkeit zu wenig um die ihm obliegenden Dinge gekümmert, offenbar zumindest in Teilbereichen sehr wohl zutrifft. Oder hat er vielleicht gar nicht gewusst, dass zu seinem Haus auch eine „Stabsstelle Support International“ gehört? Die Bürger haben es ja bisher auch nicht geahnt, dass es das gibt (und sie dafür zahlen).

Jedenfalls wüsste ich nun als verantwortlicher Politiker, wo es die nächsten Beamtenposten einzusparen gäbe. Ohne dass diese irgendwem auch nur eine Sekunde abgehen.

PS: Mit der in den letzten Wochen vieldiskutierten und kritisierten Zusammenlegung der Wissenschaft mit dem Wirtschaftsressort hat das Ganze übrigens nichts zu tun: Ist doch diese Zusammenlegung noch gar nicht vollzogen.

 

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