FN 542: Die drastische Erinnerung aus Nordkorea
16. Dezember 2013 02:01
2013-12-16 02:01:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
So ist es während des Kommunismus auf dem halben Erdball zugegangen – nur wird das seit einigen Jahren fast total totgeschwiegen. Deswegen muss man bei allem Abscheu über die Vendetta in Nordkorea zumindest für die drastische Erinnerung an die Realität auch irgendwie dankbar sein.
In der Hochblüte der kommunistischen Diktaturen und insbesondere in der Zeit Stalins war das keineswegs ungewöhnlich: Nicht nur völlig harmlose Bürger, sondern auch engste Verwandte der Mächtigen wurden beim leisesten Verdacht, anders als vorgeschrieben zu denken, aus Sitzungen heraus verhaftet und umgebracht. Sie wurden plötzlich von der ganzen Nation auf Kommando beschimpft, obwohl sie wie der nun in Nordkorea umgebrachte Onkel des Machthabers davor ständig als Lichtgestalt gepriesen worden waren. Dass das alles Wesenskern der kommunistischen Realität ist, sollte allen jenen – insbesondere im ORF und in etlichen sozial-„wissenschaftlichen“ Instituten der Uni Wien – eine Lehre sein, die direkte oder indirekte Kommunismus-Apologetik betreiben. Die Frage nach den Folgen für Nordkorea kann hingegen noch niemand seriös beantworten. Aber vorerst deutet vieles auf eine Abwendung vom letzten Freund, also China, und auf eine noch bedrohlichere Haltung des atomar aufrüstenden Landes gegen den Rest der Welt hin.
PS: Warum nur kommt mir bei Nordkorea immer sofort der Name Heinz Fischer in den Sinn?
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Wo bleiben die stets empörungsbereiten berufsjugendlich-erregten Juso-GrünInnen und ihre feinsinnige Empfindsamkeit gegenüber dem Totalitarismus? Ach so, die Kellermarxisten mit ihren ikonenhaften Stalin Verehrungswinkeln klammern ihre Hoffnung an das letzte kleine gallische Dorf, das Verheißung verkündet. Da heisst es natürlich, Pappn halten, bis der Zahnschmelz bricht. Großvaddern wird schon wiederkehren dereinst, im Strahlenkranz des dialektischen Materialismus ...
und wenn nicht, macht auch nix - schwarz-rot werden Ihnen nach ihren Flegeljahren bestimmt einen Beamten- oder Journaillistenposten bei der Gemeinde Wien oder beim Kurier verschaffen. Pappn halten im richtigen Moment garantiert hierzulande nämlich Teilnahme an der Umverteilung ... erforderlichenfalls sogar mit Weihrauchdekor. Zahlen tuns eh nur diese Scheißnazifaschisten im Sold des zionistischen Kapitals ... war da noch was?
Nichts zeigt die Rechthaberei, gewissenlose Manipulationskraft und Verlogenheit der herrschenden Nomenklatura besser als der Zugang zum Kommunismus: Während die eine massenmordende Ideologie nicht nur verboten, sondern irgendwelche Symphatiebekungebungen oder blosse Zweifel an Details bereit strafbar sind, wird die andere weichgestreichelt und als salonfähig erklärt.
Die Argumente, warum:
- Kommunismus nicht bei uns geschehen
- Kommunismus will im Prinzip etwas Gutes, wird nur schlecht umgesetzt
- es gibt so furchtbar viele Spielarten des Kommunismus, die kann man nicht in einen Topf werfen
- die modernen Kmmunisten sind ja nicht mehr vergleichbar mit den alten, die ja gar keine richtigen Kommunisten waren, siehe nur Beispiel Graz, die tun so richtig viel für die Bürger.
Amen und weiteres Herumtrampeln auf Abermillionen von Opfergräbern.
"-Kommunismus will im Prinzip etwas Gutes, wird nur schlecht umgesetzt"
Klingt bekannt, das Argument:
Der Islam ist eine friedliebende Religion, aber seine Anhänger verstehen den Islam halt falsch.
Oder:
"- es gibt so furchtbar viele Spielarten des Kommunismus, die kann man nicht in einen Topf werfen"
Es gibt nicht nur den "einen" Islam, sondern viele Ausprägungen.
Faschismus im neuen Gewande...
In diesem speziellen Fall muß sich UHBP wenigstens keine quälenden Gedanken des Abwägens machen, ob er zur Beerdigung des so plötzlich in Ungnade gefallenen Mannes aus seinem nordkoreanischem Freundeskreis anreisen soll oder nicht. Ich nehme an, bei Hingerichteten gibt es auch in Nordkorea kein Staatsbegräbnis.
Das Argument, der Kommunismus sei in Wahrheit gut, aber schlecht umgesetzt worden, war falsch, ist falsch, wird auf ewig falsch sein.
Sowohl der Nationalsozialismus als auch der Kommunismus haben menschen in gute und böse Gruppen eingeteilt. Das ist nicht nur falsch, sondern grundsätzlich zu verurteilen.
Im Nationalsozialismus gab es schlechte Rassen, im Kommunismus gab es schlechte Klassen. Die edle Rasse muss ein Rassenbewusstsein entwickeln, Rassenschande ist ein Verbrechen. Der Kommunist muss ein Klassenbewusstsein entwickeln, die falschen Klassen sind per revolutionäre Gewalt zu beseitigen.
Es gibt also keinen guten Kommunismus. Das ist Quatsch.
Für die jüngeren Semester: Bundespräsident Fischer war früher Präsident der österreichisch-nordkoreanischen Gesellschaft. Als Wissenschaftsminister schlug er ein Gesetz vor, das die bei In Vitro Fertilisierung (IVF) Verwendung übrig gebliebenen Embryonen für Forschungszwecke verwendet werden dürfen.
Das Leid der Nordkoreaner möchte ich nicht teilen müssen.
Doch auch bei uns geht es in die gleiche Richtung.
Der Nachwuchsdiktator Kim Jong Un hat seinen eigenen Landsleuten und auch der ganzen Welt vorgezeigt dass es einen lupenreinen Stalinismus auch im Jahr 2013 noch gibt.
Ich finde die Analyse in der F.A.Z. sehr informativ, wo klar gezeigt wird dass das was er mit seinem Onkel Jang Song-thaek tat einem uralten, mindestens 90 Jahre alten Herrschaftsprinzip der Kommunisten entspricht: Die Kaderpartei in der es keine Fraktionen geben darf:
Hinrichtung in Nordkorea: Kims Werk, Lenins Beitrag
Von einem Augenblick zum anderen wird ein Mächtiger zum Verbrecher. Der Sturz von Nordkoreas Nummer Zwei wird groß inszeniert. Hinter den bizarr anmutenden Szenen steckt ein über 90 Jahre altes Prinzip.
Kims Kaderkonzept fußt auf Lenin:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/asien/hinrichtung-in-nordkorea-kims-werk-lenins-beitrag-12709747.html