Das Kleinformat verliert rapide seinen Mythos. Es zahlt eine bittere und von Jahr zu Jahr teurere Faymann-Steuer. Denn keine Tageszeitung hat in den letzten Jahren auch nur annähernd so viele Leser verloren wie die Kronenzeitung. Ob man das nun in absoluten Zahlen misst oder in Prozentpunkten.
Das zeigt am besten der Vergleich der heutigen Leserzahlen mit 2004. Das war einerseits das überhaupt beste Jahr der Kronenzeitung, und andererseits ein Jahr, in dem die Krone noch nicht zum fett angefütterten Leib- und PR-Blatt eines in die Bundespolitik aufgestiegenen Werner Faymann abgesunken war. Damals sagten bei der Media-Analyse 43,7 Prozent, dass sie das Blatt lesen, bei der nun veröffentlichten MA (zweites Halbjahr 2012 + erstes Halbjahr 2013) hat die Zeitung mit einem signifikanten Absturz hingegen nur noch 36,2 Prozent erreicht.
Das ist zwar noch immer sehr viel. Aber es zeigt sich jedenfalls eine starke und klare Tendenz. Die einstige Allmachtsanmutung der Dichand-Zeitung bröckelt rapide. Das ist für die meisten Österreicher, die den Kuschelplatz der Krone auf dem Schoß Faymanns zutiefst verachten, sehr erfreulich.
Gewiss hängt das auch mit den Gratiszeitungen zusammen, aber nicht in erster Linie. Das sieht man insbesondere am Kurier: Diese Zeitung hat sich seit 2010 voll stabilisieren können (sie hatte damals 8,1 Prozent und steht jetzt bei 8,3). Auch das fällt keineswegs zufällig mit einer neuen Blattlinie zusammen. Nur war sie beim Kurier erstmals nicht ganz so links, wie sie früher jahrzehntelang gewesen ist.
Der Schluss ist zwingend: Die Krone zahlt eine verdammt hohe Faymann-Steuer. Sie bekommt von den SPÖ-Imperien durch Faymann zwar so viele Steuergeld-Inserate wie noch nie; aber sie ist gleichzeitig auf der Leserseite in einen Abwärtsstrudel geraten, der sich nur noch extrem schwer aufhalten lässt. Von einer Umkehr ist schon überhaupt keine Rede. Mit der gegenwärtigen Mannschaft sicher nicht. Denn wenn manche Redakteure auf Twitter mutiger sind als im eigenen Blatt, dann steckt da schon tief der Wurm drinnen. Dann ist nämlich vor den Augen aller das Wichtigste jeder Zeitung dahin: die Glaubwürdigkeit.
Signifikant gewonnen hat das muntere kleine Gratisblatt „Heute“. Hingegen stagniert die zweite Faymann-Postille, „Österreich“, trotz ähnlicher Gratismethoden total: Sie wurde bei der Media-Analyse von 9,8 Prozent genannt. Sie stand bei der ersten Messung 2010 auf 9,6 Prozent und war dazwischen schon über 10.
Die Media-Analyse-Daten sind die einzige harte Währung im Zeitungsgeschäft, das ja sonst immer voller Aufschneider und Lügner ist. Die Daten zeigen sehr schön: Leser lassen sich manches gefallen, aber nicht auf Dauer alles. Offen ist nur, ob auch die Verleger endlich ihre Lektion lernen oder ob sie weiterhin den Weg der Prostitution gehen.
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2004 habe auch ich noch die Kronen Zeitung gelesen.
Da hielt noch Hans Dichand seine schützende Hand über sein Printmedium und sorgte für Ordnung unter den Journalisten. So umstritten dieser Zeitungs-Tycoon auch war, er verstand sein Handwerk und bei ihm stand immer sein Heimatland Österreich an erster Stelle, das er mit Zähnen und Klauen verteidigte.
Seit seinem Tod 2010 steht nurmehr Parteipolitik im Vordergrund und da in erster Linie die SPÖ mit dem schwächsten aller Spitzenkandidaten W. Faymann! Warum, wissen vermutlich nur die Dichand-Erben und man muß sich nicht wundern, wenn es mit den Auflagenzahlen bei diesem inzwischen unlesbaren, einseitig vereinnahmten "Tagesblattl" stetig bergab geht. Ob das vom Gratiszwilling "Heute" auf Dauer aufgefangen werden kann ist zu bezweifeln, zumal sich dort die rote Hofberichterstattung ganz ähnlich gestaltet!
Jedenfalls ein Glück, daß Hans Dichand den steilen Abstieg seiner Nachfolger nicht miterleben muß!
P.S: Was an der Blattlinie im Kurier weniger links sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Oftmals frage ich mich beim Lesen dieser Zeitung, ob da tatsächlich noch Raiffeisen mitmischt und man denkt mit Wehmut an ehemalige Chefredakteure wie z. B. Hugo Portisch und Gerd Bacher!
Man kann über den verstorbenen Herrn Dichand unterschiedlicher Meinung sein. Auch was die finanziellen Profite durch Faymann und andere Parteigenossen angeht. Da denk ich mir aber schon, deppert ist ja nicht der Empfänger, sondern der Zahler (oder solche Parteien, die Angst haben, diesen Steuergeld-Verluderungen beim Namen zu nennen).
Wenn ich etwa an Dichands Berichte über seine Erlebnisse in der Kriegsmarine denke, halte ich die heutige hündische Anpassung ans Gutmenschentum unter Dichands Beaufsichtigung für unmöglich. Dies gilt für die unsachlichen Haß-Artikel gegen Syriens Assad und daher zugunsten der dort wütenden islamistischen Horden. Auch die meisten Zeitgeist-Aufsätze der Freiheit-Dame aus Vorarlberg hätten seinerzeit bestenfalls Arbeiter-Zeitung und Volksstimme zieren können.
Generell wundert mich, daß beinahe die komplette - bisweilen seit Jahrzehnten in der Krone werkende - Journaille nach Dichands Ableben ihre Ausrichtung offenkundig auftragsgemäß um 180 Grad zu ändern vermochte. Und dieses mit affenartiger Behändigkeit.
In früheren Zeiten war es die Krone, die dem linken Meinungsterror kraftvoll Widerstand zu leisten vermochte. Drum wurde Hans Dichand von den linken Vorbetern der Toleranz ebenso gehaßt wie Axel Springer. Heute ist es egal, ob der bedauernswerte Konsument sich an Krone oder Standard oder Falter oder ORF hält. Der übelriechende Zeitgeist weht allerorten.
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OT
Künftig wird man gut beraten sein, keine freien Stellen mit der diskriminierenden Forderung auf ausgezeichnete Deutschkenntnisse auszuschreiben. Es bietet sich an nur noch um Analphabeten zu werben.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/1463528/Ausgezeichnete-Deutschkenntnisse-diskriminierend?_vl_backlink=/home/index.do
Mutmaßlich hat Feymann sein Allzeit - Hoch auch auf der SPÖ - Waagschale bereits hinter sich gelassen; seitens der Wählerschaft wurden ihm ja im Lauf der Zeit immer deutlicher "rote Karten" präsentiert. Mit der Parteijugend legt er sich's, per "Drüberfahr - Attitüde", ebenfalls an; seine Schlagkraft bei den Regierungsverhandlungen wird auch als Indikator für die Zukunft zu werten sein. Gut möglich, daß im Lauf der Legislaturperiode seine Verabschiedung (in ein einkömmliches Ausgedinge, oder anderswo hin) dräut; wohl nicht Wenige würden dies, im Sinne einer überfälligen Entschlackung unserer Republik, berechtigter Weise begrüßen.
Mir kommen die Tränen. Ich kann mein Schluchzen kaum noch unterdrücken. ;-)
Ganz nebenbei: Hat nicht auch News ordentlich Federn lassen müssen?
(Der Ausdruck "Faymann-Steuer" ist übrigens genial. Ein Wort sagt hier mehr als jedes Bild und jeder Aufsatz).
Seit dem Ableben von Hans Dichand ist die Kronenzeitung zum vedeckten Parteiorgan der SPÖ mutiert. Klaus Pándi, verheiratet mit der ehem. Sprecherin Werner Faymannns, Angelika Feigl, hat den direkten Draht zu den Linken und berät diese sogar.
Wenn ich in schlechten Lokalen zur Krone greife, da keine andere Zeitung vorhanden ist, lese ich Jeannées Kolumne. Er trifft meistens den Nagel auf den Kopf und schreibt
wenigstens humorvoll. Schont weder linke Gutmenschen noch grüne Chaoten. Ich wundere mich, dass er bei der Krone noch toleriert wird.
OT - Die Servitenklösterlinge suchen eine neue Bleibe. Ich schlage eine in ihrer Heimat vor, nachdem es bei uns ohnehin schlimmer sein soll als etwa dort in Afghanistan od. Pakistan.
Sie wollen natürlich zusammenbleiben und ihren Protest weiterführen.
Hoffentlich gibt´s bald die nötigen Papiere für diese Erpresser.
http://diepresse.com/home/panorama/wien/1463557/Asylwerber-suchen-dringend-guenstige-Unterkunft?_vl_backlink=/home/panorama/index.do